Volltext Seite (XML)
H2 Uhr verstarb iu fea'LsWrn der Ober- I«- und gereich« Seoat«- i de« Senat«- Lfitti' Worden. — Herr feierte sei« 60jähr, I» Montag DreSdeo «ach ßofmarWal Rath «wt^ sterium bei Lu« »«laß de« preul Or»e««ftste» sind iu Sachsen folgende Herren — Präsident de« KeichSgiricht« vr. Hocheder mit rothen Ldlerorden 2. Classe mit Eichenlaub. Ser Präsident de« Reichsgericht« vr. v. Baherle mit der Schleife zum rothen Ldlerorden 3. Classe, die Reich-gericht«räthe Lesser, Rappold und Thewaldt mit dem rothen Ldlerorden 3. Classe mit der Schleife, die ReichSgerichtSräthe Dähn Hardt, vr. Dreher und Rassow, sämmtlich in Leipzig, die Post« directoren Ludwig in Bautzen und Roßbach in Frankruberg, sowie der Postbaurath Zopf in Dresden mit dem rothen Ldlerorden 4. Classe, der Brief« träger Heuler in Dresden und der Postschaffner Muller in Chemnitz mit dem allgemeinen Ehren zeichen. 8 Bautzen. (SchwurgrrichtSverhand- lungen.) Der Gartennahrungsbesitzer und Ge- meiudevorstand Friedrich Ernst Hürrig au« Möhrs dorf bei Kamenz wurde in der am 24. Januar stattgefundenen Hauptverhandlung wegen in der Nacht zum 16. Sept. 1881 an seinem Wohnhause vorsätzlich verübter Brandstiftung, sowie wegen Ver sicherungsbetrugs und Vernichtung von Urlunden in gewinnsüchtiger Absicht zu dreijähriger Zuchthaus strafe, 200 Ml. Geldstrafe und Verlust der bürger lichen Ehrenrechte aus die Dauer von 5 Jahren verurtheilt. — In den am 25. Januar abgehaltenen Hauptverhandlungen wurden der Brauer Georg Nikolaus Richter aus Ostro, der Tuchmacher Gott lieb Hermann Heinrich au« FriederSdorf und der Handarbeiter Friedrich Ernst Kirsten au» Kottewitz wegen Fälschung öffentlicher Urkunden, von welchen die Angeklagten zum Zwecke einer Täuschung in rechtswidriger Absicht Gebrauch gemacht hatten, ein Jeder zu einem Jahre Zuchthausstrafe und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren, sowie die Dienstmagd Emilie Mathilde Wähner in Oberlichtenau, welche angrklagt war, ihr am 7. Dec. 1881 außerehelich geborne» Kind gleich nach der Geburt getödtet zu haben, unter Annahme mildernder Umstände zu 7 Monaten Gefängnißstrafe und endlich der Kellner Ludwig Rendschmidt au« Oppeln, wegen qualificirter Urkundenfälschung zu 4 Monaten Gefängnißstrafe verurtheilt. Dem „S. P." wird geschrieben: Gegenüber der Notiz in Ihrem Blatte, daß in der Oberlausitz möglicherweise da« diesjährige „Kaiser-Manöver" abgehalten werden wird, bin ich in der Lage, mit- zuthetlen, daß allerdings die Herbstübungen höchst wahrscheinlich in der Oberlausitz abgehalten werden dürsten, daß diese jedoch keineswegs sich zu dem Umfange eines sog. Kaiser-Manövers ausdehnen werden, obwohl trotzdem der Kaiser daran Theil nehmen dürfte. Einer weit verbreiteten Version nach soll nämlich das 5. ArmeecorpS in diesem Jahre den Vorzug haben, vor dem Kaiser manöveriren zu dürfen, und die Uebungen werden jedenfalls gegen das 12. (sächsische) ArmeecorpS zwischen hier und Görlitz stattfinden. Es würden dann auch noch andere deutsche Fürsten an dem Manöver theilnehmen, u. A. auch unser König Albert, und zwar in seiner Eigenschaft al« In spekteur der ersten Srmee-Jnspection, welche bekannt lich die ArmeecorpS Nr. 1, 5 und 7 umfaßt. q. Umschau in der Lausitz, 26. Januar. Durch Feuer wurden vernichtet: Die Gebäude de« Häusler« Balzer zu Noes bet Rothenburg (pr. L.); da« WirthschaftSgeväude des Häusler« Prescher in Obersteiua; am 21. d. zu Geißlitz die Gebäude dc« NahrungSbesttzer« Smetau; den 23. d. die Gebäude de« Nahrungsbesitzer- Huschmaun in Holscha; zwei am 24. d. in Bautzen entstandene Feuer im „Gam- brinu«' in der Steinstraße und in einem Hinter gebäude de« Herrn Wendler, Töpferstraße, wurden im Entstehen gedämpft; Brandandrohungen sind zu Rieder-Linda (pr. 8.) geschehen. — Den 24 d. ist der Pferdeknecht Weinhold in Rothenburg (pr. L.) rück lings in'« heiße Schlempenloch gefallen und hat sich der Art verbrannt, daß er. tag« darauf starb. — Der vom 29. No», vor. I. vermißte Gärtnrrlehr- lkig Parthu« ist am 23. d. todt aa« der Spree wohlverdiente Anerkennung zu zollst^- NAfs einigen aut «««geführten Concrrtpiöceü überreichte Hme Pastor vchvpst Mjt herzliche« Worte« PeWWWt«. schreibe« a« Herr« Jullu« Rosch, der 25 Jahre» Herren Gustav Schöne «ad Eduard Burkhardt, die je 30 Jahre, an Herrn Ferdinand Gebker, der 3S Jahre, Herrn Ferdinand Neutsch, der 37 Jahre, an Herr« Lehrer Praßer, der 46 Jahre, Und an Hexro August Schöne, der so Jahr« al« Chor- adjuvant treu und opferfreudig stek» gewirkt. Da« in der Johannesstraße in Dresden ge legene Latt Kauer ist seit heute geschloffen, nach dem der Pächter desselben dem Wirth die Schlüssel gesandt und von Dresden abgereist ist. Zwickau, 24. Januar. Auf Grund 88 11 und- 12 de« Gesetze« gegen die gemeingefährlichen Be strebungen de« Sozialdemokratie vom 21. October 1878 hat die hiesige königl. Kreishauptmannschaft, die in diesem Jahre erschienenen Nummern 14 und 15, der in Druck und Verlag von A. G. Stein iu Glauchau und unter der Redaction von Gustav Stein daselbst erscheinenden Druckschrift: „Der Be obachter", Sächsische Volkszeitung und Geschäfts anzeiger", sowie die Nummer 14 und 15 desselben mit dem veränderten Zusatze „Chemnitzer Volks zeitung und Geschäftsanzeiger" in Chemnitz zur Aus gabe gelangenden Blatte» verboten und diese» Verbot auch auf das fernere Erscheinen der genannten Zeit schrift erstreckt. Die „Prov.-Corr." schließt eine Besprechung der nun erfolgten definitiven Beschlußfassung des Reichs tages über den Zollanschluß von Hamburg mit folgenden Worten: Man darf mit Befriedigung anerkennen, daß alle großen Parteien, welche sich bereit» in anderen wichtigen Lebensfragen de» Reichs durch ihre positive Mitwirkung bewährt haben, auch in dieser großen Frage schließlich, zum Theil noch in letzter Stunde, ihre nationale Gesinnung durch die That bewieseli haben. Die Reichstagsbau-Commission hat sich über die Frage der Concurrenz schlüssig gemacht. ES wurde beschlossen, eine allgemeine Concurrenz für ven Neubau des Parlamentshauses auszuschreiben,, doch sollen an dieser nur deutsche und deutsch österreichische Künstler Theil nehmen; ausländische Künstler sind ausgeschlossen. Ganz besondere Einladung werden zu dieser Concurrenz erhalten die vier Architekten, welche bei der letzten Concurrenz die ersten Preise erhalten haben, nämlich Bohn- stedt zu Gotha, Kayser und von Großheim, Ende und Böckmann in Berlin, MyliuS und Bluntschli in Frankfurt (der Engländer Scott ist inzwischen verstorben). Ferner beschloß die Commission außer den größeren Preisen eine Anzahl von Minimal preisen auszuschreiben, um junge talentvolle Künstler zu veranlassen, an der Concurrenz sich zu betheiligc«. Karlsruhe, 26. Januar. Die zweite Kammer genehmigte heute einstimmig die durch die Herab setzung der Gerichtskosten verursachte Abänderung de» EinführungSgesetzes zum Gerichtskostengesetz und nahm eine Resolution an, die Regierung auf fordernd, beim Bundesrath die Abänderung de» GerichtSrerfassungSgesetze» zum Zwecke der Erweite rung der Competenz der Gemeindegerichte zu be antragen. Oesterreich. Die Börsenereignisse in Frankreich haben in voriger Woche In Wiener Kreisen «ine geradezu niederschlagende Wirkung und an der Börse die größte Verwirrung hervorgebracht ; während sonst nur der engere Kreis derjenigen, welche sich für die Börse intrressiren, den bedeutenden Schwankungen der Curse folgte, hat die Baisse auch in der ganzen Bevölkerung die größte Bewegung erregt, und der „neue Krach" bildet in allen Kreisen da« Tages gespräch. Doch kommt man allmählich an der Börse wieder zur Beruhigung, wenigsten- constatiren die neuesten Wiener Zeitungen, daß geordnete Zu stände zurückkehren und der frühere geregelte Ge schäftsgang wieder hergrstellt sei. Amerika. Zum Procrsse gegen den Präsidentenmörder Gutteau wird au» Washington vom 25- Januar gemeldet: Nach der heutige« Inständigen Rede de« Richter« Burant, in welcher er auf da» Eingehendste die Gesetzesbestimmungen über da« in Frage stehend« Verbrechen au«einandersetzt« und di« Zeugenaussagen für und wider den Angeklagten yervorhob, zog sich der Gerichtshof zurück. Nach mehr al« »inständiger Berathung kehrte er zurück, um sein Verbiet abzugeben, durch welche« Guttemr. der Ermordung de« Präsidenten Garfield schuldig, befunden wird. 38 . . ...» . ... Kind-de» Lehr«« -selbst -au Scharlach erkraukt ist» —_Zu GerSdorf ist in den 9 letzten Monate« de« Ja-Atz 1881 aa 2393 Durchreisendes Pi« genügend« m hatten, da« mvgesetzte G«scheukgp»icht Irr Hillmann in Kamenz , lerjubiläu« und Herr E«l Schneider in Callenberg sein 50jähr. Trompeter jubiläum. — Der Militärverein zu Zittau hatte 1881 369 Mitglieder und «in« Einnahme von 1891 Mk. 23 Pf., wovon 149t Mk, a« UMerf stützuogs- und vegräbnißgelk. gezahlt wurden. Da« Vermögen beträgt 2882 Mk. —, In Reichnau ist der Bau einer neuen DistrictSschule beschlösse« worden. — Da« vom Kunstvrrein zu Dresden besorgte Gemälde „Christi Abendmahl" ist für 10,000 Mark für die Domkirche in Bautzen angekauft worden. — Die Schulsparcassen zu Leutersdorf sind gut benutzt worden, denn 210 Kinder hatten in 5 Monaten 750 Mark erspart. * Die beiden 14 jährigen Knaben Balzke und Petersilie au« Stedorf bei Sommerfeld sind auf dem Wellnitzer See eingebrochen und ertrunken. Der vaterländ. Frauenverein zu Ratibor hatte 23,927 Mark Einnahmen, wovon die Wasser beschädigten rc. mit 19,000 Mark unterstützt wurden. Die .Dienergehilfen der Königl. Sächsischen Land- und Amtsgerichte" hatten an die Stände versammlung eine Petition gerichtet mit der Bitte, bei der königlichen Staatsregierung dahin zu wirken, daß ihnen 1) nach einer angemessenen Dienstzeit die StaatSdienereigenschaft verliehen und 2) zur Instandhaltung und bez. Erneuerung der ihnen vor geschriebenen Uniform ein entsprechendes BeklridungS- geld jährlich gewährt werde. Die Finanzdeputation der zweiten Kammer empfiehlt nun im Einverständ- niß mit den Vertretern des Justizministerium« der Kammer: die Staatsregierung zu ersuchen und, soweit nöthig, zu ermächtigen, denjenigen Diener gehilfen, welche 10 Jahre oder länger treu in ihrem Dienst« gestanden haben, die StaatSdienereigenschaft zu gewähren. Punkt 2 der Petition dürfte durch Titel 22 des Etat« des Departement» der Justiz Erledigung finden, indem in diesem Capitel von der Regierung bereit» 30,000 Mk als Bekleidungs gelder für Dienergehilfen eingestellt sind und deren Bewillung von der Finanzdeputation empfohlen wird. E» ist beabsichtigt, jedem Dienergehilfen einen Zuschuß von etwa der Hälfte der Kosten für Anschaffung einer Uniform zu gewähren. Die Zahl derjenigen sächsischen jungen Leute, bei welchen gelegentlich ihres Eintritts in das VII. (königl. sächs.) ArmeecorpS mangelhafte Schulbildung constatirt wurde (d. heißt welche entweder nicht schreiben und lesen, oder zwar lesen aber nicht schreiben konnten), betrug im Ersatzjahre 68-69 6,4 pr. Mille, 69-70 6,3 pr. Mille, 77-78 3,1 pr. Mille, 79—80 3,4 pr. Mille, 80-81 1,9 pr. Mille. Hieraus sieht man ganz deutlich die fort schrittliche Tendenz. Sollte nicht bei dem Ergeb- niß des letzten Ersatzjahres der Einfluß der Fort bildungsschule zu erblicken sein? Soeben wird das Gesetz publicirt, die Umwandlung der auf den Staat übergegangenen 4^procentigen Prioritätsanleihe der vormaligen Leipzig-Dresdner Eisenbahncompagnie vom Jahre 1872 in eine 4procentige Staatsschuld, beziehentlich die Tilgung derselben betreffend. Danach wird das Finanz- Ministerium ermächtigt, die auf den Staat überge gangene 4jprocentige Prioritätsanleihe der vormaligen Leipzig-Dresdner Eisen bah n- compagnie vom 1. Juli 1872 dergestalt in eine 4procenlige Staatsschuld umzuwandeln, daß diejenigen Schuldscheine der gedachten Anleihe, welche von den Inhabern innerhalb einer denselben zu bestimmenden Frist dazu angeboten werden, durch Abstempelung der Hauptpapiere und Ausgabe neuer Zinsscheine aus einen 4procentigen Zinsfuß herabge setzt werden. Die solchergestalt abgestempelten Schuldscheine werden nicht nach Serien, sondern nach Schuldscheinen auSgeloost. Im Uebrigrn ver bleiben für dieselben die Bestimmungen der General schuldverschreibung der Leipzig-Dresdner Eisenbahn compagnie vom 1. Juli 1872 unverändert in Geltung. Zugleich wird da« Finanz-Ministerium ermächtigt, eine Tilgung der gedachten, auf dem zuvorerwähnten Wege nicht zur Umwandlung gelangenden 4Hprocen- tigen Staatsschuld im Wege der Kündigung und Zurückzahlung herbeizuführen. Dasselbe Hal auch den Zeitpunkt zu bestimmen, für welchen die un verwandelt bleibenden Schuldscheine durch die StaatS- schuldenverwaltung aufzukündigen find. .. . Gelegentlich de» in voriger Woche am Dienstag «ttW «Wttieu. Am nämlichen Lage wurde der und Mittwoch in Großröhr«dorf in üblicher MMklgr Bergarbeiter Scholze au« Räckelwitz todt Weis» abgrhaltenen Cantoreifeste« hat der au« der Dörfisch gezogen. — In Reichenau hat dortig« Kirchenvorstand Anlaß genommen, den die ein« Schule geschlossen werden müssen, weil ein ältesten Mitgliedern de« Kirchenchore» hierbei eine