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147. Donnerstag, den 22. Dezember. 1W4 >er sächsische Lrzähler, Bezirksanzeiger für Bischofswerda, Stolpe« a«d Umgegend. Amtsblatt der Kgl. AmtS-aHtmmmschast, der Kgl. Schulins-ektion «. des Kgl. HaOtzollamtcs zu Bmcheii, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. -- » — Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, »»«»tag», Darme*»tag» und Eonnabends, und toste« einschließlich der Gonnabmds erscheinenden „belle- tttftische« »ettage- vierteljährlich Mark l.bv Pf. Nummer der ZeitungSpreiSliste 6S«7. s-r«sp*«chft-u- M» »X. Bestellungen werden bei allen Postanstalten des deutschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend bei unsere« Zeitungsboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. RevnuvvfüvfrtKster Jahrgang. Aaserate, welch« in diesem Blatte die wettest« Brrbreittmg stchrn, werden bis Montag, Mittwoch mch Freitag früh v Uhr angenommen und kostet die virrgrspalten« CoqmSzeile 10 Pfg., unter „Eingesandt" 20 Pf. Geringster Ktfevatrnbetrag SV Pf. - Einzelne Nummer 10 Pf. Bei dem bevorstehenden Quartalwechsel bitten wir die geehrten Leser um möglichst frühzeitige Abonnements- Bnmeldimg auf d-n „««vksjsvl»»» W-VLÄlvIOiv , damit wir bei der erfreulicherweise fortwährend im Steigen begriffenen Auflage des Blattes im Stande sind, am 1. Januar 1905 vollständige Exemplare zu liefern. Namentlich richten wir diese Bitte an die auswärtigen Abonnenten, welche das Blatt durch die Post beziehen. Auch im neuen Jahre wird der „sächsische Erzähler" eifrigst bemüht sein, alle auf dem politischen, sozmlen und volkswirtschaftlichen Gebiete auftauchenden Tageserscheinungen in populärer Weise zu besprechen, teils in gedrängten Ueberstchten, teils in Leitartikeln. Daneben soll unser Augenmerk unablässig darauf gerichtet bleiben, durch gut gewählte Lektüre belehrenden und anregenden Unterhaltungsstoff für Haus und Familie zu bieten. Der Abonnementspreis bleibt unverändert und beträgt vierteljährlich 1 Mk. 50 Pfg., Inserate Pro Zeile 10 Pfg., finden di-wirksamst- V-rbr-itung. Die Erpeditivn des „sächsischen Erzählers". Der Bezirksausschuß -er Königlichen Amtshauptmaunschaft Bauherr wird in den Jahren 1905 bis 1907 außer dem unterzeichneten Amtshauptmann als Vorsitzenden aus folgenden Herren bestehen: Kammerherr von »oxdoi-x auf Großwelka, Standesbeamter W'ivlilo in Rammenau, Bürgermeister a. D. ««orlrloß» in Bautzen, Oekonomierat »olLvr auf Niederkaina, Gcmeindevorstand KLi»«»- in Kirschau, Bürgermeister vv. in Bischofswerda, Oekonomierat ^K»«»on»t1ol in Bautzen und Geheimer Oekonomierat auf Kleinbautzen. Bautzen, am 16. Dezember 1904. Königliche Amtshauptmaunschaft. von Kirchbach. Sch. Frau Marie Martha verehel. Riedel in Gaußig ist heute als stellvertretende Leichenfrau für den die Orte: Arnsdorf, Cossern, Diehmen, Dretschen, Drauschkowitz mit Katschwitz und Brösang, Gaußig mit Kleingaußig, Golenz, Günthersdorf Medewitz mit Birkenrode, Naundorf, Weißnauslitz und Zockan umfassenden 1. Leichenfrauenbezirk verpflichtet worden. Bautzen, am 16. Dezember 1904. Königliche Amtshauptmannschaft, von Kirchbach. Hse Die Königliche Kreishanptmannschaft zu Bautzen hat gemäß § 8 des Kranken - Versicherungs - Gesetzes vom 10. April 1892 den ortsüblichen Tagelohn für gewöhnliche Tagearbeiter neu festgesetzt. Er beträgt für den hiesigen amtshauptmannschaftlichcn Bezirk vom 1. Jonuar 1SKS ab für männliche Personen über 16 Jahre ..... 1,65 Ml., w " " von 14 16 1,00 „ „ „ „ unter 14 „ . 0,55 „ „ weibliche „ über 16 „ . 1,00 „ „ ., von 14—16 ...... 0,75 „ » ., „ unter 14 „ . Bautzen, am 18. Dezember 1904. Königliche Amtshauptmannschaft. von Kirchbach. 0,50 „ KL Am 24. dieses Monats (Sonnabend) wird die Hoomlol der Königlichen Amtshauptmannschaft nur während der von 8 bis 12 Uhr bleiben. Bautzen, am 20. Dezember 1904. K ü n i g l i ch e A m t s h a u p t m a n n s ch a f t. von Kirchbach. Sch. Das politische Testament des Präsidenten Krüger und die Zukunft der Buren in Südafrika. In Pretoria hat am vergangenen Freitag die feierliche Bestattung des im Exil gestorbenen letzten Präsidenten der südafrikanischen Republik, Paul Krüger, unter großer Beteiligung des Burenvolkes stattgefunden. Das Ereignis regt erneut die Frage nach der Zukunft des Buren- stammeS in Südafrika an, nachdem die Buren in die neuen englischen Kolonien Transvaal und Oranje-River durch den unglücklichen Krieg mit «England ihre mühsam genug erworbene politische und nationale Selbständigkeit wieder eingebüßt haben. Die Aufwerfung dieser Frage scheint um so mehr berechtigt, als sie gerade am Tage des Begräbnisses Krügers wieder ihre Rolle ge spielt hat, indem General Botha bei der Trauer feier einen im Mai des gegenwärtigen Jahres geschriebenen Brief des verstorbeneil Ex-Präsi- denten zur Verlesung brachte, welcher gewisser maßen das politische Testament des so fern seiner südafrikanischen Heimat Heimgegangenen greisen Flüchtlingcs enthält. In dem bemerkens werten Testament hebt Krüger unter anderm hervor, daß es den Buren möglich sein werde, mit der Einigkeit des Entschlusses und mit der Einigkeit der Kraft wieder aufzubauen, was ihnen vernichtet worden sei, dann werde ihre Nationalität und Sprache weiter blühen. Im weiteren heißt es in der Kundgebung: »Ich habe mich init dem bitteren Gedanken vertraut zu machen gelernt, daß ich meine Augen in einem fremden Lande schließen muß, ein Verbannter, fast ganz allein, weit von Verwandten und Freunden, die ich wahrscheinlich nie wieder sehen werde, weit von afrikanischer Erde, die ich wahr scheinlich nie wieder betreten werde, weit von dein Lande, dem ich mein Leben geweiht habe, um es der Zivilisation zu eröffnen, und in dem ich die Entwickelung einer Nation sah. Doch diese Bitterkeit wird versüßt werden, so lange ich die Uebrrzeugung weiter hegen darf, daß das