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-4. Dienstaa, den 15. August. 18SS^_ Der sächsische Lrzähker, Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« o«d llmgegend. Diese Zeitschrift erscheint wSchentltch drei Mal, Dien«1a>», und EmmnSe«»», und kostet einschließlich der Somurdend« erscheinend m ^HMe- triftische« «eil»,^ vierteljShrlich 1 Mark dv Pf. Nummer der ZettungSpreiSliste 6338. AmtSdlatt der «gl. Amls-miPtmams-llft, der Kgl. Scholius-kttiim «. des Sgl-Hm-tpaeraMr» z» Bautzeii, sswic des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtnahes z» BischosSverda. Mittwoch, den 16. Äugust 1899, Vormittags 8 Uhr, soll in Demitz-Lhumitz (Versammlungsort: Gastwirthschaft von Fisinger in Demitz-Thumitz) gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 14. August 1899. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts daselbst. Wachtmstr. Taupe. Inserat«, wrlch« in diesem Blatte die wrttefie B^reittmg ^en, ««den bi» Montag, Mittwoch mch F"lt«g früh S Uhr angenommen und koktet die drrtgespattm« S«r»fpr«chftette Nr. «. Bestellungen werdm bei alle» Postanstalten d«S deutschen Reiche«, sür BischosSwerd» und Umgegend bei unseren ZrttungSboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. LretmmdfSmfgtofter Iah»««««. Der auf SammwbviiS, Sw» 1V und die Ausstellung von HandelS-Bieh in den hies Stadtrath Puls Bekanntmachung. s. fallende hiesige VI «L m» igen Stallungen ist bei Vermeidung einer Geldstrafe n itz , den 12 August 1899. Schubert, Bürgermeister. »Lt mm». Der Zutrirb, die Zufuhr bis zu SO Mk. oder entsprechender Haft verboten. Der Präsident der Bereinigten Staaten von Nordamerika Mc. Kinley hat der „Frkf. Ztg." zufolge ein eigenhändige» Schreiben an den Kaiser Wilhelm gerichtet, indem er diesem dafür dankt, laß er den kaiserlichen Gesandten in Luxemburg, Herrn Mumm von Schwarzenstein, der au» seiner früheren Thätig- krit bei der deutschen Botschaft in Washington Landwirthschaftliche Genossenschaften und landwirthschaftlich benutzte Bodenfläche in den deutschen Bundesstaaten. In dem schwierigen und mannigfaltigen landwirthschastlichen Gewerbe, welche» noch dazu von einer internationalen Koncurrenz und an dauerndem Arbeitermangel bedrängt wird, kann naturgemäß von einer Reform auf einem einzelnen landwirthschastlichen Gebiete keine vollständige Besserung der wirthschaftlichen Verhältnisse be trachtet werden. Soviel kann aber als erwiesen angesehen werden, daß den landwirthschastlichen Genossenschaften durch Verbesserung de» Be triebe», Erhöhung de» Kredit» und billigeren Einkauf von Bedarfsartikeln zur Zeit die größte Bedeutung sür die Hebung der Rentabilität in der Landwirthschaft beigemessen werden muß. Die Vermehrung der landwirthschastlichen Ge nossenschaften im deutschen Reiche während der letzten Jahre beweist auch, daß die meisten Land- wirthe den Segen de» TenossenschastSwesenS zu schätzen wissen. Nach den neuesten statistischen Berechnungen bestanden am 1. Juli 1899 im deutschen Reiche 12,736 dem GenossenschastSge- setz unterstellte landwirthschaftliche Genossen, schäften. Geht man nur ein halbe» Jahrzehnt, bi» auf da» Jahr 1894 zurück, in welchem noch nicht halb so viel, nämlich erst 6031 landwirth- schastliche Genossenschaften bestanden, so ergiebt sich da» nie rastende VorwärtSschrriten des land« wirthschaftlichen Genossenschaftswesen» in allen Gauen Deutschlands. Namentlich haben in diesen S Jahren die norddeutschen Bezirke den Borsprung der süd- und westdeutschen zum großen Theil eingrholt. Da» wird am klarsten, ! wenn man zufleht, auf wieviel Hektar landwirth- schastlich benutzter Bodenfläche ,n jedem Bezirke eine Genossenschaft kommt. Mit Hilfe der Listen und Tabellen de» Allgemeinen Verbände» der deutschen landwirthschastlichen Genossenschaften in Offenbach sind darüber die folgenden Daten zu gewinnen. In den Jahren 1894 bi» 1899 kam durchschnittlich auf 5836, 4904, 3913, 3296, 2970, 2761 da eine landwirthschaftliche Genossen schaft im deutschen Reiche; die Besetzung hat sich hier also mehr al» verdoppelt. Noch rascher schritt sie vorwärt», wenn man Preußen allein in Betracht zieht, dessen Durchschnitte sich immer mehr dem ÄeichSdurchschnitte nähern und für die betreffenden Jahre 8820, 6824,. S094, 4090, 3698, 34S1 lu» sür jede Genossenschaft lauten. Die» hat seinen Grund darin, daß namentlich die östlichen Provinzen erst seit 1894 lebhafter in die Genoffenschaft»bewegung eintraten; deutlich zeigen die» die Durchschnitte für Ost- , Preußen, wo 18S4 auf IS,476, 1899 schon auf! 7«4 d» eine landwirthschaftliche Genoffenschaft > kommt, sür Westpreußen (1894 auf 24,618, 1899 auf 6936 d» eine Genoffenschaft), Pommern (1894 25.S02, 1899 6881), für Schlesien (1894 18,097, 1899 2910), für Brandenburg (auf 32,780 bezw. S315 da) und Posen (31,582 bezw. 4569 da); auch die übrigen Provinzen, darunter alte GenoffenschaftSgebiete, wie Hannover (1899 auf 3290 da eine Ge nossenschaft), Westfalen (2559), Hessen-Nassau (1120) und Rheinpreußen (1309), haben unauf haltsame Fortschritte gemacht, sie waren im Durchschnitt 1899 über doppelt so stark besetzt wie 1894. Da» ungefähre gleiche Zunahmever- hältniß zeigen die meistrn übrigen GebirtStheile. Da» rechtsrheinische Königreich Baiern war 1894 auf 4444 und ist jetzt auf 2238 da mit einer Genossenschaft besetzt. Im Königreich Sachsen sind die Zahlen 16,143 und 7224, im König reich Württemberg 1700 und 1264, in Baden 2887 und 1860 im Großherzogthum Hessen 1022 und 765. Politische Wkltschau. Wie vorauSgesehen wurde, ist nun that- sächlich bei der am Freitag in Dortmund in Anwesenheit de» Kaiser» und de» Reichs kanzler», sowie mehrerer Minister erfolgten Ein weihung de» Dortmund-Em»-Kanal» eine Kundgebung de» Kaiser» erfolgt, welche al» die bedeutsamste in der preußischen und deutschen Kanalfrage angesehen werden kann, und die zu gleich alle Schleier beseitigt, welche in den letzten Wochen von verschiedenen Seiten in der Frage de» Mittellandkanals in Preußen gewoben wurden. Der Kaiser, obwohl im hohen Maße von der Besichtigung de» Dortmund-EmS-Kanale», die auf einem Regirrung-dampfer erfolgte, be friedigt, bezeichnete in seiner Ansprache an den Oberbürgermeister Schmieding und die Frstvrr- sammlung in Dortmund den Dortmund-Em»- Kanal doch nur al» rin Theilwerk. Nur al» ein Verbindungsglied mit dem großen, noch zu bauenden und von dem preußischen Landtage noch nicht bewilligten Mittellandkanäle will der Kaiser den Dortmund-Em»-Kanal betrachtet wissen und mit unerschütterlicher Entschlossenheit auf den Bau de» Mittellandkanals dringen. Der Kaiser hat auch die Schwierigkeiten ge würdigt, die solchen neuen großen Plänen ent gegenstehen, aber er hat der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die Ueberzrugung immer mehr durchdringen werde, daß wegen de» bequemen und billigen Austausche« der Massengüter der Ausbau der Wasserstraßen durchaus notwendig und für die Industrie und Landwirthschaft segensreich ist. Durch die Schöpfung de» deutschen Reiche« hält der Kaiser die Zeit auch für günstig, die Reform der Wasserstraßen durch- zuführen. dort in bestem Andenken steht, zum Vertreter de» beurlaubten Botschafter» Holleben in Washington ernannt hatte. Prinz Heinrich wird, wie verlautet, im November an Bord de» Kreuzer» „Hertha" in die Heimath zurückkehren und gegen Weihnachten in Kiel rintrrffen. Große» Aufsehen erregt die Thatsache, daß Finanzminister von Miquel der Einweihung de» Dortmund. EmS-Kanal» nicht beiwohnte. Biele sind geneigt, da man an derartig dringende Geschäfte in dieser Jahreszeit nicht recht glauben kann, dem Fernbleiben de» Minister» eine sehr große politische Bedeutung zuzuschreiben. Da gegen hält man nach der Kundgebung de» Kaiser in Dortmund die Annahme der Kanalvorlage und im Falle ihrer Ablehnung die Auflösung de» Landtage» für sicher. Die Rassenkämpfe in Oesterreich dauern leider fort, und sind dafür zumal die weiteren Vorgänge in Krain in der Stadt Cilli charakteristisch. Nach der Abfahrt der czechischen Studenten zogen viele Deutsche zum Kaiser- Josef - Denkmale, wo Reden gegen die heran» fordernden Einbrüche der Slaven auf deutsche» Gebiet gehalten und auf die slavenischen Führer Ferjancic, Sernec rc. Pfuirufe auSge- bracht wurden. E» wuchs die Erregung durch die Nachricht, daß der im Tumult verwundete deutsche Geschäftsleiter Pollanetz im Sterben liege. Die Menge zog vor da» slowenische Ver- einShau», sowie vor die Häuser der Slovenen« führer unter Absingung der „Wacht am Rhein" und Rufen: „Nieder mit den slawischen Hunden!" Bei der Abfahrt von Cilli riefen aber auch die Czechen: „Wartet, deutsche Hunde, wir nehmen an den Deutschen in Prag zehnfache Rache." Der au» Petersburg nach Pari» zurück- gelehrte Minister DelcassS wurde Freitag Abend vom Ministerpräsidenten Waldeck-Rousseau und am Sonnabend vom Präsidenten Loubet in Rambouillet empfangen, um über seine Mission in Petersburg Bericht zu erstatten. Die der französischen Regierung nahe stehenden Blätter stellen fest, daß die Fortdauer de» Einvernehmen» zwischen Frankreich und Rußland Aber jede» Zweifel erhaben sei. — In Frankreich scheinen eine Anzahl republikanische Abgeordnete noch immer zu fürchten, daß an» den Kreisen der französischen Offiziere Anschläge gegen die Republik gemacht «erden. Der „Petite Röpu- blique" zufolge theilte Clovi» Hugue» da»