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iehmarkt in Stolpen den 9. März d. I welch« in diesem Blatte die weiteste Berbreitww Aden, werden bi- Dien-tag und Freitag sM » M angrnommrn u. kostet dir dreigespaltrne Torpu-zrile 10 V, unter.Eingesandt- 20Pf. »rringsterJnseratenbetrag2SPs. Montag, den 28. Febmar 1887, von Vormittags 10 Uhr an, sollen im Amtsgerichtshofe hier zwei Handschlitten, ein Handwagen, ein Kastenkarren, zwei Regale, eine Hobelbank, ein eiserner Ofen mit Röhren, eine Backbeute, drei Siebe, eine Decimalwaage mit Gewichten, zwei Rüstleitern, ein Schiebebock, ein Brühtrog, ein Faß mit Schmieröl, eine Wäschmangel eine große Spieluhr, drei Mehlkasten, eine Brückenwaage, ein runder Tisch, zwei Rohrstühle u. A. m. gegen das Meistgebot und sofortige Baar zahlung versteigert werden. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 21. Februar 1887. Appolt, Ger.-Vollz. — Dies« Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, SMMooch» und und kostet einschließlich Lee GpnnabrndS erscheinenden „deiletrtfttscheu Beilage- virrtrljShrlich 1 Mark SO Pf. Einzelne Nummer 10 Pf. Auf Antrag der Erben soll die zum Nachlasse des Grundstücksbesitzers Johann August Ernst in Uhyst am Taucher gehörige Häusler nahrung Folium Nr. 27 des Grund- und Hypothekenbuchs für Uhyst am Taucher, Nr. 33 des Brandversicherungscatasters, in welcher bisher die Bäckerei schwunghaft betrieben worden ist, Mittwoch, den 2. März 1887, Vormittags 11 Uhr, im Erbgericht z« Uhyst am Taucher durch das unterzeichnete Königliche Amtsgericht dergestalt, daß zunächst die Versteigerung des fraglichen Grundstücks ohne die früher hinzugeschlagenen Parzellen Nr. 169 und 170 des Flurbuchs (Kiefernhochwalb und Wiese), sodann die Versteigerung dieser Parzellen und schließlich versuchsweise die Versteigerung des gesammten Grundstücks erfolgt und der Zuschlag, je nach dem man auf die eine sder andere Weise mehr erzielt, bewirkt wird, freiwilliger Weise öffentlich versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den im Erbgerichte zu Uhyst am Taucher aushängenden Anschlag und die demselben beigefügten Versteigerungsbedingungen bekannt gemacht wird. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 16. Februar 1887. Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend. Amtsblatt da Kgl. Amtrhauptmannschast, da Sgl. Schalinspatioa «. dks Sgl. HauMttmamteS zu Bache«, , sonst des Sgl. Amtsgerichtes und dis Stadttat-ks W Bischossvada. Bestellungen werde» bei allen Postanstaltrn ' ... des deutschen Reiche«, für Bischosswerda und Umgegend in der Expedition dieses Blattes angenommen. n -II r 1-1 auf den „sächsischen Erzähler" hir den Monat ML r.z IXj LZ I Ql 111werden zu dem Preise von SV Pf. in der Expeditton dieses Blattes, sowie 1^ Äv^ll ^l^/11 ^111^ V^ll von unseren Zeitungsboten angenommen. Inserate stnden vottheühaste O Berbreitting Die Expedition des „sächs. Erzählers." Bekanntmachung. Mit Rücksicht auf die beginnende Bauzeit wird zu Vermeidung von Schädigungen bei Herstellung von Holzccmentbedachungen die von dem Königlichen Ministerium des Innern herausgegebene bezügliche Anweisung zur Nachachtung nachstehend wieder bekannt gegeben. Bautzen, am 16. Februar 1887. 'Königliche Amtshauptmannschaft. von Boxberg. HeE. Antveifung für die Herstellung der Holzcemeutbedachuug. Die Holzcementbedachung ist auf einer, für die zu erhaltende Belastung hinlänglich unterstützten und tragbaren Bretschalung oder Windel boden herzustellen. Sie hat zu bestehen aus: . 1) einer mindestens 0,§ Nz. hohen gleichförmigen Bedeckung des Holzwerks (der Schalung) von feinem Sand oder diesem gleich feuerbeständigem Stoffe; 2) mindestens vier in gehörigem Fugenwechsel mit Holzcement- oder diesem gleich entsprechender Masse aufeinander geklebten Lagen hinlänglich starken Papiers, Pappmasse oder diesem gleich geeigneten Stoffes; 3) einem Holzcement- oder diesem gleich entsprechenden Ueberzuge der Decklage sud 2, welcher mit feinem Sande (Steinkohlen flugasche, Steinkohlenschlackenpulver oder dergleichen) dicht zu überdecken und in die noch weiche Ueberzugsmasse einzudrücken ist; 4) einer auf die Ueberzugsmasse sud 3 aufzubringenden und diese gleichförmig überdeckenden, wenigstens 3,z Nz. hohen Sand- unb Kiesschicht, mit einer Beimischung von Lehm, welche, unter entsprechender Anfeuchtung, vollkommen nach der Dach fläche abzuebnen und leicht einzuwalzen ist. Uebrigens sind die Einfassungen in den Giebel- und Dachsäumen, welche zur Verhütung des Herabrollens der Decklage sud 4 erforderlich, nicht aus Holz, sondern aus einem feuer- und wetterbeständigen Material (Blech und dergl.) herzustellen und für die Ableitung des von der Holzcement- Dccklage abfließenden Tagewassers die Dachsäume mit entsprechend angebrachten Oeffnungen zu versehen. Die Decklage sud 4 ist stets in gutem Stande zu erhalten. Nach den Wahlen. Die große Wahlschlacht ist geschlagen! Gott sei Dank, können wir sagen zu Gunsten des deutschen Reiches, denn soweit bis jetzt die Er gebnisse des 21. Februar bekannt sind, haben die reuhstreuen Parteien den Sieg davon getragen. Speciell sind in unserem Sachsen die Rerchstags- wahlen so ausgefallen, daß alle reichstreuen Vaterlandsfreunde daran ihre Freude haben. Im Ganzen hat es in Deutschland an diesem Tage nur zwei Heerlager gegeben, von denen das eine entschieden für, das andere ebenso voll bewußt gegen das Septennät kämpfte. An Eifer und Beharrlichkeit fehlte es auf keiner Seite; fast ist des Guten an einzelnen Orten zu M geschehen, denn eS wird nach dieser beispiä- losen Erregung lange dauern, ehe Vie Wogen sich wieder glatten und die ersehnte Ruhe der Gemüther eintritt. Richt nur in Deutschland sieht man dem Endergwniß der diesmaligen Reich-tagswahlen -mit unermeßlicher Spannung entgegen; mit Deutschland'-, des Herzens von Europa, den Weltbrand verhüten kann, den ein Zusammenstoß zwischen Deutschland und Frankreich, Oesterreich- Ungarn und Rußland nothwendig zur Folge haben müßte. Was in den letzten Wochen geschehen, vollzog sich unmöglich nur zu dem Zweck, dem Fürsten Bismarck einen gefügigeren Reichstag zu liefern, nur um ihm eine Opposition vom Halse zu schaffen, vor der er selbst bei sehr ernsten Fragen wiederholt zurückweichen mußte. Unleugbar ist eS, daß die Septennatsfrage Gelegenheit bot, den Widerstand von Gegnern zu brechen, die ihre Kraft nicht aus gleichen Ueberzeugungen, sondern au» dem gemeinsamen Haß gegen da jetzige Regierungssystem schöpften. Eine mehr al» frivole Behauptung war e» aber, al» man von oppositioneller Seite den Wählern glauben machen wollte, die Alarmrufe, welche so unge heure Verluste zur Folge hatten, wär« reme Wahlmanöver und würden «ach einem Wechlsteg der Reichsregierung wieder verstumme».! Die Barackrnbauten und Truppeuanhäufvngen in den seufzender Ungeduld erwartet man es auch in Paris, Wien, Petersburg, Rom und London, denn überall sagt man sich, daß von dem dies maligen Wahlausfall in Deutschland da» Schick sal Europas wesentlich beeinflußt werden wird. Nicht umsonst haben Kaiser und Papst, Canzler und Schlachtenlenker das Gewicht ihres Einflusses für die dauernde Verstärkung der deutschen Hcerkraft in die Waagschale geworfen; sie thaten e» in der vollen Ueberzeugung, daß nur die Furcht vor dem wohlgerüsteten deutschen Volk in Waffen die Franzosen vor dem Versuche zurückhalteu kann, die Schatten von 1870/71 auszuwetzen. Mit der Ueberzeugung, daß die Ablehnung des SeptennatS den Kneg mit Frank reich vielleicht aber auch gleichzeitig den mit Rußland herbeiführen könne, sind zahllose Bürger am vorigen Montage in tiefernster Stimmung zur Wahlurne geschritten. Jeder Einzelne empfand die Schwere der auf ihm lastenden Verantwortung; aus dem Partei-Jnteresse war eine Weltfrage geworden durch die Ueberzeugung, daß jetzt nur noch die starke Umpanzerung