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ISO» M 8» Dsnnerstag, ven 5.! April. le, 4 S. 7 vr sr sd.. 8> t - u. lpril, lns- unb Eerufprechftello M«. »». Brstellungen werden bei all« Reiche«, für Bischofswerda mid Zeitungrbotm, sowie in der Exped. d l. angenommen. Bt«r«»bfü»f,taft»r gntzr,»«. volksbibliotheke«. Gesuche um Vermittelung von Staatsunterstützungen für BolkSbibliotheken des hiistgm Bezirks sind bis z«m 1. Juni dieses Jahres hier einzureicheu. Diese Gesuche müssen Auskunft geben über die EigrnthumSverhältniffe der Bibliotheken, die Verwaltung, da» Jahr der Gründung, die Anzahl der gegenwärtig vorhandenen Bände, die Höhr der Einnahmen und Ausgaben im verstossenen Jahre, die Anzahl der im verstossenen Jahre benutzten Bände, die etwa aus Gemeinde- oder anderen Mitteln gewährten Beiträge und darüber, waS bisher zur Hebung der Bibliothek geschehen ist. Zu den Gesuchen ist da» in der Buchhandlung von RoeSger hier vorräthige Formular zu verwenden. Rach dem 1. Juni diese» Jahre» eingehende Gesuche können für da» laufende Jahr keine Berücksichtigung mehr finden. Bautzen, am 4. April 1900. Königliche Amtshauptmannschaft. I. Arhr von Oer, RegierungSrath. Deutsche- Reich. Dresden, 30. März. Se. Majestät der König haben Sllergnädigst za genehmigen geruht, daß der Superintendent Oberkonststorialrath v. Dibeliu» in Dresden den ihm von Sr. Majestät dem deutschen Kaiser und König von Preußen verliehenen ArMgyHnf 2,, KW aunrhme und aulege. . -'' Dresden, 2. April. Se. Majestät der Kaiser begrüßte gestern Mittag in Berlin Seine königliche Hoheit den Prinzen Georg von Sachsen in dessen Absteigequartier, der Terrafsenwohnung drS königlichen Schlöffe». Der Prinz war be kanntlich zur Abstattung militärischer Meldung in Berlin eingetroffen. Zur FrühstückStafrl bei den kaiserlichen Majestäten waren geladen: Prinz Georg, dessen Adjutant Rittmeister v. Mrtzsch, > Fürst Fürstenberg, der Gesandte in Bukarest I v. Kiderlen-Wächter, der sächsische Gesandte Graf Hohenthal mit Gemahlin, der sächsische Militär bevollmächtigte Major Krug von Nidda mit Gemahlin. Bischofswerda, 3. April. Seit I. April gelangen auch bei de« hiesigen Postamt die neueingeführten Zwei- Psennig-Markrn zum Verkauf. Wir haben auf die Verwendung der Marken bereit» hin gewiesen, doch fei nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß diese Marken zur Frankirung von Postkarten, sowie von Drucksachen bi» zum Ge wichte von 50 A, für den Ort»- und Land bestellbezirk dienen. Nicht frankirte Post karten kosten im Ort»» und Landbestellbrzirk 4 Pfennig Porto. Für Briese bi» 250 x im Ort»- und Landbestellbrzirk sind wie bisher zu entrichten im FrankirungSfalle 5 Pfennig, un- frankirt 10 Pfennig. — Zum Land bestell- bezirk von Bischofswerda gehören folgende Orte und Häufer: Abbau an der Dresdner Straße, Bahnwärterhäusrr 5, 44, 45, 46, BelmSdorf, Berghau», Buntpapierfabrik Goldbach, Butter berg, GeißmannSdorf, Soldbach, Soldner Löwe, Großdrebnitz, Grüne Linde, Käufer» Ziegelei, Kksiel-Kynitzsch, Kleindrebnitz, Neudrebnitz, Neuer Anbau (Neustädter Straße), Neuschönbrunn, Pickuu, Pohla, Schlirfermühle, Schönbrunn, Wald schlößchen, Weickersdorf. Bischofswerda, 4. April. Gestern früh verzeichnete man außerhalb der Stadt, also im Freien, 6 Grad Kälte. — Im April läßt nach den alten Wetter- bücheru eine schnell« Entwickelung der Vegetation, zumal der Blüthen, innerhalb der ersten zehn Tage, schwere Nachtfröste wewanen, «itb ist über haupt kein ßotchLxichm. Trübe, regnerische, jedoch mild« Lage im Nafallg de» Monat» haben «eist m»««» -- -' M. «samtto, welch« t« diesem Blatt« di« ««brpeWWwwu, ndm, Montag, Mittwoch LH » Wr angmommrn rmd koket die «MMchwome bqmyeilr 1VW., «ater.Eingesandt-' 20Pf- ««bM» Ksemtenbetrag L» Pf. - Emzelar Nummer 10 P. Dies« Zeitschrift «scheint wöchentlich dr«i Mal, WIiWStagi. DouueUSeaH» and Somutbaub», und k»ft«t einschließlich d«r konnabend« erscheinenden trtfttsch« viertrljShrlich 1 Mark dv Ps. Numm« dn Zeitung-preiSliste SS70. s und 12. zur Folge; diesen folgen jedoch alsdann meist stürmische und kalte Tage vom 13. an. Sehr große Wärme in den Tagen vom 24. bi» zum 30. April hat öfter (jedoch nicht ohne er- hrbliche Ausnahme) um den 5., 6. und 7. Mai Schneegestöber, Kälte und zuweilen, inde» noch seltener, Nachtfröste zur Folge. Starker Schnee fall im April ist fast ohne alle Ausnahme Bor- zrichen eint« ungünstigen, naffyl, oft äußerst rauhen und kalten Mai, zuwenen sogar eine» nassen und kalten Jahre» überhaupt. Diejenigen Tage, an welchem die starken Schneefälle vor zugsweise rinzutreten pflegen, sind der 7. und 14. April. Ist die Vegetation durch gleichmäßig kalte, aber mit Ausnahme der Gebirge schneelo» kalte Witterung über die regelmäßige Zeit (22. bi» 25.) zurückgehalten worden, so daß erst mit dem 28. bi» 30. der Schlehdorn blühet, so pflegt ein desto heiterer, wärmerer Mai zu folgen. — (Bauernregeln für den Monat April.) Wenn der April bläst in sein Horn, steht e» gut um Heu und Korn. — Wenn der April Spektakel macht, giebt» Heu und Korn in voller Pracht. — Aprilen-Regen bringt stet» un» Segen. — Nasser April verspricht der Früchte viel; April dürre, macht die Hoffnung irre. — Der dürre trockne April ist nicht der Bauern Will', aber de» Aprilen Regen ist ihnen gar gelegen. — Heller Mondschein in der Aprilnacht schadet leicht der Bäume Blüthen- Pracht. — Der April ist ein Freiherr, er giebt Regen und Schnee her. — April hat seine dummen Mucken, er will, daß die Bauern nach dem Wetter gucken. — Ist Ambrosin» (4.) schön und rein, wird St. Florian (4. Mai) dann wilder sein. — Sankt George (23.) und St. Marc» (25.), die drohen un» viel Arg'». — Eine alte Mahnung wird angesicht» der nahenden Frühlingstage wieder recht dring, sich: „Hütet eureKinder vor dem frühzeitigen Sitzen auf der kalten Erde!- Viele, denen die Wartung und Pflege von Säuglingen oder kaum de« Sitzen» oder Gehen» fähigen Kindern obliegt, glauben den Kleinen eine Freude zu bereiten und sehen e» al» eine Abhärtung de» Körper» an, wenn sie die Kinder auf dem an öffentlichen Wegen aufgefahrenrn Sand oder auf Wirsen und in Gärten umher sitzen kaffen. Die» ist ein gefährliche» Wagniß, da die bi» in den Juni hinein während« Fruchtigkeit der sich nur allmählich erwärmenden Erd« ungemein schädlich auf den harten Bau der Kinder wirk» muß. — In der Leipziger Zeitung fragt eia alter Leser an: „Warum wird Neben der Erhöhoag de» Lotterirsirmpel» nicht auch eine Erhöhoag de» SstielkarienstempelS erwogen- Wenn di« Einnahmen an» diese« Stempel auch gering siod, so könnt« »an durch eine Verdoppelung döch sicher Veit über eine Million erlanaen. Die deutsche Industrie und der künftige Zolltarif. Eine Reihe von Generalversammlungen der Fachverrine deutscher Industriellen haben dar- gethan, daß man sich der enormen Schwierig keiten bewußt wird, die bei Gestaltung de» künftigen Zolltarif» überwunden werden müssen, aber schon jetzt kann man sagen, daß nicht nur die Höhe der deutschen Zölle, sondern vor allen Dingen auch die Zölle des Auslandes von großem Einfluß auf die Ausfuhrgeschäfte sein werden, daß also in letzter Linie nicht die Zölle, sondern die Leistungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der deutschen Industrie über deren weitere» Blühen entscheiden werden. Soll nun Deutsch land auf wirthschaftlichem Gebiete wohlgerüstet in den Wettkampf de» neuen Jahrhundert» ein treten , dann wird auch die deutsche Regierung die Sätze de» neuen Zolltarifs durchweg erheblich ! höher halten müssen, um bei den demnächst ein- > zuleitendrn Handelsvertragsvereinbarungen mit den anderen Ländern über entsprechende Campen- sationSobjrkte zu verfügen und für frrundnachbar- liche Zugeständnisse die dort gewünschten Er mäßigungen ohne allzugroße Schädigung de» FiScuS wie der schutzbedürftigen heimischen Industrie bewilligen zu können. Tröstlich klingt e», daß der neueste Bericht der Hamburger Handelskammer unter dem Eindruck steht, daß die zollpolitischen Gegensätze an Schärfe verloren haben, und daß die Macht der Thatsachen mit zwingender Gewalt zu einer maßvollen, von freieren Gesichtspunkten ausgehenden Zoll- und Handelsvertrag-Politik führen dürfte. Wir wollen dir» zumal in Hinblick auf die Interessengegensätze zwischen Industrie und Landwirthschaft wünschen. Zwischen Landwirthschaft und Wollenindustrie ist entschieden noch ein großer Gegensatz zu überbrücken. Die „Wollen. Industrie- grräth in ihren freihändlr- rischen Bestrebungen in Conflict mit der deutschen, insbesondere der ostpreußischen Landwirthschaft, welche zur Erzielung besserer Wollpreise die massenhafte Einfuhr billiger Schafwolle au» Rußland und Australien mit einem EingangSzoll belegt haben möchte. Die Handelskammer für die östliche Nirderlausitz (Sorau) sucht hiergegen den Nachweis zu führen, daß au» der Einführung eine» Eingangszolle» für rohe Schafwolle der deutschen Landwirthschaft weder vorübergehend noch dauernd ein Nutzen erwächst, der Wollen- industrse aber und den brtheiligten Gewerben eine tief eingreifende Schädigung droht, und richtet an den Reichskanzler die dringende Bitte, der Nollenindusirie einen solchen Zoll fernzuhaltev, bamik Vie gedrihliche Fortrntwickelung des wichtigen ErwetbSzweigrSder Wollraindustrie gesichert bleibt. Marsen Gegensätze Ker sächsische FrMer, Bezirksanzeiger für Bischofswerda, Stolpe« «nd Umgegend. A»tSdl«tt dkl a,l. MtshmytMunsq-ft, da Sgl. Schllli-sprrtim I. des tftl.HlMptskuaa»ttSz» Billtzcu siwie des »gl. Amtsgerichts und des Stadtr-thes zu BWisSMrrda.