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kekuer eyjy>gt Mise besteh» her- *»«» folgendem MH«: ' !»>> 1V0V 7 Kisch-r, der der dvN8. - bessern, denn er würde offenbar sofort zum Kriegsausbruch« zwischen Serbien und Oesterreich führen. H Kbaaier» wfi« 1» » ZetturgsptttettK, «Ü87. Schweiz. Eine anarchistische Untat ereignete sich in Genf. Ein dort verhafteter Russe, der vermutlich mit dem vielgesuchten Anarchisten Socoloff identisch ist, schoß auf die ihn verhaftenden Polizeibeamten, von denen ein Polizeikommissar und ein Geheim polizist tödlich verletzt wurden. Oesterreich-Ungarn. Den Deutschenhetzern unter den Tschechisch- Radikalen des böhmischen Landtages geht nun mehr die Staatsanwaltschaft anerkennenswerter weise zu Leibe, da sie durch den Schluß des Land tages ihre Unverletzlichkeit verloren haben. Die Abgeordneten Klofac und Choc, die sich durch ihre wüsten Hetzreden gegen die Prager Deutschen besonders hervorgetan haben, sind in strafgericht liche Untersuchung genommen worden; außerdem lautet die Anklage gegen sie auch auf Majestät«- beleidigung. Frankreich Die Sozialistisch-Radikalen in Frankreich ha- den ein neues parlamentarisches Mandat erobert. Bei -er Ersatzwahl im Departement Haute-Marne. für Le« zur radikal-bürgerlichen Partei gehöri gen Deputierten Mouget, welcher in den Senat berufe» wurde, siegte der Sozialistisch-Radikale Roet mit zirka 1000 Stimmenmehrheit über sei nen Gegenkandidaten, den Katholisch-Liberalen Desseyn. In den Gewässern von Gibraltar hat sich nach einer Meldung aus Algier ein schweres Schiffs unglück ereignet. Der belgische Dampfer „Au- stralia." wurde von einem unbekannten Segler angerannt und ist gesunken. Auch das unbe kannte Segelschiff ist wahrscheinlich untergegan gen. Der Kapitän und 9 Mann der Besatzung des Dampfers wurden nach 42stündigem Umher irren in einem Boote auf offener See von dem deutschen Dampfer „Liberia" ausgenommen und in Algier an Land gebracht. Von dem anderen Teil der Besatzung, bestehend aus 2 Offizieren und 15 Mann, fehlt noch jede Nachricht. Nach einer anderen Meldung soll die übrige Besatzung, bestehend aus 30 Mann, ertrunken sein. B a l k a n h a l b i n s e l. Die so plötzlich heraufgezogenen neuen inneren Wirren in der Türkei gelten durch den Rücktritt des Grobveziers Kiamil Pascha, der mit dem tür kischen Parlament in einen scharfen Konflikt ge raten war, als vorläufig wieder beseitigt. Zum neuen Großvezier ernannte der Sultan den bis herigen Minister des Innern, Hilmi Pascha, der zugleich eine Umbildung des gesamten Kabinetts vornahm. Der neue Großvezier erklärte gegen über einem Zeitungskorrespondenten, die auswär- tige Politik der Türkei würde durch den Kabi nettswechsel keinerlei Veränderung erfahren. Uebrigcns herrscht betreffs der Ursachen der statt gehabten Krisis noch keine volle Klarheit, doch scheinen hierbei Jntriguen der alttürkischen Par tei gegen die Jungtürken eine Rolle gespielt zu haben. Die Spannung zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien nimmt immer mehr zu. In einer der letzten Nächte ist die Eisenbahnbrücke von dem österreichischen Semlin nach Belgrad, die zur Hälfte Serbien gehört, auf dieser Hälfte von Ser bien unterminiert worden. In Pester politischen Kreisen glaubt man, daß infolgedessen von Wien energische entscheidende Schritte gegenüber Ser bien getan werden. «rßrlxng« mrrdrn brl allen Postanstalien de« deutsch« Meichr», fkr Bischosewrrd« un» Umgegend bet unser« ArtUmgSbota,, sowie m der GrschLft»fi«I, diese« Blatte« «uzenmm»«. «chbch der «eschitfwVeLe Abend« S Uhr. Dretmepsech-igaer Achrg«««. Inserate, welch« m diesem Blatte die wütest« Berbreiinug finden, werden bi« vorm. 10 Uhr angrnmnwrn, grS««e und komplizierte Anzeigen tag« v«rb»r, und kostet di« oiergrspaltene Lorpuezeile 12 «i, dl« Reklamezrü« 3« Geringster Jnseratrnbetrag 40 Für Rückerstattung «ingrsandt« «annstripre nsw. tem« »««»dr Deutsches Reich. Die Großherzogin von Oldenburg hat infolge ihres Nervenleidens seit einigen Tagen Aufent halt im Sanatorium Bellevue bei Konstanz ge nommen. - Der Großherzog begleitete seine hohe Gemahlin bis dorthin. Der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin erklärte einer von ihm empfangenen Deputation erneut seinen unerschütterlichen Entschluß, die LerfassungSreform durchzuführen. Der ZentrumSabgeordnete Wattendorf, Mit glied des Reichstages und des preußischen Ab geordnetenhauses, ist zu Ibbenbüren gestorben. Im Reichstage vertrat er seit 1890 den westfäli schen Wahlkreis Lüdinghausen-Bekum, welcher Wattendorf seit 1908 auch in da» Abgeordneten haus entsandte. Der genannte Wahlkreis ist DaS preußische Abgeordnetenhaus genehmigte am Montag daS Lehrerbesoldungsgesetz in dritter Lesung endgültig und mit Stimmeneinheit nach den Beschlüssen zweiter Lesung. X Vor dem Landgericht Berlin II begann am Montag der Beleidigungsprozeß des Staats sekretärs im Reichsmarineamte V.Tirpitz gegen den ehemaligen Kapitän z. S. Berger. Letzterer ist durch Ehrenratsspruch aus dem Marinedienste verabschiedet worden; Berger behauptet, unlau tere Machinationen seiner Vorgesetzten hätten ihn um seine Stellung gebracht. AIS Nebenkläger treten die Admirale v. Baudissin, v. Fischel, von Müller und Schmidt auf. Dem AuSgange des Prozesses sieht man auch in weiteren Kreisen mit Interesse entgegen. Das Hochwasser der Elbe hat die Stadt Wer ben vollständig überschwemmt, auch Inden, Rohr- deck und viele andere Orte der dortigen Gegend leiden stark unter dem Hochwasser. Die Handelskammer zu Wiesbaden hat sich einer Meldung der «Köln. Ztg." zufolge mit den übrigen deutschen Handelskammern in Berkin- düng gesetzt, um Schritte wegdn Einführung eines einheitlichen Bußtages für das ganze Deutsche Reich zu tun. Stolz wiesen wir Deutsche gegenüber Entartung der Franzosen seit Jahrzehnten auf unseren gewaltigen Geburtenüberschuß hin, das Kräfteverhältnis zwischen beiden Nachbarn immer mehr zu unseren Gunsten verschob. Wie schaut eS heute aus? 1876 kamen nach dem „Vaterland" auf 1000 Einwohner 42,61 Gebur ten, 1906 nur noch 84,03, 1907 gar nur 33,20. Sieht man von den kinderreichen Polen und ande ren Slaven ab, so sind es vielleicht bei den eigent lichen Deutschen nur 30. Dadurch stellen wir uns zu unserem östlichen Nachbarn genau so übel, wie einst die Franzosen zu uns. Was trägt die Schuld? Wir wußten das, so lange eS die Fran zosen nur unter die Lupe zu nehmen galt, ganz genau. Gleiche Ursachen, gleiche Wirkungen! Der Stadtrat zu Mannheim beschloß, in allen städtischen Betrieben ab 1. März die Mündige Ar beitszeit einzuführen. Die Einführung erfolgt auf Antrag der städtischen Arbeiterschaft probe- weife auf ein Jahr. Mannheim ist die erste deut sche Stadt, die zur Mündigen Arbeitszeit über geht. r «al. Amtshauptmannschast, der Sgl. Schulinspektion «nd des Kgl. HanPtzoLamtes zu Bautzen, sowie des Sgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Mietzltch d«r Mittwoch» «d G-mmbeud« erschr»- Di- wachsende Kriegsgefahr zwischen Serbien und Oesterreich-Ungarn. Nach den neuesten Nachrichten aus Serbien - scheint in Belgrad und in den übrigen serbischen Vttschaste» alle Vernunft und ruhige lieberlegung Auf politischem Gebiete durch die Wut und den Haß gegen Oesterreich in den Hintergrund ge drängt worden zu sein, denn die KriegSIust, der Serben Ist in den letzten Tagen bis -um Wahn- witz gestiegen, und die» kommt hauptsächlich da- Her, weil der König Peter jeden Einfluß auf die HMische Stimmung in Serbien verloren zu Ha- Mr scheint, und der Kronprinz Georg gegenwär-. tig -le einflußreichste politische Persönlichkeit in g-ntz Serbien ist. Der Kronprinz hält fortwäh- .Mb Ansprachen, in welchen er verkündet, daß .SMivt die Annexion Bosniens durch Oesterreich HlMMH größte Unrecht uttd die ^größte Schmach tztlpfände. Auch stellt der Kronprinz Georg die Hchguptung auf, daß diese Annexion Bosniens WUDOchrEMe. Verletzung d« Völkerrecht*. NchvAbürgten'Rechte Serbien» sei, und daß d«S- HW Serbien mit kwn Waffen Widerspruch gegen «ine solche Mrgewaftigung seirier Rechte einlegen MÜM Ferner behauptet der Kronprinz von Ser bien, daß bei einen» Kriegsausbrüche das serbi sche Volk nicht allein stehen werde und an Eng- land, Frankreich und Rußland Helfer in der Not Wen würde. Diesen Behauptungen widersprechen aber Li» amtlichen diplomatischen Noten der Großmächte und gilt es sogar als sicher, daß Ruß land und England und Frankreich den Serben in einem Kriege gegen Oesterreich keinen Beistand leisten werden. Die kühnste Behauptung des ser bischen Kronprinzen besteht aber darin, daß er von dem neuesten Siege der Jungtürken und der Neu bildung des türkischen Ministeriums erwartet. Laß die Türkei den Vertrag mit Oesterreich über die Abtretung Bosnien» widerrufen und Bosnien als türkisches BefiHtum reklamieren werde. Man steht aus dieser wüsten politischen Hetze in Ser- bien, daß der Krieg zwischen dem kleinen serbi schen Königreich und Oesterreich jeden Augen blick auSbrcchen sann. Als einzige Friedenshoff, «ung kann schließlich noch die Furcht der Serben vor Oesterreich gelten, denn daß die Serben unter die Donäubrücke zwischen Semlin und Belgrad auf der serbischen Nferseite Minen angelegt ha- ben, da» beweist doch wohl, daß sich die Serben durch eine Sprengung der Brücke vor einem An griff OisterreichS auf ihre Hauptstadt schützen wollen. Man kann auch garNicht annehmen, daß daS serbische Heer einen Angriff auf Oesterreich planL denn dieser Angriff würde wahrscheinlich mit der Gefangennahme des serbischen Heeres durch drei oder vier österreichische Armeekorps enden. Wohl ist aber zu befürchten, daß die Ser- ben einen Einfall in Bosnien und wohl auch die Montenegriner einen Einfall in die Herzegowina planen und in den nächsten Wochen zur Ausfüh rung bringen wollen. Wenn eS daher nicht den vereinten Bemühungen der Großmächte und der Türkei gelingt, die fanatische KriegSlust der Ser ben schleunigst zu dämpfen, so ist die Kriegsgefahr -wischen Serbien und Oesterreich in eine sehr be denkliche Nahe gerückt. E» ist auch davon die Rede gewesen, daß sich Oesterreich ein Mandat von den Großmächten zur Beruhigung des Ori- «nts «bitten und Serbien durch einige Lrmee- l kdrp» dann besetzen werde. Ein solcher Schritt M.Mttmtton in keiner Weise ver- er sächsische Lrzähker, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt