Volltext Seite (XML)
Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen «nd Umgegend. Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschatt, -er König!. Ichul-Inspection u. -es König!. Hanptsteneranttes zu Dautzen, fsmie -es König!. Amtsgerichtes un- -es Sta-trathes zu Kijchofswer-a. Diese AeltschM erscheint wöchentlich zwei Mttttwvchs ». Sonnabends, und kostet «knschliesUch cherSonandrnd« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährltch l «k. SV Pf,. Gebühren sür Inserate van auswärts »erden, wenn van den Einsendern nicht ander« bestimmt, durch postnachnahme erhoben. SechSuuddreMgster Jahrgang. Inserate, »rlchr in diele« Blatt» die »eitrste Berbrrit«» finden, werde» di« vieattag und Freitag früh» Uhr a»a— «»»men und kästet dir drei,«spalten« LorpuözeÜ« 1* Pf. Geringster Inseraten brtrag 2ü Pf^ Mittwoch, den 12. Oktober d. I., Bormittag« 10 Uhr, soll da- Schilfrohr in den beiden Bürgerteichen und im Bogelteich hier versteigert werden und wollen sich Erstehung-lustige zur gedachten Zeit im hiesig« Äathhau-saale einfiaden. Stadtrath Bischofswerda, am 5. Oktober 1881. ' - Sinz Donnerstag, den 13. Oktober d. I., von s Uhr Dormittags an, soll auf dem Butterberg eine Partie Scheitholz und einige Hundert Welle» Skeißig versteigert werden und wollen sich Erstehung-lustige am gedachten Tage S Uhr Bormittag- in der Butterbergrestauration einfivdeu. Stadtrath Bischofswerda, den 7. Oktober 1881. ——Sinz. und Groß« Willms lammen die nach der Pützner Schlacht umner drückend« gewordene Einquartierung, wüche während der gut «halten« Urkunde vorfand: Im Rahmen de- dreieinigen Gotte- Sey hiermit zu wißm denjenigm, welch« gegen wärtige Schnst in kürzerer oder längerer Zeit bei Reparatur dies andre von d« si Die Urkunde im Thurmknopfe der Begräbnißkirche zu Bischofswerda. Der große Brand uns«« Stadt am 12. Mai 1813 hatte auch die Begräbqißkirche vernichtet. Auf den Trümmern derselben wurde am Himmel fahrtsfeste 1813 in ergreifender Weise der erste Gottesdienst gehalten, worauf dann derselbe später in das Schießhaus verlegt wurde. Unsere fromm« Väter sehnten sich aber nach einer gemeinsamen Stätte der Anbetung und es wurde daher schon -am 22. Juli 1813 vom Stadtrath der Beschluß gefaßt, die Begräbnißkirche wieder in gehörigen Stand zu setzen. Schon am 4. Sept. 1814, als am 13. Sonntag nach Trinit., konnte dieselbe ein- oeweiht werden, wobei Herr SuP. Ll. Kunze üb« Psalm 27, 4 die Predigt hielt. Nachmittags predigte ebenfalls bei überfüllter Kirche Herr Archioiaconus Körner über Psalm 84 Unsere Väter waren nun froh, wird« ein Gotteshaus zu besitzen, worin sie dem Herrn gemeinsam um Hilfe und Beistand anflehen konnten. Die sämmtlichen Baukosten, incl. der Kirchhofmau«, betrugen 1789 Thal« 13 Groschen 3 Pfennige. — So hat denn der He« dieses Kirchlein sett dieser Zeit stets :vor Gefahr behütet und noch heute gehen die Furcht vor dem sich immer mehr nahenden Donner Bewohner unsrer Stadt gern in dieses Gotteshaus, des Geschützes und vor dem übrigen Waffen wenn in derselben ein Gottesdienst abgehalten geräusch vertrieben, die wenigen ab«, die selbst die wird, wie wir ja ost am Johannesfest gesehen letzte Catastrophe hier abwarteten, nur ihr Leb« haben, wo inmitten der mit Blumen geschmückten zu retten bemüht waren. Gräber, hier in diesem Kirchlein die Gemeinde zur Es ist hier nicht der Ort zu ein« ausführlichen Machttasten Fürsten und Herrn, Herrn Friedrich Augusts, Königs von Sachsen, Herzogs zu Warschau rc. rc. rc. unsers allergpädigsten Herrn im Jahre Eintausend achthundert und dreyzehn am zwölften May, als die K. K. französischen Heere siegend den Rußisch-Preußischen Armeen auf dem Fuße folgten und oie vom Marschall Macdonald, Herzog von Tarent, befehligte Avantgarde Abends in der sechsten Stunde in hiesige Stadt eindrang, nach den Aussagen glaubhafter Augenzeugen von einer bereits gegen fünf Uhr vor dem Bauzner Thore auf dem Sandberge postirten rußisch« und einer vor dem Baderchore auf den Mehlehden aufgefahrnen französischen Batterie die vor dem Bauzner und Neuthore befindlichen Scheunen nebst der Begräbnißkirche und dem Hospital in Brand gesteckt und vom Feuer so schnell verzehrt worden, daß sie schon j6 Uhr in Asche gelegen und ge- wißermaaßm das Signal zu Einäscherung uns«« um diese Zett noch verschont gebliebenen, Abends um Z9 Uhr von den Franzosen bei der Plünderung erst m Brand gesteckten unglücklichen Stadt gegeben. An Löschung des Feuers war an jenem ver- hängnißvollen Tage nicht zu denken, da die meisten hiesigen Einwohner durch die unbeschreiblichen Drangsale der vorhergegangenen Tage , durch die Bewohner unfter Stadt gern in dieses Gotteshaus, des Geschützes und vor dem übrigen Waffen wenn in derselben ein Gottesdienst abgehalten Geräusch vertrieben, die wenigen ab«, die selbst die wird, wie wir ja oft am Johannesfest gesehc.. haben, wo inmitten der mit Blumen geschmückt« Gräber, hier in diesem Kirchlein die Gemeinde zur Andacht sich zahlreich versammelt, oder bei einem Begräbniß die Trauerversammlung hier in Mer Wehmuth vereinigt ist. Das kleine Thürmchen, welches das Kirchlein ziert, ist nur von Holz er richtet und mußte daher schon mehrmals reparirt werden. Auch jetzt steht wieder eine Reparatur desselben bevor und da zugleich der Knopf erneuert werden muß, so wurde derselbe am 5. Octob« 1881 vom Schieferdecker Hm. Eisenbeiß herunter ge glommen und m Gegenwart des OrtSpfarrerS vr. Wetzel und des KirchenrechnungsführerS Ldolph Täubrich geöffnet, wobei man m ein« chsel folgende schön geschriebene und noch schon sehr verarmten Einwohner seit dem Jahre 1806, wo d« Krieg zwischen Frankreich und Preußen mit d« Schlacht vey Jena begann, fast ununterbrochen mitHeereSdurchzügen, Einquartirung, Lieferungen und Contribution« geplagt, seit dem im Jahre 1812 erfolgt« Ausbruch des Riesen kampfes zwischen Frankreich und Rußland imm« mehr geängstet und endlich vom Monat März des furchtbaren 1813 ten JahreS an durch die schlechterdings kein« Darstellung fähige Retirade der Trümmer der großen Arm« Napoleons, durch ansteckende Seuchen, welche von dm hier durch wandelnden viel« tausend zum Theil höchst ekel haft« Jammergestalten auch im hiesig« Orte Die Liste der bei den bevorstehenden Stadtverordneten-Ergänzung-wahlea stimmberechtigten und wählbaren Bürger hiesiger Stadt liegt vom 10. bis «it 25. d. M. in den geordneten Exprdition-stunden in hiesiger Rathsexpedition zur Einsicht au» und steht jedem Bethelligten frei, bi- zum 17. d. M. Nach- «ittag- 6 Uhr Einspruch gegen dieselbe zu «heben. Stadtrath Bischofswerda, am 7. Oktober 1881. ' " " " 6susr»I su Obek, Grafen von Wittgenstein und deßen gesummt« Hauptquartier, mehr als 50 Generals und 3 bis 4000 Soldaten von all« Waffengattung« und Graden bestand, vollends dergestalt ausaesogen wurden, daß ihn« der Ver lust ihrer Wohnungen und Übrig« HabseeligkeiteN nicht mehr als ein natürlicher und unvermewlicher Uebergang zur völligen Vernichtung ihr« bürger lichen Existenz zu sehn dünkte. Die fpectellere Geschichte jener Tage wird übrigens in verschiedener Rücksicht unfern Nach» kommen weniger verhüllt bleiben, als sie es jetzt den Zeitgenoßen seyn muß! — Wir wenden uns nun zu den traurig« Schick sal unsrer Begräbniskirche und bemerk« zuvörderst, baß gegenwärtig, da mtt dem hiesigen Rathhauße leid«! auch das gesammte Archiv nebst den viel« darinn verwahrt gewesenen schätzbaren Urkund« ein Raub der Flammen geworben, über die frühere Geschichte dies« Kirche keine Nachrichten weit« vorhanden sind, als die, welche der ehemalige Cantor Christian Hekel allhier in sein« suuo 1713 herausgegebenen Chronik, von welch« man noch hier und auswärts Exemplare findet, Seite 78 u. ff. liefert. Es ist nämlich anstatt des ehemals aüf dem alten Kirchhofe gewesenen schlechten Bearäbniß- kirchleins, welche im Jahre 1613 von denCroatm weggebrannt worden, die neue Begräbnißkirche auf. dem jetzigen neuen Gottesacker errichtet, d« erste Grundstem am 27. April 1647 gelegt, der Aufbcm Beschreibung jener Schreckenstage, die der Ern- durch mllde Beiträge frommer Person« jener Zeit äscherung hiesiger Stadt vorangingm und wir be- befördert und die Kirche am 27. Oct. 1650 vom. merken Äso nur, daß die hiesig« durch die allge- 19 pogt Iriuit. feierlich eingeweihet Word«, wob« meinherrschende Nahrungslosigkeit und Theuerung zu erinnern, daß die damals auf das Thürmchen " .- gebrachten zwey Glocken schon seit Menschengedenk« nicht mehr vorhanden und niemand weiß, wohin selbige gekommen sind. ES geht aber schon aus der Chronik hervor, daß an oem Thuttne seit der Erbauung Reparaturen vorgefall« sind und diese mögen wohl zu Wegnahme der Glock« Veran- laßuna gegeben haben. Die Kirche war nebst dem Thürmchen blot mit hölzernen Schindeln gedeckt und vor wmig« Jahren sich« Bietern KriegSwuth vn Kirche, zu der« friedlich« Zeit viel und wenige " chrwürdige EmiK ISIS war hi« östliche mit