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^§28. in Florenz Aufent- lieber der »7 t L "'s'>7?^ !>'» .. gange im preußischen Abgeordnetenhause bei der Entscheidung über die Kirchenvorlage mit dem Taback- mouopol in Verbindung und sagt: der kirchrapolitische Lompromiß der Conservattven, Llerikalen und Polen rieche nach Taback; aber es ist und undenNich, daß die gesammte ultramontane Partei sich für das Monopol gewümer^laffLo. sollte. Kqa. deutschen Uitramontani-Niu-, bei dem die particula- ristische Abneigung gegen jede Stärkung der Reichs gewalt eine hervorragende Charaktereigenschaft bildet, kann man unmöglich annehmen, daß er einer Maß regel zustimme, die einen ganz eminenten Macht zuwachs der Centralgewalt in sich schließen würde. Sollte wirklich ein Theil der Ultrmontanen sich be wegen lassen, die Bedenken gegen das Monopol aufzugeben, so würde ganz gewiß ein anderer Theil schon aus föderativen Gesichtspunkten Widerspruch einlegen; das CeUtrum würde sich spalten und die beiden Theile sich gegenseitig aufheben. Aber selbst wenn da- gesammte C-ntrum die Zugeständnisse auf klrchenpolitischem Gebiete mit dem Tabackmonopol zu bezahlen bereit wäre, würde eine Mehrheit im Reichstage doch immer noch nicht vorhanden sein. Go bleibt es denn vorerst ein Räthsel, unter welchen Hoffnungen und Berechnungen der Reichskanzler mit diesem gänzlich aussichtslosen Plan an die gesetzgebende Körperschaft herantritt. Da» Monopol im Reichstage durch;»bringen, ist eine Unmöglichkeit, die Ablehnung mit der Auflösung zu beantworten, ist eine Idee, der man bei der notorisch oppositio nellen Wirkung dieses Projektes beim Reichskanzler verständigerweise nicht voraussetzen kann. So fehlt un» für da» Vorgehen des Fürsten Bismarck einst weilen jede» Berständniß. Nach den Aeußerungen der österreichischen Officiösen ist der Aufstand in Süddalmatien nun n mehrere Verhaftung« vorgrnommen, darunter die hochangesehenrn Ein wohner von Risano wie Popovics, SeferoricS und Lidovtc«. Ja der Herzegowina nehmen die reichen Türken nicht mehr am Aufstande theil und verkaufen ihr Vesitzthum um jeden Preis. Eine Depesche aü« Risano meldet die völlige Niederlage der Insur genten mit dem Hinzufügen: „Die bisher gänzlich unzugängliche Biela Gora wurde von den Truppen de» General» Wintrrhalder am 4. April nach 48stündigen Kämpfen mit stürmender Hand genommen. Die Gegner find theils zersprengt, theil» über die Grenze bet Lisae gejagt. Der Widerstand der In- surgenten war nur unbedeutend, der Verlust der Truppen sehr gering. Die Operation de» General« Wintrrhalder »ar eine konzentrische. Df« Viel« Gora, Mit deren Besetzung dieselbe endete, «egt Nordöstlich do« Dragalj-Plateau. Die österreichischen Bon dem unterzeichneten Königl. Amtsgericht soll den iS. Juni 1882 da» dem Friedrich Wilhelm Hafer zugehörige NeuhLu«lernahrung«grundstück Nr. 162 de» Catastrr» io Rammenau, Nr. 251 de» Grund- und Hypothekenbuch« für diesen Ort, welche» Grundstück am 11. März 1882 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 22S« Mark gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, wa» unter Bezugnahme auf dm au hiesiger Gerichl»stelle aushängendeu Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Bischofswerda, am 17. März 1882. Königliche» Amtsgericht daselbst. Kückler. auf lange Mau» die Gemüiher erhitzen werden — der ktrchenpolitische Ausgleich und da« Tabackmonopol — wmiger von sich reden al« sonst. Bald aber wird «» wieder lebendiger werden, denn die Offictvsrn versichern, daß den 27. April der Reichstag zur grühjahrösesston zusammentritt, um die parla mentarische Entscheidung über da« Monopol zu Men. Im vundesrathe eine Mehrheit für die» Projett zu finden, scheint der Reichskanzler gar Ächt zu bezweifeln. Man sieht wenigsten» nirgend» haß auch nur mit der Möglichkeit eine« Wider- svruche« selten« dieser Körperschaft gerechnet wird, «ad diejenigen Regierungen, die man al« Gegner de« Monopol« zü betrachten pflegt, besitzen in der Ht geuug Stimmen, um die Vorlage abza- Dchegev erwart« vir die Ablehnung m M, Ma» bringt zwar Re «MM Bor- Der sächWe Lrzäyler Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Königl. Amtshaupturannschatt, der Königl. Schul-Inspectian u. des Königl. Hauptstrnermntes zu Vautzen, sowie des Königl. Amtsgerichtes und des Stadtratkes iu Vilchofswerds. Politische Weltschau Die stille Woche, welche die Christenheit der Erinnerung an da« Leiden und Dulden de» Welt heiland» weiht, liegt hinter uns. Sollte sie die«mal mit besonderer, ihrer ernsten Bedeutung entsprechender Weih« begangen worden sein, so-würden wir darin rin Zeichen dafür erblicken, daß dir Erkenntniß der Zeit in weiteren Kreisen Platz greift. Dena wahr- uch, wir haben allen Anlaß, auch in unserem öffent lichen Leben einmal eine solche stille Woche eintreten zu lassen, bei uns selbst Einkehr zu halten, von dem Gewühl des Lebens und dem Getöse de» Markte» hinweg Herz und Sinn der Betrachtung edeler Selbstverleugnung, opferwilliger Liebe und duldender Hoheit zuwenden, die diese Woche un» vor Augen führt. Wo finden wir heute die Flammen lodern, die alle Welt erwärmend und erleuchtend im Herzen de» göttlichen Dulder« von Golgatha brennt? Hier und da mag im Verborgenen wohl ein solche» Flämmchen glimmen, kümmerlich von dem wenigen Idealismus genährt, den der Egoismus noch Übrig läßt; aber auf offenem Markte verlöscht die scharfe Zugluft die Flamme und erkältet und verhärtet die Herzen! Und wenn solche Betrachtungen nicht über- ; all Eingang gefunden haben sollten, wär« die Woche wenigstens allenthalben im öffentlichen Leben eine Me gewesen. Nach all' dem Geräusch, welche» die Weltgeschichte sonst zu machen beliebt, und den selten Harmonischen Klängen, von denen ihr Marsch von den Posaunenbläsern der öffentlichen Meinung be gleitet wird, wäre solche Stille wirklich eine Wohl- that für da» Menschengeschlecht gewesen. Nun, still war die Woche wenigsten» insoweit, al» weniger denn sonst geredet wurde. Die Parlamente hatten alle ihre Ferien angetreten; die Abgeordneten ruhten Mw G.' Im Besitz einer am 4. diese» Monat« hier verhafteten Frauensperson sind 2 mit Spitzen besetzte und L. k. gezeichnete Kinderhemdchrn, sowie eine gedruckte Latzschürze gefunden worden, die vermuthllch gestohlen sind. Zur Ermittelung des Sachverhalts wird Lolches andurch bekannt gemacht. Bischofswerda, am 10. April 1882. DerKönigliche Amtsanwalt. — Romundt, Rfd Vorposten sind bi» hart an -- Baron Mayer, Referent für orientalisch« Ange legenheiten im österreichischen Ministerium de» Aus wärtigen, ist zum Gesandten Oesterreich-Ungarn» an Stelle de« Grafen Hoho» in Bukarest designirt worden. Baron Mayer gilt al» gewiegter Kenner der. orientalischen Verhältnisse, und hat al» Delegirter Oesterreich» bei den Berathungen der interUatkonalen - Finanzcommission in Constantinopek feiner Regierung bereit» gute Dienste geleistet. Die Italiener begingen in dttfen Tagen die Feier der sizilianischen Vesper, also die Verherrlichung eines Massenmorde», wa« wohl Niemand als eine geeignete Vorbereitung für die Osterzell betrachten wird. Zudem ist durch diese Demonstration da« Verhältniß zwischen Italien und Frankreich in keiner Weise freundlicher, wohl aber noch kAter geworden. — Der König von Wtzrt«mbe», welcher unter de« Namen eines Grafen von PE in Florenz Aufent halt genommen hat, beabsichtigt, die Öfters eiertag? in Rom zuzubrinzen. - , SuS Frankreich liegen seit der Vertagung der Kammern keine wichtigeren Nachrichten vor. Er wähnenswerth ist nur, haß der neue französische Ministerrestdent in Tua«, angetreten und am 4. „ dortigen französischen Colonie empfangen hat. — Gambetta war trotz der stillen Woche recht rührig, um sich in der BolkSgunst zü rehäbilitiren. Zu diesem Zwecke ist eine Gesellschaft gebildet worden, welche eine Anzahl französischer Blätter erwerben und sie in den Dienst de» ßtzdictatpr» stellen will. Hiernach läßt sich erwarten, daß der publizistische Generalstab Gambetta« bald wieder bedeutend, ver stärkt auf dem Kampfplatze erscheine« wird, um die „ neue Campagne zu beginnen, die zunächst gegen die sich bet den Penaten von ihren Anstrengungen au». Wittlich und wahrhaftig al» erloschen zu betrachten, jetzige Kammer sich richtet. E» existtren in Franst Unter foW» Einfluß machten bei un« in Deutsch- Nur einzelne Hauptführer setzen die Bewegung fort reich, außerhalb Pari«, im Ganzen 200 rqmbli- land sttWUie beiden Fragen, di« vermuthllch noch und infolgedessen wurden mehrere Verhaftungen kanische Journale, von denen bi« zum Sturze'deß " * Cabinet» Gambetta 83 entschied«« 'Organk^M . Conseilpräfidenten waren. Gelt dem haben aber 37 dieser Journal« «lfi Person Gambetta mit der Republik Ä so daß jetzt nach Abzug von etwa 28 Blättern etwa 150 Provlnzblätl Majorität und de« Eabtutt Art während nur 50 fortfahren, Gam leisten. Die Zahl der für dtn Dirns vonneaen, bezw. neu zu gründe« auf nicht weniger al» 22 belaufe^ tag Vormittag fand iü Part« via MistW Nach den Erklärungen de« Minister yreycioet ist die jüngste aafstäudif-e S, Sübtuai» in der Abnahme KiMD M pdrat Grrvd reiste nach Schloß MW dafÄbfl die Osterftttrtage zuMM^E Vies« Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch» u. Sonnabend», und kästet einschließlich tz«B»u»adeNd< erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich l «k. SV Pfg. Bestellungen «erden bei allen Postanstaltrn de« deutschen Reiche«, für Bischofswerda «ad Umgegend in der Sxpedition diese« Blatte« angenommen. SiebenunddreWgU" Jahrgang. Inserat«, welch» in diesem Blatt« »ie wetttste BetNaitt», K»dm, werden bi« vienltag und Freitag friihB Utz, «ng», nommen und k»sttt dir dreigespaltm« Torpnazeil« 1» Pf. Beringst« Inseratenbttrag 2d Pfg. Vorzunehmender Schleußenbauten und A Stadtrath Bischofswerda, bpflasterung halber wird die Klostergaff« allhier bi» auf am 11. April 1882. Sin, Weitere« für den öffentlichen Verkehr gesperrt.