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m »ovobl ill bell Zer sächliche Lrzähler unter.Eingesandt" 20 Pf. ferner sowie ...-^ m werden bei allen Postanstalten Inserate, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung icheS, für Bischofswerda und Umgegend finden, werden bi» Dienstag und Freitag früh 9 Ubr Litton dieses Blattes angenommen. angenommen u. kostet die drrigespaltrnr LorpuSzellr 10 Pf., . Geringster Jnseratenbettag 2L Pf. der 5. Mai 1887, Vormittags 10 Uhr, als Versteigeruugstermin, der 14. Mai 1887, Vormittags 11 Uhr, als Termin zu Verkündung des Vertheiluugsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kosten^ Forderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichts- schreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Bischofswerda, am 26. Februar 1887. Königliches Amtsgericht. Küchler. Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe« ««d Umgegend ImMlatt da Kgl. Amtshan-tMuaschaft, der Sgl. SchulWectim ». des Kgl. Hriiptftcuerasllcs z« Biu-a, sowie des Kgl. Amtsgerichtes md des Stadtnahes W Bisch,sswerda. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, BMtttwwchS und EwunaberWA, und kostet einschließlich der Sonnabends erscheinenden ^belletristische» Beilage" vierteljährlich 1 Mark SV Pf. Einzelne Nummer 10 Pf. Politische Weltschau. Alles verkündet das Nahen des Frühlings, in geschützten Lagen beginnen bereits Krokusse und Märzveilchen zu blühen und Lerchen und Staare sind ohne Bangen vor einem etwaigen Nachwinter schon zu uns zurückgekehrt. In die Menschenbrust will aber die rechte frohe Lenzes- ahnung noch nicht einziehen; zu tief haben die in den letzten Wochen so oft betonten Kriegs- Lefürchtungen die Gemüther erschüttert. Das Gebühren der östlichen und westlichen Nachbarn des deutschen Reiches war bisher wenig geneigt, düs geschwächte Vertrauen auf die Erhaltung des Weltfriedens wieder zu kräftigen. Da» Selbst vertrauen des deutschen Volkes ist aber seit dem nationalen Ausfall der am 21. vor. Mts. statt- Hefundenen Reichstagswahl im steten Wachsen begriffen und wird um so mehr dazu beitragen, die noch vorhandenen Besorgnisse zu verscheuchen, -als Deutschland bei fester Eintracht zwischen Regierung und Volksvertretung keinen äußeren Feind zu fürchten braucht. Wenn die sächsische Regierung am Mittwoch der zu diesem Zweck eigens einberufenen sächsischen Ständeversammlung den zur Vervollständigung des sächsischen StaatS- dahnnetzeS dienenden Vertrag über den Ankauf de» auf sächsischem Gebiete siegenden TheilS der Berlin-Dresdener Bahn vorlegte, deutet dies entschieden darauf, daß höheren OrtS baldige kriegerische Verwickelungen nicht mehr befürchtet werden. Einen nicht minder zuversichtlichen Ein druck machte der Wortlaut der Thronrede, mit welcher der StaatSsecretär von Bötticher am Donnerstag Mittag den deutschen Reichstag -eröffnete, bevor der letztere noch durch die erst «L den letzten Tagen der vergangenen Woche Itattgefundenen 61 Stichwahlen vervollständigt war. Bei den jetzigen Zeltverhältnissen schien die gleich in der ersten Sitzung des Reichstag» von Windthorst und Richter bitter getadelte Beschleunigung der Reichstagseröffnung um so ' tsettlgter, als die möglichst schnelle Te- gung der schon viel zu sehr verzögerten »Vorlage dringend wünschenSwerth ist und ultramontanen „Wests. Merkur" deutlich hervor geht, setzt das Centrum alle Hebel in Bewegung, um den Vatikan an dem endlichen Friedensschluß zu verhindern. Andererseits hegt map aber auch von hochconservativer Seite ernste Bedenken gegen den Entwurf; so schreibt die „NeuePreuß.Ztg.": „Wir sind, wenn nur der evangelischen Kirche Freiheit gewährt wird, um den Ausgang nicht besorgt; — ohne die Erfüllung dieser Voraus setzung aber sind wir zur Zeit außer Stande, die Vorlage anzunehmen." Mit Beschränkung auf die nöthigsten Förm lichkeiten sind am 1. d. M. die österreichisch ungarischen Delegationen eröffnet worden und gingen deren beide Präsidenten jeder politischen Anspielung aus dem Wege, um nicht den von ihnen bei Eröffnung der Herbstsession gemachten Fehler zu wiederholen. Die kurzathmige Vor lage, welche diesmal den einzigen Berathungs- gegenstand der Delegationen bildet, enthält fast nichts als die einfache Creditforderung von 52*/, Millionen Gulden, und ihre Begründung ist noch lakonischer als diejenige, welche kürzlich in Wien der Landcsvertheidigungsminister Graf WelserS- heimb seiner Zwölf-Millionen-Forderung für die Landwehr und den Landsturm mitgegeben hat. Der Budgetausschuß der österreichischen Dele gation genehmigte schon am Mittwoch nach An hörung der Minister Grafen BylandEheydt und Kalnoky, sowie de» Marinecommandanten von Sterneck, die Anträge: der gemeinsamen Regierung über die für militärische Vorsichts maßregeln bereits verausgabten 16^» Millionen Indemnität zu ertheilen und die Regierung zu ermächtigen, für weitere dringende Maßnahmen 8»/l<> Millionen zu verwenden, sowie für etwa künftig sich ergebende außerordentliche HeereS- erfordernisse 28 Millionen Gulden zu verwenden. Der Ausschuß der ungarischen Delegation konnte sich nicht so schnell schlüssig machen; die Annahme der Vorlage in den Ausschüssen und im Plenum der Delegation stand trotzdem von Anfang an außer allem Zweifel. Durch vie schwere Heimsuchung, welche Italien durchdie vtthLngnttzvoÜen Erderschütter» Bestellungen werden bei allen Postanstalten deS deutschen Rett' ", ' in der Expeditton diese» Blatte» angenommen^ St»et»»»»iersl^te« Jahr,»»« Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen des Gasthofsbesitzers Andreas Karl Käufer in Bischofswerda eingetragene Ziegeleigrundstück in liederputzkau, Folium 186 und 187 des Grundbuchs für Niederputzkau, 2 Hektar 93 Ar Areal, geschätzt auf 24,730 Mark, soll an unterzeichneter mtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 16. April 1887, Vormittags 10 Uhr, als Anmeld etermiu. Personen, welche geneigt sein sollten, daS Aufbauen der Buden zu den beiden jährlichen Krammärkten allhier und die Lieferung des dazu nöthigen Materials zu übernehmen, wollen sich deshalb mit dem Vorsitzenden des Marktausschusses, Herrn Stadtrath Händler hier, bis zum IS. d M. in»,Vernehmen setzen. - - . 7- '' Stadtrath Bischofswerda, am 3. März 1887. Sinz. das entschieden regieruugsfreundliche Ergebniß der letzten Reichstagswahl durch den Ausfall der Stichwahlen nicht wesentlich beeinträchtigt werden konnte. Im Ganzen haben die Deutsch- Freisinnigen Grund, mit den Stichwahlen sehr zufrieden zu sein, da sie durch dieselben fast für ihre sämmtlichen bedeutenden Vertreter noch Mandate erlangten, wenn sie die am 21. Febr. erlittene Scharte auch nicht vollständig auszuwetzen vermochten. Aft vielen Orten haben sie ihren Erfolg der Unterstützung der Socialdemokraten zu danken, die ihre eigenen Candidaten nur noch sehr vereinzelt durchzubringen vermochten und deshalb mit dem Wahlausfall sehr verstimmt sind. Diese Unzufriedenheit veranlaßte bereits an einzelnen Orten, wie in Magdeburg und Lübeck, nach dem Bekanntwerden des Wahlresultats ernste Unruhen und dürfte die größte Wachsamkeit der Behörden erheischen. Der Eindruck, den die Thronrede, auf die Abgeordneten der Septennats- parteien machte, worein sehr günstiger; besonders gefiel der Hinweis darauf, daß es in der Hand des Reichstages liege, die Friedensbürgschaft zu verstärken. Trotz der Zurückhaltung, mit welcher die auswärtige Politik besprochen ist, spiegelt die Thronrede den Ernst der Lage klar und deutlich wieder, mit besonderer Wärme gedeckt dieselbe aber der dankenswerthen Friedensbemühungen des Papste». Um so auffallender erscheint es, daß sich gerade jetzt von allen Seiten Stimmen gegen die dem preußischen Herrenhause zugegangene Kirchengesetz-Novelle erheben, die doch dazu be- sümmt ist, den Ausgleich mit dem Vatikan zum Abschluß zu bringen. Der Commission liegen Anträge des Grafen zur Lippe und des Bischofs vr. Kopp vor, welche eine erhebliche Erweiterung der von der preußischen Regierung gemachten Zugeständnisse, namentlich bezüglich der Zulassung der geistlichen Orden anstreben. ES ist That- sache, daß die römische Curie, welche von dem Entwurf, wie ihn die Regierung eingebracht hat, nicht befriedigt ist, große Hoffnungen auf die Durchsetzung der Kopp'schen Anträge baut. Wie «» den römischen Correspondenzen der Berliner „Germania" und au» verschiedenen Artikeln de»