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27 Sonnabend, de« 2, März, 1801. >er sächWe LrzHker, Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« ««d Umgegend. Amtsblatt d« «gl. AmtS-mMoms-aft, d« W. SchMus-ectioll >. des Sgl. HmptzollamteS zu B-Wn, sowie des Sgl. Amtsgerichts und des Stadtnahes zu Bis-issuerd». Diese Zeitschrift erscheint vbchmtltch drei Mal, DomeerstaUH und G«made«»O, und rostet rtnschliehttch der Gommbrnd» erscheinenden ^«üv» triftische« »««la,«« vierteljährlich 1 Mark so Ps. Nummer der ZritungSpreiSlistr 6670. S*r«fp»«chfte»I, Nr. »d. Bestellungen werden bei allen Postanstalten de» deutschen Reiche», für LischosSwerda mw Umgegeud bet uusrrm ZettungSboten, sowie in der Exprd. d. Bl. angenommen. NS«f«w»fS«f»r«ft<r Jahrgang. J»s««t«, welch« in diesem Blatte dir wettest« «rrbrettml, sdcken, »erde» bi« Montag, Mittwoch und Freitag früh S N-r angenommen und kostet die viergespaltene EorPuSzeile 10 Ps., unter .Lingesandt" 20 Ps. Geringster Jnseratenbrtrag 2ü Ps. — Lmzrlnr Nummer 10 Ps. Infolge des nächste Woche stattfindenden ButztageS fällt die Donnerstag- Nummer aus. Die für diese Tage benöthigten Annoncen wollen geehrte Inserenten in der M o n t n g zur Ausgabe gelangenden Nummer zur Veröffentlichung bringen Die Geschäftsstelle. <Ivn 8. Mül»- IVOL, IO VLr, kommen in Bischofswerda folgende Gegenstände, als: 4 Topha's, S Tische, I Wagen, I vollst. Bett, 3 KleiderschrSnke, L Geldschrank, I Tchreibpuit, 7 Lambrequins, 2 Regulator, 2 Spiegel, 4 Rohrstühle, S Nähmaschinen, 1 Musikwerk m. Platten u. versch. Anderes mehr gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Sammelort: König!. Amtsgericht. Bischofswerda, den 1. März 1901. Gilbermann, Gerichtsvollzieher. Jahrmarkt in Flolprn Montag, den 4. May. .hl beide königlichen Majestäten in Billa Strehlen Se. königliche Hoheit den Großherzog und Ihre Hoheit die Herzogin Sophie Charlotte von Olden burg zu kurzem Besuche. Die höchsten Herr schaften weilen zur Zeit zum Kurgrbrauche in Dresden. Gr. Majestät der König hat dem General major z. D. v. Klenck, bisher Generalmajor von der Armee, das Komthurkreuz 2. Klasse de» AlbrechtS-OrdenS verliehen. Dresden, 28. Februar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Direktor der BrandverstcherungSkammer Geheimen Re« gierungSrath vr. Haberkorn, den Titel und Rang als Geheimer Rath, sowie dem ersten Rath bei derselben Behörde RegierungSrath Barthold, den Titel und Rang als OberregierungSrath zu ver leihen. Se. Majestät der König hat dem Geheimrath Krupp in Essen das Großkrruz des AlbrechtS- ordenS verliehen. Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Rechtsanwalt Justizrath Hermann Bruno Windisch, Hauptmann der Landwehrjäger a. D. in Dresden, den ihm von Sr. Majestät dem deutschen Kaiser, König von Preußen verliehenen Rothen Adler-Orden 3. Klasse annrhme und trage. Anläßlich der Vollendung deS neuen Personen bahnhofes in Dresden - Neustadt sind von Sr. Majestät dem König an eine Reihe um da» Ge lingen deS großen Werkes besonder» verdienstvoller Männer Auszeichnungen verliehen worden, und zwar erhielt Herr Geheimer Baurath PeterS für die Oberleitung beim Bau da» OsfizierSkreuz, Herr Baurath Siegel und Herr Baurath Krüger, der frühere Borstand de» Baubureau» l der königlich sächsischen StaatSeisenbahnen, den AlbrechtSorden erster Klasse, und Herr Eisenbahn sekretär Schultze den AlbrechtSorden zweiter Klasse. Außerdem wurde auch Herr Eisenbahn architekt Dürichen, welcher die schwierige spezielle Au»führung de» Baue» mit hoher Begabung und klarem praktischen Blick durchführte und auch die Fürstenzimmer entworfen hat, mit einer Aus zeichnung geehrt. Bischofswerda, 1. März. Nach Falb soll der März zunächst noch weitere Schneefälle und Regenniederschläge, die zweite Hälfte de» Monat» hingegen hohe Temperatur bringen. I« Ganzen soll der Monat als sehr feucht zu be zeichnen sein. Wir werden ja sehen. — Alle Bauernregeln stimmen darin überein, daß ein trockener März Fruchtbarkeit verheißt: zMärz ohne Naß macht voll da» Faß." «uf Märzenregen folgt kein Sommersegru." ,Je dret Tage Sou« und ein Tag Rege», glicht a«S in Parlamentarische Unfruchtbarkeit. Weit in den vierten Monat hinein ist nun mehr der Reichstag versammelt, dessen gegen wärtige Session bekanntlich am 14. November 1900 ihren Anfang nahm, aber er vermag trotz dem nur recht dürftige Leistungen bis jetzt aufzu weisen. Rechnet man auch die Weihnacht-Pause und aus verschiedenen Ursachen ausgefallenen einzelnen Plenarsitzungen von der eigentlichen Arbeitszeit deS Reichstages ab, so bleiben als solche etwa noch immer neun Wochen übrig, zu welcher Arbeitszeit indessen daS, waS daS Parlament bislang vor sich gebracht hat, durchaus nicht im richtigen Ver- hältniß steht. Verabschiedet hat es einstweilen nur eine einzige Vorlage, nämlich den auf die China- Expedition bezüglichen Nachtragsetat, daneben wurden einige Rechnungssachen, Berichte und Interpellationen erledigt, und daS ist sür die 56 Plenarsitzungen, welche am Schluß der Dienstag»- sitzung vergangen waren, herzlich wenig. Freilich sind dann noch die ersten Lesungen einer Reihe von Vorlagen u. s. w. zu erwähnen, zu denen, abgesehen vom ReichShauShaltSetat, jene über die Regelung deS PrivatversicherungSwrsenS, über daS Urheber- und Verlagsrecht, über die freiwillige Gerichtsbarkeit im Heere, die beiden Weingesrtz- entwürfe, die SeemannSordnung und die hiermit zusammenhängenden Vorlagen, ferner die au» dem Hause beantragten Gesetzentwürfe betreff» Ab änderung de» GerichtSversassungSgesrtze», der Straf- und der Civilprozeßordnung, die Anträge de» Centrum» auf unbeschränkte Religionsfreiheit im Deutschen Reiche und auf die Gewährung von AnwrsenheitSgeldern sür die Reichstagsmitglieder und noch einige andere BerathungSstoffe gehören. Aber das klingt nur viel und will an und für sich gar keine so besondere Arbeitsleistung deS Reichstages darstellen, denn meist wurden die Generaldebatten über all' diese gesetzgeberischen Fragen vom Reichstage ohne unnöthigen Zeit verlust durchgrsührt, weil sie eben dann in den betreffenden Kommissionen um so gründlicher be handelt werden sollten. Nun bliebe noch der Etat al» eine« der her- kömmlichen Hauptstück« einer parlamentarischen Session übrig; mit seiner Einzelberathung ist der Reichstag bereit» eine geraume Reihe von Sitzungen hindurch vorwiegend beschäftigt und diese Etat»rrör1erungen sind e» vor Alle«, welche die bisherigen Reichstagsverhandlungen so un fruchtbar, so öde gestaltete und so außerordentlich la die Länge gezogen haben; erforderte doch allein die Beratung des Titels »Gehalt de» Staat»- sekrrtär«- bei« Spezialität de» ReichSamte» de» JmtM> dreizehn volle Sitzungen, weil hierbei über alles Mögliche breitbehaglich geredet wurde. Um der so überflüssigen Redewuth vieler Abge ordneten entgegenzutreten, girbt e» allerdings, wenn Vermahnungen vom Präsidrntenstuhle aus nichts nützen, daS Mittel deS Antrages auf Schluß der Debatte, aber von demselben ist in der seitherigen ReichStagSsesfion fast noch niemals Gebrauch gemacht worden, weil erfahrungsmäßig ein Antrag auf Debatteschluß meist nur die Be« schlußunsähigkeit de» Hause« zu zeigen pflegt, welche ihrerseits geschäftSordnungsmäßig den Schluß der jeweiligen Sitzung nach sich zieht. In dem mangelhaften Besuche der Sitzungen seitens der Reichstagsmitglieder liegt denn auch die eigentliche Ursache de» schleppenden Geschäftsganges in den Reichtagsverhandlungen und der hierdurch bedingten Unfruchtbarkeit derselben, unter den Gründen jedoch, die ihrerseits wiederum die fort dauernd schlechte Besetzung des Hauses veranlassen, steht offenbar die Diätenlosigkeit der Abgeordneten zum Reichstage in erster Linie, sie hat ja schon seit einer Reihe von Jahren zweifellos mit die bereits immer beklagte geringe Frequenz der deutschen Volksvertretung bewirkt. An» solcher Erkenntniß heraus sind denn auch schon öfters Anträge im Reichstage auf die Gewährung von Diäten an dessen Mitglieder aus Reichs mitteln gestellt und auch mit großer Mehrheit angenommen worden, doch haben sich die ver bündeten Regierungen diesem schier herkömmlichen Diätenantrag gegenüber noch stets ablehnend ver halten. Infolgedessen hat daS Centrum, als eS seinen neulich zum ersten Male berathrnen Diäten antrag stellte, die Sache etwas ander» angefangen und bekanntlich nur die Zahlung von Anwesenheits geldern gefordert, und heißt e» denn auch, daß die verbündeten Regierungen diesem Anträge nicht direkt ablehnend gegrnüberstünden. E» ist also endlich einmal Aussicht vorhanden, daß wenigstens pflichteifrige ReichStagSabgeordnrte Tagegelder er halten, wa« sicherlich zur Hebung der Reichstag», srequenz beitragen würde. Freilich könnte ein solcher Diätrnantrag frühesten» erst für die nächste Session de» Reichsparlament» praktische Wirkung erlangen; in der gegenwärtigen Session ist der schwache Besuch der Sitzungen nicht mehr zu ändern, welcher Erscheinung vermuthlich auch do» Facit der Session, nämlich Unfruchtbarkeit der parlamentarischen Beschlüsse, entsprechen dürfte. Deutsche» Reich. Ihre Majestäten der König «nd die Königin unternahmen wieder längere Aus- . führten. Se. Majestät der König suchte hierbei I die Dresdner Heide auf «nd benutzte dort den I Schlitte«. Mittwoch Nachmittag S Uhr empfinge« I