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W st«:- ' an» W MU Rlrche ergebenen Präsidenten der Republik begnügen. Extrazuge können sich auch Richtturner, die Ausflug nach dem Rheine rc. unternehmen wollet^ betheiligen. Finden sich genug Theilnehmer, so soll von Leipzig au» auch ein Extrazug über Thüringen ü Billet 3. Classe etwa 20 Mark unter gleichen Be dingungen abgelassen werden. Die Fahrkosten der Abgeordneten für den sächsischen Turntag wird künftighin die KreiScassc zurückerstatten und zwar TageSbillet 3. Classe. Durch freiwillige Beiträge will man nach und nach den Grundstock einer UnterstützungScasse beim Turnen verunglückter Turner legen. Mit allerhöchster Genehmigung ist der Forstrrnt- beamte Franz Edwin Löwe von Wurzen nach Schandau versetzt und dem Forstrentbeamten Friedrich Albert Bachmann, zeither in Colditz, die Verwaltung de» die bisherigen Forstrentamtsbezirke Wurzen uÄ Colditz umfassenden Forstrentamt» Wurzen über tragen worden. Die im vorigen Jahre gemachten Versuche, da»^ Edelweiß, jene zarte Alpenpflanze, in der sächsischen Schweiz und im Riesengebirge einzubürgern, sind ge glückt. Man will in diesem Jahre den Versuch machen, die Alpenrose zu cultiviren. Kamenz, 14. April. Ein für die Industrie unserer Stadt bedeutsames Jubiläum beging in aller Verschwiegenheit Herr Tuchfabrikant Adolph Minck- witz, indem derselbe zur diesjährigen Ostermesse da» 100. Mal den Weltmarkt Leipzig» bezog und die Firma seines von ihm begründeten Geschäfts per sönlich vertrat. — Wenn man hoffte, das seit einiger Zeit so häufig von Feuersbrünsten heimgesuchte be nachbarte Dorf Bernbruch werde endlich davon verschont bleiben und zur Ruhe kommen, so ist man im Jrrthum gewesen; denn in vergangener Nacht in der 2. Stunde ist schon wieder daselbst rin Brand ausgebrochen und das Gut Joh. Georg Schöne'S bis auf die Scheune in Asche gelegt worden- Daß wieder ruchlose Hand das Feuer veranlaßt hat, dürste außer Zweifel sein. (K. W.) Am 11. d. Nachmittags löste sich im Amselgrund in der Sächsischen Schweiz ein großer Felsblock von., seinem vieltausendjährigen Sitz und hat, indem er^ alle Sträucher und Bäume, die ihm auf seiner» Wege entgegenstanden, wegrafirt, in der Nähe des sogenannten Schwevenloche« einen neuen Ruhepunkt gesunden. Ueber den durch den Grund führende» Fußweg ist der Block weggcsprungen und hat dabei nur die Böschung aufgewühlt. Am 14. d. Mittags verunglückte auf Bahnhof Dahlen an der Leipzig-Dresdner Eisenbahnlinie ein in der Richtung nach Dresden verkehrender Güterzug dadurch, daß bei der Ausfahrt aus ge nanntem Bahnhofe ein der Köln-Mindener Bahn gehöriger Wagen entgleiste und da» Umstürzen de» PackmeisterwagenS sowie starke Beschädigung auch- mehrerer anderer Wagen verursachte. Leider ist dabei auch ein Menschenleben zu beklagen, es wurde nämlich der Wagenwärter des Zuges, Namens Jehm, in DreSden-Neustadt stationirt, von einem Wagen erdrückt, zwei andere Zugsbeamte erhielten leichte Verletzungen. Beide Gleise wurden gesperrt und mußten die Passagiere der Personenzüge an der Uofallstelle umsteigen, bi» eS Abends gegen halb 7 Uhr gelang, ein Gleis wieder frei zu machen. Wie aus Radeberg gemeldet wird, brannte daselbst am 15. früh halb 9 Uhr der Dachstuhl de» Pichhause» der Radeberger Actienbierbrauerei infolge des UebergehenS des Pichkessels ab. Nachtheile sind durch den in einer halben Stunde gelöschten Brand weder pecuniär, noch hinsichtlich de» Betriebe» für die Brauerei daraus entstanden. Deutsche- Reich. Bischofswerda, 16. April. Der Frühling, der «ms oft unliebsam mit einem »Schauer körnigen Mrs' überrascht, entfaltet jetzt seine Herrschaft von Tag zu Tag mehr. Die Bäume und Sträucher Wagmaus, die Glasflächen zeigen ein belebte» Srün, uud auf den sauber bereiteren Beeten stecken die buntfarbigen Krokusse, sowie die Veilchen und Stiefmütterchen bereits ihre Köpfe hervor. Kurz, es Faust's Wort: »Ueberall beo, Alles chill sich mit «trklichktt übersetzt wird. !, 'V. L Bei der am 14. April stattgefundenen Ersatzwahl im zweiten Reichstagswahlkreise in Berlin erhielten Virchow 8150, Duncker 1852, Körner (Social demokrat) 2725 Stimmen. Zersplittert waren 70 Stimmen. Virchow ist somit al» Reichstag-abge- ordurter gewählt. Auf der Tagesordnung der am 15. April statt gefundenen Sitzung de» Bundesrath» stand der Antrag Preußen» auf Revision der Geschäfts»- ordnung de» Bundesrath». Zur 150. Jubelfeier de» Ziethen'schen Husaren regiment» traf der Kaiser am 14. April in Rath«» now mit dem Kronprinzen, den Prinzen Wilhelm^ Carl, August von Würtemberg, von Hohenzolleru^ Friedrich Carl uud dem kurz zuvor von Hannover etngetroffenen Prinzen Albrecht rin und wurde vo» den Spitzen der Civil- und Militärbehörden vod einer jubelnden Volksmenge empfangen. Die L chützm- und Krtegrrvereine, die Feuerwehr uud di« Schm" jugend bildeten vom Bahnhof bis zur Stadt Spalier- Der Kaiser fuhr, auf dem ganze» Weg« doa^WM' zahllosen Bevölkerung begrüßt, in offMk IMW »ach der Reitbahn des Skgimmts, chgHKM Machend wardr für die Entscheidung in de» MEtaatsartloueu. '7". ... M -egen Preuße» war vornehmlich rin Werk dieses eine am 21. Januar, die andere am M «ufiusse»; «, sollte die Ergänzung der Beschlüsse M des vaticauischrn Concil» auf dem weltlichen Ge- U biete herbeiführen. Demnächst haben unter der M Präsidentschaft de» Marschall» Mac Mahou jesuitische M Einflüsse in die bekannte parlamentarische Jntrigue M zur Wiederherstellung de- Königthum» Heinrich'» V. U die Fäden eingeschlofseu, haben da» Ministerium M Broglie vom 17. Mai 1877 au» der Versenkung M' amporsteigen lassen. Kein Wunder, daß die ent- M schiedrne Wendung zur „ehrlichen Republik" hin, M welche Frankreich seit dem Amtsantritte de-Präsidenten U. Gr6vy genommen hat, von dem Jesuitenorden al« M einer der härtesten Schläge für seine Pläne betrachtet U und daß die französische Republik seitdem keinen ge- U Ehrlicheren Gegner al» die ehrwürdigen Väter der M,Gesellschaft Jesu hat k D E» ist in der That ein Kampf auf Leben und M Lod, der seit dem 30. Januar 1879 zwischen der M französischen Republik und dem Jesuitenorden, al» dem M Leiter aller antirepublikanischen Bestrebungen, geführt 8 wird^ wenn man von den letzteren die vorläufig noch die Eutscheid»»- i» de» wichtigsten vischofswerda. Der hiesige SIrchenvorstaod Stationen (z. v. Zittau, Löbau, Bautzen) I Der Krieg des Jahre« 1870 hat blsher iu diesem Jahre zwei SitzungenSehalteu,- mit gleicher Gültigkeitsdauer gelöst werden. l 23. Februar. " - -- - I» der erster« machte der Vorsitzende zurrst Mit theilung über die von Herrn Louis Großmann der Kirche gemachten Geschenke eines Laufteppich» für den Mittelgang und eine« Vorhänge» am Haupt eingange, sowie zweier neuer Altar-Bouquet» von der hiesigen Juaggrsellen-Fraternität. E» wurde be schlossen, den Schenkgebern den Dank de» Kirchen vorstande» schriftlich auSzusprechen. In Bezug auf den vom Herrn Kirchenbaumeister Altendorff in Leipzig entworfenen Plan einer Kanzel für hiesige Hauptkirche, wurde beschlossen, denselben an die Baudeputation zur Prüfung abzugeben, in Bezug auf die Reparatur der Orgel in der Gotte-ackerkirche aber beschloß man, den Orgelbauer in Steinigt wolmsdorf zu Rath« zu ziehen. Auf Antrag de» Vorsitzenden genehmigte der Kirchenvorstand die Ein richtung von «beodgotteSdiensten während der Passion-zeit. Der Haushaltplan für da» Jahr 1880 ward gleichfalls genehmigt, doch soll derselbe im künftigen Jahre bereit» im Monat November zur Berathung und Beschlußfassung vorgelegt werden. Die Anfrage der kgl. Kirchen-Jnspection, ob der Kirchenvorstand durch den Antrag de- Herrn Archi- diaconu» Rehbock auf eine Gratifikation von 600 Mark au» dem geistlichen Kasten als Entschädigung für unterbliebene Erhöhung de» aus demselben zu gewährenden Fixum» Rechte Dritter geschädigt glaube, wurde dahin beantwortet, daß dies zwar nicht der Fall sein würde, daß aber im Fall der Genehmigung diese» Gesuches sämmtliche Geistliche und Kirchendiener auf eine entsprechende Entschädigung Anspruch machen könnten. Endlich wurde das jähr liche Fixum der Herren Lehrer in Belmsvorf und GeißmannSdorf auf 5 Mk. für Ersteren, auf 9Mk. für Letzteren festgesetzt, wogegen für jede» einzelne Leichensingen in BelmSdorf 1 Mark, in GeißmannS dorf 1 Mark 50 Pf. zur Kirchencasse zu zahlen sind. In der zweiten Sitzung am 23. Februar berichtete zuerst die Baudeputation über eine noth- wendig gewordene Reparatur an den Glocken, mit welcher Herr Glockengießer Große beauftragt wurde, ingleichen über die Anfertigung einer interimistischen Kanzel, die Herrn Baumeister Mittag übertragen wurde. Der vom Orgelbaumeister Richter in Steinigtwolmsdorf eingereichte Anschlag einer Re paratur der Orgel in der Gottesackerkirche im Be trage von 50—60 Mk. wurde genehmigt. sz Umschau in der Lausitz, 14. April. Den 12. wurde der Zimmergeselle Koban von der Sridau, auf dem Zimmerplatze des Herrn Baumstr. Mörbitz in Bautzen, von einem Langholzwagen über fahren und so gefährlich verletzt, daß er bald darauf starb. — Den 13. wurde der Zimmermann Klausch von der Seida, verh. und Vater von 2 Kindern, in Bautzen auf der Straße von einem Schlagflusse getroffen und getödtet. — In Löbau ist bei einem Kaufmann in der Nacht vom 11. zum 12. ein frecher Einbruchsdiebstahl verübt worden. Die Diebe erbeuteten außer verschiedenen Maaren auch ca. 10 Mark Geld. — Den 8. d. wurde zu Oybin ein Gebirgsverein in'» Leben gerufen und Herr Literat vr. Moschkau von dort zum Vorsitzenden erwählt. Das dortige „Oybin-Museum" wurde im neuen Locale am 11. d. M. eröffnet. — Am Bautzner Gymnasium wurden am 10. d. M. die Herren Or. Jßleib und vr. Mucke (gebürtig au» Großhähnchen) al» Oberlehrer verpflichtet. Vom 3. bi» 25. Mai d. I. wird die 5. Classe der königl. sächs. Landeslotterie gezogen werden, und hat die Erneuerung der Loose bi» spätestens zum 25. April zu geschehen. Ein Verein sächsischer Kameraden, welcher au- ehemaligen Militär» de» 12. (königl. sächsischen) «rmeecorps besteht, hat sich am Sonnabend in Berlin constituirt. Der Verein wird am Geburts tage König Albert'» (23. April) sein Stiftungsfest feiern. Betreff- der Einführung einer neuen Recht schreibung in den Schulen de- Königreich» Sachsen, die in einigen Blättern al» bestimmt bevorstehend bezeichnet wurde, ist, wie der „Dr. Anz." schreibt, eine definitive Bestimmung überhaupt noch nicht getroffen und würde, wenn e» sich bestimmt hierum handeln sollte, jedenfalls auch den Wünschen de« Verein« deutscher Buchhändler in Leipzig entsprechend, die» in Uebereinstimmung mit den bezüglichen preußisch- bairischen Vorschlägen geschehen. Von den Beschlüssen de» sächsischen Turntages zu Frankenberg berichten die „Z. N." Folgende»: 1) Zu dem deutschen Turnfeste in Frankfurt am Main werden die sächsischen Turner einen Extrazug von Drr»drn au» veranstalten, welcher seinen Weg über Hof, Würzburg rc. nimmt. Ein Billet 3. El. mit vierzehotägiger Gültigkeit wird höchstens 2V M. kost«, vis nach Dresdru könne» von verfchiedearn 8 E» ist in der That ein Kampf auf Leben und französischen Republik und dem Jesuitenorden, al» dem Letter aller antirepublikanischen Bestrebungen, geführt Im Verborgenen sich haltenden Pläne de» Prinzen Jerome Napoleon ausnimmt. Sonst aber stellten Legitimisten, Orleanisten und jene altgläubigen Bona- partisten, die am liebsten den Schatten de« kaiser lichen Prinzen auf den Thron setzen möchten, den Vätern der Gesellschaft Jesu ihre Mittel und Stimmen zur Verfügung. In diesem Zeichen find sie alle einig. Die Reaktion Frankreich» sammelt sich unter dem Hute de» Jesuttrn-GeoeralS; sie überläßt die Austragung der Thronansprüche der verschiedenen Prätendenten dem Schiedsspruch de» Vatikans, wie es scheint; ja sie würde sich auch, wenn e» nicht anders ginge, mit der Einsetzung eine» der römischen Die Jesuiten in Sonderheit würden unter" einem solchen Präsidenten, der lediglich ihnen und keinen geschichtlichen Ueberlieferungen seine Einsetzung ver dankte, vrrmuthlich sogar noch bessere Geschäfte machen, al» unter einem Kaiser oder König au» einer der historischen Dynastien, der doch immer auf eine gewisse „Hausmacht" von Sympathien sich stützen könnte. Nicht um kirchenrechtlicher Fragen wegen ist in Frankreich der Culturkampf entbrannt, sondern um einer Machtfrage wegen. Die Republik und die ulkt ihr e» ehrlich meinenden Parteien konnten es »eicht länger dulden, daß die Jugend der höheren Stände systematisch in Feindschaft gegen die Repu blik erzogen wurde, und zwar von den Mitgliedern einer Gesellschaft, welche seit Jahren schon in dem Offizier- und Richterstand Tausende ihr ganz ergebener Personen hat aufsteigen sehen. Ob in den März- decreten die richtigen Mittel ergriffen worden sind, um diesen der Republik täglich gefährlicher werdenden Einfluß zu brechen, ist zweifelhaft. Die Verfügungen, welche das den Jesuitenorden in Frankreich aufhebende Drcrrt trifft, können, ohne daß die Wirksamkeit der Jesuiten darunter erheblich leidet, mit Leichtigkeit umgangen werden. Natürlich haben die Jesuiten und die anderen Nicht autorisirten Congregationen, welchen letzteren »om cleriralen Wohlfahrtsausschuß bereit« angeralhen wird, die ihnen aufgegebene Nachsuchung der Autori sation zu ignoriren, noch mehrere Monate Zeit, um ihren Kriegsplan im Einzelnen festzustellen. So viel scheint aber schon jetzt sicher, daß eine Unterwerfung unter die Märzdecrete von Seiten des Jrsuitenorden» uicht stattsinden wird. Die Jesuiten werden, um den von ihnen erworbenen Einfluß thatsächlich zu behaupten, jedes Mittel zur stillen Umgehung de» Decrete» vom 29. März versuchen; außerdem aber werden sie, um die öffentliche Meinung aufzuregen, in einen „geräuschvollen Kampf mit den Waffen de» Gesetzes" eintreten. E» steht ihnen in diesem Kampfe die Mehrheit de» Senat» zur Seite, und zwar ist dies für sie namentlich darum von Wichtigkeit, weil ohne ein Gesetz, da» heißt ohne die Zustimmung des Senat», die Regierung die lange schon ange- kündigte Säuberung de- Richterstande» von den Feinden der Republik nicht in die Hand nehmen kann. Fo bev ?or M tro M kur Äh befi und mc R« D na S Lui Lä M ge fü dv D