Volltext Seite (XML)
— , und hte er äu»„ — Die gefürchteten drei gestrerw Mamertu», Pankratius und E fallen bekanMlich auf den 11., 12. uni hu!« . , - . .. . . Der letzter« Tag ist, wie schon gemeldet, in diesem Jahre nun zugleich der Pfingstsonntag. A» wäre daher sehr zu wünschen, wenn die drei „Ge strengen" in diesem Jahre recht gutetz Vanne wären, da sonst die Psingstfriertaae gegenüber dem diesjährigen wunderschönen Osterfest einen unerquicklichen Tontrast schaffen würden. Für die nächste Zeit verkündet die Wetterprophezeih- ung von Rudolf Falb, daß die gegenwärtige Trockenperiode um den 6. April, einen „kritischen Tag erster Ordnung mit Sonnenfinsttrniß", eine Unterbrechung erleide, sich dann aber wieder bis »um 20. d. M. fortsetzen werde. Erst von diesem letzteren Termine ab sei eine größere Zunahme der Niederschläge zu erwarten. -- Ein Maikäferflugjahr wird das heurige sein. In der Schweiz hat die Schaffhauser Re« gierung vom Großen Rath bereits die Summe von 2000 FrcS. zur Vertilgung der braunen Gesellen gefordert. Auch anderwärts wird man gut thun, rechtzeitig an die Vernichtung des schäd lichen Käfers zu denken. Dresden, 3. April. Auch unsere Stadt wird jetzt ihr Bismarcksdenkmal erhalten; wie Hosrath vr. Osterloh am Sonnabend beim BiSmarckSkommerS unter allgemeinem Jubel mit» theilte, sei zur Errichtung eines solchen gegen wärtig ein ComitS in der Bildung begriffen. Leipzig, 4. April. In der vergangenen Nacht hat Leipzig wieder einmal ein Großfeuer gesehen, wie eS hier lange nicht vorgekommen ist. ES brannte im alten Amtshofe, zwischen der Pleiße und der Moritzstraße, wo namentlich ein großes Hadernlager dem Feuer reichliche Nah» rung gab. Hoch lohten um Mitternacht die Flammen zum Himmel empor, diesen weithin rüthend. Die Feuerwehr hatte tüchtig zu thun, um den Brand auf seinen Herd zu beschränken^ denn immer wieder gcriethen neue Vorräthe von Hadern und Lumpen in Brand. Die Brand stelle, die einen sehr traurigen Anblick gewährt,, wurde noch den ganzen Tag abgesperrt gehalten. Leider ist der 28jährige Markthelfer Ponikait aus Cavertitz bei Oschatz, der in der Hadernieder lage schlief, in den Flammen umgekommen. Man glaubt allgemein, daß das Feuer durch unvor sichtiges Umgehen mit Streichhölzern veranlaßt worden ist. Ein Mensch, der nach Ausbruch de» Brandes barfuß herumlief, wurde festgenommen, weil er im Verdachte steht, sich in daS HauS eingeschlichen zu haben, um dort zu übernachten. Ob ihn eine Schuld an dem Unglücke trifft, wird sich bald Herausstellen. Drr sächsische SrzShker Sette ». und Ihrer Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg allhier ein: Herrn Bürgermeister vr. Lange Bischofswerda. Danke der Stadt herzlich für die Mir zugMngenen freundlichen Glückwünsche. Dresden« Strehlen. Albert. Herrn Bürgermeister vr. Lange, Bischofswerda. Königliche Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg lassen bestens danken für freundliche Glückwünsche. Konstanz. v. Nostitz, Adjutant. Bischofswerda, 2. April. Nachdem nun die Tage wieder länger und die Witterung eine solche geworden, daß man auch größere Ausflüge unternehmen kann, wollen wir nicht ermangeln, aus den einer großen Beliebtheit sich erfreuenden Balten berg aufmerksam zu machen. ES ist von hier aus eine ganz bequeme Nachmittags partie. Der hiesige GebirgSverein wird mit Sonntag den Reigen feiner diesjährigen Excur» sionen mit der Besteigung des ValtenbergeS er« öffnen. Zum Ausstieg benöthigt man etwa drei viertel Stunde, während man abwärts den Bahn hof Nieder-Neukirch in einer halben Stunde erreicht. Der Weg ist mit vielen Ruhebänken versehen und trotzdem gegenwärtig in der Wal dung noch Schnee vorhanden, vollständig trocken und fest. Vom Schauthurme des Berges sind sichtbar das Jser» und Riesengebirge, die Lands krone, der Jeschken, Lausche, Milleschauer, Mückenthürmchen, der Geising, der Colmberg bei Oschatz, und viele andere bedeutende Höhen. Man zählt über 15 AuSsichtSthürme. Wildromanti sches Gebirge auf der einen, unabsehbare freund liche Landschaft auf der anderen Seite; außer ungezählten Dörfern erblickt man auch über 20 Städte, als da sind: Bischofswerda, Neustadt, Stolpen, Wilsdruff, Frauenstein, Radeberg, Großenhain, Senftenberg, Kamenz, Augustusburg, Elstra, Königswartha, Rothenburg, Bautzen, Hoyerswerda, Weißenberg, Calau, Reichenbach bei Görlitz, Spremberg, Neusalza, Rumburg, Warnsdorf, bei ganz klarer Lust soll man auch die Thürme von Frankfurt a. O. sehen können, mit einem Worte, der Besuch ist außerordentlich lohnend. Der langjährige Wirth, Herr Freund, spendet vorzügliche Speisen und Getränke, und Alles, was verabreicht wird, ist Preiswerth und gut. Die überaus große Frequenz, welche im vorigen Jahre der Valtenberg aufzuweisen hatte, beruht nicht zum Mindesten darauf, daß man ein behagliches Unterkommen findet, denn der Bergwirth Freund besitzt das Vertrauen der Touristenwelt in hohem Maaße. — Der V. A. schreibt: Am Geburtstage deS Altreichskanzlers Fürsten BiSmark erinnern wir Sachsen uns dankbar der Werthschätzung und der hohen Achtung, welche er der sächsiichen Armee im Jahre 1870 entgegenbrachte. Graf BiSmark hatte in der Schlacht bei Sedan Ge legenheit, das kühne und energische Vorgehen, der sächsischen Schützen zu beobachten. Ganz hingerissen von der Bravour der tapferen Krieger fragte er seine Umgebung, „wer doch die Schwarzen seien, welche wie die Katzen zu klettern vermöch ten." Als er erfuhr, daß es brave bundeStreue Sachsen waren, veranlaßte er seinen Sekretär, den bekannten vr. M. Busch, die rühmliche Tapfer keit der Sachsen zum Gegenstand eines Artikels in der Zeitung zu machen. Er äußerte: „Die kleinen schwarzen Sachsen, die so intelligent aussehen, scheinen flinke, behende Leute zu sein, und man sollte das in die Presse bringen. Be sonders die kleinen Schwarzen sollten gelobt werden. Sie selbst sprechen in ihren Blättern sehr bescheiden, und doch haben sie sich sehr brav geschlagen. Suchen Sie (vr. Busch) sich doch Details über ihr tüchtiges Verhalten am 18. August zu verschaffen." Und bald darauf las man denn in der Nordd. Allg. Ztg., dem Organ Bismarcks, einen die Tapferkeit der Sachsen voll und ganz würdigenden Artikel. — (Stenographie.) 53,952 Personen erlernten im letzten Jahre die Gabelsberger'sche Stenographie; davon in Deutschland allein 30,972! Welch ein großartiger Beweis für die große Verbreitung und Beliebtheit der Steno graphie! In allen Kreisen pflegt man heute diese Kunst, weil man sich von ihrem bedeutenden Werthe überzeugt hat. Auch in unserer lieben Stadt hat dieselbe eine Pflegstätte gefunden. Der hiesige Gabelsberger Strnographenverrin hat im letzten Jahre bereits seinen dritten Lehr« kursuS für Nichtmitglieder abgehalten und eröffnet Donnerstag, den 12. April, Abend» 8 Uhr, einen neuem, zu welchem durch besonderes Inserat in dieser Nummer aufgefordert wird. Deutsches Reich. Dresden, 4. April. Se. Majestät der König wollen geruhen, am 23. April d. I. zu noch zu bestimmender Stunde «ine Parade über die Truppen der Garnison Dresden, da» Kadetten corps, das 1. Jägerbataillon Nr. 12 und das 1; KönigS-Husaren-Regiment Nr. 18 abzunehmrn. Se. künigl. Hoheit der Prinz Georg hat aus Anlaß der Vermählung des Prinzen Johann Georg den Armen der Stadt Dresden die Summe von 1800 Mark gespendet. Die Spende ist am 5. dss. Mt»., am Tage der Vermählung, durch Vermittelung des Armenamtes vertheilt worden. Bischofswerda, 6. April. In der württembergischrn Hauptstadt vollzog sich am 1 gestrigen Tage Vormittags 11 Uhr inmitten i eine» illustren Kreises erlauchter fürstlicher Gäste die Vermählung Sr. Königl. Hoheit deS Prinzen Johann Georg von Sachsen mit Ihrer Königl. ' Hoheit der Herzogin Maria Isabella von Württem« ' berg, welchem Herzensbunde daS ganz« sächsische Volk, daS sich m guten, wir in bösen Tagen mit dem angestammten Herrscherhause auf da» Engste vereinigt fühlt, die innigsten Sympathien ent gegenbringt. Prinz Johann Georg, geboren am 10. Juli 1869, ist der zwritgeborene Neffe de« Königs Albert; sein Vater ist der Generalfeld marschall Prinz Georg, seine Mutter war die Prinzessin Maria Anna, Infantin von Portugal, gestorben zu Dresden am 5. Februar 1884. Er wurde zusammen mit seinem jüngeren Bruder, dem Prinzen Max, unterrichtet und erzogen, studirte auch gemeinschaftlich mit ihm an den Universitäten zu Freiburg im Breisgau und Leipzig. Prinz Johann Georg widmete sich bi» jetzt vorwiegend dem Dienste in der Armee, welcher er bereits feit 9. Juli 1871 angehört, da er an diesem Tage von seinem hochseligen Großvater, König Johann, zum Chef des 8. Infanterie-Regiments Nr. 107 ernannt wurde. Bei Vollendung seines 12. Jahre» erhielt er das Patent alSLieutenant imSchützenregimentNr.108; zum Premierlieutenant wurde er am 1. April 1887 befördert. Jetzt steht er beim Gardereiter- Regiment als Führer der 5. Escadron und Ritt meister, welchen militärischen Rang er am 22. September 1892 erlangte. Der Prinz, welcher in seinem Aeußeren sehr an den unvergeßlichen König Johann erinnert, hat sich durch sein schlichtes herzliches Wesen auf der Universität, wie in der Armee allgemein sehr beliebt gemacht. Seine hohe Braut, Herzogin Maria Isabella, geboren am 10. August 1871, entstammt der katholischen Linie des Hauses Württemberg, auf welche voraussichtlich dereinst die schwäbische Königskrone übergehen wird. Der König Wilhelm v. von Württemberg besitzt bekanntlich nur eine Tochter aus erster Ehe; die nächsten Thronagnaten, die Herzöge Wilhelm und Nico laus, sind älter wie der König und ohne männ liche Leibeserben, und die Abkommen der beiden übrigen herzoglichen Linien, die Herzöge und Fürsten von Teck, sowie die Herzöge und Fürsten von Urach und Graf Eberhard von Württemberg, haben, weil aus morganatischen Ehen stammend, kein Anrecht auf die Krone von Württemberg. Der Vater der Braut ist der jetzt im 56. Lebens jahre stehende Herzog Philipp von Württemberg, ihre Mutter, die am 15. Juli 1845 geborene Erzherzogin Maria Theresia. Die Verlobung deS hohen Paares, dessen Bund nunmehr gestern durch den württembergischrn Landesbischof vr. Reiser die kirchliche Weihe erhalten hat, erfolgte am 12. August des vergangenen Jahres zu Gmunden am schönen Traunsee. Bon Seiten unserer Stadt sind folgende Glückwunsch-Telegramme abgesandt worden: Sr. Majestät König Albert Dresden. Ew. Königlichen Majestät senden ehrfurchts voll die innigsten Segenswünsche zur Ver mählung Sr. Königlichen Hoheit Prinz Johann Georg mit Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin Maria Isabella. Die Stadt Bischofswerda durch vr. Lange, Bürgermeister. Gräfe, Stadtv.-Vorst. Sr. Kgl. Hoheit Prinz Johann Georg Stuttgart. Ew. Königlichen Hoheit sendet zur Ver mählung mit Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin Maria Isabella ehrfurchtsvoll die herzlichsten Glückwünsche. Die Stadt Bischofswerda durch vr. Lange, Bürgermeister. Gräfe, S tadtv,-Borst., Daraufhin gingen heute Freitag früh folgende huldvolle Telegramme Sr. Majestät des Königs Stuttgart, 4. April. (Zur Vermählung Sr. königl. Hoheit deS Prinzen Johann Georg und Ihrer königl. Hoheit der Herzogin Maria Isabella von Württemberg.) Heute Nachmittag 12'/, Uhr sand bei der Herzogin Wera in einem Nebenbebäude deS Residenzschlosses ein Familien frühstück zu 21 Gedecken statt, an dem daS hohe Brautpaar und die meisten anwesenden Fürst lichkeiten theilnahmen. ES wurde kein Toast ausgcbraucht und kein Gefolge war anwesend. — Bischof Reiser wird heute Mittag au» Rottenburg hier eintreffen. — Um V,6 Uhr be gann die Galatafel im Weißen Saale de« Resi- dcnzschlosseS zu 127 Gedecken. Links vom Braut paar saßen zunächst der König, die Prinzessin Friedrich August, der Erzherzog Ludwig Viktor, die Prinzejsinmutter von Weimar und Prinz Georg von Sachsen. Rechts vom Brautpaar saßen zunächst die Prinzessin Mathilde v. Sachsen, der Erzherzog Albrecht, die Herzogin Wera und der Prinz Friedrich August von Sachsen. An der Innenseite der Tafel saßen sämmtliche Minister, Generäle, Diplomaten, das Gefolge der fürstlichen Gäste, die Oberhoschargeu mit ihren Damen und der Oberbürgermeister. — Um halb 7 Uhr erhob sich der König und dankte den fürstlichen Gästen für ihr Erscheinen bei dem frohen Feste, indem er zugleich die Hoffnung aussprach, daß sie ait. diese schönen Tage eine dauernde angenehme Er innerung bewahren möchten. Sodann feierte der König in schwungvollen Worten das Brautpaar, deren Bund die Liebe geschlossen habe, flehte Gottes Segen auf da« Brautpaar herab und brachte zuletzt ein Hoch auf dasselbe au». Die Musik spielte sodann den Jubiläumsmarsch von Prem. Der Prinz Georg von Sachsen dankte dem König kür die große Mühewaltung und die Gastfreundschaft und feierte dann den morgen zu schließenden Bund, der seit 100 Jahren zum I.Mal wieder die Häuser Württembe« Wettin iiinig verbinde. Zum Schluß: dH» ein Hoch auf defi stönig und die Kvttigit während zugleich die Musik die Sachsenhymne