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Bßft. Von dem unterzeichneten Königlich« Amtsgericht soll den 19. November L88L Vies« Zeitschrift «rschrinr «öchrnttich zwei viel, Mtttwoch« u. Tounabe»d«, imd testet einschließlich »er Vena abend« erscheinenden „belletristischen Vellage" vierteljährlich > «L 5VPsg. Bekanntmachung Der zu Versteigerung de« Earl Gottlieb Wernern in Oberveukirch zugehörigen Mrrielbauergute- Folium 169 de- Grund- und Hypothekmbuch« für Dbemeukirch, L. S., auf den IS. August d. I. anberaumte Termin hat sich erledigt und wird daher hiermit aufgehoben. Bischofswerda, am Iv. August 1881. Königliche- Am t-<ericht. Manttiuä. — Jufttat-, »eiche iadieiemvlatte di« «eitchelEMWch skd«, »erde» di«vtm«ag and Freitag frühGUtz,«»«- u»««un uH Mtt dk dreigespalte« «erpueM 10ps. Gebührt» für Inserate von au«»-rt« «erden, «enn van den Siasendern nicht ander« bestimmt, durch Postnachnahme erhaben. Der sächW LMker, Wochenblatt Mr Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -er K-ni-l. Amtshauptmanrrschati, -er KSaigt. Schul-Znspectio« «. -es Köargl. Hsuptsteaeramte» zu Dautzei,, sowie -es Mönigl. Amtsgerichtes ua- -es Ita-trathes za Mchsfswer-a. Bekanntmachung. Nachdem heute Herr Rittergut-administrator Georg Jacobi zu Drehs« al- Sut-vorsteher für da- dortige Rittergut in Pflicht genommen Word« tst^ so wird Solche« audurch zur allgemeinru Kenntoiß gebracht. Bautzen, am 6. August 1881. Die Königliche Amt-hauptmanuschaft. In Stellvertretung: O- Kupfer Pa« dem Steinarbeitrr Carl August Ernst Beck in Niederneukirch zugehörige Hau-- und Gartengrundstück Nr. 207 L de- Cataster-, Nr. 678 de- Grund- und 'Hypothekenbuch- für Niederneukirch, welche- Grundstück am 10. August 1881 ohne Berücksichtigung der Odlasten auf zweitausend einhundert Mark gewürdert worden ist, nothvendiger Weise versteigert werden, wa« unter Bezugnahme ans den an hiesiger Gericht-stelle au-hängenden Anschlag hierdurch brkaaut gemacht wird. Bischo<f-wtrda, am 11. August 1881. Königliche- Amtsgericht daselbst. ManitiuS. Bekanntmachung. Die CaleantewTtelle ist zu besetzen. Bewerbung-gesucht find zum 20. d. M. eiuzureichm beim Kkrcheavorstand. Bischofswerda, den 12. August 1881. Vr HVetvel Montag, -en IS. «lugust 1881, ViekwLrkt iu kulsvits. günstiger geworden. E« herrscht in vielen Kreisen da» Gefühl de» Unlerdrücktsein-, und al« Folge dessen Neid, Haß und Lust an gewaltsamer Linderung der bestehenden Zustände. Die gewaltigen Fortschritte der Production find zwar auch den ärmsten Elasten zu Gute gekommen, haben ihnen manche neue, sonst ungewohnte Güter und Bequemlichkeiten verschafft und ihnen die Be wegung von Ort zu Ort erleichtert; aber Begehr lichkeit und Ansprüche sind doch weit rascher ge wachsen als die Befriedigung-mittel. Die politischen und socialen Rechte und Freiheiten, welch« den Masten in allen Ländern, außer in Rußland, reich- kicher al- früher gewährt wurden, sind vielfach miß braucht worden. Da- freie Wort und die freie Presse, diese großen Erziehungsmittel der Menschheit, wirken namentlich im Anfänge vielfach verwirrend und vergiftend. Nicht blo- da« Gut«, sondern auch da» Schlechte ist im Fortschreiten begriffen und letztere» weiß sich nur zu ost den Sieg über die schwache Menscheunatur und namentlich über be- i von stad die Erwerb-verhältutste ft» den an vielen Orten wirklich zurückgegaogeo die Zustände dir Arbettmuasteu au- Glück und vertrauensvoll zu sein. Da« Ehristenthum ist in Gefahr, einen Theil seiner erziehenden Kraft p» verlieren und scheint, dem gewaltsamen Zuge der Zeit entsprechend, einen mehr aggressiven Eharacter annrhmen zu wollen, anstatt Versöhnung und Frieden dahin zu tragen, wo Haß und Neid die Seelen er füllen. Und doch kann da« Ehristenthum zwar nicht da« alleinig«, aber wohl da« nachhaltigste üud sicherste Heilmittrl zur Lösung der socialen Schäden werden, wenn r» wieder Geist und Leben wird, wenn e« wieder, wie zur Zeit der ersten Ehristea, mehr auf die Kraft de« Glauben- und der NGe al- auf die Macht d«s Staate- und auf äußere Erfolge vertrauen lernt, wenn e« seine erziehend« Kraft über gebildete und ungebildete Bolk«claff« wieder gewinnt «ud, anstatt zu richten und zu v«- dammen, die Menschen mit einander zu verföhüen .sucht! Jutereste au dem Fortbestehen der -roßen Vermögrn«- unterschied« haben. Sehr schlimm scheinen auch die blutigen Kriege und Revolutionen im letzten Menschenalter auf di« Denk- und Gefühl-weise der verschiedenen Nationen eiogewirkt zu habeu. Rohheit und Gleichgültigkeit aeaen Menschenleben lind dadurch aestriaert worden. Nicht ruhige«, fülle- Arbeiten und Schaffen und Treib« vorkamen,von deum aürrdiog» mrr S bi- die Freud« am friedlichen Fortschreiten, sondern Strebe» nach raschem Erfolg und Ungeduld, wrun derselbe ««bleibt, find unserer Zett eigenthümüch geworden. E« schreibt sich besonder« daher auch die Zunahme der Selbstmorde. Der Üeffte Grund der socialen Schäden unserer Arft ist aber »er lieblos« Materiali-mu-, welcher ft» den Gemüthern Macht gewonnen und die Sehren de« Socialt-om- groß gezog«a hat, «d Mangel an jener Gestluung, dft an« Glauben und Rebe quillt «ad dft -rast giebt, Entbehrung« za erduld«, tu» Deutsche-Reich. Schandau, 11. August. Der Aufenthalt Sr- Majestät de« König- iy Schafau hat fichanfS Tage verlängert. Heut« findet dft 3. Hirschjagd ftr der Gegend vom Ziughause stntt. Die R«s«ltate der ersten beid« Äagd« — Schrammftein« r»d Suhftall-Gegend — waren iasvfern srhr günstig, al- ttur große Anzahl starker Hirsche tn drn verschiedrneu 4 Stück schußrecht waren. Sr» Gntgft HcheftiNrinz Friedrich August nah« au der ersten und an der dritten Jagd Theil. Se. Majestät der König sprach sich höchst anrrkanead und lobend über dft Sftgr, Einrichtung und Banstyl von Mlla^Qiüsis«-'.-»-, «ad ist r« wahrscheinlich, daß di« Allerhöchst»»- Herr- schäft« iu^Omfilana- etaiv-l Mattes' weift, wendwh da dftMnrichtongmdftst- b owechaust- dev «aigüch« Oßstm ga «gespwch« haben. De. M-j. »«-! HE Ab«» V Uhr Sch-iWwL u . , Die Ursachen der socialen Schäden. Wer an der Milderung der socialen Schäden «ud Kämpfe mit arbeiten will, muß vor Allem den Ursachen derselben nachforscheu. Diese Ursachen find sehr zusammengesetzter Natur und theil- auf persönliche und locale, theil« auf allgemein staatliche und weltwirthschastlich« Verhält niste, theil« auf Veränderungen in der technischen Production und ft» den industriellen Einrichtungen, theil« endlich auf tiefgehende Umwälzungen in den Ansichten und An sprüchen der verschiedenen Bevölkerung-classen zurück zuführen. Bald sind e« industrielle, bald agrarische, bald hoch bezahlte, bald niedrig gelohnte, bald ganz be schäftigungslose Arbeiter, welch« die Erwerb-ordnung aufeinden. Ja Rußland ist e« der Nihilismus, in Frankreich der Sociall-mu« und Athei-Mu«, in Deutschland die Eocialdemokratie, in England die irländische Lavdliga und der Eharti-mu«, in Italien per Republikani-mu« und Radicali-mu-, io der .... , , ...... Schweiz und Amerika der Anarchi-mu- und Eom- dürftige Masten zu verschaffen, die uur ein geringe« Muni-mu«, welch: zum Umsturz der staatlichen und"' -»—--—-- gesellschaftlichen Ordnung und zur Berthrilung der Süter hindrängen. Zu keiner Zelt war die sociale Bewegung bei den verschiedenen Völkern so au-gedrhnt Ivie heutzutage. Die Hilfsmittel der heutigen Pro« duction und da« moderne Verkehrswesen erleichtern ähre Au-vehnuag und ihr internationale« Auftreten. Die Hauptfitze der social« Agitation befinden Sch da, wo die Bevölkerungen am dichtesten zu- sammeagrdrängt find, wo dft Lasten der industriell« Arbeit am schwerst« drück«, Uw die Unterschiede zwischen Reich und Ar» am grellst« austretm und dft Ansprüche an dft Güter und Genüsse de-L«' «io« gesteigert« Kampf «M'S Dasein gesch chabev. Durch Ueberproducttou» Krftge, indnp Sris« Md d»«ch manch« verkehrt« Maßregeln Ab« Md unten find dft Erwerb-verhältaiffe ft