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des Ver- dem aus 1-Bautzen, 1. Mär». Die im Juli vsri-e» Jahres gegründete Begräbnißcaffe sächflscher Lehrer^ zunächst für den Jnspection-bezirk Bautzen', besitzt bereits eia vermögen von 873 Mk. 6 Pf. und hat auch außerdem schon einen Eterbefall mit 15V Mk- auSgestkurrt. az Umschau in der Lausitz, 29. F^r- In Nirderneukirch ist am 26. Febr. der 6 jährige Knabe Hantsch beim Spielen auf einem Bau-Holz haufen von rollenden Hölzern erdrückt worden. — In Pulsnitz hat ein nichtswürdiger Baumfrevler 4R junge Obstbäume und 3 Ebereschen angebrochen. Dieselbe Unthat ist zwischen Oehlisch und Schöp» (bei Löbau Weißberg) an 23 jungen Obstbäume». verübt worden. — In Bautzen wurde wieder et» mit gefälschten Papieren reisender Techniker verhaftet,, der von Gotha au- steckbrieflich verfolgt war. — Herrn Lehrer Pietsch io Ober-Sohland, der naeh 45 jähriger treuer AmtSthätigkeit (25 Jahr iw Sohland) in den wohlverdienten Ruhestand trat, ist von Sr. Maj. da» Verdienstkreuz verliehen worden- — In Treblow tpr. L.) sind eine Anzahl von Per sonen an der Trichinose erkrankt, «uf der Pfarre liegen 6 Personen. Das Schwein, von welchem sie gegessen, war auf Trichinen untersucht. — De» 23. Febr. sind da» Wohngebäude nebst Scheune de» Zimmermanns Krause in Oberoderwitz abgebrannt. — Am 23. Febr. wurde der 45 jährige Tagearbeiter Gabriel au» Zittau unweit der Stadt erfroren auf gefunden. Auf eine in unserem Blatte vom Finanzministerium erlassene Bekannlmachung, Beförderung de» Wieder anbaues abgeholzter Flächen betr., machen wir noöh besonders aufmerksam. Au» Freiberg geht dem „Dr. I." auf tele graphischem Wege die Nachricht zu, daß auf dem Abrahamschacht daselbst die Fahrkunst gerissen ist. Leider sind hierbei 13 Mann verunglückt, davon K todt. Vor dem Echandauer Amtsgericht wurde am Donnerstag über nicht weniger al« 16 Hazardspieler in öffentlicher Sitzung verhandelt, die zu wiederholtem Malen in zwei Restaurant« das Glücksspiel gelriebew haben. Am schlimmsten kamen dabei die beide» Restaurateure weg, die zu einer Geldstrafe von 200 Mk. bez. 150 Mk. verurtheilt wurden. Die Spieler dagegen wurden, bi« auf einen, sämmtlich- mit Geldstrafen von 100 Mk. bi« herab auf 20 M. belegt. In Cranzahl bei Oberwiesenthal stürzte da» 2fjähr. Mädchen des Bäckers Schmiedel vom Back ofen herunter in den Backtrog, welcher mit ein gemachtem Brodteig gefüllt war und erstickte. Crfr nach Verlauf von 10-15 Minuten wurde da» Kind dort aufzefunden und todt herausgezogen. Sachsen. Bischofswerda, 2. März. Der hiesige Frauenverein hatte im Jahre 1879 eine Ein nahme von 1096 Mk. 85 Pf. und zwar 510 Mk. 50 Pf. Beiträge der Mitglieder, 8 Mk. 61. Pf. Zinsen, 252 Mk. 11 Pf. Reinertrag der Verloosung und 325 Mk. 63 Pf. Cassenbeftand vom Jahre 1878. Die Auegaben betrugen 659 Mk. 29 Pf., indem 2624 Pf. Brod mit 241 Mk. 78 Pf. zur Vertheilung kamen, an 21 alte Personen 195 Mk. baare Geldunterstützungen, 8 Mk. für Kohlen, 202 Mk. für die Christbrscheerung und 12 Mk. 51 Pf. Jn-gemein verausgabt wurden. Der Cassenbeftand beträgt mithin noch 437 Mk. 56 Pf. Außerdem besitzt der Verein ein Vermögen von 1094 Mk. 83 Pf , worunter sich 3 Legate befinden. Die Ausgaben seit Gründung des Verein», also in 25 Jahren, be trugen 22,152 Mk. 5 Pf. 8 Bautzen. (Schwurgericht-Verhand lungen.) In der am 28. Februar abgehaltenen Hauptverhandlung wurde der Maurer und Kramer Karl Louis Jurke in Schwepnitz wegen fahrlässigem Falscheide- zu 6 Monaten Gefängnißstrafe verurtheilt, dahingegen von der wider ihn erhobenen Anklage de» Meineide», nachdem die Geschwornen die hierauf gerichtete Schuldfrage verneint hatten, freigesprochrn, und in der am 1. März stattgefundrnen Hauptver- handlung der Tischler Max Gustav Ferdinand Focke au» Dresden wegen de- in 8 176, de« Strafgesetz« Saflulitsch soll in der Wohnung etnerFreundiu er- fängniß und Verlust der bihgerllchen Ehrenrechte griffen worden sein. Die schweizer Polizei hatte auf die gleiche Dauer verurtheilt. zuerst die russische Polizei von der Abreise der - - Saflulitsch nach Petersburg benachrichtigt. — Daß übrigen- die Nihilisten noch keineswegs entnmthigt sind, zeigt folgende, Vorfall. Al» die Petersburger Duma (der Magistrat) eine Sitzung anberaumte, um über die am JubiläumStage (2. März) zu ver« aostalteud« Illumination zu beschließen, fand sich im Sitzungssaal« der Duma selber rin Zettel von un bekannter Hand angeklebt, de» höhnischen Inhalt», die Väter der Stadt sollten darüber sich ja nicht den Kopf zerbreche», r» würde schon von anderer Seite au« für eine Illumination, wie sie die Welt nicht gesehen habe, gesorgt werden. Der dem BundeSrath zugegangene Wucher gesetzentwurf enthält scharfe Strafbestimm ungen. Darnach soll Wucher mit Gefängniß bi» zu 6 Monaten oder Geldstrafe von 1500 Mark bestraft werden, unter erschwerenden Umständen soll sogar bi- zu einem Jahre Gefängniß erkannt werden. Bei gewerbsmäßigem Wucher tritt Geld- und Ge fängnißstrafe ein. Al» wichtigste Bestimmung de» Wuchergesetzentwurfe« kann die bezeichnet werden, daß gegen diese» Gesetz abgeschlossene Verträge rechts ungültig sind. Der Czaar hat, wie man au» Petersburg erfährt, dem General-Major Tutolmai, der dem Oberkommando der Truppen der Garde und de» St. Petersburger Militärbezirks beigegeben ist, für die ausgezeichneten Dienste, die er sofort nach dem Attentat geleistet, sein allerhöchstes Wohlwollen auS- drücken lassen. — General-Adjutant Gurko wurde von dem Posten eine» General-Gouverneur» von St. Petersburg enthoben, blieb aber „Gehilfe" de» Commandirenden der Gardetruppen und de» St. Petersburger Militärbezirks. Die Garden stehen bekanntlich unter dem Oberkommando des Großfürsten Thronfolger«. Wie man au» Constantinopel unterm 29. Febr. meldet, wurde auf den russischen Botschaftörath Onou und den Oberst Comaroff während eine» Spazierritte» von zwei Individuen au» unmittel barster Nähe geschossen; nur da» Pferd Obersten Comaroff wurde verwundet. Die örecher sind entkommen. Wie die Nordd. Allg. Ztg. meldet, ist Kaiser Wilhelm das von italienischer Seite vollzogene Durchschlagen de« Eondirloche« im Gott« hardtunnel durch eine Depesche aus Bern noch am Sonnabend Abend zur Kennlniß gebracht Worten. Der schweizerische Gesandte erhielt die amtliche Mit theilung des hochbedeutungsvollen Ereignisse« am Sonntag Mittag und gab sofort eine Abschrift dr» Telegramms im Palais des Reichskanzler» ab. — Die Gesammtlänge de» Tunnel» beläuft sich auf nahezu 15 — genauer 14,92 — Kilometer, von beiden Endstationen allmälig nach der Milte an steigend; der höchste Punkt liegt in 1152,4 Meter; der Abfall betragt nach Göschenen auf einer Strecke von 1145 Meter 5,82 Meter pro Tausend, auf Airolo auf gleicher Strecke 1 pro Tausend. In der heutigen Beilage befindet siet ein auSfuhilicher Artikel über den Durchbruch de» St Gotthard-Tunnel». DK ltalltHlfche Regierung sieht sich trötz Itze- neulich stattgesuodenen Seoatoreuschuve- »och ftntuer denselben Schwierigkeiten in Bezug auf die Mahlsteuervorlag« grgenübergestellt, wie in der »origen Session, da die Gegner jener Vorlage nach rote vor die Majorität besitzen. Man spricht daher »ou eine» Seuatorenschube, der am 14. März, dem Geburtstage de» König», erfolgen soll. Ganz Frankreich befindet sich augenblicklich In Aufregung wegen eine» verhafteten Ruflen. Der Maua heißt Hattmann und wird von der russischen Negierung beschuldigt, Haupturheber de» Moskauer Eisenbahn-Attentate» gewesen zu sein, man verlangt de«halb seine Auslieferung. Die Regierung de» Präsidenten Grevy soll dieselbe bereit« im Privcip zngeftanden haben. In mehrfachen Unterredungen, die der russische Botschafter, Fürst Orloff, mit dem Ministerpräsidenten Frehcinet hatte, ist diese Aus lieferung zugesichert worden. Die radikale Presse verdoppelt ihre leidenschaftlichen Drohungen gegen die Regierung, seitdem die schließliche Auslieferung Hartmann« nicht mehr zweifelhaft erscheint. Man bereitet Seiten der äußersten Linken eine Interpellation darüber vor. Vornehmlich richten sich die Angriffe «ine» großen Theil« der republikanischen Presse -egen den Polizeipräfekten Andrievx, der durch seinen ungeschickten Eifer die Regierung und die Republik in eine solche verwickelte Lage gebracht habe. Obgleich mau in Rußland trotz aller strengen Maßregeln die Verbrechen des Nihilismus nicht ver eiteln konnte, ist der Kaiser doch Willen«, auf dem bisherigen Wege zu verharren. Ein kaiserlicher Ilka» sagt wörtlich: Fest entschloffrn, den in der letzten Zeit sich unaufhörlich wiederholenden Ver suchen frevelhafter Uebelthäter, die staatliche und gesellschaftliche Ordnung in Rußland zu erschüttern, eiu Ziel zu setzen, verordnen wir: 1) In Petersburg wird eine höchste Executivcommission zur Wahrung der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung eingesetzt; 2) Dieselbe wird aus einem Hauptchef und au» den nach dessen Gutdünken zu ernennenden Siiigliedern be stehen ; 3) Zum Hauptchef der Executivcommission wird der zeitweilige Generalgouverneur von Charkow, Graf Loris Melikoff, ernannt; 4) Die Ernennung der Mitglieder der Commission erfolgt durch kaiserliche Befehle aus die vom Hauptchef gemachten Vorschläge. Außerdem steht dem Hauptchef da» Recht zu, in die Commission alle Personen zu berufen, deren An wesenheit er für nützlich erachtet. In dem Uka» wird ferner bestimmt, daß, um allen zur Wahrung der Ordnung dienenden Behörden einen einheitlichen Charakter zu verleihen, dem Hauptchef der Executiv commission die Rechte eines obersten Chefs in Petersburg und Umgebung, sowie die direkte Ver fügung über alle in der Hauptstadt und im Peters burger Militärdistrict vorkommenden politischen Procrfle, ingleichen die nämliche Verfügung über derartige Processe im ganzen Reiche anheim gestellt werden. Alle örtlichen Behörden, Gouverneure, Generalgouverneure und Stadthauptleute werden dem Hauptchef der Executivcommission unterstellt, alle Ressort« sind verpflichtet, dem Hauptchef volle Mit wirkung zu leihen. Außerdem steht dem Hauptchef frei, überhaupt alle Maßnahmen zu ergreifen, welche er für nützlich zur Wahrung der Ordnung im Weiche erachten wird, wobei die von ihm aus gehenden Verfügungen von Allen bedingungslos be folgt werden müssen. Da» Amt eine» zeitweiligen General-Gouverneur« von Petersburg wird mit Er richtung der höchsten Executivcommission aufgehoben. — Der „Regierungsbote" veröffentlicht einen Auf ruf dr« Grafen Lori«-Melikoff an die Bewohner der Hauptstadt. Unter Hinweis auf die «m russischen Volke, sowie in ganz Europa durch die unerhörten frevelhaften Attentate hervorgerufene Entrüstung wird bekannt gegeben, daß die Regierung genöthigt fei, durchgreifendere Maßnahmen zur Unterdrückung de» die sociale Ruhe bedrohenden Uebel» zu ergreifen. Der Chef der Executivcommission ist sich der Schwierigkeit der ihm bevorstehenden Thätigkeit wohl bewußt, er will nicht übertriebene Erwartungen auf unmittelbaren Erfolg erregen, er wird sich aber »icht scheuen, mit den strengsten Maßregeln zur Be strafung der verbrecherischen Thaten vorzugehen, wie er bereit sein wird, die slegalen Interessen der Gutgesinnten zu schützen. An die Bewohnern der Hauptstadt wird die dringende Bitte gerichtet, Er hofft, die Unterstützung aller ehrlichen Menschen bei feinem Vorgehen zu finden. Die Gesellschaft selbst habe die Regierung bei der Wiederherstellung de» regelmäßigen Gange» de» Staarsleben» zu unter stützen. An vir Bewohner der Hauptstadt wird die bringende Bitte gerichtet, der Zukunft mit Ruhe «ntgegrn zu sehen, ohne sich durch böswillige oder leichtfertige Gerüchte irrelcitea zu lassen. — Die in Vermischtes. — Der bekannte Erbswurstlieferant für die Armee? und Schlächtermeister Müller in Berlin ist vom einigen Tagen gestorben. M. erwarb in den KriegS- jahren über eine Million Thaler, hat aber spätem den größten Theil dieser Wurstmillion an de» „Giftbaum" gehängt. — Nachdem erst vor Kurzem ein Forstaufseher im Causenberger Revier bei Rosenberg in Schlesier« von Wilddieben erschossen, ohne daß e» bisher gr» gelungen ist, die Thäter zu ermitteln, wurde arm 26. Februar der Förster au» Trzebischin im Walde an der Straße erschlagen aufgefunden. — In Gera wurde am Sonnabend der de» Raubmorde» angeklagte Weber Friedrich Christoph- Müller au« Weißensee (Preußen) zum Tode ver» urtheilt. Müller hatte am 16. Sept. v. I. dem Fuhrmann Raback au» Cölma, welcher ihn auf seinen Wagen von Günschstädt au» ausgenommen- halte, mittelst eine» Hammer» erschlagen, und dem Todten dann eine mit 600 Mark gefüllte Geldkatze abgenommen. — Al» am Freitag Abend in Altenburg ei» Gendarm in einer Restauration einen Mensche» wegen LegitimationSlosigkeit arrrtiren wollte, erhielt er von demselben mit einem dolchartigen Messer zwei Stiche in die Brust, doch gelang e« einen« zweiten Gendarm, den Thäter dingfest zu machen- Zum Glück scheint der Verwundete nicht leben«» gefährlich verletzt zu sein. Eingesandt. Auf besondere Empfehlung besuchten wir die gegenwärtig im hies. Gasthof zur goldnen Sonne befindliche Kunstausstellung de« Herrn Weiße und können in Wahrheit sagen, daß wir von dem dari» ... - . .. „ „ . , Gebotenen vollkommen befriedigt worden sind. Gege» Peter»burg seit mehrer, u Tagen gesuchte Vera Buch« gedachten Verbrechen« zu einem Jahre Ge- 300 Ansichten werden dem Auge vorgeführt, worunter-