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L. c. Nlit frommem Sinne lausche dem Accorde Und ziehe hin mit Deines Vaters Segen! — Was ich Dir wünsche sind nur wenig Worte: Gott sei mit Dir auf allen Lebenswegen! Nun scheidest Du von all' den lieben Räumen Und sagst ade zu der Gespielen Schaar; Du nimmst jetzt Abschied von den Iugcndträumen, > In denen Dir die Welt schien rosig, klar; Nun schließt sich hinter Dir der Schule Pforte, ! Bald gilt es ernstem Schaffen, ernstem Regen — Was ich Dir wünsche, sind nur wenig Worte: ; Gott sei mit Dir auf allen Lebenswegen! Gott sei mit Dir! Der Wunsch sei Dir Geleite Am heut'gen Tage zu dem ernsten Gang! Mittwoch, den 17. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, , , soll die Fischerei in der Wesenitz von Herrmanns Fabrik bis an die Wiescnmühle, sowie von der Wiesenmühle bis an die Weickersdorfer Grenze und in der Gruna im Wege des Mcistgebotes auf 6 Jahre verpachtet werden und wollen sich Erstehungslustige zur gedachten Zeit im vtalyyaussaaie hier cinfinden. Stadtrath Bischofswerda, den 6. April 1889. Sinz. Tlun ist sie da, die weihevolle Stunde, In der Du antrittst einen ernsten Gang; Vernimm, mein Rind, aus Deines Vaters Wunde Den Wunsch, der seinem Herzen sich entrang. Bald hörest Du der Grgel Wachtaccordc, Im Gotteshaus des Priesters stillen Segen — Was ich Dir wünsche, sind nur wenig Worte: <Gott sei mit Dir auf allen Lebenswegen! Du trittst hinaus! Noch liegt im Iugendprangcn, Gleich einem Paradies, die Welt vor Dir! ^... —o- —......... Das bleibt nicht so! Die frischen Rosenwangen j Im Herzen Frieden, frei vom Kampf und Streite: Bleicht oft ein schweres Leid, o glaube mir! ; Das deute Dir der Kirchenglocken Klang! Die stete Freude weilt an keinen. Orte, - Niemand entgeht des Schicksals rauhenSchlägen I — K Was ich Dir wünsche, sind nur wenig Worte: s Gott sei mit Dir auf allen Lebenswegen! I allerletzten Zeit eingetretene theilweise Besserung, l welche den Eintritt einer Catastrophe auf Schloß i Loo nicht so rasch erwarten läßt, bewirkte aber eine Meinungsänderung. Der verfassungsmäßige I Regent für das Großherzogthum Luxemburg, der zur Thronfolge nächstberechtigte Herzog Adolf von Nassau, wird nicht erst das Ableben des Königs der Niederlande abwarten, sondern schon bei dessen Lebzeiten die Herrschaft in Luxemburg übernehmen. Der Herzog ist am Dienstag nach Luxemburg gereist, wo er am Donnerstag in der Kammer den verfassungsmäßig vorgeschriebenen Eid leisten wollte. Die Herzogin von Nassau, welche zunächst noch im Schlosse Königstein blieb, wird dann ihrem hohen Gemahl folgen, der während der ganzen Dauer der Regentschaft in Luxemburg zu bleiben gedenkt. Der Erbprinz begleitete den Herzog schon am Dienstag. Beim Einzug in Luxemburg wird der Herzog luxem burgische Staatsuniform, der Erbprinz große österreichische Generalsuniform tragen. Im Ge folge befinden sich u. A. die Grafen Dillcn-Spiring und Wolff-Metternich. In der luxemburgcr Kammer verlas am Dienstag der StaatSministcr von Eyschen eine Botschaft des Herzogs von Nassau, in welcher derselbe erklärt, daß er dem HauSgesetz gemäß die Regentschaft übernehme. Dabei sagte der Staatsminister: „Das Leben der Völker, wie Ka des Einzelnen erhebt bisweilen harte Ansprüche. UeberauS schmerzlich war die Erfüllung der Pflicht, welche in letzter Zeit der berathenden Körperschaft zufiel. Sie hätten aber nicht im Geiste de» geliebten, unglücklichen Fürsten ge- Ortskrankencafse Stacha und Umgegend. Es wird hiermit nochmals bekannt gegeben, daß der Gcsammtvorstand der Casse Herrn vr. meä. Nätze in Bischofswerda zum Cassenarzt erwählt hat. Ferner werden die Arbeitgeber dringend ersucht, jede von ihnen beschäftigte cassenpflichtige Person bei Vermeidung der in 8 10 der Statuten angedrohten Strafe und Nachtheile spätestens am s Tage nach dem Arbeitsantritt an- und nach Beendigung des Arbeitsverhält- uisses spätestens am S Tage wieder abzumelden. An- und Abmeldeformulare sind bei den Gemeinde-Vorständen der zur Casse gehörigen Orte Bekanntmachung zur von den Vertretern der Lti» 8elmiüllii und »in SL. Nachmittags 3^/z Uhr, im ir»t«r'8«Iion zu 8elii»ttltn. Tagesordnung: Wahl eines Vorsitzenden, eines Stellvertreters und eines Schriftführers. Um vollzählige Bethciligung sämmtlicher Vertreter ersucht H. Grave, z. Zt. Vorsitzender. ' Bestellungen werden bei allen Postanstalten des deutschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend in der Expedition dieses Blattes angenommen. Bieran dvterztgfter J»h*»a«g Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch» und Eonaabe«»», und kostet^inschließlich »er Lonnabends erscheinenden „belletristischen Beilage vierteljährlich l Mark SO Ps. Einzelne Nummer lv Pf. Die Wandlung in Luxemburg. Dem Großherzogthum Luxemburg, das zwar bisher zum deutschen Zollverein gehörte, aber durch die Personal-Union mit dem Königreich der Niederlande von einem nichtdeutschen Herrscher regiert wurde, steht eine bedeutende Wandlung unmittelbar bevor. Nach den Verträgen von 1815 und 1839, welche im Jahre 1867 auf der Londoner Conferen; bestätigt wurden, sollte diese Verbindung Luxemburgs mit den Niederlanden mit dem AuSsterben der männlichen Nachkommen schaft der regierenden Dynastie ein Ende nehmen und das Großherzogthum dem nächstberechtigten Agnaten der nassau-oranischen Linie anheimfallen. In dem Augenblicke, in welchem der nieder ländische Ministerrath den hoffnungslos erkrankten König Wilhelm III. für regierungsunfähig er klärte, trat bereits der Fall ein, welchen die erwähnten Verträge von 1815 und 1839 ins Auge faßten. Die Regentschaft, welche in den Niederlanden bis zur Volljährigkeit der kleinen Prinzessin Wilhelmine das Land verwaltet, hat sich mit dem diese künftige Herrscherin nichts an gehenden Großherzogthum Luxemburg nicht zu befassen. Thatsächlich und rechtlich ist schon jetzt, wo der König Wilhelm IN. zu regieren aufhört, jede Verbindung zwischen Holland und Luxem burg zu Ende und für letztere» die Einsetzung einer besonderen Regentschaft nöthia. Als vor einigen Tagen der Zustand des Königs Wil- Lelm NI. eme sehr ernste Wendung zu nehmen Mg^.tzar vwn geneigt, die Dinge einstweilen MU^aehen zu lassen; die in der Noch bist Du Kind! Doch Du wirst älter werden Und ohne Führer wandeln Deine Bahn! Folg' Deines Herzens Stimme als Gefährten, Tritt die Versuchung einst an Dich heran! Dem Edlen, Idealen: diesem Horte Bleib' Du stets treu, mögst Du es immer pflegen! was ich Dir wünsche, sind nur wenig Work; Gott sei mit Vir auf allen Lebenswegen! Snkeraw, welche in diesem Blatte die weiteste Berbreittmg finden, werden bi» DienStag und Freitag früh S Ml angenommen u. kostet die dreigespaltene TorpuSzeilr 10«., unter „Eingesandt" 20Pf. Geringster Jnseratenbetrag2üPt. Der jacMche FrMer, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen «nd Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshaiiplmamschaft, drr Kgl. Schulinspcclion u. des Kgl. HauptstcucramteS zu Bantzci, sowie des Kgl. Amtsgerichtes und des Stadtrathes zu Bischofswerda. Heinrich Pfeil. handelt, wenn sie vergessen hätten, daß man im öffentlichen Leben sich nur durch das Gemein wohl leiten lassen darf." Die Kammer zog sich hierauf zur Prüfung der herzoglichen Botschaft und der von dem Minister unterbreiteten Akten stücke zurück. Nachdem die Sitzung Nachmittag 4 Uhr wieder ausgenommen worden war, verlas der Vorsitzende folgende Erklärung: „Die Kammer constatirt aus den vorgelegten Dokumenten, daß der König regierungsunfähig, daß gemäß der Verfassung die Regentschaft nothwendig und daß gemäß dem Familienvertrage die Regentschaft rechtlich dem Herzog von Nassau zufällt. Sie erklärt sich bereit, den verfassungsmäßigen Eid des Herzogs entgegcnzunehmen". Da Niemand das Wort begehrte, wurde zur namentlichen Ab stimmung geschritten und bei derselben die Er klärung einstimmig gutgeheißen. Der Vorsitzende verlas darauf folgeude Erklärung, welche die Anwesenden stehend anhörten: „Die Kammer schließt sich den von der Regierung ausgedrückten Gefühlen an, bedauert, in die grausame Noch- Wendigkeit versetzt zu sein, die oben votirte Maß regel treffen zu müssen einem Fürsten gegenüber, dessen Herrschaft 40 Jahre gedauert und dem Lande hohes Gedeihen, Glück und Freiheit ver schafft hat." Sodann benachrichtigte der Staat-- Minister die Kammer davon, daß der Regent am Donner-tag den Eid abzulegcn wünsche. Die nächste Sitzung wurde daraufhin auf Donner-tag anberaumt. Wie die Dinge jetzt liegen, ist an einer ruhigen, glatten und durchaus vertragsmäßigen Abwicke lung derbolländisc^luxemburgische« «nael^ewheit