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tenen Bereinigungen, findet von» 7. big mit 12. August diese» Jahre» m Baden-Baden statt. Bi» jetzt find über 600 Theilnehmer angemeldet worden, darunter nicht nur Vertreter aller deut schen Bundesstaaten und der Regierungen aller civilisirten Nationen, sondern auch Abgeordnete der meisten Großstädte de» Deutsche» Reiche». Da» Staatsveterinärwesen Sachsen» wird ver treten sein durch den künigl. sächs. LandeSthier- arzt Geh. Mrdizinalrath Professor vr. msck. st ptül. Siedamgrotzky, die Stadt Dresden durch den Direktor der städtischen Fleischbeschau Dozent vr. Edelmann. WM" Wer von unseren Postabonnentrn die Bestellung auf den „Sächsischen Erzähler" für da» III. Vierteljahr 1899 (Juli, August, September) zum Preise von 1 Mk. 50 Pfg. noch nicht erneuert hat, wolle diese Erneuerung bei dem betreffenden Postamt gefälligst sofort bewirken, damit am 1. Juli in der Zustellung de» Blattes keine Unterbrechung eintritt. Die vorliegende Nummer ist die letzte, welche in dem jetzt ablaufenden Vierteljahr jur Aus gabe gelangt. tz Neukirch, 26. Juni. Der Pfarrer unserer Kirchgemeinde, Herr Consistorialrath von der Trenck, hat mit dem heutigen Tage einen vierwöchentlichen Urlaub angetreten, während welcher Zeit Herr DiakonuS Hieronymus die kirchlichen Funktionen allein auSübt. tz Oberneukirch, 27. Juni. Bei dem Preislchießen der Mitglieder der hiesigen privil. Schützengesellschaft kamen 10 Preise zur Ber- theilung, von welchen sich den ersten Preis Herr Schneidermeister Höntschel in N'ederneukirch, den zweiten Herr Mühlenbesitzer Auste und den dritten Herr Tischlermeister Julius Lehmann in Oberneukirch errangen. tz Ringenhain, 27. Juni. Ein recht be dauerliches Unglüek ereignete sich hier an einer der Chaussee nahen Stelle, an der sich schon wiederholt. Unfälle zugetragen haben. Die 3^/, Jahre alte Elsa Quaiser fiel beim Blumenpflücken in den Mühlgraben, welcher sich von der Wesenitz abzweigt, und ertrank. Bautzen, 27. Juni. Seit langem ist in unserer Stadt von einer Ueberbrückung des SpreethaleS von der äußeren Lauenstraße unfern^ des Bürgergartens nach der Dresdner Straße die Rede. Demnächst sollen auf Anordnung des königlichen Finanzministeriums zu diesem Zwecke Vermessungsarbeiten durch die königliche Straßen- und Wasserbauinspektion vorgenommen werden. Bautzen. Herrn Stadtbau- und Feuerlösch direktor Baumgärtel, welcher mit Montag der Feuerwehr 25 Jahre als Mitglied angehörte, wurden aus diesem Anlaß seitens der Pflicht- und Freiwilligen Feuerwehr, sowie noch von anderer Seite mannigfache Ehrungen dargebracht. Zittau. Der frühere städtische Gasinspektor Herr GaStechniker Otto Haentzschel ist Montag früh 10 Uhr im Alter von 83 Jahren nach schwerem Leiden im Krankenhaus hier verschieden. Der Verstorbene hat bekanntlich viel Verdienste um die Erbauung und Einrichtung der hiesigen Gasanstalt. Dresden, 24. Juni. Se. Excellenz der Herr Kultusminister vr. von Seydewitz hat eine dreiwöchige Urlaubsreise angetreten. Dresden. Bei dem Umbau des Georgen- thores wird die Fahrbahn > die jetzt nur 3 in Breite hat, auf eine Breite von 5,8 m gebracht, also nahezu verdoppelt werden, während die Gangbahnen ihre bisherige Breite von etwa 2,80 in behalten. O DaS aus eigener kameradschaftlicher Ini tiative hervorgegangene echt kameradschaftliche Institut Sächsischer Militär-LebenSversicherungS- verein zu Dresden, tritt soeben durch seinen 23. Jahres- und Rechenschaftsbericht vor seine Versicherten und damit vor die Oeffentlichkeit. Die im Verlaufe des verflossenen Geschäftsjahres erzielten Erfolge sind unter der selbstlosen, kame radschaftlichen, zielbewußten Leitung deSVereinS- direktorS, Herrn Königl. Zoll-Sekretär a. D. H. Richter, und seiner getreuen Mithelfer im Direktorium und Ausschuß als durchaus erfreu liche zu bezeichnen. Die Sicherheitsgewähr ist eine überaus große und ebenso gewisse und sichere, als bei jeder namhaften Deutschen Versicherungsgesellschaft: Die Prämienreserve wurde auf die rechnungsmäßige Höhe von I, 226,676 Mk. gebracht, der BersicherungSstand erhöhte sich 1898 um 6102 Policen und 1,499,057 Mk. Versicherungssumme und beträgt ult. Januar 1899: 39,227 Policen mit 9,767,600 Mk. Versicherung. Zur Auszahlung gelangten 356 Policen mit 86,280 Mk., d. l. 28,150 Mk. mehr al» 1897 und blieb die Sterb- lichkeit»ziffer damit noch erheblich hinter der rechnungsmäßigen Sterben-erwartung zurück. E» war damit da» Geschäftsjahr sowohl in Zu- al» Abgang al» ein äußerst befriedigende» zu be zeichnen. Die Einnahmen betrugen inSgesammt 439,387.90 Mk., die «uSgaben 209,572.53 «t. Der erzielte Ueberschuß fand. u. A. «st 169,542.94 Mk. zu« Prämien-Reservefond, mit 41,124.16 Mk. zu verschiedenen Reserve-Eoateu Verwendung und erlaubte die Bertheilung einer, je nach dem Alter der Versicherung, mit bi» zu 21 »/, ansteigenden Dividende von überhaupt 8550.68 Mk. Da» Vermögen de» Verein» be trug am Schluffe de» Berichtsjahre» eine von jeder Belastung freie Summe von 1,385,603 Mk., d. i. 197,597 Mk. mehr al» im Vorjahre. Der Verein der nunmehr bald sein 25jährigeS Be standsjubiläum feiern kann, zählt u. A. in seinen Versicherten Reihen die Mitglieder von 386 Militärvereinen des Kgl. Sächs. MilitärvereinS- blinde», und ist endlich bemüht, sein Gebiet, da auch die kleinsten Versicherungen, die andere Gesellschaften ablehnen, angenommen werden, zu erweitern. Rufen wir dem kameradschaftlichen Unternehmen ein aufrichtige» „Glück aus!" ent gegen mit dem Wunsche ferneren gedeihlichen WachSthumS, Blühen» und glücklichen Fortgänge». In der dritten Juliwoche de» Jahre» 1900 wird in Dresden der VI. deutsche GabelS- berger-Stenographentag abgehaltrn. Der deutsche Gabelsberger-Stenographenbund umfaßt beinahe sämmtliche deutschen und österreichischen Steno- graphenvereine nach dem System Gabelsberger. Nach der letzten offiziellen Statistik de» Jahr buches der Schule Gabelsberger, herauSgegrben vom Kgl. Stenograph. Institut (Dresden 1899) zählte der Bund am 15. Juni 1898 nicht weniger als 1070 Vereine; inzwischen hat er die 1100 bedeutend überschritten. Der Zweck der Stenographentage, die alle 5 Jahre stattfinden, ist besonders darauf gerichtet, die Interessen der Gabelsberger Schule im weitesten Umfange zu wahren. Dresden, 27. Juni. In RiegerSdorf in Böhmen wurde gestern der Mörder der Wittwe Hermsdorf ergriffen. Er ist der 19 Jahre alte Schlosser John. Pirna. Wie verlautet, hat daS Kgl. Ministerium des Innern neuerdings entschieden, daß die von der Aktien-Gesellschaft ElektricitätS- werke vorm. O. L. Kummer L Co. in Nieder- sedlitz-DreSden nachgesuchte Concessionirung der projektirten elektrischen Bahn Pillnitz Copitz- Pirna zur Zeit noch nicht in Aussicht gestellt werden kann, da einmal die Ausführung nicht dringlich erscheine und anderseits noch mehrfache Schwierigkeiten im Wege stehen. Unter diesen Umständen haben sich die weiteren diesbezüglichen Verhandlungen bis auf Weiteres leider zer schlagen. Sonntag, den 16. Juli, findet in Pirna der zehnte Verbandstag sächsischer Kaufleute und Gewerbetreibender statt. * Schandau, 27. Juni. Die Sektion VII (Sachsen) der „Deutschen Buchdrucker - BerusS- Genossenschast", bez. des Deutschen Buchdrucker- Vereins, mit circa 500 Mitgliedern, hielt am vergangenen Sonntag ihre Jahresver sammlung allhier ab. Dieselbe hatte eine recht zahlreiche Betheiligung aus dem König reich Sachsen und dem Herzogthum Sachsen- Altenburg auszuweisen. Die Verhandlungen, welche von Wichtigkeit und hohem Interesse waren, nahmen circa 4 Stunden Zeit in An spruch. Als nächstjähriger Versammlungsort. wurde Plauen i. B. gewählt. Medingen, 26. Juni. Wenn e» eine» Beweises bedurft hätte, wie theilnahmSvoll da» Publikum dem traurigen Medinger Falle gegen über steht, so konnte die Beerdigung de» mitten in der Ausübung seine» Dienste» so jäh vom Tode ereilten Gendarm» Schindler in Radeburg al» ein Beleg hierfür gelten. Die Betheiligung war ungemein groß. Man sah den Gendarmerie- Oberinspektor von Dresden, Oberstleutnant a. D. von Heygendorfs, der in Begleitung de» KreiS- obergendarm Engert mittels Gespanne» von Dresden in Radeburg eingetroffen war. Außer dem wohnten von der Dresdner Stadtgendarmerie mehrere Inspektoren und Wachtmeister der Be erdigung bei. Au» den amtShauptmannschaft- lichen Bezirken Großenhain, Meißen, Dippoldis walde , Pirna, Bautzen und Kamenz waren die betreffenden Obergendarmen erschienen. Im Uebrigen waren von weit und breit an» Sachsen, besonders zahlreich au» Dresden, die Kollegen de» Verblichenen herbeigeeilt, um ihm da» letzte Geleit zu geben. Auch da» Gendarmerie-Eorp» Leipzig hatte eine Deputation entsendet. Unter 74 L« sächsisch« Erzähl««. «M,». LSGG. obachtunaen de» Prof. Reubert in Dresden k folgten in den letzten 25 Jahren auf einen regnerische« Siebenschläfertag in den nächste« sieben Wochen durchschnittlich 23 Regentage, da gegen auf einen trockenen Siebenschläfer 25 Regentage. Man kann demnach auch von dieser Wetterregel behaupten: „Keine Regel ohne Aus nahme", und braucht sich vor etwa» Regen am „Siebenschläfer" nicht allzusehr zu fürchten. Im Uebrigen läßt sich der Regen doch keine Vor schriften machen, weder vom „Siebenschläfer" noch von einem anderen gefürchteten Tage: Der Regen regnet wie er will, — Er regnet seinen Lauf, — Und wenn'» genug geregnet hat — Dann hört e» wieder auf. — Der LandeSkulturrath giebt über den Saaten st and im Königreich Sachsen folgende allgemeine Uebersicht: Die Berichtszeit — 15. Mai bi» 15. Juni — zeichnete sich theilweise durch eine außergewöhnlich kühle Witterung aus. Nur zu Anfang und in der Mitte der Berichts zeit waren einige sonnige, warme Tage zu ver zeichne». Reichliche Niederschläge brachten be sonders der 20., 25. bis 27. Mai und der 13. bis 15. Juni. Den Winterholmfrüchte« hat diese unbeständige, naßkalte Witterung, abgesehen davon, daß in einzelnen Theilen des Landes die Roggenblüthe dadurch ungünstig beeinflußt worden ist, wenig Schaden zugefügt. Allerdings haben die starken Regengüsse vom 13. bis 15. Juni vielfach Lagerung hervorgerufen, was zu der Befürchtung berechtigt, daß bei Weizen die Blüthe ungünstig verlaufen und der Ernteertrag beeinträchtigt werden wird. Im Uebrigen aber ist der Stand im Allgemeinen als gut bezeichnet worden. Weniger trifft dies für das Sommer getreide zu. Die starken Regengüsse haben eine Verkrustung der zum Theil naß bestellten Felder hrrbeigesührt, welche im Verein mit der kühlen Temperatur Gerste und Hafer nicht zur rechten Entwickelung kommen ließ. Dieser Umstand hat das Ueberhandnehmen des Unkrautes sehr be günstigt. AuS einigen Bezirken wird über Drahtwurmschaden geklagt und von einer Seite das Austreten der Zwergcykade gemeldet (Bezirk 18). Der Raps steht zumeist sehr gut bis gut, nur in wenigen Bezirken mittelmäßig. Die Kartoffeln sind in den tiefer gelegenen Gegenden des Landes mit vorwiegend schweren Böden zum Theil ausgefault,- besonders sind hiervon die feineren Sorten betroffen. ES hat sich dort an vielen Orten eine vollständige Neubestellung und fast überall ein umfängliches Nachpflanzen nöthig gemacht. I» den höher gelegenen Be zirken ist, soweit es sich übersehen läßt, dieser Uebelstand weniger häufig eingetreten, ja es wird sogar von dort theilweise über sehr guten Stand der Frucht berichtet. Der Klee hat eben falls unter dem Einfluß der Nässe und Kälte zu leiden gehabt. Nur ganz vereinzelt hat sich der Schaden, welchen die Mäuse in den Klee feldern angerichtet haben, wieder ausgeglichen. Die hier und da begonnene Heuernte zeigt, daß die Wiesen nicht ganz den Ertrag geben, welcher anfangs erhofft wurde, da die Entwickelung des Untergrases nicht befriedigend ausgefallen ist. In den Flußthälern wurden Felder und Wiesen infolge der starken Regengüsse am 25, bis 27. Mai theilweise überschwemmt und standen einige Tage unter Wasser. Hagelschlag wurde aus dem 33. Bezirk (Wilsdruff, Taubenheim und Reichenbach) und dem 74. Bezirk (Rochlitz, Langenleuba, Oberhain, Jahnshain) gemeldet. Die Maikäfer haben nur vereinzelt nennenS- «erthcn Schaden angerichtet. — In anerkennenswerther Weise hat unsere Staatsbahnverwaltung die mittleren und größeren Bahnhöfe mit Medizin- und Verbandskästen ausgerüstet, welche die nöthigen Medikamente und VerbandSzeuge enthalten, die für die erste Hilfeleistung bei plötzlichen Er- krankungen oder Unglücksfällen zur Hand sein müssen. Ferner werden auch noch aus größeren Bahnhöfen Verband- und Krankenstube» mit den für den Transport der Kranken und Verletzten nöthigen Transportmitteln und Einrichtungen versehen werden. Damit jedoch auch bei Ver letzungen während der Fahrt daS Nothwendigste zu einer ersten Hilfeleistung gewährt werden kann, hat man sämmtliche Personenzugslokomotiven mit einer Anzahl Samariter-Verbandpäckchen ausgerüstet. Diese in einem Blechkasten befind lichen Verbandpäckchen sind so zusammengesetzt, daß ihre Verwendung auch jedem Laien ver ständlich ist, so daß jeder Beamte die erste Hilfe mit diesen Berbandmittrln leisten kann. — Ein internationaler thierärzt licher Eongreß, und zwar der siebente dieser in fünfjährigen Zwischenräumen abgehal-