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Am 1. October beginnt ein neue- Quartal de- „sächsischen Erzählers." Derselbe berichtet In möglichster Sürje nab Startzeit über die wichtigsten Begebenheiten aus dem Gebiete der Politik und bespricht die wichtigsten Interessen der Industrie und Landwirthschaft, so wie auch sonstig« gut geschriebene Artikel nicht fehlen sollen. Au» dem engeren Vatmanve bttichtm «tr «n , wa« seinen Bürgern begegnet, Freud und Leid, Glück und Unglück, wie es in buntem Wechsel Zeit und Leben bringt. Der „sächfilche Erjüyler rriw« r wöchentlich zweimal (Mittwoch und Sonnabend) und kostet vierteljährlich 1 Mk. 50 Pf., wofür derselbe durch alle Postaastalten zu beziehen ist.. Vtne „vrn^ tristische Beilage" zur Unterhaltung für alle Stände wird jeden Sonnabend grati- beigegeben. Inserate, welche durch die gesteigerte Auflage de« Vlanes sowohl iu der Lausitz, al« in den Erblanden eine sehr au-gedehnte Verbreitung erhalten, kosten die gespaltene Aelle oder deren Raum nur 10 Pfennige. Bischof-werda, im September 1881. Dis IkLsäsotlon äss säolislscrliSH Der WWe Irzäsiker. Wochenblatt Mr Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -er König!. Amtshimptmalmfchakt, -er König!. Schul-Inspection u. -es Köaigl. Hauptsteueramte» zu Dauhen, sowie -es König!. Amtsgerichtes un- -es Ata-trathes zu Dijchofsmer-a. Bekanntmachung. . . Der mittelst Bekanntmachung vom 30. Juni d. I. in Nr. 52 diese« Blatte« für den Verkehr gesperrte Tract de- Schmölln-Putzkauer Communl- cationSwege S, wird nach erfolgter Abpflasterung desselben wieder freigegeben und die gedachte Bekanntmachung hierdurch aufgehoben. Bautzen, den 23. Sept. 1881. Königliche Amt «hauptmannschaft. von Salza. Otto^ Am 3». September und L. -Oktober 1881 sollen die Lokalitäten de« Amtsgericht« gereinigt werden, wa« mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß an diesen beiden Tagen nur dringliche unaufschiebbare Geschäfte erledigt «erden können. Königliche« Amtsgericht Bischofswerda, am 21. September 1881. ... - ManitiuS. Sch. Auf Antrag einiger Erben weil. Johannen Sophien verw. Richter in Rammenau soll die zu deren Nachlaß gehörige, in Rammenau an der öhaufsee nach Großröhrsdorf und dem Dorfwasser gelegene Häuslernahrung Nr. 104 de» Brandcataster«, Folium 39 de« Grundbuche« und Nr. 82 de« Flurbuche« für Rammenau « den i 4. Oktober d. J., - Vormittag« 11 Uhrx an -Ort und Stelle versteigert werde», wa« unter Bezugnahme auf die nebst der Grundstücksbeschreibuog im Erbgericht zu Rammenau auSgehaogenen Be dingungen bekannt gemacht wird. Königliches Amt-gericht Bischofswerda, am 24. September 1881. ManitiuS. - — Politische Weltschau. In der vergangenen Woche hebt sich ein festliche« Greigniß von dem nur wenig bewegten politischen Himmel zu Gunsten der internationalen Stellung de« deutschen Reiche« ab, denn e« besteht gar kein Zweifel darüber, daß die am 20. September in Carlsruhe vollzogene Vermählung de« Kron prinzen von Schweden mit einer Enkelin unsere« Kaiser«, der Prinzessin Victoria von Baden, auch eine weittragende politische Bedeutung hat. E« ist Thatsache, daß Schweden bi« vor zehn Jahren ab seits von Deutschland stand und Frankreich zunrigte, bi« dir König Oscar zu Anfang der siebenziger Jahre eine Annäherung an da« deutsche Reich vollzog, die nun auch durch die Vermählung de« schwedischen Thronfolger« mit der deutschen Prinzessin eine neue Befestigung und Weihe erhalten hat. — In unserem inneren politischen Leben dominiren jetzt die Vorbe reitungen für die am 27. October stattfindendrn Retch»tag««ahlen alle sonstigen Erscheinungen. Ja einem Jndustriestaate, wie unser Sachsen, dürste in vielen, vielleicht in den meisten Wahlkreisen auch diesmal wieder mit der Socialdrmokrati« zu rechnen sein. Freilich wird infolge de« Gocialisten- gesetzt« wenig von ihrer öffentlichen Lhätigkrit be merkt werden; wenn man aber daran« schließen wollte, sie werde geschwächt au« dem Wahlkampfe hervorgehen, so dürfte man sich gewaltig irren. Eine so vorzügliche Organisation, wir die Social demokratie sw besitzt, wird in einigen Jahren nicht mag Wünschenswerth sein; nolhwendtg aber ist, den Sieg einer der eigenen diametral gegenüberstehendell Meinung zu verhindern, und darum muß Jeder da, wo er bet der Wahl da« Wünschen«werthe zu er langen nicht sicher ist, wenigsten« da« Nothwendige sich sichern. Den Luxu«, da« Paraderoß der Partei zu reiten, mag «an sich überall da erlauben, wo kein dritter gefährlicher Gegner lauernd .et Seite steht. Wo aber ein solcher vorhanden ist, da müssen die Begriffe liberal, conservativ und wie sie alle heißen, verschwinden und dem Gedanken der Abwehr jene« Gegner« Platz machen. — Herr von Schlvzer, der jetzt vielgenannte preußische Unterhändler.in Rom, ist nach Ankunft in Berlin am Mittwoch nach Varzia gereist, um dem Fürsten Bismarck Bericht über da« Resultat der Verhandlungen mit dem. Cardinal Jacobini abzustatten. Rach der Rückkehr de« Kaiser« von Baden-Baden nach Berlin, welche für Anfang de« nächsten Monat« zu erwarten steht, wird der genanute Diplomat de« Monarchen ebenfall« persönlich die Eindrücke schildern, welche er im Vatica« empfang« hat; doch ist auch die Annahme nicht «««geschlossen, daß Herr von Schlözer sich »u diesem Zweck« nach Baden-Baden begiebt. T» Oesterreich erregte die Danziger Zusammen kunft einig« Beklemmungen, doch wurde man durch die Nachricht getröstet, daß auch eine Begegnung »wischen dem Czaarru und Franz Josef bevorstehe. Do «ud wann werd«» di« Ofstciösea thuästchst z» verheimlichen suchen. — Sodann wird die Veröffent lichung zweier StaatSdepeschra durch ei« ungarische« Wir bringen hierdurch in Erinnerung, daß jeder Logiswlchsti pünktlich auf hiesiger Polizeiexpedition anzuzeigen ist, und daß bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 30 Mark kein Nrrmiether riuro Abmiether rhrr bei sich oufnehmeu darf, als bis letzte«! de» erforderlichen Wstz»«»g»«>»eldrschei» de» Vrmirthre ausgehSadigl hat. Jngleichea ist jeder Dienst- und Arbeit-Wechsel und jede« «tue -ieast-, Lehrlings- und Ardtillverhällaiß von den betreffenden Dienstherrschaften, Lehr- meistern und Arbeitgebern bei ebenmäßiger Geldstrafe ungesäumt anher anzumelden. Stadtrath Bischofswerda, am 27. Sept. 18'81. Sin, Diejenigen Eltern, welch« ihre Kinder vom 2. October d. I. an in der Herrmann'schen Kleinkinderbewahranstalt ausgenommen zu sehen Wünschen, wollen selbige bi« zum 29. d. M. beim zuerst unterzeichneten Administrator unter Beibringung de« Impfscheine« avmelde». Bischofswerda, am 16. Sept. 1881. Die Administratoren der Herrmann'schen Stiftungen. Sinz. Meißner. Huste. erringen sicher die Socialdemokraten auch bei den bevor stehenden Wahlen manchen Erfolg. Sie haben dabei übrigen«, angestcht« der ihnen in den Weg gelegten Hindernisse, die Äenugthuung, daß andere Parteien ihnm auf'« Beste in die Hände arbeiten und da« Feuer in den Massen recht munter schüren. Wird doch die Unzufriedenheit mit unfern politischen Zu ständen, die Herabsetzung alle« dessen, wa« wir er rungen, fast systematisch von der einen Seite bettieben, während die andere Seite in demagogischer Verhetzung da« Menschenmögliche leistet. Diesen unerfreulichen Erscheinungen steht jedoch auch die Wahrnehmung gegenüber, daß in vielen Wahlkreisen dieOrduung«- parteie» die Lage vollständig begriffen haben und einig zusammengehen. Jeder Wahlkreis muß selbst am besten wissen, wa« er zu thun hat und wa« von ihm am meisten zu fürchten ist. In der Theorie ist e« ganz richtig, wen» jede« Partei-Organ die Meinung der eigenen Partei mit Eifer verficht und nur für die Wahl von Gesinnungsgenossen eintrttt. Ja der Praxi« aber gestaltet sich die Sache vielfach so, daß e« viel wichtiger wird, «inen Gegurr abzu wehren , al« die eigene Meinung zur Geltung zu bringen. Lieber mit einem Gegner, mit dem man immer noch einige Berührungspunkte hat, zur gemein samen Bekämpfung de«jentgrn Gegurr«, mit de»- man absolut nicht« zu schaffen hat, zusammengeheo, al« durch «ufruchtbaren Kampf mit Jeuem Diesem deu Sieg zu verschaffen. Die etgeu« Meiauag ganz und voll durch die Wahl zum Au«druck bringen,