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1S08 'H !l j»L Nennfprechstell* Nr. »» Bestrllma« werden bei alle« Postanstalten de» deutschen Reiche«, stir Bischofswerda und Umgramd bet unseren Zritunzebotrn, sowie in der «Mrd. ds». Bl- angenommen. S»»1»nbf«ch,t,ster Iah»-»«». Ker sächWe LrOler, Bezirksanzeiger für Mschofswerda, Stolpen u. Umgegend. Rmfälssaft Kgl. Amtshanptmanyschast, der Kgl. Schulinspektio» und des Kgl. Hauptzoll. AMMNIM «mies zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts «. des Stadtrates zu Mfchofswerda. . Reihe von Beamtenfragen in der Postverwaltung, l äußerte Bedenken gegen die in Aussicht genommene ! UniverfitätSvorbildung der Anwärter auf die höhere Postlaufbahn und wollte den Reichstagsabgeord neten das Recht gewahrt wissen, sich Informationen aus Beamtenkrcisen zu holen. Der Reichsparteiler Linz sprach zu gunsten der Wiedereinführung der früheren ermäßigten Ortsportotaxen, erklärte sich gleich dem Vorredner gegen das akademische Studium der Kandidaten für die höhere Postlauf bahn und trug schließlich Wünsche der Telegraphen, arbeiter vor. Zuletzt ließ sich nochmals Staats sekretär Kraetke vernehmen, er verteidigte seine in der Debatte mehrfach angegriffene Stellung zu seiner Beamtenschaft und äußerte ernste Bedenken gegen eine Wiederherabsetzung der Ortsportotaxe. Am Sonnabend setzte der Reichstag diese allge meine Debatte nochmals fort. — Die Reichstags kommission für den Gesetzentwurf zur Sicherung der Forderungen der Bauhandwerker erledigte denselben in erster Lesung. — Die Reichstags kommission für das Funkenmonopolgesetz genehmigte dasselbe in zweiter Lesung. Das preußische Abgeordnetenhaus beendigte am Freitag die allgemeine Debatte über den Kultusetat und genehmigte dann den Ausgabe posten „Ministergehalt", sowie noch eine Reihe weiterer Positionen. Am Sonnabend pausierte das Haus. In Sachen des flüchtigen Berliner Bankiers Friedberg hat der Berliner Kriminalkommissar Müller einen nicht ganz gewöhnlichen Schritt getan. Er fordert Friedberg in einem offenen Telegramm zur freiwilligen Rückkehr nach Berlin auf, da er jetzt noch wesentliche Dienste zur Auf klärung des Tatbestandes leisten könne, in diesem Falle würde ihm das Gericht mildernde Umstände zubilligen können. Auf den Erfolg dieser Auf forderung darf man wohl gespannt sein. Die Gerüchte von einer beabsichtigten Auf hebung der Fahrkartensteuer und einer ge- planten Einführung der Rückfahrkarten mit zu nächst viertägiger Gültigkeit werden von der offiziösen „Nordd. Allg. Ztg." als unbegründet bezeichnet. .Es wär' so schön gewesen . . . ." Der liberale katholische Pfarrer Grandinger wird immer mehr vor die Alternative gestellt, entweder sein geistliches Amt zu quittieren oder sich der Kirche löblich zu unterwerfen. Es bestätigt sich, daß Erzbischof Albert von Bamberg dem Pfarrer Grandinger in einem Briefe sein Zu sammengehen mit den Liheralen in der Schuld frage in der bayerischen Abgeordnetenkammer nach drücklich verboten hat. — Gegen den katholischen Theoloaieprofessor Bardenhower an der Münchener Universität kam eS am Freitag zu erneuten studen tischen Demonstrationen. Zwischen Oesterreich - Ungarn und Rußland sollte ein Konflikt wegen der Bahnbauprojekte dr eisteren Staates auf der Balkanhalbinsel entstanden sein. Es hieß, Rußland fordere als Aequivalent für die österreichischerseits erstrebten Bahnkonzes- sionen nun auch für sich Bahnkonzessionen auf der Balkanhalbinsel. Demgegmüber wird von Wiener offiziöser Seite aus erklärt, Oesterreich. Ungarn denk garnicht daran, für sich ausschließ, sich alle Bahnkonzessionen in den BilajetS Kossovo und Saloniki zu verlangen. Ferner betont die Kundgebung, da» russische Projekt einer Donau- Adriabahn würde in Wien nur mit Sympathie begrüßt werden. — Die ungarische Delegation in Wien genehmigte die Budget» des Kriegsministe- riumS und der Marineverwaltung. Die Pfork begeistert sich plötzlich für wirt schaft». und verkehrspolitische Maßnahmen in gUse«K, welch« in diesem Blatte die weiteste Berbreitung finden, werde» bk Montag, Mittwoch und Freitag kü» » Whr angenommen und kostet die viergespaltene SorpuSzeile 12 Psg-, unter „Eingesandt" 2» Psg. Geringster Jnseratenbetrag 40 Psg. - Einzeln« Nummer 10 Psg. » >t>» . Die Schwierigkeiten in der Reichsfinanzreform. - Die großen Schwierigkeiten in der Reich», finanzreform, da» heißt die Auffindung genügen, der neuer Einnahmen für da» Reich -« Deckung de» Defizit» und zur Entlastung der Kaffen der Bundesstaaten erhellen schon allgemein au» der Tatsache, daß e» trotz der Einführung neuer Zölle und Steuern und kotz der wiederholten Vorschläge von neuen Steuern und Reform- Projekten bi» jHt nicht möglich gewesen ist, zu einem rechten Ziele zu kommen oder auch nur einen gangbaren Weg nach diesem Ziele zu finden. Praktisch betrachtet muß daher die ganze ReichS- sinanzreform entweder in eine Sackgasse geraten fein oder sich auf einer solchen Grundlage de- »egen, die von Haus« au» zu keinen rechten Erfolgen führen kann. Leider ist die» auch in den bisherigen Reformbestrebungen der Fall. Da die Reich»yerfaffung dem Reiche inbezug auf die Deckung seine» Etat» die Beschränkung auferlegt, daß da» Reich in seinen Einnahmen Vorzug», weise auf die Zölle und indirekten Steuern und auf die Matrikularbeittäge der Bundesstaaten angewiesen ist, so wird man ohne weitere» er« kennen, daß in einem Staatswesen, in dessen Finanzen die Schutzzölle schon eine sehr große Rolle spielen, die Auffindung neuer großer Zoll« . einnahmen sehr schwierig ist, wenn e» sich um die Deckung eine» großen Defizit» handelt. Jetzt bezweifeln ja auch diejenigen Parteien, welche früher von der Einführung direkter Reich». ! steuern nicht» wissen wollten, vie Möglichkeit, lediglich auf dem Wege neuer Zölle und in direkter Steuern die ReichSfinanzreform in be- friedigender Weife durchführen zu könne«. Na- türltch sträub«, sich die Bundesstaaten gegen die Einführung direkter ReichSsteuern, und manche kunde-staatlichen Minister, wie neulich der säch- l fische Finanzmtnist«, «blicken sog« in der Ein. führung direkt« ReichSsteuern den Rui» d« Bunde»staaten. LH« «an muß doch in d« schwer«, finanziellen Not auch daran denken, daß, »en« daß Reich feine Einnahmen durch U lei! Rnit Mrz nehmen alle Postanstalten und Land, briefträner, fckpie die Geschäftsstelle und alle Austräger de» .sächsischen Er. zähl«»' Bestellungen entgegen. . Der . sächsische Erzähler' mit Sseitiger belletrist. Beilage kostet wie bisher 50 Pf. monatlich, wenn man ihn in der Geschäftsstelle oder von einem Postamte abholt, wenn er durch den Briefträger in» Hau» gebracht wird 58 Pf., durch dteAuSkäg« frei in» Hau» 5» Pf. monatlich. Wer schnell und zrtverläWg üb« wichtige Ereignisse in d« Stadt, in d« engeren Heimat, im deutschen Vaterland und darüber hinaus unterrichtet sein will, w« eine Seist und Gemüt anregende Lektüre wünscht, d« bestell, den .sächsischen Erzähler*, der sein« Bedeutung und Verbreitung nach da» HlwWM des AmtsgenchtsbezirleS PischesSverda und im Hinblick auf hie sorgfältige Bearbeitung de» redaktionellen Stoffe» und. auf die Fülle di» Gebot«»« ein"beliebte» Uno gern gelesene» Blatt ist. Die Geschäftsstelle. die bestehenden Zölle und indirekten Steuern nicht decken kann, dann die Bundesstaaten durch große Erhöhungen ihr« Matrikularbeittäge ver fassungsmäßig da» Defizit in der Reich-kaffe decken müssen. E» würde sich also praktisch ge- nommen nur darum handeln, ob da» Reich im Namen der.Bundesstaaten die neue direkte Steuer zur Deckung de» Defizit» «höht oder ob e» die Bundesstaaten einzeln durch Einfüh rung ein« neuen Steu« tun, und man sollte meinen, daß üb« diese Frage die Herren Be- vollmächtigten im Bundesrate wohl bald einig werden könnten. Bon einer Untergrabung der Selbständigkeit der Bundesstaaten kann dabei wohl kaum die Rede sein, denn die Bunde», staaten erledigen ihre Aufgaben im Bunde-rate bekanntlich in d« loyalsten Weise und mit voll ständig« Hochachtung der gegenseitigen und der besonderen Rechte. Da nun bekanntlich zur Deckung de- Defizit» in der Reichskaffe den größten Beifall diejenige neue Steu« finden würde, welche auf die Schultern d« Wohl- habenden und Reichen gelegt wird, so würde eS sich in d« Praxis doch schließlich nur noch um die Form bandeln, ob diese neue Steuer al» direkte Reichssteuer oder al» bundesstaatliche Beisteu«. in^ di, Reichsfinanzkasse «hoben wird. Bekanntlich schwebten in der Reichsfinanzreform frage auch noch Monopolprojekte. Man weiß jetzt nicht mehr genau, ob die Einführung eine» Monopol» für Tabak oder Branntwein oder ein anderes Verbrauchsobjekt noch in Frage kommt. Ist die» aber nicht der Fall, so wäre e» jetzt Sache de» Bunde-rate», die Reichsfinanzreform in die Wege zu letten, daß durch Einführung «in« neuen direkten RetchSsteu« oder fall» man gegen dieselbe zu große bundesstaatliche Beden ken hat, durch die Einrichtung einer besonderen Steuer in den Bundesstaaten zu gunsten der ReichSkaffe, die Reichsfinanzreform endlich zu stande kommt. Politische Wrltschau. Ueber die geplante FrühjahrSreise des Kaisers nach dem Mittelmeer wird von anscheinend unter richteter Berliner Seite neuerdings gemeldet, daß hierzu die Monate März und April in Aussicht genommen seien. Speziell für den Aufenthalt des Monarchen auf Korfu soll ein Teil des letztge nannten Monates bestimmt sein. DaS „Hamburger Fremdenblatt" bringt sogar noch nähere Angaben über Zeitpunkt und Ort des Antrittes dieser Kaiserreise; eS weiß wenigstens mitzuteilen,, daß der Kais« gegen den 6. oder 7. März seine Mittelmeerrerse von Bremerhaven aus ins Werk setzen werde. Voraussichtlich begleitet die Kaiserin ihren erlauchten Gemahl nach Korfu. D« Reichstag ftihrte am Freitag die tags zuvor begonnene allgemeine Debatte über den Postetat weit«. Der erste Redner vom Tage war der Unterstaatssekretär Twele vom Reichsschatz, amk, « machte dje bedauerliche Mitteilung, daß sich der Zeitpunk noch imm« nicht bestimmen taffe, zu welchem die avgekündigte Vorlage über die Gehaltsaufbesserung der Reichsbeamten werde an den Reichstag gelangen können. Dann ließ sich der Staatssekretär de» Reichspostamtes Kraetk vernehmen, « verhieß die baldige Einbringung der Vorlage üb« die Regelung d« Telephongebühren im Reichstage, worauf ex sich zumeist üb« da» System der gehobenen Unterbeamtenanstalten ver breitete. D« Zentrumsabgeordnete Hamechn nahm sich mehrfach« Wünsche der Postbeamten an, der nationalliberale Abgeordnete Beck erörterte eine Diese Zeitschrift «scheint wöchattlich drei Mal Wn-M», »«UNÄKN» und und Kt «Wbltrtlich d« Sonnabend» erscheinend«! „Vbve- WWW»» viertMhrltch Mart l.do Psg. --- Nmmaer der Zeit>mg»prrkltstr0k>87. — M E