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üesivktiKiinK uinli »I>ne /u kaufen Kvea Keststte^ BezirkSauzeiger Wr VffchofSwer»«, Stolpe» «ck Um^geick. HmMwermNesz» «Mm, t«oie des Sßl. Amtsgettchtr drei >« 10 »r««« Ituuutl», Vorsitzender. einen Äcpulzeile io W., wtt« JnferAtenbettag 2b HP. DieEntwickelung zu den Großbetrieben in der Industrie, dem Handel und Gewerbe. gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 13. Dezember 1899. Der Gerichtsvollzieher de» König!. Amtsgericht» daselbst. Wachtmstr. Kempe. Eine der charakteristischen und bemerkenS- werthrn Erscheinungen des modernen Wirtschaft«- und Erwerbslebens ist die Entwickelung vieler Zweige der Industrie, des Handels und der Ge werbe zu Großbetrieben. Die Art der Ent wickelung in Erwerbszweigen, die früher Klein betriebe zeigten, ist nicht zufällig gekommen, sie ist auch keine Folge der rein kapitalistischen Kon- zentrirung und Ausbeutung des WirthschastS- lebens, sondern sie hängt eng zusammen mir der gewaltigen Entfaltung der modernen ProduktionS- und Verkehrsmittel überhaupt, auch hat in manchen ProduktionS-BeredrlungSbetrirben das an und für sich höchst segensreiche Bestreben bei billigsten Preisen die beste Waare zu liefern, die Großbetriebe er zeugen helfen. Am deutlichsten wird dies durch die Umwandelung in der Getreidemüllerri von den zahlreichen Kleinbetrieben zu den Großbetrieben bewiesen. Die alte Lohnmüllerei, welche in vielen Gegenden sogar in Getreide bezahlt wurde und den unbeholfenen, schwerfälligen Charakter der Naturwissenschaft besaß, ist seit ungefähr dreißig Jahren von der HandetSinüüerei, die im Groß betriebe Getreide auf eigene Rechnung kaust, mahlt und als Mehl und Kleie wieder verkauft, vollständig au« dem Felde geschlagen worden und kann, wenn sie nicht durch Nebenerwerbe, wie Landwirthschaft, Viehzucht, Sägrmüllerei und Holzhandel unterstützt wird, nur noch kümmerlich bestehen. Woher ist eS nun so rasch gekommen, daß die idyllische Lohn- und Kleinmüllerei ver drängt wurde? Die großen Fortschritte der Technik in der Mühlen-Jndustrie durch Anwen dung voü Turbinen und Dampfmaschinen sind nur im Großbetriebe richtig auszunutzen, der Groß- und Handelsbetrieb der Müllerei ist aber auch erst von hemmenden Fesseln befreit, er kaust da» Getreide in der guten Qualität, wo er es fiyhet und kann so für gute, backfähige Mehl» qualttätrn rinstrhen. Nicht nur der Getreide- «ovüsppoHstott, Nie. ». rn »«dm bei «I« Poftmstalt« des imd bei Areiwg, de« SS. Dezember 1899, Abends punkt 7 Uhr, sw«, Tagesordnung: 1) Wahl dreier RechnungSrevisoren. 2) Allgemeines. Großdrebnitz, den 12. Dezember 1899. Se. königliche Hoheit Prinz Friedrich August hat dem Oberstabsarzt vr. Rabenhorst in Großen hain in Anerkennung für die ihm erfolgreich ge leistete erste Hilfe in Kalkreuth, nach seinem Sturze bei dem Rennen am 28. Oktober, sein Bild mit Unterschrift verliehen. Bischofswerda, 12. Dezember. Wie schon früher berichtet, ist die Glühlichtbe leuchtung in unserer Stadt vollständig durch geführt und macht dieselbe einen überaus günstigen Eindruck. Die Gasabgabe bei unserem städtischen Gaswerke hat sich gegenüber den Vor jahren in den letzten Monaten außerordentlich entwickelt; es sind bereit» im November und Dezember an einigen Tagen bis 1100 odw. GaS abgegeben worden, eine Zahl, die jedoch in den nächsten 14 Tagen noch bedeutend überschritten werden wird, da der Bedarf an Licht usw. kurz vor Weihnachten bekanntermaßen ein noch viel größerer ist. Mit dieser Abgabe ist da» städtische Gaswerk an der höchsten Grenze seiner Leistung»» «Ache», wr «fchofsverd« Md wag AAtm-Hbotm, sowie in d« «Med. d. vl. «gowmam. «r«»«»»sK«rs»»ftav Iah»,»«». In dem Konkursverfahren über da« vermögen de» Schneidermeisters Friedrich Wilhelm Bernhard Areuzel in Demitz-Thumitz ist in Folge eine« von dem Grmeinschulder gemachten Vorschlag« zu einem Zwang-Vergleiche Vergleichstermin auf den 3. Januar 1S0V, Bormittags 1-11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hiersrlbst anberaamt. Bischofswerda, den 6. Dezember 1899. Sekretär «Ium», Gerichtsschreiber de» Königlichen Amtsgericht». städtischen Collegien Mark 50,000 —. für einen zweiten Gasometer, welcher im nächsten Jahre ausgestellt werden wird, bewilligt worden. Der Gasverbrauch auf dem hiesigen Bahnhofe betrug im Monat November inSgesammt 2931 obm. Dem Ressort unserer Gasanstalt, welche der Stadt einen recht ansehnlichen Gewinn bringt, steht Herr Stadtrath Ritter rc. Emil Grob mann vor. Bischofswerda, 13. Dezbr. Der Christ monat schreitet seiner Mitte zu! Ver schiedene Gefühle ruft er wach. Kaum je rin Monat erinnert so an den Wechsel der Zeiten, al» dieser letzte des Jahres, weil er durch seinen besonderen Charakter am meisten geeignet ist, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. ES wird wieder wie jedes Jahr um diese Zeit bi spät in die Nacht an den üblichen Weihnachts geschenken gearbeitet. Bald wird wieder der alte Christbaumschmuck hrrvorgrsucht werden und der Lichtbaum wird erglänzen wie immer, und doch, wie manche« ist in vielen Familien anders geworden. So Mancher, der im vorigen Jahre noch im trauten Kreise der Lieben weilte und fleißig die Hände regte, um auch an seinem Theile zu der allgemeinen Weihnachtsfreude brizutragen, er fehlt jetzt, denn er ist hinauSgewandert in die weite Welt, in die kalte liebelerre Fremde, oder er ist gax in jenes Reich hinüber gegangen, von dannen keine Rückkehr mehr ist. Sein Geist schaut wohl mildlächelnd und friedenverkündend auf die Seinen hernieder, aber noch klafft die Lücke, die er hinterlassen, und gerade in den Tagen der Freude brennt die geschlagene Wunde um so schmerzlicher. In manch anderer Familie ist dagegen ein neue» Leben hinzugrkommrn und mit nie gekannter Herzensfreude rüstet die junge Mutter zum ersten Male für ihren Liebling den Weihnachtstisch. Wa» gelten alle Erdenfreuden gegenüber dieser Glückseligkeit! Ja, da« Mutter glück feiert jetzt das Fest der reinsten Freude. Außer in den Familien regt e» sich brsonder- in der Geschäftswelt, da der Monat der Ernte gekommen sein soll. Hoffen wir, daß sich der handel, sondern vor allen Dingen auch der Mehl- l sähigkeit angelangt und sind bereit» von den handel ist ja auch unter der Einwirkung der .— modernen Verkehrsmittel zu einem Welthandel geworden, und eS wäre schlimm für die deutsche und österreichisch - ungarische Müllerei gewesen, wenn sie sich vom Klriotetrieb nicht hätte zum Großbetrieb umwandeln können. Der gewaltige Unternehmungsgeist der Nordamerikaner hätte uns da schließlich trotz drei Mark Zoll für den Doppelcentner Weizen da» Mehl besser und billiger geliefert, als wie e« im Baterlonde hätten erzeugen können. Die Entwickelung vom Klein- betriebe zum Großbetriebe ist in vielen Zweigen einfach ein naturgesetzlicher Fortschritt und ein Produkt des Kampfes umS Dasein, in dem wir alle stehen und nach Erfolg ringen müssen. Diese Entwickelung hat aber auch ihre Grenzen durch die zahlreichen Fälle, in denen die Technik die Geschicklichkeit der menschlichen Hand nicht ersetzen kann und wo der tüchtige Handwerker und Arbeiter noch sehr gebraucht wird.