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Mittwoch dm si. März. er säcWche Bestellungen werden bei allen Postanstalten det deutschen Reiche«, für Bischofswerda und Umgegend in der Srpedition diese« Blatte« angmawmm. Fünf«nddre7WPer"Jabrga«g. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Vkittwoch« u. Sonnabend«, und kostet einschlketlich ?>er Sonnabend« »rscheinmden „belletristischen Beilage" vierteljährlich I Mk. SV Pfg. Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen «nd Umgegend, Amtsblatt der König!. Amtohauptmannschakt, der König!. Achul-Inspeclion u. des König!. HauptsteneramteG zu Dauhen, sowie des König!. Amtsgerichte» und des Itadtrathes zu Vijchofswerda.' Inserat», welch« in dtesem Blatte die weitest« BerbrrttMW findm, werdm bi« vimltag und Sreitag früh» Uhr ana— aommm und rostet die dreigespaltene Sorpu«z«tle 10 Pf. Geringster Jnseratenbetrag 2s Pfg. -V 2« Die zur ConcurSmasse des BäckerS und Krämers Oskar Görne in Obex-Reukireh gehörigen Materialwaaren, Cigai TTabackoorräthe, Laden- und Bäckereiutenstlien, eine Handharmonika, ein Bierapparat, ein Gewehr, ein Zughund nebst Handwagen und H- schlitten, Wein, Möbels, Gläser u s. w. sollen durch den Unterzeichneten ! Mittwoch, den 7. April d. I., Vormittags von 8'>r Uhr an, ün dem Hause Nr. 138b des BrandcatasterS für Ober-Neukirch Lausitzer SeitS (in der Nähe des Bahnhofes und des Gasthofes zur goN ^rouej gegen sofortige baare Bezahlung an den Meistbietenden versteigert werden. Bischofswerda, am 24. März 1880. vor Lvlleursver^sltvr im Lörav'sede» Lonenrse: RechtSanwalt Roch. Bestellungen auf den „fächfischen Erzähler", welcher mit dem 3. April ein neues Quartal beginnt, werden bei alle». 'NR*, Postämtern, sowie in der unterzeichneten Expedition angenommen. Unsere geehrten auswärtigen Abonnenten, welche daS Blatt M 'durch die Post beziehen, wollen ihre Bestellung auf den „sächsischen Erzähler" gefälligst baldigst aufgebett, damit dieselben pünktliche <n den Besitz desselben gelangen. Lxpeäilioll sses „8kil!il8i8eKkll LrMIvrz". ^Dikjmigen, welche gesonnen sind, der hiesigen Stadtgemeinve85 Kubikmeier Pflastersteine und 30 laufende Meter Granittrottoirplat^M^- ^ tu der Länge von 115 Centimeter, sowie 30 Meter Granitbordsteine in der Breite von 38 Centimeter franco Bischofswerda zu liefern, wollen ihre Preis» D Offerten bi» Freitag, den 2. April d. I., beim unterzeichneten Stavtrath einreichen. Stadtrath Bischofswerda, am 25. März 1880. Sin, Politische WeUschau. Der Odem des Friedens wehte in der hinter «n- liegenden Festzeit durch Deutschland und Lanz Europa. Ueberall herrschte Ruhe, überall aber Klangen auch dir schönen Worte unsere« Kaisers wieder: .Wenn die Zeitungen jetzt schreiben, daß der Friede gesichert ist, so treffen sie da» Richtige!" Namentlich trägt hierzu die zwischen Rußland und Frankreich eingetretene Verstimmung wesentlich bei. .Fürst Orloff hat bei seiner Rückkehr nach St. Peters burg mit dem Kaiser, dem Kronprinzen und Fürst Bismarck in regem Verkehr gestanden, und da gleich- Witig der FriedenSgruß Kaiser Wilhelm- an den Czaaren eine sympathische Erwiderung gefunden, so taucht daS bestimmte Gerücht von einer neuen An näherung Rußlands an die deutsch-österreichische Allianz auf. Die Pensionirung de« Fürsten Gort- schakoff und die Beseitigung de» russischen Kriegs- Minister» Graf Miljutin, der beiden Stützen der großrussischen und panslavistischcn Politik, gelten für nahe bevorstehend. — Während unserer parlamen tarischen Ferien untersuchen die Vorkämpfer in der Sache des kirchlichen Frieden» da- Gewicht der Garantie, welche der entgegenkommende Schritt de» "Papstes Leo XIII. für Staat und Kirche bietet. In Glsaß-Lothringen, in Hohenzollern und in einzelnen Preußischen Provinzen hat der Staat bereit- mehrfach eine äußerst mild« »usfassung der bestehenden Kirchen gesetz« bekundet, und da nun einmal der Culturfrieden «ur von Fall zu Fall zu Stande zu kommen scheint, so wachsen die Aussichten eine- Abschlüsse« mit Heber, anscheinend noch so kleinen Concesston. Herrscht erst bet beiden Theilen, wie da« jetzt der Fall ist, die ernste Absicht, zu einem Ausgleich zu gelangen, Ho ist er auch nicht mehr fern. gn Oesterreich sind die föderalistischen Frac- tionen bemüht, da« Eisen zu schmieden, so lang« e» war« ist. Die „Presse" erhält dir Nachricht, daß «nmittelbar vor und nach dem Wiederzusammentritt ^ds» ReichSratheS neuerdings Eonferenzrn zwischen ^em Grafen Taaffe und den Führern der Rechten -stattflnden werden. Die Letzteren wollen für die Bewilligung de» Budget» sich verschiedene Zugeständ nisse von Seiten der Regierung verschaffen und Graf Haaffe dürfte sich ihnen wenigsten» theilweise will- Mrig «weisen. Hine Abschlagzahlung bilden die ^ähagsteui Statchallrreruennuogea. Tagtäglich ver- 'GM Üe^Wiös«", daß Graf Taaffe ganz unk di« vcrfassnugSpartet chtlguugeu sind ganz vegru oir „iirrrvrlua «IN« »»UN,»« werthlos; die Ernennung de» Hofrath» Winkler zum Lande-Präsidenten von Krain, welche der Lohn für die rasche Schwenkung diese» Abgeordneten in da« Lager der Rechtspartei genannt werden muß, giebt in der Thal di« deutsche Bevölkerung KrainS voll ständig den Slovenen preis. Unter der Statthalter schaft von Widmann errangen die Deutschen die Majorität im krainischen Landtage; unter Kallina fielen die meisten Relch-rath-sitze in Kram den Slovenen zu, und Winkler wird wahrscheinlich durch erhöhten Eifer bemüht sein, seine Thätizkeit im verfassungstreuen Lager bei seinen neuen Freunden vergessen zu machen. Die heftige Redeschlacht, welche die Rechte der italienischen Kammer unter Führung de» ehemaligen Ministers des Auswärtigen Visconti - Venosta der Linken und dem au» ihr hervorgeganzenen Cabinet Cairoli lieferte, ist vorüber. Im Au-lande hielt man die Tage de» Ministerium» für gezählt, aber Cairoli siegte und bekam ein Vertrauensvotum, da» zum Rettungsanker de« schwankenden Regierungs schiffes wurde. Die Linke, noch kurz vorher gespalten, einigte sich dem gemeinsamen Feinde gegenüber. Bisconti-Venosta mochte diese» Resultat erwartet haben, denn er sprach deutlich „zum Fenster hinaus", zu den Wählern, und deshalb brachte er auch die innere Politik zur Sprache. Die Rede wird in Italien ihren Zweck nicht verfehlen, denn von den schönen Versprechungen, welche die Linke dem Lande gemacht hat, ist bi» jetzt herzlich wenig erfüllt worden. Für das Ausland, speciell auch für Deutschland, dessen Solidarität mit Oesterreich dabei in Betracht kommt, waren die Erklärungen der Minister über die auswärtige Politik von besonderem Interesse. Italien gilt seit einiger Zett dem Weltfrieden al- unsicherer Laotonist; di« dunklen Gerüchte über seine zweideutige Haltung stad nicht ganz unbegründet.. Sowohl die republikanischen Elemente, welche nach Frankreich liebäugeln, al» die „Irredenta," welche die Feindschaft gegen Oesterreich derartig schürte, daß irgend ein Putsch al» wahrscheinlich galt, stad eine fortwährende Bedrohung de» Frieden». Oesterreich war bekanntlich bereit» grnöthigt, die Besatzung Tyrol» zu vermehren. Den Befürchtungen, daß irgend eine Gelegenheit zur Anzettelung eine» kriegerischen Confliet» benutzt werden könnte, stad die Minister Cairoli und Deprrtl» entgrgenzetreten;' sie erklärten, daß die italienische Regier«»- mit asten Staate«, ingbesondere mit den Nachbare« mäßigt« Libera! sehr scharf au- und e» war ihnen damit unzweifrt- haft Ernst. Die Erklärung der Regierung, daß sie alle Unternehmungen, die sich den Zweck setzen, de» Frieden zu stören, verhindern und unterdrückest werde, hat in Österreich einen sehr guten Eindruck? gemacht. Die italienischen Staatsmänner hätte» nur bereits früher der „Irredenta" energischer ent», gegentreten sollen, statt dessen hat man ziemlich i» allen Parteien mit den nationalen Heißsporne» kokettirt. Jetzt, wo die Revolutioasideen mit der „Irredenta" Fühlung suchen, verleugnet man dle nationale Romantik, die vom Trientiner Laad träumte. Die Umkehr ist zwar spät erfolgt, hoffentlich nicht zu spät. Frankreich beschäftigt sich lediglich mit seine»! inneren Angelegenheiten. DaS Ministerium Freyciaet zeigt gleiche Energie gegen die Radikalen, wie gegea> die Ultramontanen. Der Culturkampf, der mit der Maßregelung der Jesuiten beginnt, wird dem Land noch lange Beschäftigung geben, und schon dadurch dazu beitragen, die Revanchepolitik immer mehr ver gessen zu machen. Die Regierung hat beschlossen, die Jesuiten auszuweisen und von de» übrige», Orden zu verlangen, daß st- ihre Statuten vorlege«. Der „TempS", der von Freycinet Wind zu erhalt» und den Mantel darnach zu wenden pflegt, besüv- - »ortete schon am 21. März ein Gesetz über dir' Orven, da» aller Willkür ein Ende mache, deM . Geschrei der Schwarzen steure und vor halben Maß* regeln schütze, mit denen e» die Regierung nach beide» l Seiten verderben würde: „Der Vorbereitung uni». Ausarbeitung eine» solchen Gesetze« hat sich demnach! - Regierung und Parlament unverzüglich zu unter* ziehen, denn ohne ein solche« Gesetz ist keine be-'- friedigende Lösung zu erwarten." Frankreich steht H also auch seinen Maigesetzen entgegen. . z U-ber den wahrscheinlichen Au«fall der «««*, M lisch en Neuwahlen zum Parlament schreibt «M W Londoner Blatt: „Die permanenten Element« desi G Situation stad alle gegen die Möglichkeit eine» wirkeo W lichen liberalen Erfolge». Selbst der saugnintschM H Liberale — Mr. Gladstone vielleicht auSgeaomntiM- H — hofft auf keine« Sieg, welcher die Partei i« d»W -M Stand setzen würde, auf die Homerulerstimmew z» verzichten. Allein «ine Regierung, in welcher dM- "omeruler eine Stimme oder wirklichen Einfluß be» H »ou den gemäßigten Liberalen keine» zur eoaseryi Stand setzen würde, auf die Homerulerstimmew z» verzichten. Allein «ine Regierung, in welcher VM Homeruler eine Stimme " --- - - « fitzen, würde »on dtp gemäßigten Tag geduldet werd«». Sip sofortiger UebertrA«- Weden halt« und die Verträge achten w«kde., bevor, fall» - Gegeu dt« ^Jrredeata" sprach« beide Mialster sich stimm« <lbi