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ßftmr-p ü»r»hm ßeftöv» -Äeh»,wAche di« ««echiMchni Partei« L«kopa?» kräftige» köu»teu, th« «m die Annäherung der große« LontiaeuM-Momrrchten doppelt »och, de»» e» Gelte, SuropadirWohlthatm de» Fried«» «vd der Vrdvmm z» fichem." < tzlmtz Haftkretch litt a» politischem U»ter- haÜuvgGsioff, »«»halb ma» dortz«« Latsch seine Zuflucht nahm. De» Pudel» Ker» ist folgeewer: Hcanbetta soll tu einer Set ihm abgehalteuen Ver- sawmluog feiner vrtrweu dm General Eamproon, Krieg-winister nvter Gambetta, al» Candidatea für die Prästdeatschaft der Repndlik aufgestellt und sogar dm fremd« Diplomat« hiervon Kenntnis grgebm haben. Die legitimistische.Hrance" bracht« diese» Gerücht, welche» begreiflicher Weise große» Aufsehen erregt^ zuerst; die gambetistischea Organe demmtirtm dasselbe natürlich, aber Gambetta soll chatsächlich die Eventualttät, Präsident Grrvh durch General Emnpenon zu ersetzm, erörtert haben, und dir» nicht nur in Freundeskreisen. In alle» Zirkeln von Pari» ward diese Angrlegrrcheit auf da» Eif rigste erörtert, und da» Verhalten Gambetta'» einer sehr abfälligen Eritlk unterzogen. Daneben bildet die eigenthümliche »Verwundung Gambetta'» mit da» Tagesgespräch der Pariser; der Ex-Dirtator verwundete sich, wie e» heißt, durch ungeschickte Handhabung eine» Revolver», wobei derselbe sich mtlud, an der Ha»d. Die Wunde wird al» unge fährlich, jedoch al» sehr schmerzhaft bezeichnet. — Der „Temps" sucht in einem Artikel da» Recht Frankreich», da» Protektorat über die Westküste von Madagaskar auSzuüben, nachzuweisen, wobei er zu ^dew Schlüge kommt, daß die kriegerischen Stämme der Sakalven und Otakaren Frankreich al» ihren ^natürlichen Protektor betrachteten, da sie entschlossen seien, das Joch der Hava» nicht länger zu tragen. Das Berhällniß England» zu Frankreich -blieb auch in der abgelaufeneo Woche noch unauf geklärt. Das Londoner Eabinrt zeigte offiziell seinen Entschluß au, die in der »zyprischen Frage bisher bestandene Eontrole zu Zweien aufzugeben, bot aber Frankreich dafür eine Compensation an. Aus den Depeschen geht hervor, daß das englische Cablnet Frankreich ersucht hat, die Natur der von ihm ge wünschten Compensatio« wissen zu lassen. Aber der französische Minister de« Auswärtigen, der sich stet« für die Aufrechterhaltung der Eontrole ausgesprochen, wollte keine Initiative ergreifen und vielmehr Eng land es überlassen, Propositioneu zu machen. Diese Propositionrn liegen gegenwärtig der franzöfischen Regierung zu Prüfung vor. — Die neuerlichen Mordansälle in Irland haben dargethan, daß die Unternehmungslust und Verwegenheit des irischen Geheimbundes in letzter Zeit eher zu. al» abge nommen hat.» Die Stimmungsbericht« aus Dublin lauten sehr düster. In allen Elassen der dortigen Bevölkerung herrscht große Aufregung. Weitere Enthüllungen über die ausgedehnte Verzweigung des Mordbundes vermehren die Aufregung, obwohl die selben vielfach der erhitzten Phantasie oder bös williger Erfindung ihren Ursprung verdanken. Thatsache ist, daß eine große Anzahl hervorragender Persönlichkeiten bedroht ist. Die Regierung hat infolge dessen wieder zu Auönahmemaßregeln greifen müssen. Der Vicekönig erließ deshalb eine Prokla mation, welche für Stadt und Grafschaft Dublin den Artikel des Gesetzes über die Unterdrückung von Verbrechen in Kraft setzt, wonach die Polizeiagenten befugt sind, alle Personen zu verhaften, die der Ausübung ungesetzlicher Handlungen verdächtig sind und zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang auf den öffentlichen Straßen angetroffen werden. In der Türkei hat ein Ministerwechsel statt gefunden. An Stelle de» Conseilprästdenten Said Pascha ist Achmed Wefik Pascha getreten. ES muß etwa« ganz Außerordentliche» geschehen sein, daß der Sultan sich entschloß, eine so vollständige Um änderung de» Cabinet» vorzunehmen. Jedermann denkt selbstverständlich sogleich an die Verschwörung, die nach den neuerdings eingelaüfeurn Nachrichten ganz außerordentliche Dimensionen zu haben scheint uUd sich nicht nur auf einige Großwürdenträger, sondern auf das Eabinrt, die Garden und einen Theil de» kaiserlichen Hofstaates erstreckt haben soll — wenn nämlich die Meldungen nicht unmäßig übertreiben. Mit Fuad Pascha, dem Commandeur der Leibwache, wurde verhaftet: der Mufti von Taschlidja, ein Grneral und ein Oberst der tscher kessischen Dragoner, sowie mehrer« Offizier« der Palastgarde, sämmtlich« unter der Anklage, eine Verschwörung gegm da» Leben de» Sultan» und de» Krieg-Minister» augezettelt zu haben. Die Untersuchung-commlssion hält ihre Sitzungen im Mldiz-Kio-k ab. Infolge der gegm Fuad Pascha etngrleitrtm Untersuchung sind ferner auch 120 im «-L-üA « 4^»—» » »*ßMe Hk? Dkk de» Palaste» ist i» Uagnade gefalle», weil er, al» Lyef der gehet«« Poltzel de» Palche», nicht zuerst da» Lomplot entdeckt haue, welche» vem Sulla» din-t durch riue dem Palaste fr« stehend« Pnson vermtheu Word« »ar. Der allgemeine Eindruck vo« der Sache ist i» Consta, tinopel jedoch der, daß G sich um eine bloße Tatri qfte haudelt und Niemand sich gegm dm «ulta» veqchveor. E» ist «»glich, daß Fuad Pascha oder dir ander« Be schuldigten uuehrerbietige Aeußeruugm gegm dm Sultao hab« fallen lass«; eia Wettere» iu Be ireff ihrer liege gewiß nicht vor. Der Herzog Bernhard von Meiuiogm, Vater de» regierenden Herzog«, geb 17. December 1800, ist am 3. December Nachmittag» gestorben. Der Reichskanzler Fürst Bismarck, welcher Sonntag früh mft seiner Gemahlin und seinem ältesten Sohne, Grafen Herbert, Barziu verlassen hat, ist Abmd« 6 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Curirzuge in Berlin eingetroffen. Zur Begrüßung hatten sich Graf Wilhelm und Graf Rantzau «ach dem Stettiner Bahnhof begeben. Iu Miethswagen begab die fürstliche Familie sich nach dem Palai» in der WilhrlmSstraße. — Sr. Majestät der Kaiser couferirte am Montag Nachmittag eine Stunde «ft dem Reichskanzler Fürsten Bismarck. Die Vertagung des Reichstage», dessen Bänke jetzt schon recht bedeutende Lücken aufweiseu, glaubt man am nächsten Sonnabend eintreten lassen zu können. Am Donnerstag wird die erste Lesung des Etat» beginnen, Freitag ist katholischer Feiertag und am Sonnabend wird die erste EtatSberathung wohl beendigt werden können. Bei der EtatSberathung erwartet man die Anwesenheit und die BetheUigung de» Reichskanzler». Die Commissionen werden während der Vertagung, die wohl bi» Anfang Fe bruar währen wird, in Thätigkeit bleiben. Berlin, 30. November. (Eugen Richter ent thront.) Die Auseinandersetzung innerhalb der Fort« schrittsfraction zwischen den Herren Hänel und Eugen Richter hat einen weiteren Fortschritt gemacht, indem in ihrer Sitzung vom 28. Nov. die Fraktion sich mit einer Zweidrittel-Majorität gegen den Richter- schen Standpunkt ausgesprochen und dadurch Herrn Richter veranlaßt hat, au» dem Dorstande au»M«trn und die Leitung der Landtagöwahlen nlederzulegen. Berlin, 4. December. Bei der heutigen Er gänzungswahl zum Abgeordnetenhause im 4. Ber liner Landtagswahlkreise an Stelle de« Herr Eugen Richter waren von 883 Wahlmännern 790 er schienen, von denen 637 für Rechtsanwalt Munckel (Fortschritt), 152 für Regierungsrath Steinbrück (konservativ) und 1 für Prediger Neßler (Fortschritt) stimmte. Aus Wien wird unterm 1. December gemeldet: Der Gemeinderath hat heute nach lebhafter Debatte über den Ministererlaß, betreffs Errichtung einer czechischen Schule in Wien, eine Resolution be schlossen, welche das Vorgehen der Regierung in dieser Frage al« eine rechts- und gesetzwidrige Be einträchtigung der in Niederösterreich allein geltenden deutschen Landessprache bezeichnet. Aus Wien theilt das .B. T." mit, daß die österreichische Regierung außer dem Budget neue Steuervorlagen über Aenderung der Erwerbsteuer, Rentensteuer, Besteuerung von Aktiengesellschaften und Personal-Einkommensteuer beim Reichörath ein bringen wird. Wie au» Rom unterm 2. December gemeldet wird, genehmigte die Deputirtenkammer einstimmig die an den König zu richtende Adresse. In der selben heißt e« u. A.: Italien wünsche gute inter nationale Beziehungen, getragen von gegenseitiger Achtung der Pflichten und Rechte, es vergess« nicht, daß jedes civilisirte Volk zur Erhaltung de- Frieden mitwirken solle, so lange seine Interessen und seine Würde nicht verletzt seien. S a cd s e n. Ueber da- Befinden de- erkrankten Prinzen Albert, König!. Hoheit, geht dem .Dr. I." folgende Mittheilung zu: Auch im vergangenen Monat kehrten bet Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Albert die Schleimhautblutungen öfter« wieder und ist eine Besserung im Befinden de- hohen Kranken nicht zu constatiren. Bischofswerda, 5. Dec. Am vergangenen Sonntage wurden au« der dichtbesetztru Gaststube de» Gasthause« zum goldnen Löwen zwei neue Ueberzieher und zwei Filzhüte gestohlen. Wie wir nun au« zuverlässiger Quelle erfahren, ist e» unser« umsichtigen Herrn Gendarm Thoß schon gestern Morgen gelungen, den Dieb in der Person eine» Dtachllftecht» Geißler a»S SchkßL» betzjOftet i» GÄH^z» mufttela u»d. z»verhafte». Li» aß« beuaootrn gestohlenen Gegenstände find a»ch WM» lich »jeder tzerbeigrbracht morde». — S. December. Am Sonntag Wend sank die Temperatur bei heftigem Süd-st-iod auf 11 Grad K. unter de» Gefrierpunkt. Am Monft« trat heftiger Südsturm ein, so daß lau« a»f dr» Wegen «in Fortkommen möglich »ar, die Kälte hat sich bedeutend gemindert, gegenwärtig, Var«ittlP halb 11 Uhr, 1 Grad Wärme. tz Bautzen, 2. Decbr. (Landgericht.) Mit dem Zwicker auf der Rase präseatirte sich heute de« Gericht-Hofe al» Angeklagter der Sprachlehrer Or der Philosophie Albert Müller, geboren z« Glatze seit Jahren schon ohne feste Existenz und zumeist bei seinen Eltern in Ereben wohnhaft. Sein Vor leben scheint da« musterhafteste nicht geweseu zu seiv^ wenigsten» nach seinem Personalbogen zu urtheileu- Die Sache, welcher der Herr Doktor seine heutige Anwesenheit auf der Anklagebank verdankt, ist etw Betrug, begangen im strafbaren Rückfalle und zum Schaden de» Gastwirths Greube in Großpostwitz: Noch vor Eintritt in die Verhandlung erhebt sich der «ngklagte und protestirt gegen die heutige Ab» urthellung, da ihm die Ladung nicht ordnung-gemäst vor 7 Tagen behändigt worden sei. Der Präsident bedeutet ihm, daß er doch zur ersten Verhandlung, wv er auSgeblieben, richtig geladen sei und daß ma» den Termin außerordentlich schon auf heute, um di« Sache schnell zu Ende zu bringen, angesetzt habe. In etwa» naiver Weise meinte der Herr Doctor» daß er gegen die heutige Verhandlung dann nicht protestiren wolle, wenn er sreigesprocheu würde. Selbstverständlich wurde auf eine derartige Pro position nicht eingegangen, der Termin ohne viel Federlesen aufgehoben und der Gericht-diener be deutet, den Angeklagten, der, weil er zur ersten Ver handlung sich nicht eingestellt, in Haft sitzt, wieder aufzuhcben. Der Herr Doctor wird nun warte« können, bis er an die Reihe kommt. Oder wollte er sich vielleicht ein längere- Freilogis verschaffen? sz Umschau in der Lausitz, 3. December. Durch Feuer wurden vernichtet: die Scheune de« Posthalters Lorenz zu Hoyerswerda (pr. L.) mit ca. 100 Schock Hafer und einige Stunden später eben daselbst die Scheune de« Ackerbürgers Schmaler^ Scheune und Schuppen des NahrungSbefHer? Nsa» zu Guttau (dieselben Gebäude waren schon vor 3 Jahren abgebrannt) mit allen Vorräthen; das Ge bäude de« Häuslers Friedrich zu Ottendorf (pr. L.). — Beim Auffahren eine« Güterzugs auf «ine Reihe stillstehender Wagen zu Löbau sind mehrere Wagen zertrümmert und ein Bremser nicht unerheblich ver letzt worden. — Der Maurer Falz aus Nieder- Friedersdorf wurde bei einem Neubau zu Ebersbach von einem schweren Stein getroffen und erschlagen. — Zu KottbuS (pr. 8.) ist seit ca. 4 Wochen ein junger Offizier der dortigen Garnison verschwunden. — In Nieder-Horka (pr. L.) sind auf dem Ritter gut« an 200 Schafe einer ansteckenden Krankheit (wahrscheinlich Milzbrand) erlegen. — Der Gewerbe verein zu Zittau gedenkt eine «LehrlingS-Vermittelung-- stelle- zu gründen. — Das 60jähr. Jubelpaar Thonig zu Cunnewalde erhielt ein Gnadengeschenk von 50 Mk. von Sr. Maj. dem König Albert. — Herr DiaconuS Steglich zu Cunnewalde kommt als Pfarrer nach Lomnitz und ist dessen Stelle mit 2252 Mark 70 Pf. Gehalt erledigt. — Zur Renovation der Nicolaikirche zu Görlitz sind 20,000 M. bewilligt worden. Auf Schloß Hainewalde bei Zittau verschied am Mittwoch in seinem 77. Lebensjahre der Ma joratsherr Ernst Gustav Hermann von Kyaw nach längerer Krankheit. * Herr Fabrikant Schön zu Borna hat der dortigen Gemeinde einen neuen Leichenwagen gestiftet, der demnächst in Gebrauch kommen soll. Gegenwärtig finden statistische Erhebungen über die in den einzelnen Bezirken der Landwehr-Com- mandöS lebenden landsturmpflichtigen Mannschaften statt. Nach dem Reichsgesetze vom 12. Februar 1875 besteht der Landsturm aus allen Wehrpflichtigen vom vollendeten 17. bi« zum vollendeten 42. Lebens jahre. Diejenigen Mannschaften, welche au» dem Landwehrverhältniß entlassen sind, treten in den Landsturm über. Der Landsturm wird nur dann einberufen, wenn feindliche Truppen einzelne Theile de» Reiche» bedrohen. Dem Aufgebot de» Land stürme» hat eine kaiserliche Verordnung voran«- zugehen. Im Frieden ist der Landsturm keinerlei militärischer Eontrole oder Uebung unterworfen. Eine Erscheinung, die zu denken giebt» ist di« starke seetirerische Bewegung auf de« Boden Unserer evangelischen Landeskirche, von velcher den numerisch größten Gewinn die Methodisten und Jrvinglaner haben. Diese Seelen, sowie die eben fall- -ft rin»