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ISV8 sowie des Kgl. Amtsgerichts «. des StadtrateS zu Bischofswerda Ivserat«, welche i» diesem Blatte die weiteste Verbreitung fmdrn, werd« bi« Montag, Mittwoch und Freitag feil» O tthv angenommen und kostet die vtergrspaltene Lorpuszetle 12 Pfg., unter „Linarsandtt' 2d Pfg. Geringster Juseratenbetrag 40 Pfg. — Einzelne Nummer II» Pfg. neue Partei zu bilden. Freilich könnte eine solche liberale Gruppe in der gefährlichen Mitte zwischen der Sozialdemokratie und dem liberalen Bürger« tume stehend, kaum einen größer» politischen Einfluß auSüben. Die internationalen Abkommen über die Er haltung des 8tatu8 quo in der Nordsee und Ostsee, an denen bekanntlich auch Deutschland beteiligt ist, sind einen Tag nach ihrer in Berlin und Petersburg erfolgten Unterzeichnung im Wortlaut veröffentlicht worden. Die beiden Verträge können immerhin als ein «eitreS Zeichen der friedlichen Bestrebungen, in deren Fahrwasser die europäische Politik gegenwärtig im allgemeinen schwimmt, mit Genugtuung be grüßt werden. In Londoner und Petersburger maßgebenden Kreisen mißt man sogar dem Ab kommen über dir Nordsee und die Ostsee erhöhte Wichtigkeit bei, indessen dürfte die öffentliche Meinung der betreffenden Linder gut tun, nicht allzuviel von den Abkommen zu erwarten, schließlich find auch die schönsten Verträge oft nur ein Blatt Papier, das leicht vom ersten kriegerischen Sturm zerfetzt werden kann. Da» Pariser .Journal des DsbatS* erklärt denn auch bei Besprechung dieser Abkommen in einem ge wissen Gegensatz zu den fast begeisterten Zu- stimmungskundgebungen der meisten andern Pariser Blätter: .Wenn man die Abkommen nach ihrer Bedeutung für die beteiligten Mächte beurteilen wollte, so wäre man geneigt, ihnen große Tragweite beizumessen. In Wirklichkeit haben sie nur den Wert einer Kundgebung guten Willens. Sie hätten keinen Wert mehr an dem Tage, wo dieser gute Wille verschwände. In diesem engbegrenzten Maße dürften sie zur Er haltung des europäischen Frieden» beitragen.' Der Friede im deutschen Bergbau wird voraussichtlich erhalten bleiben. Die am 24. April in Bochum abgehaltene außerordentliche VorstandSsttzung de» allgemeinen Knappschaft», verein» beschloß, die Einigungsvorschläge der Aeltesten anzunehmen und auf die Tagesordnung der am 20. Juni stattfindenden Generaloer. sammlung zu setzen. Der Reichsschatzsekretär Sydow entwickelt jetzt offenbar seine Pläne zur Reform der Reichs finanzen zunächst bei den Finanzministern der größer« Mittelstaaten. Denn seine gegenwärtige BesuchSreise an den Höfen dieser Staaten »erfolgt zweifellos den genannten Zweck; in ihrem Verlaufe gedacht» Herr Sydow an diesem Montag in Dresden einzutreffen. DaS Vermögen der Völker. Gelegent lich de» großen Bankkrachs in Amerika hielt man e» für angebracht, zu betonen, daß die Vereinigten Staaten da» zweitreichste Land der Welt seien, da ihr mobile» Vermögen 110 btl^ 118 Milliarden beträgt. Es wird nur von Großbritannien übertroffen, da» mit seinen etwa 125—130 Milliarden Amerika in Diese Gewerbeunternehmer aber haben die ihnen mitgeteilten Formulare am 1. Mai diese» Jahre» gehSrig au»zufüüe« und di» spätesten» den S. Mai in unserer Na1»kanziei abzngeben. Bischofswerda, am 28. April 1S08. Der G t a d t r a t. Verabschiedung bi» zum Beginn der sommer- lichen VertagungSpause entgegenzuführeu. Diese Auswahl ist freilich nicht leicht, denn die große Mehrzahl der aufgezählten Gesetzentwürfe muß al» Notwendig und in ihrer Art auch wichtig gelten, e» bleibt einstweilen abzuwarten, welche Entschließungen da der Seniorenkonvent fassen wird, zumal er auch die Wünsche der Regierung zu berücksichtig« hat. Jedenfalls ist aber anzu nehmen, daß der anhebende nachösterliche Ab- schnitt der ReichrtagSsession sich nicht allzu stürmisch gestalten, sondern daß er eher einen ruhige» mtv geschäftsmäßigen Verlauf nehmen wird; dum diejenigen Beratung»stoffe, welche von wirklicher politischer Wichtigkeit waren, also da» Reich»ver«tn»ges«tz und die Reform de» Börsmgefttze», hat ja da» Hau» noch vor den Osterferien verabschiedet, allerdings nach teilweise seht erregte» Verhandlungen. Ein ruhiger Ver lauf de» Reste» der gegenwärtigen Sitzungs periode de» Reichstag» ist um so mehr zu wünschen, äl» er bei seinem vorau-stchtlichen Wiederzusanunentritt im kommenden Spätherbst alsbald vor 'eine hochwichtige gesetzgeberische Aufgabe gestellt werde» wird, welche durch die Reform der Reichsfinanzen verkörpert wird. Dann stehen mit Sicherheit neue heftige parla mentarische Stürme in der deutschen Volksver tretung zu erwarten, und bei ihnen wird dann auch der Block der vereinigten regierungsfreund lichen Parteien seine bei weitem schwerste Probe zu bestehen habe». sH Pelitische Wrltscheu. Vom Aufenthalte de« Kaiser» und seiner Familie auf Korfu ist vorerst nicht» besondere- weiter zu erwähnen. Die letzten Tage der ver gangenen Woche füllten die kaiserlichen Herr schaften im wesentlichen durch größere Spazier gänge und Ausflüge auf der Insel au». Der Herzog von Eonnaught ist mit seiner Familie wieder von Korfu abgereist. Die Spaltung in der Freisinnigen Ver einigung hat über die Kreis« dieser Partei hinaus keinen tiefgreifenderen Eindruck auf die poli tische Welt Deutschland» gemacht. Die» rührt wohl hauptsächlich mit davon her, daß die» Er eignis durchaus nicht mehr überraschend kam, sondern schon seit längeren Wochen zu erwarten stand. Außerdem ist di« freisinnige Bereinigung für sich allein eine der kleinsten Reichstag»- ftaktionen, und dementsprechend ist auch ihr An hang iqr Reiche kein sonderlich großer, sodaß auch deshalb die Sezession in der Vereinigung keineswegs sehr erschütternd wirkt. Darüber, wa» nun die auf dem Frankfutter Delegierten tag« abgesplittetten radikalen Elemente dieser Partei tun «erden, herrscht noch Ungewißheit; möglich, daß die Führer der liberalen Sezession versuchen wtrden, mit ihrem Fähnlein «ine ganz Aeenfpeechftell* M». Bestellungen werden bei allen Postanstaltr» de» deutschen «eiche», siix Bischofswerda und Umgegend bei unsere» Zrittm,»boten, sowie in der «Med. ds«. Bl- angenommen, swo»««»fach»»,»er s»h»«»n» Der nachöfterktche Slbschtntt der Reichstagssession. Die Nm 8. April begonnenen Osterferien de» NetchDtagS sind abzelaufen, an diesem Mittwoch dritt er wieder zusammen; um von seinem noch immer sehr reichhaltigen Arbeitspensum bis zum Eintritte d« leider abermals unvermeidlichen Sommertagung noch möglichst viel zu erledig« Don den Grsetzoorlaaen, die da» Hau» beim Anfang seiner Wintersession am 22. November 1907 entweder schon vorfand, oder die ihm bald darauf zugingm, ist inzwischen erst di« kleinere Hälfte unter Dach und Fach gekommen, sodaß die meisten gesetzgeberischen Aufgaben de» Reichstag» »och ihrer Erledigung harren. Sie stecken überwiegend »och in der Kommission» einige Vorlagen hab« jedoch bereit» die zweite Plenattesung passiert. Zu dm Vorlagen, in dem einen oder In dem andern Stadium ge hören u. a. die verschiedenen Novellen zur He- «erbeordnung Meiner Befähigungsnachweis, Regelung der Rechtsverhältnisse der Wettmeister und Techniker, Herstellung her Zigarren in der HauSindustrte usw ), ferner noch sonstige Er- «Lnzung»gesetzentwÜrfe, wie die Novellen zum Vogelschutzgesetz, zum Diehseuchmgesetz und zum UnterstützungSwohnsttz, dann die Gesetzentwürfe betreffs der Haftung de« Tierhalters, der neue» Maß- und Gewicht-ordnung, der Sicherung der Forderungen der Bauhandwetter, der Abänderung de» Wechselprotestgesetzes, de» Versicherung»,«- ttage» und noch einige andre kleinert Vorlagm. E» gibt jedoch auch Gefttzentwürft, die der Reichstag überhaupt noch nicht in Angriff ge nommen hat, wie hie ihm nach Neujahr zu- gegangenen vier Justizvorlagen, und die noch au« der Session vom Februar bi» mit Mai 1907 restterendm Vorlagen üb« die Hilfskaffen und über die Abänderung de» Maifchbotttchsteuer- gesetzt». Schließlich sei daran erinnert, daß selbst jetzt noch immer wieder neues Arbeit», material dem Reichstage zufiießt, so der Gesetz- entwarf über die Subventionierung weiterer PostdampferlinieN von reichSwegen. Man muß gestehen, daß die» alle» zusammm noch ein überaus stattliche» Beratung»material für den Reichstag darstellt; zu seiner völligen Bewältigung würde da» Parlament noch Monate brauchen. E» ist indessen gar nicht daran zu denken, di« ReichSboten angestcht» der heran- nahende« sommerlichen JahreS-eit noch länger " zusammenzuhalten; nach den vor- ^Positionen de» Sentormkouvent» <mch da» ReichSparlammt noch vor tg ftine Sommerferien gehen. Bi» »mmten Zeiwunkt könnt» demnach fst- drr dem Haus« »och obliegenden wird den» Ende Mai zu dem a nur, rin T. ges^ehettschm Äufgädkn^definittö gelöst ä Ptd^S gUt darum,jetzt, di« wichtigsten dringlichsten von ihn»» auszusondern und WWMUMi 28. April WW Lr'Mter, Bezirksanzeiger für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend tztttschrtft «scheint wSckeMlich drei Mal zD, Deuaerstaas und Elmmadmed»» «ab chließlich der Emmabmd» erscheinend« „Bttw- jtt» ««MM- viertttjätzritch Matt t.da Psg- Nummer der 8rttung»prri«listr »S87. — ÜR 2^. U U - auf den „Sächsischen Erzähler" für die Monate Mai und Juni werden von allen Dl I I H Postämtern u. Landbrieftrßgern, sowie den ZeitungSboten jederzeit entgegengenowmen. V U U U U UU DU H V DU ' Der „Sächsische Erzähler" kostet monatlich SV Pfg. — i Neu hinzutretende Abonnenten erhalten die bisher erschienenen Kapitel des Romans: „Tichlotz Vrrmrreek" kosten- los nachgeliefert. - Verordnungsgemäß hat am 1. Mai dieses Jahre» eine LLttlpwU der Mettdwltt, und zu erfolge». Zur Vornahme der Zählung werden an die ü» hiesigen Ott« befind lichen Unternehmer zählungspflichtiger Betriebe, auch wenn solche gegenwärtig taue Arbeiter beschäftigen, in dm nächsten Tagen die erfottrerlichen Zählung»- somuttare -»gestellt werden.