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Inserate, welche in diesem Blatte die wtttestr Berbreitun« finden, werden bi- Dienstag und Freitag früh S Mr angenommen und kostet die dreigespaltenr SorpuSzeile lOPf., unter „Eingesandt" 20Ps. Geringster Jnseratenbettag 2d Pk. am 12. längere erst im »u!^2.E^8eitlchrift.erscheint wöchentlich zwei Mal, der Sonnabend« koste» einichliefilich .. Freitag, den 20. Juli 1894, Vormittags 11 Uhr, wllen im Hofe des hiesige» Köni^ . L 8»pl>» mit dr»u»»n» «««> L VllavI» gegen jofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 17. Juli 1894. Der Gerichts-Vollzieher deS Königlichen Amtsgerichts daselbst. Taupe. Bestellungen werden bei allen Postanstalten deS deutschen Reiche-, für Bischofswerda und Umgegend bei unseren Zeitungsboten, sowie in der Expedition diese- Blatte- angenommen. „ Freitag, den 20. Juli 1894, Nachmittags 1 Uhr, lollrn in Burkau (Versammlungsort: Erblehngericht daselbst) S L I4e»n»molte, L «uel L gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 17. Juli 1894. Der Gerichtsvollzieher deS Königlichen Amtsgerichts daselbst. .. Taupe.- Vertagung der Cortes in deren Rumpelkammer gewandert ist. Einer solchen schmählichen Hal tung des spanischen Parlaments gegenüber gab es sür die deutsche Regierung nur eine Antwort: Das Fallenlassen des Vertrages, und diele Ant wort ist nun durch den erwähnten Schritt deS deutschen Botschafters in Madrid erfolgt. Wenn sich jetzt der bedeutende Export Spaniens nach Deutschland auf ein Minimum herabmindern wird, so trägt hieran einzig die engherzige Jn- teresscnpolitik der spanischen Schutzzollpartei die Schuld. Der „Bicrkrieg" in Berlin droht ganz andere Dimensionen anzunehmen, falls die Kom mission der Saalbesitzer die ihr zugeschriebenen Absichten verwirklicht. Vor Allem soll sich die Kommission mit dem Plane tragen, die in Berlin und den Vororten infolge des Boykotts bestehende Saalsperre gegen die Sozialdemokraten über ganz Deutschland auszudehnen, wozu der deutsche GastwirthSverband angeblich die einlei tenden Schritte thun wird; freilich würde man dann wohl auch von sozialdemokratischer Seite mit neuen Maßnahmen antworten. Jedenfalls ist der Friedensschluß zwischen den sich auf dem Schauplatze des Berliner „BierkriegeS" be kämpfenden Parteien weiter entfernt von seiner Verwirklichung denn je. Mit welchem Hochdruck die sozial demokratische Parteileitung arbeitet, wenn eS gilt, ein ReichStagSmandat zu erwerben, ist aus den nachstehenden Angaben des „Vorwärts" ersichtlich : Bei der Pinneberger Ersatzwahl sind inSgesamknt nicht weniger als 147 sozialdemokra tische Wählerversammlungen abgehalten worden; in diesen sind 28 „Genossen" als Referenten aufgetreten. Alle „hervorragenden" Führer der Sozialdemokratie hatten sich im Wahlkreise Rendezvous gegeben. Bebel, Liebknecht und Singer haben in je 4 Versammlungen gesprochen; ferner sind noch die „Genossen" Molkenbuhr (in 14 Versammlungen), Fischer (in 6), Schippel, Gerisch und Wurm (in je 3), Zubeil und Auer (in je 2 Versammlungen) thätig gewesen. Aber auch die holde sozialdemokratische Weiblichkeit hat nicht gefehlt: Frau Ihrer ist dreimal los gelassen worden. Außerdem haben die Sozial, demokraten offizielle Redner, allerdings solche „dritter Güte" in 46 gegnerische Versammlungen Politische Weltschau. Der BundeSrath hat sich nach der d. M. abgehalteuen Plenarsitzung aus Zeit vertagt; wahrscheinlich wird er . Oktober wieder zusammcntreten. Mit dem Ab schlüsse der BundesrathSarbeiten ist die parla mentarische Thätigkeit in Deutschland vorerst völlig zum Stillstände gekommen und herrscht nunmehr aus diesem Gebiete vollständige sommer liche Ruhe. Hoffentlich dauert dieselbe noch recht lange, denn wir leben in Deutschland offen bar in einer Zeit der Ueberproduktion von Gesetzen und speziell die Reichstagssessionen ge stalten sich in dieser Beziehung immer frucht barer. ES ist aber offenbar kein normaler und gesunder Zustand zu nennen, wenn schier jede ReichStagSsession ein Dutzend mehr oder weniger bedeutende Gesetze produzirt, denn dieselben wollen doch im praktischen Leben sozusagen erst gehörig verdaut sein, hierzu gehören jedoch längere Ruhepausen zwischen den einzelnen gesetzgeberischen Abschnitten der parlamentarischen Thätigkeit, als wir sie im Reiche während der letzten Jahre zu verzeichnen hatten. Der vom Reichstage bereits genehmigte deutsch-spanische Handelsvertrag ist nun mehr doch endgiltig gescheitert. Wie aus Madrid gemeldet wird, zeigte der deutsche Bot schafter v. Radowitz der spanischen Regierung an, daß die deutsche Regierung den zwischen beiden Staaten vereinbarten Handelsvertrag zurückziehe. Mit dieser offiziellen Erklärung ist der endgiltige Verzicht Deutschlands auf eine Neuregelung seiner Handels-politischen Beziehungen zu Spanien ausgesprochen worden und die Folge dieses Schrittes dürste die Ver schärfung des zwischen beiden Staaten halb und halb schon im Gange befindlichen Zollkrieges jein. Gewiß ist die Trübung, welche jetzt auf handelspolitischem Gebiete zwischen dem deutschen Reiche und Spanien eingetreten ist, an sich be dauerlich, aber die Schuld an einem solchen Zustande liegt lediglich aus spanischer Seite. Die mächtige schutzzöllnerische Partei in den spanischen Cortes hat eS glücklich durchzusetzen gewußt, daß die Berathung des deutschen Han- delSvertrageS allmählich versumpfte, bis er end lich mit der inzwischen eingetretenen Sommer- sächsische LrMler, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen nnd Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmannschast, der Kgl. SchMnspcction u. des Kgl.HauMcucmmtcs zu Bau-eu, —sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrathes zu Bischofswerda. _ entsandt, 210,000 Flugblätter verbreitet, 123,000 Lauszettel mit BersammlungSeinladungen und noch 77,000 andere Drucksachen und Zeitungs nummern verbreitet. Welche politische Partei arbeitet mit gleichem Eifer und mit gleichen Mitteln? Die Zahl der activen oder zur Disposition stehenden Generale der preußischen Armee die mehr als 80 Jahre alt sind, beträgt zur Zeit 45. Von ihnen find nur noch zwei, General-Feldmarschall Graf v. Blumenthal und der General-Oberst v. Pape, im activen Dienste, Ersterer wird am 30. d. M. 84 Jahre, Letzterer war am 2. Februar 81 Jahre alt. Der älteste General der preußischen Armee ist der General major Adolf v. Götze, der am 15. Augst 1800 geboren ist, also nächstens 94 Jahre alt wird; am 24. d. M. wird er 33 Jahre im Ruhestande leben. Demnächst folgt der in Berlin wohnende General-Lieutenant z. D. v. Holleuser, der am 2. Januar d. I. 90 Jahr alt war und seit November 1864 pensionirt ist. Aldann folgen der Gencral-Lieutenant z. D. v. Hiller und der Generalmajor z. D. v. Hippel, die 1806 geboren sind. 3 Generale sind 1807 geboren, 2 1808, 4 1809, 9 1810, 5 1811, 8 1812, 8 1813 und 2 1814. Fürst Bismarck, der am 1. April nächsten JahreS 80 Jahre alt wird, ist in der Altersfolge der Generale der preußischen Armee erst der 54. Von den 45 über 80 Jahre alten Generalen sind 34 bereits seit länger als 20 Jahren pensionirt. Die Paßvisirpslicht für die aus Rußland nach Deutschland übertretenden Reisenden ist jetzt allgemein aufgehoben worden. Sie bestand bislang überhaupt nur noch gegenüber den russi schen Staatsangehörigen. Das bulgarische Kabinett Stoiloff hat sich endgiltig zur Auslösung der Sobranje entschieden. Die Neuwahlen werden wahrscheinlich in den erste» Tagen des Monats September stattfinden. Unter den obwaltenden Umständen werden sich die Neuwahlen zur bulgarischen Sobranje zu einer Kraftprobe des Kabinetts Stoiloff gegen über den Anhängern StambuloffS gestalten. In Frankreich, speziell in der Hauptstadt Paris, grassirt erneut die blasse Anarchistenfurcht. Es wimmelt gegenwärtig im Seinebabel von allerlei AttentatSgerüchken, bald heißt e», man Dienstag, den 24. Juli o., den Abtheilungen 1, 4 bis u.it 10, 18 und""9d s*Hö"°?revi/re^ aüchereileten Brennholzsortimente, als: 60 rm weiche Brennknüppel, veiche Stöcke, 7 Wcllenhunderte birkenes und 11 Wellenhunderte weiches Brennreisig zur öffentlichen Versteigerung. Jntereffenten wollen sich zu obengedachter Zeit bei Geißler'S BahnwärterhauS ain Schmöllner Wege einfinden. Bischofswerda, am 16. Juli 1894. DerStadtrath. »r. Sanfte , , « Strafsache gegen den Dienstknecht Johann August Wlafer aus Zieschütz wegen Uebertretung nach 8 360 Nr. 11 des Strafgesetz ¬ les wird wegen Abwesenheit deS Angeklagten das Verfahren vorläufig eingestellt. Bischofswerda, am 10. Juli 1894. Königliches Amtsgericht. Aff Reumann.