Volltext Seite (XML)
Ist «tu ule ,-^-H Verm isch teS. — Es dürfte nicht uninteressaut sein, zm erfahren, daß die Civilliste de» Kaiser» Wilhelm,, welche sich zum größten Theil au» dem Kronfidrt- commißfond» zusammensetzt, in runder Summe auf circa 12^ Millionen Mark beläuft. — Die RevisionSacten de» wegen fünffachen Morre» zum Tode verurtheilten Familirnmörder» Eonrad sind an da« Ober-RelchSgericht in Leipzig, abgesandt worden. Conrad selbst befindet sich zur Zeit noch im Untersuchung«gefäagniß in Moabit. — Berlin, 13. November. Ein Pariser Telegramm der „Nat.-Ztg." meldet: Im Clhsee Montmartre fand am 12. d. unter dem Vorsitze Clämenceau'» ein Meeting statt, um -egen den Weiterbau der Laors-oosur-Kirch« zu protestireo. Einem neuen Losungsworte gehorchend, erschienen einige Hundert Legitimisten, deren Redner versuchttu, sich an der Debatte zu brtheiiigen. Schließlich erfolgte eine große Prügelei, wobei die Legitimisten unterlagen. — Dem „B. T." wird unter« 13. November gemeldet: Der am Sonnabend Abend 8 Uhr 20 Min. von Straßburg in der Uckermark abgelaffeoe Zug entgleiste, nach einer un« zugegangeura Meldung, unweit Pasewalk infolge eine» Radreifen bruche»; di« Hinteren Wagen rtffea sich von dem vorderen Thrile de« Zuge» lo», setzten an» und stürzten die etwa drei Meter hohe Böschung herunter, wobei sie mehr oder weaiger stark beschädigt wurde« Sech« Personen, darunter mehrer« Passagier« und der den Zug begleitende Postbeamte, erlitten dabei schwere Verletzungen, während Andere mit leichte» Lontusionen davonkamen. Die im vorderen Lhelle übernehm«, gemalt' iber^ttt dürfte — dbn Gasstl «stalt uamhast gemachte« PerscktzO^da» Ao dM bneÜZ wkberhEKfchkhea —; «rachMMw- Zechen und Spielen in ihren GchnnWtw» -e ' » find mit 1b—SV Mk. Selb« oder «Mw sch- falle zügftlch, iAw.it e«ftner bl^üst ey, Mächst Eoncessio« gilt; mit Llmfehmtg tzt» Sch «DeMsGa cesston uud Schließung derGchankMle zu be! Der AuffichtSrath der deulsch« Uhrmach in Glashütte beabsichtigt, in nächster Zeit rtve- Lotterie der Schälerarbeit« zu Mchnstalte», welche au« 10,000 Loosm ä 1 Mk. bestehen soll. Unter den Gewiangegeaständeo befinden sich nebst einer größeren Zahl Penduluhren mit Schlagwerk ver schieden« Taschenuhren, Modelle und dergl. Die Loose werden in zwei Serien aethritt, deren erste 59 Gewinne im Werth« von 2500 Mk., die ander» 52 Gewinne »on 2500 Mk. Werth enthält. Jede Niete erhält ein Bild der Uhrmacherschule. In der Nacht zum Freitag ist im königliche» Lehreriunen-Gemtnar zu Callnberg ei» frecher Einbruch-diebstahl verübt worden. Mitten in der Nacht wurden zwei Zöglinge, die sich in der Krankenstube befanden, durch da» plötzliche Erscheinen einer männlichen Gestalt aus'» Höchst erschreckt. Der Eindringling bedrohte sie, nicht um Hilfe zu rufen und ihr« vaarschaft auSzuhändigeu^ worauf «r sich durch'« Fenster entfernte. Al» dann Lärm geschlagen wurde, durchsuchte man da» Gebäude und fand, daß au» der Küche nicht nur Fleischwaaren und Lebensmittel, sondern auch sämmtliche silberne Löffel der Zöglinge entwendet worden waren. Am Morgen fand man, daß ein Fenster im Erdgeschoß, da« nur mit einem leichtem Drahtgitler verwahrt gewesen, geöffnet war. Auf dem „Rothen Adler" in Rittersgrün bei Schwarzenberg erfolgte, wie man dem „Chemn. Tgbl." meldet, am Sonnabend früh 6 Uhr beim Frühgebet eine Dynamitexplosion, wobei 2^ Bergleute verunglückt sind. — Weitere Nachricht«» melden, daß von den durch die Explosion betroffenen Bergleuten 7 sehr schwer verletzt und die übrigen für längere Zeit arbeitsunfähig geworden find. Di» Verletzungen bestehen zumeist in Brandwunden. Ein Todesfall war bi« jetzt nicht eingetreteu. Die beiden explodirten Patronenkisten enthielten 12 Kilo Pulver- Bon einem Schicksalsschlag schwerster Art ist der Besitzer der Schankwirthschast zur .Maschine' bei. Sayda betroffen worden. Derselbe hat jüngst M dem Zeitraum von nicht ganz 4 Wochen infolge Thphuserkrantung zwei erwachsene Töchter, sein» Ehefrau, ein Enkelkind und einen Schwiegersohn durch den Tod verloren. Da» Jagdglück begünstigte am Mittwoch auf Oberwinkeler Flur bei Waldenburg einen Nimrod' in recht seltsamer Weise. Derselbe bemerkte plötzlich einen Rehbock, der sich im Gestrüpp verfangen hatte; rasch entschlossen umfaßte er da« Thier am Halse und hielt es fest, bi» seine Jagdgenoffen herbeikamen, worauf der Rehbock lebendig in» Dorf geschafft wurde. ministerielle Beraulassunz hier etufand, doch dafür, daß e» räthlich sei, die Schüler de» Luftwechsel« wegen auf drei Wochen zu entlasse» und die Avftalt«- räume nochmal« gründlich zu dr«iaficir«. Danach ist auf Anordnung Er. Excellrnz de« Herrn Cultu«- Minister« heute die Anstalt bi« zum 3. December geschlosst» worden. In Leipzig wird ge-euwärtig ein Projekt leb haft di«cutirt, welche« auch für Preußen von Inte resse ist uud nicht« Geringere«, al« die Erhebung Leipzig« zu einem Binnenhafen durch den Bau eine« Canal« zur Elbe bezweckt. Zunächst wird dem sächsischen Landtage eine Denkschrift zugehen, welche die Nothwendigkeit und Ausführbarkeit de« Plaue« darlegen soll. Nimmt sich die sächsische Regierung de» Projectr» an, so wird auch die preu ßische Regierung an dem Unternehmen eugagirt, da die Mündung de« Canal» in jedem Fall auf I'. - - - - - , älterer Plan, wonach der Canal von Leipzig nicht die Richtung nach Nordea zur Elbe, sondern nach Westen zur Saale, in der Nähe von Atli«, erhalten soll, und e» hat dieser Vorschlag größere Sym pathien in den in Betracht kommenden preußischen Re-irrung-kreisen, al» da« neuere Projekt. Der auch in weiteren Kreisen bekannte Aepfel- wrinhändler Johann Christian Wilhelm Presch, welcher vor einer Reihe von Jahren von Berlin nach Dresden üb-rsiedelte, ist am Sonntag im Alter von 79 Jahren in Dresden gestorben. Am 6. d. Abends entsprang au» der CorrectiouS- anstalt in Schloß Sachsenburg rin blaugrktriveter Sträfling, Namen« Hübsch. Der 18jährige Bursche, ein trotz seiner Jugend al« gefährlicher Einbrecher bekannter Mensch, wandt« sich sofort nach Fravken- berg, wo er in der äußeren Freiberger Straße sich in die Wohnung einer armen Familie einzuschlrichen wußte und daselbst 9 Mark Geld und einen schwarzen Knabenanzug stahl. Er hatte übrigen» ein scharfes Barbiermeffer bereit gelegt, jedenfalls al» WaH für den Fall einer Störung. Hübsch wird noch gesucht. Di« Eisengießerei von C. F. Zenker in Chemnitz hat zuerst die elektrische Beleuchtung in ihren Werkstätten eingeführt. Drei große Kohlenbogen lichter zu je 1200 Normalkerzenstärke beleuchten die betreffenden Räume und wird da« sonst so grelle Licht durch große darauf befindliche Milchgla-glocken für da» Auge gemildert. Frankenberg, 12. November. Im Laufe einer Reihe von Jahren hat sich, wie anderwärts, so auch hier gezeigt, daß nicht wenige Erziehungs pflichtige, die bei ernstem Willen recht gut ihren Verpflichtungen gegen die Gemeinde Nachkommen könnten, ihre Abgaben beständig schuldig bleiben uud, pochend darauf, daß ihnen doch nicht Alle» ge- odmmrn werden könne, die gewöhnlich erfolglose Zwangsvollstreckung gleichgiltig über sich ergehen und e« ruhig geschehen lassen, daß da« Schulgeld für ihre Kinder zur Hälfte de« niedrigsten Satze» au» der Armencaff« zur Schulcaffe bezahlt, im klebrigen aber al« uneinbringlich in Wegfall gestellt werden muß. Der hiesige Stadtrath hat daher mit Zu stimmung der Stadtverordneten beschlossen, nach dem «erspiele anderer Städte gegen solche böswillige Abgabenschuldner, welche übrigen» ihren gewöhn lichen Vergnügungen regelmäßig nachzugrhen pflegen, nunmehr in der strengen, in 8 134 der Armen ordnung vom 22. October 1840 nachgelassenen Weise einzuschreiten. Demgemäß sollen künftig den hiesigen Gast- und Schankwirthrn die Name» der vorstehend beschriebenen Personen mitgetheilt werden, mit der Maßgabe, di« grdachtrn Namenslisten in ihren Gchaukstätten öffentlich auszuhängen. Gast« und Gchankwirthe, welche wissrnlltch den ihnen der- HMr Pafwr Pache-Strinigtwolmsdorf hiM dieDtth- über Psalm 118, 22—25. Den Bo» habe» die Herren Rentsch sva. uud juo. au» Lautewald« für den Preis von 14,300 Rk. übernommen. Da akte Schulhau« wurde vor 42 Jahre« mit 95 Kindern bezogen. Gegenwärtig ist die Zahl auf 183 gestiegen. Herr Lehrer Brühl, geb. au» Göda, amtirt seit 26 Jahren dort. — Herr Prof. vr. Heiden zu Pouuw- ritz ist von der Pommerfch« Oeconomie-Gesellschaft zum Ehrenmitglied« ernannt worden. — Die 22 _ . BolkS-Bibliothrkrn der Zittauer Amtöhauptmauvschaft Herr Präsident Or. Reinhard uud Herr Geheimer haben 9617 Bände im Werth« von 13,000 Mk. Mediciualrath vr. Günther, die sich gestern auf Laz» hat der Staat 3960 «k. Unterstützung« ge währt. Bautzen, 12 November. Bor den Spitzen der Behörden sand heute Nachmittag auf hiesigem Sornmarkte Paradeaufstellung der HWgen freiwilligen Feuerwehr in der neuen Winteruniform statt. Unsere Feuerwehr ist für die Winterwonate, statt »ft der bisherigen blauen Leinwaudblouse, mit vollen« Joppen beNeidet worden. — vor einig« Tag« ist die 4jähr. Tochter der verw. Tischler Spahnke in Malschwitz bei Bautzen, welche seit einigen Wochen vermißt wurde, tobt im dortigen Wasser aufgefunden worden. Da« Kind ist vermuthlich selbst hinein gefallen. Hierdurch erledigen sich die entstandenen Gerüchte, nach denen ein an dem Kinde verübte« verbrechen vermuthrt wurde. Bon der Gewrrbrkammer Zittau war im August d. I. im Jllteresse der Förderung drr Entwickelung de» Innung-Wesen« an die königl. preußische« Gebiet fallen würde. E« existirt ein KreiShauptmanoschaft Bautzen da« Ersuchen gerichtet worden, eine Erklärung dahin abgeben zu wollen: ») daß beim Vorhandensein der gesetzlichen Voraus setzung« den orugebildeten Innungen in der Regel die io 8 100s der Gewerbeordnung vorgesehenen Befug nisse ertheilt werden würden und d) daß denjenigen Innungen, welche schon unter Geltung der seitherigen Bestimmungen verstanden hab«, Zucht im Lthrliog«wesen zu halten, bei Umgestaltung der Statuten in Gemäßheit de« Gesetze« vom 18. Juli 1881 auf Grund dieser ihrer bereit» gezeigten Leistungen und bewährten Kraft, die in 8 100« der Gewerbeordnung vorgesehen« Rechte ertheilt werden sollt«. Die vorstehenden Wünsche der Gewerbekammer Zittau find erfüllt worden. Die von der Kreis hauptmannschaft Bautzen kürzlich eingrtroffeue Antwort lautet folgendermaßen: Der Gewerbe kammer zu Zittau wird auf ihre Eingabe vom 20. Aimust d. I. andurch eröffnet, daß zu thuolichster Beförderung einer gesunden Entwickelung de» Jnuungswesen» die unterzeichnete Kreishauptmaun« schäft, sobald für jeden einzelnen Fall die gesetzlichen Voraussetzungen wirklich vorhanden find und sonstige Bedenken nicht vorliegen, jeder Zeit gern bereit sein wird, den Innungen die in 8 100« de« Reichs gesetze» vom 18. Juli 1881 erwähnten Befugnisse zu verleihen, wie sie e« auch nicht für ausgeschlossen erachtet, daß den nach dem gedachten Gesetze coastituirten Innungen bei Beurtheilung der Frag-, ob deren Thätigkeit auf dem Gebiete de« LehrlingS- wrfru» sich bewährt habe, diejenige Zeit mit in Anrechnung gebracht werden kann, während welcher sie nach den bezüglichen älteren Bestimmungen be stand« haben. Da« Stadverordneten-Collegium in Zittau be schloß in einer seiner letzten Sitzungen bet der Fest stellung de» Regulativ» für da« dortige Männer- armrnhau«, in welchem auch al» HäuSlinge 2. El. (LorreclionSre) diejenigen männlichen Person« aus genommen werden, welche durch Müssiggang, Lieder lichkeit, Trunk- und Händelsucht arbeit-scheu und obdachlo« geworden sind, die Einführung von engem Arrest, sogen. Lattenarest, und der körperlichen Züch tigung. In einer am 9. d. in Dresden abgehalteven Versammlung der Turnräthe sämmtlicher zum Dresdner Turngau gehörigen Vereine winde nach gründlicher Erwägung der Beschluß gefaßt, dem im nächsten Jahr« in Darmstadt zusammentretenden deutsch« Lmntag Dresden al» gestört für da« 6. große deutsche Turnfest iu Vorschlag zu bringen und an die städtischen Behörden Dresden» da» Gesuch zu richten, dir zu solchem Unternehmen »öthige Unterstütz«»- gewähren zu wollen. Da äußer Dresden noch von einigen anderen groß« Städten Deutschland» da» Anerbieten, diese» Fest «km VMnrag .1 WKdMkcht lN der BvWschule' und Meetor KruschwltzAernstadt gab ei» H-«Zber-, wttch« sehr guBstig Wstt üüufm-rm Schl Interesse Dresden«^!» dri Ktüßü und, um in den tnuerischen > lmM^die MetowG dafür vorzube »ah Protokoll der Versammlung in Turmeitung- zu veröffentlichen Wtttzen, 10. November. Ja d Gt. Mra find, gleichwie in derUmg der letzt« Wochen mehre« (10), glücklicher Weise nicht schwere TyphuSfätte vorgekommea. Die veranstaltete Untersuchung de» Bezirk»« und Schul- arzte» erwies zwar, daß die Räumlichkeiten der Anstatt allen Anforderung« der Hygiene durchaus ge nügen, auch wurden wiederholt Desinfektionen der- ftlv«, soweit die« bei der Anwesenheit der Alumneu ausführbar war, vorgenommen; indrß erklärt« sich eine Deputation de« 8andr«medtciualcollegium«, d gebch«, so