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-i ' 'N -« werden die für die nächste Session verschobenen wirthschaftlichen und sozialen Streitfragen wohl noch parlamentarische Kämpfe Hervorrufen, in denen die Geister heftig auf einander platzen, obgleich auch hierbei eine schließliche Einigung nicht ausgeschlossen ist. Ein Berliner Blatt schloß seinen Rückblick auf die Thätigkeit des Reichstages mit den Worten: »Faßt man Alle» zusammen, so steht man, daß dieser Reichtag, der übrigens bei seinem Scheiden in seltener Vollständigkeit auseinander ging, in weit höherem Grade als die meisten seiner Vorgänger den ihm vorliegenden Aufgaben gerecht geworden ist. Und da» Ist ein Ergebniß, da» man gern anerkennen wird. Es ist va» wohl dem Umstande zuzuschreiben, daß viele neue Elemente in den Reichstag eingetreten sind, die mit größerer Vörurtheilsfreihrit' al» die alten Parlamentarier die Fragen behandelt haben." Mit dem Schlüsse de» Reichstage« ist keineswegs eine größere Stille im parlamentarischen Leben ein getreten , da die Landtage in verschiedenen Bundes staaten noch versammelt sind und da» politische Leben in Fluß erhalten. Namentlich beanspruchen die Verhandlungen de» preußische« Abgeordnetenhauses wegen einiger wichtigen Vorlagen allgemeine- Inte resse. Wir rechnen hierzu den Gesetzentwurf über die Verstaatlichung der Eisenbahnen und die kirchenpolitische Vorlage. Tn Bezug auf nicht benetdenswerth. Zur Bewältigung de» Auf stande» in Süd-Dalmatien verlangte die Regierung einen Credit von 8 Millionen Gulden und unzweifel haft bewilligen die zu einer außerordentlichen Session einberufenrn Delegationen denselben. Wenigsten würde diese Bewilligung schon von den Budget- Ausschüssen votirt. Wir zweifeln auch nicht, daß es den Behörden schließlich nach Aufbietung einer be deutenden Macht gelingen wird, de» Widerstande» Herr zu werden, den ein verwegene» RSukrrvSlkchrn der Regierung eine» Großstaat» zu bieten wagt. Aber wa» jetzt mit großen Opfern an Geld und Menschenleben erstrebt wird, konnte viel schneller, wohlfeiler und ohne Blutverlust erlangt werden, wenn die Vertreter der Autorität in Wien und Agram zur rechten Zeit ihre Schuldigkeit gethan hätten. Natürlich zur rechten Zeit wird in Oesterreich selten etwa« grthaul „Immer langsam voran," da« bleibt nun einmal dort der Wahlsprüch. Der angrboraeu Indolenz und Trägheit, von der sich Beamten und Würdenträger nicht losmachen ltere» Moment hinzu: bei Aufrechterhaltung „ , auseinander gingen und von denen daher die eine Politische Weltschau. Am Beginn der abgelaufenen Woche schloß der jetzige deutsche Reichstag seine erste Session, die sich einer besonderen Kürze rühmen kann; denn mährend sonst die Sitzungen drei, vier bis fünf Monate in Anspruch nahmen, dauerten sie diesmal riur zwei Monate. Aber trotz dieser knapp bemessenen Zelt und «rotz der unglückseligen Parteizersplitterung wurde verhältnißmäßig viel geleistet. Wir glauben, die Reichsregierung wird mit den Resultaten im Durchschnitt zufrieden sein, denn die Ablehnung der Gelder für den VolkSwirthschaftSrath und die Re duktion einiger Capitel de» Budgets sind sachlich wie principiell von untergeordneter Bedeutung. Tm klebrigen erhielt die Regierung für ihre Gesetzent würfe ganz stattliche Mehrheiten: zunächst in allen Hauptfragen de» Budget», in der Hamburger Zollanschlußfrage, bei dem Gesetz über die Berufsstatistik, den Neubau eine« ReichStag»- gebäudes u. s. w. Tn keinem dieser Fälle stand die Mehrheit in einem schroffen Gegensatz zur Minder- Helt, denn die Majorität wurde gewöhnlich au» Liberalen, Cooservativen und Crntrum-mitgliedern gebildet, «ehnlich geschah r» bei den Anträgen, die nu» der Mitte des Reichstage» gestellt wurden. Wir erinnern nur au den Antrag de» Abg. Windt- *"» «u-weisuugSgtsetze» für innere preußische Angelegenheiten ist die Ernennung katholische Geistliche betreffend, und an den Antrag de« ehemaligen CultuSminister« vr. Falk zum Präsi des Abg. Richter wegen Herabminderung der Matri- dtnten de« OberlandeSgrricht» für Westphalen in cularbeittäge. Letzterem hat der Buude«rath seine Hamm zu erwähnen. Der Staatsminister Falk wird Genehmigung erthellt, während der Windthorst'sche ' ' . - - - -» Antrag wohl nur eine theoretisch« Bedeutung er- hätte« wird, denn der BnndeSrath nahm zu dem selben noch gar nicht Stellung. Alles in scheint nas diese am Montag vergangener Woche Kr sächsische Zqähler, Wochenblatt Mr Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -er Königs. Amtshauptmannschakt, -er Königs. Ichul^nspection u. -es KSmgl. Aauptsteueramtes " —DaSBüreau der 2. Bezirks-Compagnie zu Bischofswerda befindet sich in der Wohnung de» Bezirksfeldwebel« Gbert, Bahnhofsstraße Nr. ISLv, im Hause de» Herrn Nein-. Greiner — Parterre. , Büreaustunden: An Wochentagen Vormittag von 8 bi» 12 Uhr, - - Nachmittag - 2 - 4 - -^Sonn« und Feiertagen Vormittag von 10 bi» 12 Uhr. Der Compagnteführer: * Barthel-, Premierlieutenant d. L. ErbthrilungShalber sollen von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht den 14. Februar 1882,^ Die zu dem Nachlasse de« Gutsbesitzer Carl Gotthelf Rietschel in G-ißmann-dorf gehörten Grundstück« Fol. 38 und 76 b" Aund- und vhpot^renbuch« flr Geißmann«dorf sammt dem mtt dem Eigenthume am erstbezeichneten Grundstücke v-rbundeaen ideellen Aatheile Waldbestmlde»"auf°" Grundbesitzern stehenden sog. Ochsenwiese Fol. 74 de« bezeichneten Grundbuch»,^Ee^ Grundstücke einschließlich de« darauf befindlichen Waldbestande« auf .gewürdert worden sind, im Nachlaßgrundstück Brand-Cat.-Nr. 38 in Geißmannsdorf gegen da« Meistgebot öffentlich veOeigrtt w^n, waS andurch^ Bezugnahme auf die am hiesigen GerichtSbret und im Erbgerichte zu GeißmanoSdorf auShLngenden Anschläge und die dens^m io Absch^Ist beigefügteu Bersteigeruog-bedingunzen und Grundstücksbeschreibungen mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß unmittelbar «ach der Versteigerung der Grundstücke, am 14. Februar I88L, hie Auktion de« Nachlaßmobiliars, von welchem ein Berzeichniß im Erbgericht zu GeißmannSdorf au-hängt, sich anschließen, eventuell ans darauf folgenden Tage fortgesetzt werden wirv. Bischofswerda, den 24. Januar 1882. Königliche- Amtsgericht. MantttuS — Donnerstag, den 9. Februar l 882, Vorm. 10 Uhr, kommen im Amtsgericht-Hofe hier drei leere Zeug-Rahmen, 2 Bettstellen mit Boden und ein Kleiderschrank-GefimS zur Versteigerung. Königliche» Amtsgericht Bischofswerda, am 3. Februar 1882. Appolt, Ger.-Bollz. — Dienstag, dm >4 Februar «882, , Isoll von 9 Uhr Vormittag» au im sogenannten Kesselholj eine Partie Stämme und Klötzer versteigert werden und wolle« sich Erstehuog«lustige zur gedachten Zeit in der Amselschänke zu Kessel rinfinden. . Stadtrath Bischofswerda, am 6. Februar 1882. . Sin» stände» in Süd-Dalmatien verlangte die Regierung eine« Credit von 8 Millionen Gulden und unzweifel haft bewilligen die zu einer außerordentlichen Session einberufenrn Delegationen denselben. Wenigsten würde diese Bewilligung schon von den Budget- Ausschüssen votirt. Wir zweifeln auch nicht, daß e» den Behörden schließlich nach Aufbietung einer be deutenden Macht gelingen wird, de» Widerstande» Herr zu werden, den ei« verwegene» RSukrrvSlkchen der Regierung eine» Großstaat» zu bieten wagt. Aber wa» jetzt mit großen Opfern an Geld und Menschenleben erstrebt wird, konnte viel schneller, wohlfeiler und ohne Blutverlust erlangt werden, wenn die Vertreter der Autorität in Wien und Agram zur rechten Zeit ihre Schuldigkeit gethan hätten. Natürlich zur rechte« Zeit wird in Oesterreich selten etwa« grthaul „Immer langsam voran," da« bleibt nun einmal dort der Wahlsprüch. Der ^ageborneu Indolent und Trägheit, von der können, gesellt« Die nationalen , . .... der Ordnung betheiligten Kräfte, welche" sehr »mit die andere aufhob. Oesterreich ist nun einmal leider ein vielköpfige» Wesen. Für di« Gesammtmonarchie begeistern sich die Wenigstr«. Jeder einzelne Volks stamm dealt zunft an seine Nationalität — da» ist nicht zu ändern. Di« Staatsmänner aber, denen „ - - - . n - da» Wohl füf» Ganze anvrrtrant ist, sollten doch ia einem Theil der Presse jetzt schlechthin al«Präsi- wenigsten« daran denken, dasthsift Soaderbestrebnnaea deut Falk bezeichnet. Dagegen ist allerdiug» nicht» dort zurücktrttrn müßten, wo «in ancivilistrteS, M dem- einzuwendra; r< verdient qber bemerkt zu rvrrdea, aller Segnvngea der Caltm nttbehmadeS Laad dem Em daß .Herr« Falk beiseiaemAu-ttitt aus dem Reich« derschmolzm und -nf chm höhere Stuft ge- ,. —- „ - „ . Woche Ministerium ausdrücklich der Eharaeter als Staats* bodeu werden sM -Da ist eG doch am allerweoiasteu schloffeu« Sesfioa de» Reichstage» den Beweis zu Minister verliehen worden und er denselben auch in - - »re», daß der Parteihader und die sonstigen Gegen- seine neue Stellung mtt hiuübernlwmt. - ft in der Abnahme begriffe« find. Allerdings Di« Sage d« österreichischen Monarchie «st aller Segnungen der Cuttm «tbehreude« Laad de« i werden fM -La ist «S d^a» all ä« Platze, nationalen Liebhabereien u virttarhr muß »in einheitliche» Prtacip dnrchg werden. Und Po etwa tzte Herrschaft in j