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1894. Mittwoch, den 7. Februar '^3 Lhm. Donnerstag, den 8. Februar 1894, Vormittags 11 Uhr, sollen in Bischofswerda (Versammlungsort: König!. Amtsgerichts) 1 Geldschrank, 1 Jagdwagen, 1 Rennschlitten, 1 Dreschmaschine mit allem Zubehör und S Schock eschene Breter und Pfosten gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 2. Februar 1894. Der Gerichts-Vollzieher dcS Königlichen Amtsgericht- daselbst. Saupe Mittwoch, den 14. Februar 1894, Nachmittags von 2 Uhr ab, gelangen im Gasthof von Schuster in Burkau 4S Pfund Pfälzer- und S» Pfund Domingo-Umblatt, sowie 1VS Pfund Felix-Einlage gegen sofortige Baarzahlung öffentlich znr Versteigerung. Bischofswerda, den 6. Februar 1894. Der Gerichts-Vollzieher deS Königlichen Amtsgerichts daselbst. Saupe. °Z' 8 8Z Freitag, den 9. Februar 1894, Vormittags 11 Uhr, soll im Hofe des hiesigen Königlichen Amtsgerichts gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 6. Februar 1894. Der Gerichts-Vollzieher deS Königlichen Amtsgerichts daselbst. Saupe Anserat-, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung Aden, werden bis Dienstag und Freitag früh V Mr angenommen und lostet die dreigespaltene EorpuSzeile 10 Ps., unter„Eingesandt" 20Ps. GeringsterJnseratenbetrag2bPf. Mr säWheLrBler, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmannschast, der Kgl. Schulinstzcctisn u. des Kgl. Hauptsteukiamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrathes zu Bischofswerda. Bestellungen werden bei allen Postanstalten deS deutschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend in der Expedition dieses Blattes angenommen. —^r-u^aa^vte^^^r^saHrHaa^EE Konkursverfahren. DaS Konkursverfahren über das Vermögen des Rittergutspachters Hermann Theodor BarthelS in Harthau wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Bischofswerda, den 31. Januar 1894. Königliches Amtsgericht. Schmalz Veröffentlicht: Aktuar ClauS- Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. — Dienstag, den 13. Februar 1894, von Vormittags 9 Uhr an, kommen in dem als Versteigerungslokal bestimmten Gasthof zum goldnen Löwen die in Abtheilung Nr. 18 des Höllen reviers ausbereiteten Nutzholz-Sortimente, als: 500 fichtene und kieferne Stämme von 12 bis 24 om Mittendurchmrsser und 350 fichtene und kieferne Klötzer von 14 bis 36 om Oberstärke, 3,5 bis 4,5 m lang, zur öffentlichen Versteigerung und wollen sich Interessenten zur gedachten Zeit im Versteigerungslokal einfinden. Stadtrath Bischofswerda, am 5. Februar 1894. Lange wichtigen Entwürfe möglichst mit ungetheilten Kräften widmen könnte. Der nachösterliche Sessionsabschnitt wird aber dem Reichstage außerdem noch eine andere wichtige Ausgabe bringen, nämlich die Berathung über den deutsch-russischen Handelsver trag. Der Entwurf desselben ist jetzt soweit sertiggestellt, daß man seiner Einbringung im Reichstag noch für den gegenwärtigen Monat entgegcnsieht, nur ist es fraglich, ob der Reichs tag bis Ostern noch Zeit zur Generaldebatte über den Vertrag finden wird. Sobald die Unter zeichnung dcS Vertrages erfolgt ist, geht er so fort dem BundeSrathe zu, wahrscheinlich unter gleichzeitiger Veröffentlichung seines wesentlichen Inhaltes im „Reichs-Anzeiger". In den soeben in der Budgetkommission des Reichstages stattgefundenen kolonialpoli tischen Erörterungen, die zunächst Deutsch-Ostafrika galten, sind verschiedentliche, in dieser Kolonie herrschende, mißliche Zustände zur Sprache ge kommen. Eine Reihe kleinlicher und bureau- kratischer Maßnahmen deS Gouvernements wurden da besprochen und mehr oder weniger scharf ge rügt, wie z. B. die Erlässe des Gouverneurs über das Grüßen der deutschen Offiziere und Beamten durch die Eingeborenen und gegen das — freie Umherlaufen der Hunde. Vielfach fand auch der Zuschnitt der Verwaltung Deutsch-Ost- asrikaS auf den preußischen LandrathS- und GardelieutenantSstyl Verurtheilung und man kann dem Referenten Abg. Prinzen Arenberg nicht Unrecht geben, wenn er meinte, Dar-es- Salam dürfe kein afrikanisches Potsdam werden. Eine besonders peinliche Episode, die mit zur Erörterung gelangte, war die Betheiligung Ham Politische Weltschau. Der Reichstag trat am Montag, den 5. d. M., in die Einzelberathung des ReichshauS- haltsetatS ein, welche langwierige parlamen tarische Arbeit das Haus während der nächsten Wochen vorwiegend beschäftigen dürste. Ersah- rungSmäßig pflegen sich auch bei der Spezial bearbeitung des Etats mitunter Debatten allge meineren Charakters zu cntspinnen und an derartigen Erörterungen wird es bei der diesmaligen zweiten EtatSlesung im Reichstage gewiß ebenfalls nicht fehlen. Gar manche von den einzelnen EtatS- Positionen werden sicherlich den äußerlichen An laß zu parlamentarischen Auseinandersetzungen über die verschiedensten Fragen geben, wie über die Handelspolitik, über die Colonialpolitik, über die Steuer- und Finanzpolitik der Regierung, über die WährungSsrage u. s. w. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß diese Debatten einen ziem- lich ausgedehnten Charakter erhalten, so daß sich die gelammte zweite Etatslesung vielleicht gar bis in den kommenden Monat hineinziehen könnte. Gegen Mitte März beginnen aber die Oster ferien des Reichstages, da ja Ostern in diesem Jahre sehr zeitig, aus den 25. März, fällt, das Parlament wird sich daher dazuhalten müssen, wenn es neben dem Etat möglichst viele der schwebenden Vorlagen zweiten und dritten Ranges bis zu genanntem Zeitpunkt erledigen will. Denn nach Ostern treten für das Plenum die eigent lichen Hauptvorlagcn der laufenden Session wieder in den Vordergrund, die großen Steuer vorlagen und das Reichöfinanzresormgesetz, und wäre eS natürlich höchst wünschenLwerth, wenn sich das Parlament der Spezialberathung dieser burger Firmen am Sklavenhandel in Ostafrika, und der Vorsitzende der Colonialabtheilung deS Auswärtigen Amtes, Geh. Rath Kayser, mußte selber zugeben, daß diese Handlungsweise der betreffenden deutschen Agenten den schärfsten Tadel verdiene. Bei der am Sonnabend fort gesetzten Debatte der Budetkommiision über den Colonialetat dürfte auch die Meuterei der Ka meruner Polizeitruppe und im Anschlüsse hieran die Lage in Kamerun mit zur Behandlung ge kommen sein. Die neue Schützenauszeichnung bei den Fußtruppen besteht in einer von der Achsel nach der Brust laufenden dreithciligen Schnur. Die erste der fünf Klassen ist eine schwarz-roth-weiße gedrehte Schnur, die zweite hat außerdem eine Troddel am Brustende, die dritte zwei Troddeln, die vierte ist mit Silber durchwirkt, und die fünfte, im klebrigen wie die erste, trägt am Achselende ein thalergroßeS goldenes Medaillon mit dem Bildniß des Kaisers. Die nächsthöhere Klasse wird immer verliehen, wenn der Soldat sich bei den jährlichen Schießübungen eine neue Auszeichnung erschossen hat. Es ergiebt sich daraus, daß die höchste Auszeichnung überhaupt nur von Unteroffizieren erworben werden kann. Die gegenwärtig getragenen Schützenabzeichen werden abgelegt und durch die neuen Abzeichen der entsprechenden Klasse ersetzt. Diese wirken sehr dekorativ, haben aber auch außerdem den praktischen Zweck, daß sie im Gefechte die beste» Schützen auch einem sie nicht persönlich kennen dem Offiziere kenntlich machen, der sie dann vor zugsweise und an richtiger Stelle verwenden kann, Die Einrichtung war früher schon in der sächsischen, sowie bairischen Armee vorhanden und in der öfter-