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Re S» ia sämmtllchea Städten aufgehoben, mrxdea.' . . v Sn ekutr Fabrik in Meerane sollte de» Meeraner Wochenblatt zufolge am Montag rinn' Lohnherabsetzuag vorgetzommeu werden, allein die- Arbeiter antworteten niit sofortiger Arbeitseinstellung» Al« am Dienstag früh die Arbeiter die Geschäft»-- räume betreten wollten, wurde denselben, wie per-- lautet, der Zutritt verwehrt. Nähere Mittheiluaget». fehlen noch > Am vorigen Sonntag wurde durch Landgendarmerie' jene Elnbrecherbande ermittelt , welche seit October: v. S. in der Gegend von Lbbtau, Pennrich, Zöll men und Rennersdorf verschiedene Einbrüche verübt hat. Die Bande bewohnte auf der Gompiyer Höhe gemeinschaftlich ein Hau» SSwmtliche sechs Ein brecher, welche schon wegen Einbruchsdiebstahl» längere Freiheitsstrafen erlitten haben, sin» bereit»' der Staatsanwaltschaft zugeführt. Die zwischen Auerbach und Falkenstek» an der Straße gelegene Restauration .Auguste'» Ruhe" ist in der Nacht zum Dienstag abermals ab-- gebrannt Die Gebäude sind erst von dem am: 15. Januar v. I. dort stattgehabten Feuer im ver gangenen Herbst fertig gestellt und wieder bewohnt worden, und jetzt liegen dieselben schon wieder in Asche» Der feierliche Einzug der Braut de« Prinzen Wilhelm — au Seite der Kronprinzessin — im Berlin ist jetzt auf Sonnabend Nachmittag 2 Uhr fest in Aussicht genommen. Um 3 Uhr, rechnet man, wird die Ankunft im Schlosse erfolgen, wo- dann nach der Begrüßung unmittelbar der civil- rechtliche Act vollzogen wird. Außer durch dio bereits angrkommenen resp. noch nach Berlin kommenden deutschen und außerdeutschen Fürstlichkeiten wird die Feier auch durch die Anwesenheit vieler bundesstaatlichen Minister und durch den Umstand^ daß der deutsche Reichstag versammelt ist, eine be sondere Weihe erhalten. Die Prinzessin-Braut wird bei ihrer Ankunft am KönigSschlofse am Fuße der Treppe von sämmtlichen Prinzen und am Eingang, zum Schweizersaale von sämmtlichen Prinzessinnen de« Königshauses empfangen, welche sie zu dem Kaiser und der Kaiserin und sämmtlichen hohe« Gästen geleiten. Hierauf begiebt sich der Kaiser- mit dem Brautpaar, dem Kronprinzen und der Herzogin von Schleswig-Holstein wie dem Prinzen Christian al« Vertreter des minderjährigen Chef» des schleswig-holsteinischen Hause« nach dem Kur fürstenzimmer, wo die Unterzeichnung der Ehepakten, erfolgt. «m Einzugstage stellt die von dem Prinzen Wilhelm commandirte Compagnie de« ersten Garderegiment« die Ehrenwache im Schlöffe. Prinz. Wilhelm führt die Compagnie durch da» Brandenburger Thor nach dem Schloß. — Betreff« de» Brautkleide-, welche« gewiß die Frauenwelt interessirt, wird mitgetheilt, daß die Robe au« weißem Atla« on tadiivr besteht, abwechselnd - mit Silberspitzen und Honnetonspitzen, einem Ge schenk der Königin von England, besetzt und mit: Sträußen von Myrten und Orangen besteckt ist» Die Schleppe, 5 Meter lang, ist von Silberbrokat, an den Rändern mit reicher Silberstickerei und mit^ Guirlanden von Myrten und Orangen geschmückt». — Die Spalier bildenden Corporation«» repräsen- tiren ca. 40,000 Mana. Ihre Majestäten der König und die Königin von? Sachsen find am 24. d. Abend« 8ß Uhr mittelst. Extrazuge« ia Berlin angekommen und wurdeir von Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin» dem Kronprinzen und der Kronprinzessin, dem Prinzen Wilhelm und sämmtlichen Prinzen de» Königshäuser auf dem Bahnhofe empfangen, wo eine Ehrea-Eompagnie de« zweiten Garderegiment» mit der Musik und der Fahne ausgestellt war. Die Majestäten geleiteten hierauf da« König-paar nach dem Schloß. Nach der Ankunft daselbst nähme» die Majestäten mit sämmlichen Prinzen und Prinzessinnen und den bereit« anwesenden fürstliche» Gästen den Thee bei dem sächsischen Könlgrpaare rin. Die social-demokratischen Abgeordneten wolle» im Reichstage die polizeilichen Verfolgungen zur- Sprache bringen, denen ia jüngster Zeit die Sammlungen für die Hinterblirhen«» der «»«gewiesenen »»«gesetzt gtwesea find, obwohl der Reichstag bet der Erneuernng de» Socialisteagesrtze« im vorigen Jahre au«drücklich di» Declaration hiazugesügt hatte, daß derartige Samm lungen nicht unter da» Gesetz fallen sollten. Bet dem Abgeordneten Bebel selbst ist vorgestern noch vergeblich Haussuchung nach Sammellisten abgr-- halten worden. Schweiz. Die Bundesversammlung hat den Bicepräsideutem Droz (an Stell« «uderwert«, der sich bekaamltch vor kurzem erschoß) mit IS1 von IW Stimm«» zu» vuudesprästdentm, mit 129 von 154 Sfiauaa». Lavier zum Biceprästdenten gewählt. Deutsche» Reich. Bischofswerda, 26. Febr. DiamantneS Bürgerjubiläum. In hiesiger Stadt begeht morgen Sonntag, den 27. Februar, der pensiooirte Schulhausmann Gottlob August Appolt, geb. am 29. Decrmber 1801 allhirr, wohnhaft Albertstraße Nr. 51, sein 60jähr. Bürger- und Schützenjubiläum. Der Jubelgreis befindet sich noch ziemlich rüstig. E« dürsten sich infolge dieser Notiz gewiß viele Bürger veranlaßt fühlen, dem Jubilar in Er innerung längst vergangener Zetten ia irgend welcher Weise freundliche Aufmerksamkeiten zu erweisen. M. Umschau in per Lausitz 24. Februar. Durch Feuer wurden zerstört: am 19. die Gebäude der Wittwe Vartusch in Hochkirch: da« Vuhr'sche Au»zug»hau« zu Reichenbach bei Kamenz. — Da» l^jährtge Kind de» Färber» Bensch in Spremberg fiel au» dem erste» Stocke so unglücklich, daß r» in einigen Lagen verschied. — Durch Entgleisung einer Locomotive auf dem Bahnhof« zu Großröhrsdorf am 21. Febr. geschah eine «eine Verkehrsstörung, doch war die Unregelmäßigkeit in 5 Stunden wieder ausgeglichen. — Bei der am 18. abgehaltevea Be- ztrkrauSschußversammlong zu Löbau wurden 40 EegeustäUde der Tagesordnung erledigt. ^-Zwischen Pulsnitz uud Kvnig»brück soll mit dem 1. April HU lassen, »a»M« Hastigkeit vorher angetastet WM Herr Müller Herrn Schulze eine Uuehren- hasilgkeit »orgeworfeo hatte und dafür zur Strafe gezoge» werd« sollte, so pflegte Herr Müller nach träglich öffentlich dem Herrn Schulze zu attrstiren, idaß letzterer «in ehrenhafter Manu sei, und damit war alle» abgemacht. Merkwürdiger Weise machte sie Niemand damals klar, welch' sonderbare Logik in diesem Verfahren lag; hatte Müller nach sorg- fälliger Prüfung uud nach bestem Gewissen seine Vorwürfe gegen Schulze erhoben, so wusch dieser Schimpf auch die nachträgliche Ehrenerklärung nicht ab and trotz des schließlich au« Furcht vor dem Richter «»«gestellten guten Aeuguiffe« wußte doch Jeder, um« von dem angeblichen Ehrenmann Schulze zu halten sei ; hat Müller aber leichtfertig und ge- wiffenlo« die Ehre Schulze'« augetastet, so war diese nachträglich« Versicherung seiner Ehrenhaftigkeit nicht da» Geringste werth; wer leichtfertig die Ehre eine« Avderu antastet, der verdient keinen Glauben, mag er nun schließlich zu Ungunst«» oder zu Gunsten diese« Andern sprechen. So etwa wird ein künftiger Historiker sprechen, uud er wird Recht haben. Solche Ehrenerklärungen in den Zeitungen, mögen sie uun zu Gunsten eine wirklichen Ehreumanne« oder nur au- Furcht vor einem Jnjurienprozrß abgegeben werden, haben in den allerwenigsten Fällen Werth. Sie sind hervor gegangen au» dem Zusammenwersen ganz verschieden artiger Handlungen, die man alle mit dem Begriff der Beleidigung bezeichnet, — ein Zusammenwersen, bei welchem der Ehrbegriff entschieden zu kurz kommt. Sagt A. zum B. in der Erregung irgend ein Schimpf wort, so hat da« verhältnismäßig wenig auf sich und die Sache mag mit öffentlicher Abbitte und leichter Sühne abgrthan sein; sagt er ihm aber — ob wissentlich oder irnhümlich, bleibt sich gleich — fälschlich irgend eine unehrenhafte Handlung nach, so liegt der Fall dann doch etwa« ander« und sollte nicht so leicht und einfach abgemacht werden können. Hier müßte di« gütliche Beilegung nicht so gar sehr erleichtert sein; e« würde die Zungen etwa« vorsichtiger machen und den Werth der bürgerlichen Ehre Jede« etwa« eindringlicher zu Gemüihe führen. Wir sind in dieser Hinsicht aber bei unfern Einrichtungen sehr inkonsequent: wenn mir Jemand Hab und Gut stiehlt und e« mir später wieder zu« Mckgiebt, so wird er — mit nur ganz vereinzelten Ausnahmen — von Amt-wegen verfolgt und be straft, und da« Zurückgeben, wie meine eigenen Wünsche, machen ihn nicht frei davon; wenn er mir aber meine Ehre nimmt und da« dann später wieder durch eine Ehrenerklärung gut zu machen vermeint, dann halten wir die Sache für erledigt, kein Staat«, anwalt hat sich darum zu kümmern, und nur selten denkt Jemand daran, daß die Ehre sich durch eine solche Ehrenerklärung viel weniger zurückgeben läßt, al« Hab und Gut zurückerstattet werden können. Kommt ia dieser Sachlage nicht ein gut Stück Materialismu« zum Ausdruck, der sich um die Ehre weit weniger kümmert, al« um da« liebe Geld? E« ist ja ein Grundsatz vieler Biedermänner, die r« nach landläufiger Ansicht .sehr weil' gebracht haben: Mögen die Menschen von uu« denken und reden wa« sie wollen, da« Geld haben wir doch! — Aber sollte e« nicht an der Zelt sein, mit dieser An schauung wenigsten« auf dem hier in Rede stehenden Gebiete zu brechen? chkchks; te» welche» «» üRlch »ar, «dl« veffe« PostverMinmg lu'S Seb« ttrtev, — Ehrenhaftigkeit von Andern attrstiren I« Monat Decrmber 1880 hatten die 21 Spar- lWW däschhea Indern diese Ehren- raffen der Lausitz 728-021 Mk. 83 Pf. Ein- und er angetastet hatt«, uud werden sagen: 615,283 Mk. 67 Pf. Rückzahlungen. (Bet Bischofs werda betrug die erstere 81,077 Mk. 36 Pf. und die letztere 31,970 Mk. 87 Pf. -fff Die kleine Schaar der Veteranen der Frei heitskrieg« von 1818—15 ist wieder durch den Tod gelichtet worden. Der Hingeschiedene ist der peu- sionirte Grevzaufseher Knoll in Wehr« darf. Der verstorbene, welcher al« Artillerist verschiedene Schlachten und Kämpfe mitgemacht, wurde von den königl. Grenzaufsrhern zu Steinigtwolmsdorf, WehrS- dorf uud Sohlaud, sowie dem WehrSkorfer Militär verein und sonstiger zahlreicher Begleitung am 20. d. M. zur letzten Ruhestätte gebracht. Der Militär verein gab nach Einsenkung de« Sarge« auf dem Friedhof die üblichen 3 Salven ab. -f Der allgemeine Turnverein in Leipzig hat im vergangenen Geschäfl«jahre im Sommer 1037, und sür den Winter 918 Eingeschriebene gehabt. Die Einnahmen betrugen 15,017 «k. 35 Pf., die Ausgaben 14,669 Mk. 86 Pf., da« Verein-Vermögen beträgt 11,992 Mk. Die Borturnerschaft zählte 46 Mitglieder. Der vom Verein vermittelte Turn unterricht für Schüler wurde im Winter 1879 bi« 1880 von 1939 und im Sommer 1880 von 1123 Theilnehmern und Theilnehmerinnen benutzt. *** Der sächs. Dampfkessel-Revision«- Berein mit dem Sitze in Chemnitz hielt am 14. d. M. seine 3. General-Versammlung ab. Der Bericht de- Vorstande« brachte nur Erfreuliche« au« dem Berein«leben im 3. Geschäftsjahre. 113 Firmen mit 250 Dampfkesseln sind im Jahre 1880 dem Vereine beigelreten. Diese Vergrößerung der VcreinS- thätigkeit machte die Anstellung eine« dritten Ingenieur» nöthig. Die dem Verein zustehenden Rechte wurden durch Verfügung de« königlichen Ministerium« er weitert. Auch die Verhältnisse der Verein«casse ge stalteten sich im verflossenen Jahre außerordentlich günstig, e» wurde ein Ueberschuß von 4109 Mark erzielt, über dessen Verwendung die Versammlung Beschluß fassen mußte. Auf Antrag de« Vorstandes wurde, unter allgemeinem Beifall, die Bildung einer UnterstützungScasse für die Ingenieure au-gesührt und derselben 2000 Mark überwiesen. Weiterhin wurden dem Reservesond 1000 Mark zugeschrieben und der Rest auf neue Rechnung vorgetragen. E« ist dem Vereine zu wünschen, daß er auch ferner einen gleich vortheilhaften Jahres-Abschluß erziele. Die 3. Claffe der 99. Landeslotterie wird am 7. und 8. März gezogen. Die Erneuerung der Loose ist spätesten» vor Ablauf des 27. d. M. zu bewirken. An Stelle de» abgehenden SchuldirectorS der Stadtschule ia Zittau, de« Herrn Schuldirector Brunner, ist Herr Schuldirector O«car Fink aus Kamenz berufen worden. In einem Dorfe bei Zittau sollte die Haupt straße de« Orte« verbreitert werden. Wie sehr ost in solchen Fällen wurden von einzelnen der Adjacenten übertriebene Entschädigungsansprüche für Abtretung von Grund und Boden gestellt, ». A. auch von einem Bäckermeister. Gr verlangte für ein schmale« Streifchen Land nicht weniger al« 300 Mark. Unter solchen Umständen wurde da« Expropriations verfahren eingeleitet und durchgeführt. Die Garten mauer de« Bäcker« wurde um einige Zoll zurück gesetzt und al« Entschädigung wurden nicht mehr al« 80 Pfennige berechnet. Der Elbthalbote schreibt: „In Eber«bach droht man mittelst Briefen in Kürze Schandthaten auszu führen, welche geradezu entsetzlich sind. Drei Be wohner wurden durch solche aufgefordert, eine Summe Geld in die Gärten ihrer Grundstücke zu legen, welche al«dann abgeholt würde. Sollten sie der Aufforderung nicht nachkommen, würde man ihr« Grundstücke seiner Zeit in Brand stecken, sie hängen und dergleichen fürchterliche Handlungen mit ihnen vornehmen. Die Brief« sind unterzeichnet: „Zigeuner hauptmann Ruffo nebst seiner Bande von 30 Mann." Die Sache ist der Polizei in die Hand gegeben worden." Ein unsinniges Kunststückchea mußte in einem großen Fabrikorte der Lausitz ein lunger Mann mit dem Tode büßen. Der Leichtsinnige erbot sich, einen Gla-cylivdrr nebst einem Talglicht zu verspeisen; natürlich ging mit dieser Zuspeise der Cylinver herunter, aber der durch die Splitter und Scherben aagerichtete Schaden in der Speiseröhre und dem Magru warf den Tollkühnen auf« Krankenlager, von welchem ihu nur der Tod erlöste. Der Grverbevereiu in Plauen t. v. beschäftigte sich vor einigen Tagen mit der vom Stadtrathe zu Chemnitz «»«gegangenen Frage über Aufhebung oder Beibehaltung der Jahrmärkte. Zur Annahme ge laugte der Antrag: .Der Äewerbevereiu zu Plauen spricht sich im Interesse der Plaueu'schen Gewerb- treibeuden für den Wegfall der Jahrmärkte in Plauen unter der LorauSsrtzung au», daß gleichzeitig