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21 Sonnabend, den 16. Februar. 1SO1 Der sächWe LrMker, Bezirksauzeiger fkr Bischofswerda, Stolpen «nd Umgegend. ««tSSlntt da »gl. A»tShiuq>imiumIchaft, da »gl. SchuliuI-eMu ». des KgUH-WIzollamIeS za BaO>n, Wie des Sgl. Amtsgai-tS und der StadtratheS za visthassnada. Dtrsr Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, Dienstag«, LannerstOgA und San»ade«»«, und kostet einschließlich der Sonnabends erscheinenden,cheve- triftische« Beilage vierteljiihrltch 1 Mark so Ps. Nummer der ZeitungSpreiSlistr 8870. Ferufprochstette Mr. Bestellungen werden bei allen Postanstalten de» deutsch« Reiche-, sür Bischofswerda und Umgegend bei unser« ZritungSboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. SS«f»«»fS«fgiaft«r Jahrgang^^ S«««r«t<, welch» in diesem Blatte dir weiteste «rrbratun, find«, »erd« bi» Montag, Mittwoch und Freit-, früh » Uhr angenommen und kostet dir viergespaltme TorpuSzrile 10 Pf., unter „Eingesandt' 20 Ps. Geringster Jnseratrnbetrag 2S Ps. — Em,eine Nummer 10 Ps. Auf Blatt 320 des Handelsregisters ist heute die Firma Gustav Pötschke in Burkau und als ihr -Inhaber der Kaufmann Gustav Adolf PStschke daselbst eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig ist Handel mit Kolonialwaren, Landesprodukten und Schnittwaren. Bischofswerda, am 13. Februar 1901. Königliches Amtsgericht. „ Reg. II. 25/01. vr. Krug, Ass. Cotta. Auktion tle» 22. V'eki-«»!- IVVL, Vormlttsg« Iv Tllir, kommen in Bischofswerda folgende Gegenstände, als: 2 Wirch- schaftswagen, 1 Schlitten, I Drill-, , Dresch- und L Heckerschneidemaschine, I «üffett-, L Geld-, I Wäsche- und I GlaSschrank, 2 Kleiderfchräuke, S E-Phas, 4 Wische, 5 Spiegel, 2 Kutschgeschirre, 1 Nähmaschine, L Waschtisch, L Oxhoft Rothwein nnd versch. andere Sachen gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Sammelort: König!. Amtsgericht. Bischofswerda, am 15. Februar 1901. GUbermann, Gerichtsvollzieher. I zurückkehrt. Die Vermählung der Erzherzogin ' Anna mit dem Fürsten Johannes zu Hohenlohe« gegen das Versprechen, den Boden Serbiens nicht j wieder ringetroffen, während Ihre k. nnd k. Hoheit mehr zu betreten, bewilligter Vorschuß von drei , die Frau Prinzesstn^Friedrich August ^rst später Millionen Franks half ihm einstweilen wieder aus seinen finanziellen Nöthen, doch kam Milan trotzdem infolge seiner verschwenderischen Privat neigungen von Zeit zu Zeit immer erneut in Geldverlegenheiten. Ungeachtet seines Thron- verzichteS haste Milan hiermit noch keineswegs auf ollen politischen Ehrgeiz verzichtet, er übte vom Auslande auS insgeheim einen wachsenden Einfluß auf König Alexander auS, zweifellos sind der Sturz der serbischen Regentschaft im Jahre 1893 und die nachgefolgte Aufhebung der Ver fassung durch König Alexanders Einwirkungen seines VaterS zuzuschreibrn. Im Januar 1894 erschien Milan plötzlich wieder in Belgrad und versöhnte sich mit der Königin Natalie, um freilich mit dieser herrschsüchtigen und intriguanten Frau nachher bald in abermalige Zwistigkeiten zu ge- rathen. Vom König Alexander wurde er in alle seine Rechte als Mitglied des königlichen Hause» wieder eingesetzt und schließlich zum Oberstcomman- direnden des serbischen HeereS ernannt, so daß daS vortrefflichste Einvernehmen zwischen Vater und Sohn hergestellt erschien. Aber die Vermählung Alexanders mit der Wittwe Drago Maschin hatte einen schroffen Bruch zwischen dem jugendlichen Serbenherrscher und seinem Vater zur Folge, der alle seine Aemter und Würden niederlegte und grollend erneut in» Ausland ging; im Exil ist nun auch der mit sich selbst und aller Welt zerfallene erste König Serbiens gestorben. Milan war zweifellos ein nicht gewöhnlich begabter Mann, klug und gewandt, dabei ein aus gezeichneter Redner, und da er mit unläugdarem staatsmännischen Scharfblick begabt war, so hätte er als unverantwortlicher Beirath der Krone auch nach seiner Thronentsagung dem serbischen Lande vielleicht noch von erheblichem Nutzen sein können. Aber Unzuverlässigkeit und WankelmÜthigkeit Milans waren Charakterschwächen von ihm, die er schon zur Zeit bekundete, al» er noch Herrscher Serbien» war, diese bedenklichen Eigenschaften traten alsdann bei ihm auch wiederum hervor, al» er gewisser maßen Mitregent König Alexander» wurde, sie würden auch ohne den Bruch mit Alexander seine weitere Stellung am serbischen Königsthrone un möglich gemacht haben. In Gerbten hat man indessen ungeachtet all' de» vorgrfallenen die Kunde vom Ableben Milan» überall mit theilnahm». voller Bewegung ausgenommen; u. A. wurde ihm in der serbischen Skupschtina vom Ministerpräst- deuten rin warmer Nachruf gewidmet. Die Bei setzung der Leiche Milan» wird seinem letzten Willen gemäß in dem heiligen Kloster Kruschrdol erfolgen. Deutsches Reich. Zum Tode Milans. Am Montag Nachmittag ist in Wien der Ex- König Milan von Serbien infolge einer heftigen Lungenentzündung im besten ManneSalter, erst 47 Jahre alt, verschieden. Mit ihm, dem ersten Könige Serbiens, ist eine Persönlichkeit auS diesem Dasein obberufcn worden, die auf rin seltsam be- wegteS Leben zurückblickrn konnte und welche oft genug die Augen der civilisirten Welt aus sich gerichtet sah, weil die Meinung^ und Thaten MilanS überreichen Stoff für die politische Kritik, wie für die Klatschsucht gaben. Geboren am 22. August 1854 als Sohn des 1861 gestorbenen Michael Jephremowitsch, wurde Milan Abremowitsch in Paris erzogen und hierauf nach der Ermordung des Fürsten Michael am 2. Juli 1868 zum Fürsten von Serbien proclamirt, nach vier Jahren erfolgte dann seine GroßjährigkeitSerklärung. Serbien ver dankt ihm seine politische Unabhängigkeit und seinen heutigen räumlichen Umfang, welche Zugeständnisse den Serben die Türkenkriege der Jahre 1876 bis 1878 durch den Berliner Vertrag brachten; außer dem erfolgte unter Milans Regierung die Erhebung des Landes zum Range eines Königreiche» (1882). Die zunehmenden inneren Wirren Serbiens ver anlaßten König Milan 1885 einen Krieg mit Bulgarien vom Zaune zu brechen, um durch die erhofften Siege über das junge Fürstrnthum Bulgarien sein eigne» verblassendes Ansehen wieder zu befestigen und zugleich die Stellung seine» Landes nach außen zu rehabilitiren. Aber der bulgarische Feldzug endete bekanntlich mit einer vollständigen Niederlage der Serben, und nur dem entschiedenen Eingreifen Oesterreich - Ungarn» zu Gunsten Serbien- war e» zuzuschreibrn, daß die Bulgaren in ihrem unwiderstehlichen Siegesläufe Halt machen mußten, und daß Serbien in dem Friedensschlüsse ungemein glimpflich davonkam. Der unglückliche AuSgang de» bulgarischen Krieges erschütterte die wankende Position König MilanS gegenüber seinem Lande und Volke nur noch mehr, auch sein Versuch, sich mit Hilfe der von ihm selber früher heftig befehdeten Radikalen zu halten, hatte keinen Erfolg; schließlich schadete ihm außerdem sein Conflict mit seiner Gemahlin Natalie; der 1889 zur kirchlichen Scheidung de» KönigSpaarr» führte, beim serbischen Volke ungemein. Alle diese Verhältnisse bewirkten e», daß Milan der Krone überdrüssig wurde und sie in der That am 6. März 1889 niederlrgte, worauf sein einziger Sohn Alexander unter der einstweiligen politischen Vormundschaft einer dreiköpfigen Regentschaft den Thron bestieg. Milan nahm dann seinen bevor zugten Aufenthalt in Pari», wo da» heitere, ja lockere Leben ihm stet» besonder» behagt hatte, und in dessen Strudel er sich jetzt, aller Regierung», sorgen lo» und ledig, erst recht stürzte. Die» l geschah mit solchem Nachdruck, daß er bald vor I Drr»den, 14. Februar. Se. königl. Hoheit seine» finanziellen Ruin stand; ein ihm von der l Prinz Friedrich August ist heute früh 5 Uhr mit serbischen Vmpschtina 1881 auf sein« Livilliste I seinen beiden ältesten Sühnen an» Salzburg hier Bartenstein hat am Dienstag im Schlosse zu Salzburg stattgefunden. Die Trauung vollzog der Fürsterzbischof von Salzburg vr. Katschthaler. Als Trauzeugen sungirten sür die Braut die Erz herzöge Leopold Ferdinand und Josef Ferdinand, für den Bräutigam Karl Fürst Fugger von Babenhausen und Leopold Graf Sternberg. Bischofswerda, 15. Februar. Einen Bor trag über Transvaal und die Buren zu hören, und zwar von Einem, der „mit dabei gewesen", wird uns am Montag über 8 Tage, den 25. Februar, im Saale des Hotel- zur Sonne, ge boten, und da e» auch bei uns an Burensreunden nicht fehlt, so dürfte der Vortragende, der allgemein bekannte frühere Theaterdirektor Fritz Unger, auch hier, wie überall, eine zahlreiche Zuhörerschaft finden, um so mehr, da Herr Unger, wie selten Einer e» versteht, seine Zuhörer stet» in angenehmer, lehrreicher und auch humorvoller Weise zu unter halten. (Näheres im Jnseratrntheile.) — Erledigt: die Kirchschulstelle zu Wilsch- darf. Kollator: das königliche Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterrichts zu Dresden. Die Stelle gewährt außer freier Wohnung im Schulhause mit Garten 1200 Mk. Gehalt vom Schuldienste, 800 Mk. 94 Pfg. kirchendienstliche» Einkommen und da» gesetzliche Honorar sür den Unterricht in der Fortbildungsschule. Bewerbung-- gesucht sind an den Kollator zu richten und nebst den erforderlichen Beilagen bis zum 27. Februar an den königlichen Bezirksschulinspektor zu Pirna, Schulrath Lehmann, einzureichen. — Zu besetzen: die zweite ständige Lehrerstelle an der Schule zu Niederwiesa bei Chemnitz. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen 1350 Mk. Grundge halt, vom 25. Lebensjahre an 1400 Mk., alle 2 Jahre 100 Mk. Zulage bi» zum Höchstgehalte von 2700 Mk., der mit dem 51. Lebensjahre er reicht wird. Da» WohnungSgeld beträgt 300 Mart sür verhrirathete und 200 Mk. sür unser« heirathete Lehrer. Bewerbungen mit den erforder lichen Beilagen und mit der Angabe über die Militärvrrhältniffe sind bis zum 27. Februar an den königlichen Bezirksschulinspektor Sattler in Flöha einzureichen; — eine neubegründete ständige Lehrrrstelle an der katholischen Schule zu Chemnitz. Kollator: da» apostolische Vikariat im Königreiche Sachsen. Gehalt 1700 Mk., einschließlich 20 Prozent WohnungSgeld. Die Bewerbungen sind bi« zum 3. März an da» apostolische Vikariat einzureichen. Die verfügbaren Zinsen der Wettin-Stiftung sür da» sächsische Hand- werk sollen an 23. April, dem Geburtstag de» Kün'g», in veträgen von 50 bi» 80 Mark an brdürstige und würdige junge Handwerker zu deren weite,« gewerblicher Fortbildung, ia»be-