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Diese Zeitschrift erscheint »Schentlich »»ei Mal, Mittwochs n. Snnnndend«, und testet einschließlich Her Sennaßenß« erscheinen»«» „ßeletristischrn Beilage" »ierteljährlich I «k. SO Pf,. Der Biehschneider Franz Rokyva aus Lippowa in Mähren, welcher sich in letzter Zeit in hiesiger Hegend aufgehaltea haben soll, hat sich auf eine -egen ihn erstattete Anzeige zu verantworten. Da der dermalige Aufenthalt de« rc. Rokyva nicht zu ermitteln ist, so wird derselbe andurch aufgefordert, sich spätesten« bi« zum 24. November 1881 Zweck« seiner Befragung bei dem Unterzeichneten einzufinden, oder bei weiter Entfernung Nachricht über seinen Aufenthalt«ort anher zu geben. Alle Behörden und deren Organe werden ersucht, den rc. Rokyda im BetretuugSfalle aus diese Vorladung aufmerksam zu machen und anher zu weisen, Bischofswerda, am 7. November 1881. Der Königliche AmtSanwalt. vr. Höcker. Inserate, selch« in blei«» Blatt, dir weiteste verbreit sind«,, werde» bi« vir»««, and Freitag früh» Uhr « n»«mea mW kostet di« drri,espalten« «orputjtttt 1« Geringster Inseratenbrtrag LL Pfg. Gebühren für Inserate ven auewürt« werdm, wenn »«» den Einsendern nicht ander« bestimmt, durch Postnachnahme erhoben. SechtnrrddreiMWer Jahrgang. Bon dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll den IS. November 1881 da« dem Steinarbeiter Carl August Ernst Beck in Niederneukirch zugehörige Hau«- und Gartengrundstück Nr. 207 L de« Cataster«, Nr. 678 de« Grund- und Hypothekenbuch« für Niederneukirch, welches Grundstück am 10. August 1881 ohne Berücksichtigung der Odlasten auf zweitausend einhundert Mark -ewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, wa« unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Bischofswerda, am 11. August 1881. KöniglicheSAmt-gerichtdaselbst. Manitius Der sachWe Lrzahker, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen ««- Umgegend. Amtsblatt -er Möitigl. A»tsh«upt»an«schütt, -er KSnigl. Kchul-Znspectisn u. -es KSmgl. Hiuptsteueramte» zu Dsutzen, ssivie -es Königl. Amtsgerichtes rm- -es Sta-trathes zu Wilchefs»er-a. Gestohlen würden in der Nacht zum 21. October v. au- einem Steinbruche auf Tröbigauer Flur circa 25 Meter Bleirohre von 1^ Lentimeter Durchmesser und 3 Ceutt- Meter Hohlraumweite. -Lpuren^welch« 4ur-Entdeckung be« Thäter« und Wiedererlangung de« Gestohlenen führen, wolle mau anher auzeigen. . Bischofswerda, am 7. Novbr. 1881. Der Königliche Amtsanwalt. - vr. Höcker Birken- und Erlen-Versteigcrung. MontsK, ösa 14, uiili vi«L!8t»8, Ü6U 15. ?i«vvnii»«r v., sollen zwischen Bischofswerda und Arnsdorf, die entlang der Staatseisenbahn anstehenden Birken und Erlen auf dem Stocke meistbietend, gegen sofortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich versteigert werden. Erstehungslustige wollen sich Montag, den 14. November o., Vormittag ^11 Uhr, bei Streckenstein Nr. 656 unterhalb Bahnhof Bischofswerda und Dienstag, den 15. November o., Vormittag 10 Uhr, bei Stein Nr. 714 oberhalb Güterstation Harthau einfinden. Nähere Auskunft ertheilen die betr. Bahnmeister in Bischofswerda und Fischbach. Die Bedingungen liegen bet der Bahnhofsinspektion Bischofswerda und Güterstation Harthau zur Einsichtnahme auS. DreSden-Neustadt, am 5. November 1881. küniMdes ^dtdviIunKS-InKvnieui'dureÄN I. Die Consequenzen der Wahlen. Nächsten Montag am 14. November wird sich ein abschließende» Urtheil über den neuen Reichstag fällen lassen, da bi» dahin alle Stichwahlen beendet fein müssen. Bisher sind fast durchweg die engeren Wahle» zu Gunsten der extremen Parteien ausgefallen. Einige charakteristische Merkmale de« Resultat» vom 27. October treten jetzt schon deutlich hervor und fordern die Betrachtung heraus. Als die wichtigste Erscheinung, die denn auch bereit» nach Kräften verwerthet worden ist, darf jedenfalls der Umstand gelten, daß die Mittelpartcien ganz erheblich an Einfluß und Stärke verloren haben. Die national liberale und die freiconservative Partei haben am 27. October Verluste erlitten, welche selbst da» für sie günstigste Resultat der Stichwahlen nicht auszu gleichen vermag. Beide Parteien können in der nächsten ReichStagSperiove nicht mehr die Stellung «ionehmen, welche sie bisher innehatten; sie werden sich mit einem sehr bescheidenen Einflüsse begnügen Müssen. Man kann dahingestellt sein lasten, ob diese« Geschick sie ganz unverschuldet trifft oder nicht; solche rückblickende Betrachtungen helfen ja doch herzlich wenig. -Sicher ist jedenfalls so viel, daß sich an diesen beiden Parteien da« Geschick erfüllt, de» alle gemäßigten Parteien in aufgeregten Zeiten anheim gefallen find; sobald an die Leidenschaften appelltrt Gird — und da« ist in den letzt« Jahren von rechts und von link« geschehen —, verlieren die Mltteiparieien stets an Terrain. Das ist der Welt Lauf so, und zu allen Zeiten so gewesen. Die National-Liberalen haben wohl im Allgemeinen einen andern Verlauf des Wahlkampfe» auch nicht erwartet, und haben von vornherein, wie dies au» den Wahl reden de» Herrn v. Bennigsen deutlich hervorleuchtet, sich mit dieser Sachlage vertraut gemacht. Sie sind vielleicht die Partei, welche durch den Ausgang der Wahlen am allerwenigsten enttäuscht werden ist, und brauchen daher auch nicht sonderlich nieder geschlagen zu sein. Jede unangenehme Lage verliert ihr Mißliche«, sobald man sich von Anfang an gewöhnt hat, ihr fest in'« Auge zu sehen. Etwa« Andere- aber ist es mit der Frage, ob diese« Schwinden de« Einflusses der Miltelparteien dem Reichstage eine gedeihliche Wirksamkeit verheißt und ob man sich von der Stärkung der extremen Richtungen eine günstige Wirkung auf die Ent wickelung der Dinge im deutschen Reiche versprechen kann. Wie wird die Gestaltung der künftigen Reich«- tags-Mehrhrit sein? Bestimmte« darüber läßt sich, wie schon oben bemerkt, noch nicht sagen. So viel steht fest: an «ine conservaNv-nationale Mehrheit, wip sie noch zu Beginn der Thätigkeit de« letzten Reichstag« möglich war, ist heut« nicht mehr zu denken. Nun find zwei Fälle möglich, entweder vermögen Eonservativ« und Llerikale zusammen eine Mehrheit zu bilden, — oder die Mehrheit besteht au« all den verschiedenen liberalen Parteien, ver stärkt durch die elsaß-lothringischen Protestler, Däne» «ad Sozialdemokraten. In dem ersten Falle würde da« CentrUm eine ausschlaggebende Stellung einnehmen, und die Möglichkeit wäre keineswegs ausgeschlossen, daß der Reichskanzler, um die Unterstützung de- Centrum« zu erlangen, sich zu Zugeständnissen an die Centrum»- partet herbeiläßt, welche wohl kaum al« wünschens- werth gelten könnten. Die so oft al« bevorstehend angezeigte Reaction könnte dann allerding« eintrete-, "77 und zwar gerade auf einem Gebiete, auf welchem sie un« Deutsche am empfindlichsten berührt. Im zweiten Falle wäre di« Gefahr, daß da« 7.^ liberale Princip geschädigt würde, zwar ausgeschlossen, dann aber würden, anstatt der Lentrum»partei, ge rade diejenigen Elemente den Ausschlag geben, denen man eine solche dominirende Stellung ebenso wenig gönnen möchte, wie der LentrumSpartei, nämlich Diejenigen, welche da« deutsche Reich lieber heute wie morgen in Trümmern schlagen möchten, und daß dabei etwa« Heilsame« für da« Reich heraus kommen sollt«, wird Niemand im Ernste glauben wollen. Jedenfalls würde di« nationale Idee nicht ohne schwere Schädigung au« den dann sich «nte wickelnden Partrikämpfen hervorgeheo. , Wie «mn steht, ist dir Situation recht vew . > worren, und di« schweren Kris,« werden jetzt wohl erst ihre« A«fang nehmen, mögen dir Sttchwahl» 7 ausfallen wie st« wollen. Maa darf gespannt da- L rauf sein, wie der Reich»cauzler der Schwierigkeit« H der Lage Herr z« werden suchen wird. Rost- ist HS di« Sag« keinesfalls; tndeß hier gilt da« Wort : .Du hast'« gewollt, Georg« Daudtni' Mit dich -titz H