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Der sächsische Erzähler. Seite S. I8VS. L. Die Stadtverordneten Gräfe jun. kleidet. AuS Anlaß seiner Thronbesteigung im Jahre 1873 legte König Albert zunächst sein« Stelle als kommandirender General des 12. Armeekorps nieder und später gab er auch sein Generalinspektorat ab. Aber auch als Regent hat der edle Fürst fortgesetzt der Armee seine lebhafte Aufmerksamkeit geschenkt, und ist er noch bis zum heutigen Tage unausgesetzt bemüht ge wesen, ihre Leistungsfähigkeit und Schlagfertigkeit zu erhöhen, so daß heute das zwölfte Armeekorps als einer der wichtigsten und besten Theile des deutschen Reichsheeres dasteht. Sollte jedoch eines Tages wiederum der Ruf zu den Waffen an Deutschlands Söhne erklingen, sollte jenes längst drohende furchtbare Völkerringeu anheben, in welchem Deutschland seine schwer genug er- s rungenen nationalen Güter zu wahren hätte, s» würde König Albert sicherlich abermals zu einem der Führer der deutschen Heere berufen sein und zuversichtlich würden unter der bewährten Leitung des königlichen Feldherrn, die deutschen Truppen dann zu neuen Siegen eilen können! König Albert ist, wie jeder sächsische Regent, Chef des Leib-Grenadier-Regiments Nr. 100, des Gardereiter-Regiments und des 1. Feld- Artillerie-Regiments. Außerdem ist er Inhaber des ostpreußischen Dragoner-Regiments Nr. 10, deS 3. österreichischen Dragoner-RegimentS, des baierischen Infanterie-Regiments Nr. 15 und eines russischen Infanterie-Regiments. vierte deutsche Armee, welche zusammen bestimmt waren, den Krieg noch weiter in Feindesland hineinzutragen, falls die Nationalversammlung zu Bordeaux die deutschen Friedensbedingungen nicht genehmigen sollte. Glücklicher Weise unter blieb die drohende Fortsetzung deS Krieges infolge der Einsicht der französischen Nationalversamm lung, es folgte der Friedensschluß von Frank furt a. M. und am 11. Juli 1871 hielt Kron prinz Albert an der Spitze des sächsischen Heeres seinen glanzvollen Einzug in Dresden. Noch während des Feldzuges war er zum preußischen und zum russischen Generalfeldmar- schall ernannt worden und bald nach Beendigung des Krieges wurde er mit der neugeschaffenen Würde eines GeneralinspekteukS der Armee bc- Kassenbestand, 743,84 Mk. Jahresbeiträge, 12,63 Mk. Zinsen, 34,70 Mk. den Sparkassen büchern entnommene Beträge, 136,32 Mk. Re- sormationsfest-Kollekte, 0,98 Mk. sonstige Ge schenke. An Jahresbeiträgen lieferte Wilthen 15,00 Mk., Rückersdorf 7,36 Mk., BelmSdorf 2,80 Mk., Geißmannsdorf 10,00 Mk., Göda 210,15 Mk., Bischofswerda 174,95 Mk., Steinigt wolmsdorf 65,36 Mk., Uhyst 115,90 Mk., Groß drebnitz 13,00 Mk., Kleindrebnitz 13,35 Mk., Harthau 22,75 Mk., Rammenau 18,00 Mk., Putzkau 30,00 Mk., Burkau 40,72 Mk., Herr Lehrer Dreßler-GeißmannSdors 4,50 Mk. Die ReformationSsest-Kollekte betrug von Schmölln 12,50 Mk., von Uhyst 73,08 Mk., von Pohla 12,00 Mk., von Rammenau 10,00 Mk., von Burkau 21,56 Mk., von Neukirch 7,18 Mk. An Ausgaben aber waren zu verzeichnen: 1005,32 Mk. Unterstützungsgelder, 582,59 Mk. eingezahlte Sparkassengelder, 32,40 Mk. Insgemein. Das Vermögen deS Vereins betrug am Schlüsse deS VercinSjahreS 1164,94 Mk. Nach diesen Mit theilungen des RechnungSsührerS wurde die Jahresrechnung, welche bereits von den Herren Fabrikbesitzer Louis Großmann-Herrmann und Kaufmann Richard Huste hier geprüft und für richtig befunden worden war, von der Versamm lung für richtig gesprochen. Der Herr Vorsitzende aber stattete Allen, welche den Verein unterstützten, herzlichen Dank ab und knüpfte daran die innige Bitte, sich auch weiterhin der guten Sache des Gustav-Adolf-Vereinsannehmen zu wollen. Der stellvertretende Schriftführer, Herr Archidiakonus Gerisch hier, verlas sodann das Protokoll der letzten Vorstandssitzung. Darnach hat der Vor stand beschlossen, von dem Vermögen des Vereins 900 Mk. zur Vertheilung zu bringen. Davon kommt das eine Drittel an den Haupt-, das andere Drittel an den Centralverein, das dritte Drittel aber zur direkten Vertheilung, und zwar sollen die evang.-luth. Gemeinden zu Gablonz, Rumburg und Aussig i. B. je 100 Mk. erhalten.. Außerdem soll auch die evang.-luth. Gemeinde zu Schirgiswalde mit 100 Mk. unterstützt werden- Ein für unvorhergesehene Fälle zu begründender Reservefonds soll 600 Mk. betragen. Der Herr Vorsitzende begründete diese Beschlüsse und wurde denselben sodann von der Hauptversammlung einstimmig beigetreten. — Als Ort für die nächste- Jahr stattfindende gottesdienstliche Feier des 50jährigen Bestehens des Zweigvereins wurde Göda in Aussicht aenommen und beschlossen, eine diesbezügliche Anfrage an den dortigen wohl löblichen Kirchenvorstand zu richten. Mit dem Wunsche, daß die Bestrebungen des Gustav- Adolf-Vereins weiterhin gesegnet sein möchten,, wurde sodann die Versammlung von dem Herrn. Vorsitzenden geschlossen. Deutsches Reich. Dresden, 19. Okt. Zu dem bevorstehenden 50jährigen Militärdienstjubiläum Sr. Maj. deS Königs werden am Königlichen Hofe die umfassendsten Vorbereitungen getroffen. Vön fremden Allerhöchsten und Höchsten Fürstlich keiten werden erwartet: Se. Majestät der Deutsche Kaiser, Se. Königl. Hoheit der Groß herzog von Sachsen, Se. Kaiser!, und Königl. Hoheit der Erzherzog Albrecht von Oesterreich, Se. Königl. Hoheit der Prinz Leopold von Baiern, Se. Königl. Hoheit der Herzog Karl Theodor in Baiern, Se. Hoheit der Herzog von Sachfen-Altenburg, Se. Hoheit der Herzog von Anhalt, Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog von Sachsen, Se. Königl. Hoheit der Erbgroß- herzog von Mecklenburg-Strelitz, Se. Durchlaucht der Fürst von Schwarzburg-Sondershausen, Se. Durchlaucht der Fürst Neuß jüng. Linie, Se. Hoheit der Prinz Albert von Sachsen-Altenburg. Allerhöchst- und Höchstdieselben werden im Königl. Residenzschlosse Wohnung nehmen, während die Suiten im Hotel Bellevue verquartiert werden. Neber das nunmehr feststehende Programm wird folgendes gemeldet: Sonntag, den 22. Oktober: Morgenmusiken der Kapellen der Dresdner Leib- rc. Regimenter. Vormittags 9 Uhr: Feld- gotteSdienst der Dresdner Garnison auf dem Alaunplatze, unter Zuziehung der hier und in der Umgegend wohnenden inaktiven Offiziere des Beurlaubtenstandes, sowie der Deputationen hiesiger und benachbarter Militärvereine. Vor mittags l/^12 Uhr: Beglückwünschung Sr. Maj. des Königs im Königl. Residenzschlosse durch die bereits in Dresden anwesenden Fürstlichkeiten, sowie durch die Spezialabgesandten fremder Höfe. Hieran schließt sich der Empfang nachgenannter Beglückwünschungsdeputationen und zwar: der Deputationen der Königl. Sächs. Armee, der Offiziere des früheren und des jetzigen persön lichen Dienstes Sr. Majestät deS Königs, der Herren Staatsminister und des Herrn Ministers deS Königl. Hauses, der Deputationen derjenigen Herren, welche während eines Feldzuges im Stabe Sr. Majestät sich befunden haben, der Deputation der Königl. Sächs. Militärvereine, der Deputationen der nichtsächsischen Regimenter Sr. Majestät und der Deputation des Johanniter ordens. Nachmittags 5 Uhr 35 Min. Ankunft Sr. Majestät des Deutschen Kaisers auf dem Böhmischen Bahnhofe. Nachmittags 6 Uhr: Galatafel zu etwa 350 Gedecken in den Parade sälen des Königl. Residenzschlosses. Abends 9 Uhr: Festvorstellung im Königl. Hoftheater mit anschließender Huldigung der Militärvereine und der Dresdner Bürgerschaft auf dem Theaterplatze. Abends 11 Uhr: Vereinigung auf dem Königl. An unsere Bürger- und Einwohnerschaft! Zur Feier des Tages, an welchem Se. Majestät unser allgeliebter König Albert vor fünfzig Jahren in die Königlich Sächsische Armee eingetreten ist, wird künftigen Sonntag, den 22. d. Mts», Vormittags von 11 bis 12 Uhr Platzmusik auf dem Altmarkte, von 12 bis 1 Uhr Mittags Fcstgeläute stattfinden und Abends die Gaspyramide auf dem Alt markte gebrannt werden. Das sächsische Volk wird sich an diesem Tage der langen, von reichem Segen begleiteten Jahre der Negierung Sr. Majestät des Königs, wie insbesondere der unter Allerhöchstseiner Führung erstrittenen vielen und großen Ehren tage des sächsischen und deutschen Heeres in lebendiger Dankbarkeit erinnern und ersuchen wir daher unsere Bürger- und Ein wohnerschaft, den Gefühlen der Dankbarkeit auch durch Beflaggen ihrer Häuser Ausdruck geben zu wollen. Bischofswerda, den 16. Oktober 1893. Der Stadlrath. vn. Lange. Montag, den 23. Oktober 1893, Vormittags 11 Uhr, soll in Bischofswerda (Versammlungsort: Königl. Amtsgericht) ein Kronleuchter, gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den 20. Oktober 1893. Der Gerichts-Vollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. Saupe. Belveddre der Brühi^chen 'Terrasse^zu der Sei Majestät der König Allerhöchstsein Erscheinen zuzusagen geruht haben. (Besondere Einladung hierzu erfolgt durch Se. Exzellenz den Kriegs minister.) Montag, den 23. Oktober: Vor mittags Vrll Uhr: Empfang von Veglück- wünschungSdeputationen der städtischen Kollegien zu Dresden und verschiedener militärischer Ver einigungen rc. im Kgl. Residenzschlosse. Mittags 12 Uhr: Rundfahrt der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften mit Suiten durch die Albertstadt und Besichtigung der Militäretablissements. Nach mittags 5 Uhr: Königl. Tafel im Spiegelsaale der I. Etage des Königl. Residenzschlosses. Abends 9 Uhr: Großer angesagter Hosball in den Paradeiälen des Königl. Residenzschlosses, welcher die Festlichkeiten beschließt. Dresden, 18. Oktober. Ihre Majestät die Königin haben Umkirch verlassen und sind gestern Abend in Sigmaringen eingetroffen. Dresden, 19. Oktober. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich August, Herzog zu Sachsen, ist gestern Abend 8 Uhr 43 Min. aus Berlin wieder in Dresden eingetroffen. Dresden, 18. Oktober. Se. Königl. Hoheit der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha ist heute Vormittag 8 Uhr 28 Min. nach Alten burg abgereist. Bischofswerda, 20. Okt. Im amtlichen Theil dieser Nr. erlassen die städtischen Kollegien einen Ausruf an die Bürger- und Einwohnerschaft, die Feier deS Militärdienst-Jubiläums Sr. Majestät deS Königs betreffend. Die Königstreuc und Vaterlandsliebe unserer loyalen Bürger- und Einwohnerschaft wird sich auch bei dieser Gelegen heit glanzvoll zeigen und in Beflaggen der Häuser als äußeres Zeichen auch hierorts kraft volle Bethätigung finden. Von nah und fern werden dem Monarchen Kundgebungen der Ver ehrung zngehen, die unser König in Krieg und Frieden, durch Rath und That, sich bei den befreundeten Herrschern, aber auch bei den Völkern wohlerworben hat. ^Vf. Bischofswerda, 18. Oktober. Heute Nachmittag 5 Uhr hielt der Zweigverein der evang. Gustav-Adolf-Stiftung zu Bischofswerda seine diesjährige Hauptversammlung im Saale der Herberge zur Heimath ab. Nachdem der Vorsitzende deS Vereins, Herr Pastor vr. Wetzel hier, die Versammlung begrüßt, wurde an Stelle des verstorbenen Herrn Bürgermeisters Ritter rc. Sinz sein Amtsnachfolger Herr Bürgermeister vr. Lange hier in den Vorstand gewählt. So dann gab der derzeitige Kassirer des Vereins, Herr Lehrer Wolf hier, einek Ueberblick über die letzte JahreSrechnung. Darnach betrugen im Vereinsjahr 1. Juli 1Y92 bis 30. Ium 1893 die Einnahmen Mk. 1697,07, die Ausgaben Mk. 1620,31. Die Gesammteinnahme setzt sich