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ISO» Dienstag, ven 9. Januar Diese Zeitschrift erscheint wkchrntltch drei «al, «chtaO-, Lmmerst««» und «»murve*»«. vieEagi, r>mmer*t«r« und and Bestellungen «erden bet allen Postanstali kostet einschließlich der Sonnabend» erscheinenden „HeLv» Reiche», für Bischostwrrd» und ll«grg< trWfch«, Vellas vierteljährlich 1 Mark »0 Ps. Zeitungsboten, sowie in der Lxped, d. »l Rümmer der Zettung»prei»listr 8870. vieruudkstukiiaAer Hpr. 4 In «nterrichwtm W jedoch nichts N« Ee»»fpr«qfte«e Nr. «st. " alle» Postanstalten de» deutsche» ,r»d bei »»seren II. angenonrmen. v1«r»»fS»f»t»ft<» Inh»«»». Politisch- W-ltsch-o. Meder einmal find allerlei Mittheilungen, an» sranzSstscher Quelle stammend, über einen angeblich bestimmt geplanten Besuch Kaiser Wilhelms in Poris anläßlich der dort vom 1. Mai d. I. ab stattfindenden Weltaus stellung im Umlauf. U. «. heißt es, der Kaiser werde an Bord des feinen Namen tragende« neuen drntschea Kriegsschiffes, welches drei andere größere Schiffe der kaiserlich« Mari« begleiten würden, etwa Anfang Juni in Havre eintrrffen und sich dann von genannter Hafenstadt au» «ach Paris — Berliner Kreisen t dkf« »er sächsische Irzähler, Bezirksanzeiger für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshim-tmomschaft, der Sgl. Schilias-ectüm «. de» Sgl-Hlli-tstesnamt-r zu Blw»w. sowie de» «gl. Amtsgerichts und de» St-dtt-thes zu Bischosswerda. König Albert-Stiftung für den Bezirk der Königlichen Amtshauptmannschast Bautzen Zweck dieser au» Anlaß des im Jahre 1898 gefeierten 25jährigen Regierungsjubiläums und des 70jährigen Geburtstages Seiner Majestät des Königs Albert errichteten Stiftung ist: ' , . „Unterstützung hilfsbedürftiger Kranker, welche in dem der Amtshauptmannschast Bautzen unterstehenden Verwaltungsbezirke wohnhaft find und der Regel nach die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen sollen, vornehmlich zum Gebrauche von Kuren oder Bädern, zur Aufnahme in Krankenh äusrr oder sonstige Heilanstalten, zur Beschaffung kostspieliger Heilmittel, zur Annahme von Krankenpflegern u. s. w." Gesuche um Bewilligung von Unterstützungen dieser Art sind bis spätesten» am IS. Mürz dieses Jahres an die Amtshauptmannschast hier einzureichen. Bautzen, am 3. Januar 1900. Für den AmtShauptmann Arhr. v. Oer, RegierungSrath. welch« in dies«» Blatt, dir «eitest, Verbreitung Aden, ««dm bd» Montag, Mittwoch mW Feritag sM9 Uhr anaenommen und kottet dir -retgespaltru« EorPu»»eilt 10 Pf., unt« „Eingesandt Jnsnatrnbrtrag 2d Pf. — Emzeln« Die Delagoabai-Frage. Die im Besitze der Portugiesen befindliche Delagoa-Bai im südöstlichen Afrika hat durch ihre in mehrfacher Beziehung wichtige Lage in dem gegenwärtigen Kriege zwischen den Eng« ländkrn und den Buren besondere Bedeutung er langt. Hauptsächlich für die Letzteren idurch, daß ihnen Kriegsmaterial über die Delag. ibai zugeht, wo eS in dem Hasüiplatz Louren,'" Morquez auSgeladen wird — natürlich nicht al< Waffen, Munition u. s. w. drklarirt — um dann zu Lande nach den Burenstaaten weiter geschafft zu werden. Sowohl, um den Buren diesen heimlichen Einfuhrhafen zu entziehen, als auch, um sich eine nicht unterschätzende strategische Bast» für die weiteren Operationen auf dem östlichen Kriegsschauplätze zu verschaffen, planen die Engländer zweifellos die Besetzung der Delagoabai, sie scheinen sich vorläufig nur des halb noch zu geniren, diesen Schritt zu unter nehmen, weil derselbe einen eclatanten Bruch de» internationalen Völkerrechts in sich schließen würde. Aber England hat, wenn es glaubte, vermeintliche oder wirkliche hervorragende Inte ressen seiner Machtstellung energisch wahren zu müssen, sich noch immer leichten Herzen» über die Bestimmungen de» Völkerrecht» hinweg gesetzt, wie dies au» einer ganzen Reihe von Vorgängen de» letzten Jahrhundert» erhellt. Sicherlich würde man darum englischerseit» schließlich nicht mehr zögern, von der portugiesi schen Delagoabai Besitz zu ergreife«, wenn die Umstände drängen sollten, womit es sich aller dings eine neue starke Position au der südlichen Ostküste Afrika» sichern würde. Rar «in gemeinsamer entschiedener Wink der übrige« Mächte a« die Adresse Englands, die lasse« ,-^fönnte ,och bestimme«. Bekanntmachung. Bei dem Königlichen Amtsgericht Bischofswerda werden als Dienststunden zur Entgegennahme von Anbringen in Grundbuchsachen die Stunden Vormittag r/,11 Uhr, Nachmittag 3—4 Uhr festgesetzt. An d«r Entgegennahme von Anbringen zu anderer Zeit wird der Grundbuchbeawte voraussichtlich durch andere Geschäfte behindert sein s qj o f S tv e r d"a , dim 14. Dezember I8SS. " Königliches Amtsgericht. V. R. 161/99. Hecker. Oefsentliche Sitzung der Stadtverordneten Dienstag, den S Januar 1800, Nachmittags « Uhr Tagesordnung: Wahlen der gemischren städtischen Ausschüsse. Bischofswerda, am 8. Januar 1900. wenigstens wieder auszustecken. Schon aber tritt I England al» der eigentliche Herr und Gebieter an diesem Theil der Ostkaste Afrika» auf, wie in ganz besonders eklatanter Weise die Wegnahme des deutschen Reichspostdampfer» „BundeSrath" vor der Delagoabai durch einen englischen Kreuzer bekundet; letzterer brachte dann den weggenommenen Dampfer nach Durban ein, wo er zur Zeit von britischen Seesoldaten und Matrosen bewacht wird. Die Direktion der deutschen Ostasrika- Linie, welcher der „BundeSrath" gehört, ver sichert bündigst, da» Schiff habe keinerlei Krieg»- kontrebande und überhaupt kein Gut für Transvaal an Bord gehabt; e» könnte denn die Beschlag nahme dieses Dampfer» höchsten» aus einem Verdacht der Engländer erklärt werden, der „BundeSrath" führe möglicher Weise für Trans vaal bestimmte Sachen an Bord. Außerdem be tont jedoch die Direktion der Afrika-Linie, daß sich auf dem „BundeSrath" weder Offiziere noch Mannschaften, ausweislich der Passagierliste für die TranSvaal-Armee befunden hätten, so daß also auch der englischersritS behauptete eigentliche Grund für die Wegnahme de» „VundeSrath", derselbe habe inaktive deutsche Offizier und Sol daten für den Dienst in der TranSvaal-Armee an Bord gehabt, hinfällig wäre. Vorläufig findet anläßlich dieses Zwischenfalle» ein lebhafter Depeschenwechsel zwischen den Kabinetten von Berlin und London statt, hoffentlich tritt hierbei die deutsche Regierung mit der nüthigen Energie und Deutlichkeit auf, welche Haltung um so dringender erforderlich erscheint, al» inzwischen bereit« em zweiter deutscher Dampfer, der „Hans Wagner", der Hamburger Rhederrifirma Z. Wagner gehörig, in der Delagoabai i Engländern beschlagnahmt worden ist, lich ebenfalls auf einen bloßen und ganz »beten verdacht hin. Das deutsche Volk Gräfe jun., Stadtv.-Vorsteher, wenigstens wieder auszustecken. Schon aber tritt I gelegenheiten Deutschlands, des Staatssekretärs Grasen Bülow erwarten, daß den Engländern der Standpunkt wegen dieser neuen Rücksichts losigkeiten gegenüber dem „befreundeten" Deutsch land gehörig klar gemacht wird und daß die Beschlagnahme dieser beiden deutschen Dampfer schleunigst wieder rückgängig gemacht wird. Im Uebrigen spielt die Delagoabai auch bet den gerade jetzt aufgetauchten Blättermittheilungen über den angeblichen Grheimvertrag zwischen Deutschland und England betreffs der Berthei« lung der portugiesischen Kolonien in Afrika unter die beide» Mächte ihre Rolle. ES heißt hierüber u. A., die Delagoabai sei in dem Abkommen England zugesprochen worden, und wenn dem wirklich so wäre, dann hätte Deutschland freilich von vornherein einen sehr mißlichen Standpunkt bei seinen Reklamationen gegen die jetzigen Ueber- griffe der Engländer in der Delagoabai; einst weilen hat man indessen noch abzuwarten, wie dir» deutsch-englische Abkommen in Wahrheit ausschaut. Q s