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HS SS Donnerstag, den 24. Mai. lypy Per l'üchül'che Frzähler, Bezirksanzeiger fiir Bischofswerda, Stolpe« «nd Umgegend. AmtSSlutt der Sgl. Amtshm-tmamischaft, der «gl. Schuliospertiin i. drs Sgl.H<mgtstmnamteS z« Bax-cp, kwie des Sgl. Amtsgerichts und des Stadtrathes zu Bischofswerda. Dies« Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, »ieuoia«-, L«»-»*ea«S und Sanna»e«»». und kostet einschließlich der Sonnabend» erscheinenden,Iellk» trWsch«» «-»-«<" viertrljllhrttch 1 Mar« ö0 Ps. Nummer der Zeitung-Preisliste SS70. Jernsprechstetl« «r. S». Bestellungen werden bet allen Postanstalten de« deutschen Reiche-, für Bischofswerda und Umgegend bet unseren Zrttung-boten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen, vleruuvföuf-tast«* Jahr««««. Safari«, welche in diesem Blatt, di« wettest, Vrrbrettuna smden, »erden bi« Montag, Mittwoch «nd Freitag früh 9 Uhr angenommen und kostet die dreigespalten, LorpuSzeile 10 Pf., unter »Eingesandt" 20 Pf. Geringster Jnsrratenbetrag 2d Pf. — Lmzrlne Nummer 10 Pf. Im Laufe dieses Gommerhalbjahres wird das topographische Bülkau im Königlich Sächsischen Generalstabe im Bereiche der unter« zeichneten Königlichen AmtShauptmannschaft weitere topographische Feldarbeiten der Landesvermessung vornehmen. Diese topographischen Feldarbeiten sind dem Direktor deS topographischen BüreauS des Königlichen Generalstabes, Herrn Major von Carlowitz L la suits des Königlich Sächsischen Generalstabes, sowie mehreren ihm unterstellten Offizieren, Topographen und Hilfstopographen übertragen worden. Zur Ausführung dieses gemeinnützigen und wissenschaftlichen Unternehmens bedarf eS der Mitwirkung der Gemeinden, der selbstständigen Gutsbezirke, der Grundbesitzer, der Einwohner, sowie der Staats- und Gemeindebeamten deS hiesigen Verwaltungsbezirkes und werden diese Behörden und Personen hierdurch aufgefordert, zur Erreichung des beabsichtigten Zweckes auch ihrerseits kräftig und eifrig mitzuwirken. Insbesondere haben alle Grundstücksbesitzer das Betreten ihrer Grundstücke, sowie die Benutzung derselben zur Ausstellung der Signalstangen u. s. w. zu gestatten, ihnen und dem übrigen Publikum aber wird die größte Schonung der anSgeftellteir Signalstange« re. zur Pflicht gemacht. Dos Umwerfe«, Beschädigen, Zerbrechen, Versetzen oder Entfernen der Stangen oder Bermessungssteine wird mit Geldstrafe bis z« «o M. oder entsprechender Hastprafe geahndet werden. Für Herrn Major von Carlowitz ist von den Königlichen Ministerien deS Innern und der Finanzen unter dem 6. April dieses Jahres ein auf die topographischen Feldarbeiten der Landesvermessung bezüglicher, an die Gemeinden, selbstständigen Gutsbezirke, Grundbesitzer, Einwohner, Staats- und Gemeindebeamten gerichteter offener Befehl auSgefrrtigt worden, nach welchem die ihm und den ihm unterstellten Osfizieren, Topo graphen und HilsStopogrophen zu gewährenden Hülfeleistungrn vorzüglich in Folgendem bestehen: 1) Bei Besichtigung der Gegenden sind auf Verlangen Führer, welche dieselben genau kennen und sonst wohlunterrichtet sind, gegen ortsübliche Bezahlung zu stellen. 2) Bei Quartirrwechseln oder sonstigen dienstlichen Veranlassungen haben die Gemeinden dem Herrn Major von Carlowitz, sowie den ihm unterstellten Offizieren, Topographen und HilsStopogrophen auf Verlangen MiethSsuhrwerke gegen eine billige, die ortsüblichen Preise nicht überschreitende Vergütung, die sofort baar bezahlt werden wird, zu beschaffen und überhaupt sür ihr schnelles und sicheres Fortkommen zu sorgen. 3) Die Gemeinden und Beamten, welche sich im Besitze von Karle« und Aufnahme» solcher Gegenden befinden, die das zu vermessende oder zu prüfende Gelände in sich fassen, werden hierdurch angewiesen, dieselben dem Herrn Major von Carlowitz, sowie den ihm unterstellten Osfizieren, Topographen und HilsStopogrophen aus Erfordern zur Einsicht und allenfalls nöthigen Nachbildung mitzuthrilen, auch den kommandirten Topographen die erforderlichen Aufzeichnungen zur Anfertigung genauer statistischer Bemerkungen so ausführlich als möglich zu geben. Grundstruerdokumente und die dazu gehörigen Zeichnungen, sowie Menselblätter und Menselblattduplikate sind lediglich in den Diensträumea der mit ihrer Aufbewahrung betrauten Geschäftsstellen zur Einsichtnahme vorzulegen. 4) Gegen Vorzeigung deS offenen Befehls sind sowohl der Herr Major von Carlowitz als auch die genannten Offiziere, Topographen und HilsStopogrophen überall, wo sie eS verlangen werden, für sich und ihre Diener und Burschen, die ration-berechtigten Offiziere auch noch für ihre Pferde, mit geeignetem Quartier und entsprechender Berpffegnng zu versehen. Für diese Leistungen hat an den Betreffenden unmittelbar eine angemessene Bezahlung zu erfolgen. In Streitfällen ist eine Bezahlung nach ortsüblichen Sätzen von der Gemeindebehörde festzustrllen. Die Fourage für die Pferde der rationSberechtigten Offiziere ist nach den Sätzen des NaturalleistungSgrsrtzeS herzugeben und wird sofort nach ortsüblichen Preisen bezahlt. Ueberhaupt wird erwartet, daß dem Herrn Major von Carlowitz, den Offizieren, Topographen und HilfStopographen alle anderen Hilfeleistungen, deren sie zur Beförderung und Erleichterung ihres Auftrages bedürfen, gewährt werden und eS wird insbesondere zu den Grund besitzern, Einwohnern unv Beamten das Vertrauen gehegt, daß sie mit gewohnter Bereitwilligkeit auch diesmal zur Erleichterung des nützlichen Zweckes dieser Unternehmung beitragen werden. Bautzen, am 22. Mai 1900. Königliche AmtShauptmannschaft. I. B.: 125 2.Krhr. von Oer, Regierungsrath. Dienstag, de« ZS. Wai 1SV0, Nach«. 2 Ahr, sollen in Großharthau (Versammlungsort: Gastwirthschast von Lehmann daselbst) S »üst« gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 23. Mai 1900. Der Gerichtsvollzieher beim König!. Amtsgericht daselbst. Wachtmeister Saupe. . Deutsche» Reich. Hstemeetstchrtl Aufwärts die Herzen! So - m hinein ta da» wogead« wir tu die nthige Winter bisweilen erlahmen wollte, stärkt sich im Frühlingshauche der Natur, und der bedrückte Muth belebt sich in neuer Lust. Ihm wird daS Hau» zu eng und da» Thal zu dumpf, er strebt hinaus in Feld und Wald, hinaus zu den Gipfeln der Berge. O wohl euch Allen, wenn ihr in sonniger Frühlingszeit euch freimachen könnt zu solch einer Himmelfahrt! Ader da» Fest, da- wir feier», hat eine höhere Bedeutung. ES erinnert un» an die Himmel- fahrt Christi. Sein ganze- Leben auf Erden war schon ein göttliche», ein himmlische». Mitten in der Welt war er doch frei von der Sünde dieser Welt, mitten unter dem Volke war er doch frei von menschlicher Leidenschaft. Sein Wirken für die Menschheit war ein Gottesdienst und sein unschuldiges Leiden eine Ergebung in Gottes Willen. Ist unser irdisches Leben auch schon «in himmlisches? Sind wir bei all unser« Thun und Lasst» bereit, vor dem höchsten Richter Rechenschaft abzulegen. Fühlen wir unS unter Freunden wie unter Feinden mit Gott verbunden? Wissen wir unS in Lust und Leid vom höchsten Herrn gesegnet nnd getröstet? Dann hat unser Herz einen heiligen Geist, unser Wirst» rin göttliches Ziel und uuser Leben eine» himmlische» Gehalt. Bei Christus ist do» himmlisch« Leben bst vollend«», de» irdische», seine Himmelfahrt Zum Himmelfahrtsfest. Unsere Erde bewegt sich in einem unaufhör lichen Kreislauf um die Sonne; ihre Bewegung ist eine Himmelfahrt. Ohne r» zu merken oder zu bedenken, nehmen alle Geschöpfe der Erde Theil an dieser Fahrt durch die HimmelSräume. In dieser Zeit, da wir Himmelsahrt feiern, ist aber die ganze Natur in besonderer Weise in einer Auswärtsbewegung begriffen; alle» drängt hinauf zum Lichte der Sonne, wächst in die Höhe bei linder Frühlingslust und strebt empor zum klarblaurn Himmel. Hoch und höher wachst» die thaufrischen Gros- und Settridr- Holme; lang und länger strecken sich die jungen Triebe der Bäume; selbst die alten knorrigen Wridrnstumpfe erhalten nun grüne Wipfel. Thirre, welche begraben schienen, huschen au» ihren Schlupfwinkeln hervor und ergötzen sich am neuen Leben. Bunte Schmetterlinge fliegen im Sonnenglanze auf und schaustln sich auf duftigen Blüthenkelchrn. Di« «unteren Schaaren der Vögel erfüllen weit und breit den Himmel mit ihren Liedern; dir sangrSfrohen Lerchen steigen erud empor, und dir zierlichen Schwalben gewandt und onmuthig durch die Mrnsch bleibt iu dieser herrlichsten Lst Kraft, bst im langen ruft der heutige Lag Treiben der großen S Arbeit des Landlebens, ist daS Endziel seiner Pilgerfahrt. So ist auch un» die Krone de« ewigen Lebens sicher, wenn die Treue gegen Gott und Menschen hier unsere Krone war. Wie die Erde um ihre Sonne steift, so wollen wir um unsere Sonne, den Wrlterlösrr, un» bewegen, dann werden wir seiner Himmel fahrt theilhastig. Wie jetzt in der Notar alle» hinauf zum Lichte drängt, so wollen auch wir trachten nach dem, wa» droben ist. Und wie die Vögel unter dem Himmel ihre Lieder zum Preise de- Schöpfer» singen, so wollen wir unsere Stimmen den Menschen zum Heil und Gott zur Ehre erklingen lassen. Emporsteigen wollen wir nicht bloß zu den Hügeln der Heimath oder auf die Berge der Alpen, sondern zu den lichten Höhen d«S Himmelreiches, zu der geistigen und sittlichen Höh« unsere» Herrn und seiner Getteuen, dann lassen wir am letzten unserer Tage die Erde gern zurück, wir ruhen von unserer Pilgerfahrt im Frieden Gotte» und schauen und genießen voll Entzücken seine tzerrlichkit. 0