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iorputzrü« IN Bestellungen werden bei allen Postanftaltrn de« deutschen Reiche«, für Bischofswerda und Umgegend in der Expedition diese« Blatte« angenommm. Fünfundd r IMgßer" Diese Zeitschrift erscheinr wöchentlich zwei Mal, Mittwoch» u. Sonnabends, und kostet einschließlich Her Sonnabend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich I Mk. üv Pfg. Inserate, welch« in diesem Platt« dir weitest« BerbrritW finden, werden di« Vtenttag und -rrttag früh» Uhr «Ui nommen und kostet die dreigespalttae Eorpulzeil« 1V V Geringste« Jnseratenbetrag 2d Pfg. Am 30. «pril und 1. Mai 1880 sollen die Lokalitäten des Amtsgerichts gereinigt werden, was mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß atz Liesen beiden Tagen nur dringliche, unaufschiebbare Geschäfte erledigt werden können. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 6. April 1880. Mttnitius Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend. Amtsblatt -er Königl. Amtshauptmannschakt, -er Königs. Schul-Inspection u. -es Königs. HauptsteneramteO zu Dautzen, sowie -es Königs. Amtsgerichte» un- -es Sta-trathes zu Vischofswer-a. Mllr. Auf Antrag der Erben soll da« zum Nachlaß des Hausbesitzers Und KramerS Friedrich August Caspar in Frankenthal gehörige Brd.-Cat.-Nr. 133 Folium 39 für genannten Ort, nicht minder da« zu diesem Nachlaß gehörige Wiesengrundstück Folium 908 für Frankenthal den 1. Mai d. I., Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle im Nachlaßhause an den Meistbietenden, jedoch unter Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten versteigert werden. Die Versteigerung geschieht erst einzeln, dann werden beide Grundstücke zusammen ausgeboten. Die BersteigeruugSbedingungen sind in der im Erbgericht zu Frankenthal aushängenden Bekanntmachung enthalten. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 8. April 1880. Manttius. —! A- der dortigen Nngeu der zu zeigen. Bekanntlich ist aber nicht alle» GoldA waS glänzt! In Oesterreich dauert die Budgetdebatte noch fort und vor deren Beendigung wird auch die . Ministerkrisis, hervargerufen durch Verweigerung des Dispositionsfonds für da» Ministerium Taasst, Im Gasthofe zur deutschen Eiche in Nicderncukirch sollen Donnerstag, den 29. April 1880, Vormittags 11 Uhr, zwei Kleiderschränke und eine Lade meistbietend gegen sofortige baare Zahlung versteigert werden, waS hierdurch bekannt gemacht wird. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 20. April 1880. Der Gerichtsvollzieher. Appolt Politische Westschau Beim Rückblick auf die Ereignisse der abgelaufenen Woche gedenken wir nochmals de« Festtage«, den unser sächsisches Volk mit seinem Königshause am 23. April feierte. Weniger al« irgendwo ander« Hat in unserem Lande widerwärtiger Byzantinismus Wurzeln geschlagen. Schlicht und einfach, wie eS der Charakter unsere« Volkes mit sich bringt, haben sich jederzeit die Gefühle der Sachsen für ihr König«- HauS geäußert. Aber um so inniger und herzlicher Wird eö heute allenthalben empfunden, wie dankbar wir der Vorsehung sein können, daß sie uns in unserm König Albert einen Fürsten gegeben, der da schön« Kleinod in der Krone seiner Väter — die Liebe seine» Volke« — durch die gewissenhafteste Ausübung seines Herrscherberufes hochzuhalten und zu wahren versteht. Gerade in unserer vielfach be wegten Zeit, welche die ältesten und festesten Bande zu lösen oder koch zu lockern Gefahr läuft, müssen wir «« ja als ein hohe« Glück betrachten, auf unserem Königsthrone einen Fürsten zu sehen, der mit unserem Volke durch eine Reihe hervorragender Lhaten, durch Jahrzehnte lang ununterbrochene Arbeit — in der friedlichen Wirksamkeit wie auf Len blutgetränkten Feldern Schleswig-Holstein«, Böhmens und Frankreichs — unlöslich verbunden ist! Mögen wir von Deutschland au» die Blicke «ach Osten oder nach Westen lenken, so fühlen wir deutlich, welcher Segen in dem Bunde ruht, da« Fürst und Volk umschlingt; ein Band, geschlungen von der aufrichtigen Hingabe de« Fürsten an seinen Hohen Beruf und der verständnisvollen, dankbaren Mitwirkung des Volke» bei dieser Arbeit für die Gesammlheit. Die ganze Entwicklung de« deutschen Volke« beruht auf monarchischer Grundlage, unser ganze« Culturleben ist unlöslich mit der monarchischen Staat-Verfassung verbunden; und nicht zum Wenigsten war e« unser Fürstenhaus, welche« zu dieser Ge staltung beigetragen. Die Bürgschaft für eine ruhige nod gedeihliche Weiterentwicklung unsere» VolkSthum« erblicken wir in diesem Verhältnisse, dem Dauer zu wünsche« wir alle Ursache haben. .... „ , Der VundeSrath ist dem preußischen Anträge gefunden hat. Während in den letzten Jahren nicht« auf Abänderung seiner Geschäftsordnung bereitwillig beigetreten und auch der Reichstag erklärte seine Aebereinstimmung mit mehreren wichtigen Vorlage« der Reichsregierung, z. V. mit dem «ilitärgesetz, -den» Wnchergesrtz, dem Soctaltften-efetz, dessen G«ttnog«dauer sich nunmehr bi« zum 30. September L884 erstreckt, dem Gesetz wegen Unter« ßtütznna der Seehaadel»-estllschast re. - Gerade dieser letztgenannte Entwurf kau« nur freudig -qMt «erde«, obgleich e» auch ihm 1« Reichstage r.l.-. die Deutschen in der - Ükädtt und sogar MdaVkNltmuacht SectionSrath Schwege! wurde abgesHt, weil er im Abgeordnetenhause den Dispvfitionsfond verweigern half. Aus Südtirol bringen Zeitnugen die Mit- theilung, daß drei kaiserliche Beamte de« Postamts». ^ in Ala plötzlich telegraphisch abberufea worven find^H: weil sic gelegentlich einer «brodunterhaltung vchts.s Jtalianissiini, der sie persönlich beigewohnt, sich ew- H geblich unvorsichtige AeußeruugeN erlaubt haben, Ne D als Sympathie-Bezeigungeu für die Bestrebungen H der „Jrrcdenta" autgelegt werden konnten. Eia«r ° der Beamten ist nach Meran, der andere nach Franzensfeste und der dritte nach Kufstein vtrW , Z worden. In den letzten Tagen wurde nun auch A l der Verwalter de» Postaütte« von Ala, Herr Hermann Risbeck, durch seine Versetzung in den Dispoai-eÜ- § tätSstand überrascht. A Am 20. d. trat«! in Frankreich die Sammern A wieder nach ihren Osterferien zusammen. Ein in A Paris circulirende» Gerücht von der beabsichtigten A Auflösung der Deputirterüammer vor Ablauf ihre» Ä Mandat» verdient keinen Glaube«. Die jetzige« , Deputirten haben z» wenig practische Resultate ihrer Berathuugen aufzuweisen. Die Versprechung«» aller möglicher Reformen und Freiheiten, mit den« man in den Wahlprogrammen so freigebig tüat^ As wurden mehr oder weniger nicht gehalten, mW die A Wähle« sind weit entfernt, besonder« zufrieden M H sein. Selbst die republikanische Presse kann nicht H umhin, eine gewisse Mißstimmung im Laave aoznao» ' kennen. Biele Depmwte abdr, welche jetzt Geltest» A heit hatten, ihre Mandataren Wied« ein wertig qü den Pul« zu fühlen, sind an» de« ParlameNtSserit» mit klarer ErktNNtniß ver Situetioa zurückgekrhvt, A und sie hegen demnach durchaus nicht den Wunsch^ A unter solchen wenig vortheilhaftrn Bedingung«« de» > Feuer der Wahle« Voreilig sich anrzasetzen; sie möchten vielmehr in dem letzte« Abschnitt der Segw- laturprriove die gegenuÄrtigSn Empstadungeu de» Lande« noch umzufti»«« sochea, «ad wrutgftetzß erst einige — ü Jntereffeu de« ! sie wollen erst. Vllättz »« legen genötMl SN A jede Kohlenstation, jeves Wmkelchen, wo etwa auf Uebrige dazu bei, die neue Welt im rosigsten Lichte weitem Erdenrund da« deutsche Banner selbstständig wehen könnte. Schon beim Anblick der Möglichkeit irgend einer kleinen Deutschen Colonisation zittern viele deutsche Michel vor der Gefahr, baß Deutsch land auch zur See einmal gezwungen werden könnte, für seine Flagge einzmreten. Es ist höchst characte- ristisch, daß im Auslande die Gegner der Reichs- nicht zum AuStrag kommen. __Eiastweilea^unt«HLM L regicrüng in der Südsce-Angelegenheit gelobt werden, man sich miA Maßregelungen einzelner Beamtet, daß man in Frankreich und England auf ihre ab lehnende Haltung im Reichstage Hoffnungen baut. Der Mißgunst und dem Unverständniß für diese vaterländische Angelegenheit in ferner Zone ist gegen wärtig Gerhard Rohlf«, der berühmte Reisende, scharf entgcgengetrcten. Er schildert die ächt deutsche Schwärmerei für „humanitäre Jveen, Civilisation und Cultur", bei denen aber der Deutsche vergißt, für seinen Säckel zu sorgen, wie die Franzosen und Engländer in den colonialen Angelegenheiten eifrig ihr Geschäft im Auge haben, so daß kein Tag ver geht, wo man die Regierungen nicht ermahne, irgend ein fernes Gebiet zu annectiren. Bei uns aber, wo gerade jetzt die Auswanderung kolossale Dimensionen annimmt, legt man der Reichsregierung die größten Schwierigkeiten in den Weg, weil sie ein paar kleine Inseln der Südsee gewinnen und dort einen Anfang mit der Colonisation machen oder begünstigen will. WaS die vorstehend erwähnte Auswanderung be trifft» so scheint die Erwartung großen Glücke» in Amerika dazu mehr zu reizen, al« die Unzufrieden heit mit dem Loose in der Heimath. ES ist heute für die Au«wanderung»lustigen in Deutschland nicht schlechter, al« e» seit Jahren war; aber e» ist in Amerika heute viel bester und verheißungsvoller, al» e« dort in den letzten Jahren gewesen ist — da« girbt den Ausschlag. Bon den bei der Auswanderung immer mitsprechenden beiden Faktoren: der Unzu friedenheit mit den heimischen Verhältnissen und der Hoffnung auf golvne Berge in der neuen Heimath, ist der letztere gegenwärtig der weitaus stärkere. Alle amerikanischen Berichte lasten erkennen, daß dort rin gewaltiger Aufschwung der GrschSfte statt- al« Klagen über die herrschende Noth über den OceaN zu un« herüberdrangen, kommen jetzt begeisterte Loblieder über den glänzende« Verdienst, der Jeden erwartet, wenn er nur arbeiten will. Da müßte e» ja ganz sonderbar zugehen, wenn i« unsere« zu« Wandern allzeit aufgelegten, zur Seßhaftigkeit nie besonder« neigenden Volke sich nicht »KLust zur Auswanderung auf« Neue rrgrü wollte. Wa« Jahre lang durch die zu un» gelangten trüben ameritaoischtn Berichte ürrückgehalten war, da» ergießt sich jetzt tu breite» Strom« Nach der netzen Wett. Die Briefe " ' kV-rMn- VAE