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Mittwoch, -en L7. -vetober. 10 i- 7-^ .LVL-ö» W 11 11 »A 'L D Ä 8 T v - y «ll Au M V n! »bll »I "I -7" der Abfertigung der Maaren. Die . zweite Kategorie berührt theitweise die Positionen des ZollgesetzeS, d. die Grundsätze unseres Zollsystems, theilweise die Reglements, welche der Zolladministration zm Richt schnur dienen." — Außerdem sind die streng«» >Zoll strafen , welche gegen uucorrecte Declarationen und ähnliche Formfehler sich richten, die Lästigkeit de» russischen ArtelwefenS (eine Art Aunftmonopol) für den deutschen Kaufmann und da« Paßsystem berührt worden. Wir können diesen Bestrebungen der deut schen Regierung, in solcher Weise dem deutschen Handel und der Industrie den Osten Europa'» zu erschließen, unsere aufrichtigste Anerkennung zollest und wünschen vensclben besten Erfolg. Kaum ist in Oesterreich der Freiwilligen Putsch Siebenbürgens zur Ruhe verwiesen, so kocht bei den Ungarn die Türkenfreundlichkeit über, denn 1500 Mann sind bewaffnet in Rumänien eingedrungen. Die armen Thoren! Was Minister Tisza vor einigen Tagen im ungarischen Abgeordnetenhaus« wegen der Siebenbürger Vorfälle sagte, paßt auch auf diesen neuesten Putsch. Man wird zugebeu müssen, erklärte der Minister, daß es nicht wackere Männer sind, die sich bei uns an die Spitze eine« solchen Bewegung stellen, als es Garibaldi war, und doch wurde schließlich der von der ganzen italienischen Nation angebetete Garibaldi durch die bewaffnete Macht darüber belehrt, daß in einem unter cmisti-- tutioneklen Gesetzen lebenden Staate nicht einmal ein Garibaldi sich widersetze» dürfe. (Lebhafte Zustim mung im Centrum). - Thatsache ist eS, daß Waffensendungen stattge funden haben. Hätte di« Regierung sich damit be gnügt, die Waffen zu confiscirso, ohne es zu ver suchen, in Erfahrung zu bringen^ ob . nicht schon- mehr Waffen eingeschmuggelt worden seien-, vhste Diejenigen, welche dies verübten, der Hand Wr strafenden Gerechtigkeit, den ordentlichen Gerichten- zu überliefern, so würde sie, glaube ich ,, da» grüßte Bersäumniß und Vergehen begangen haben und zwar nicht nur gegen das Land, sondern auch gegen jene armen Leute, welche der gewissenlose Leichtsinn Einigen dem traurigsten Schicksal überliefern wollte.(Lebe hafte Zustimmung). Daß Waffen confisoirt wurden^ ist bekannt» wie viel, kann ich hente noch^nicht gestast- sagen; ich glaube bi» -jetzt schoa nahszuLSOO StÄL Politische Weltschau. Im politischen Leben herrschte vorige Woche eine recht trübe herbstliche Stimmung. Allerlei Gerüchte von einem Umschwung in der deutschen Politik lasteten auf den Gemüthern. Die konservativen Organe traten mit sichtlich gehobenem Machtbewußt sein auf, als wären sie ihres Sieges bereits sicher. Selbst liberale preußische Blätter erklärten: Wir haben es mit dem Beginn jener Reaktionszeit zu thun, die nach der dritten nationalen Erhebung unseres Volkes wie nach den beiden ersten folgen zu sollen scheint. Die liberalen Ideen haben nach der Ansicht der Machthaber im Dienste der Machtpolitik ihre Schuldigkeit gethan; sie können gehen. Was von liberalen Gesetzen während der Zeit, wo man mit dem Liberalismus sich auf guten Fuß zu stellen politische Gründe hatte, zu Stande gekommen ist, das muß für's Erste zwar in Geltung belassen werden; für seine Revision wird aber, sobald man erst eine gefügigere Majorität in der Volksvertretung besitzt, schon Sorge getragen werden. Inwieweit diese Besorgnisse begründet sind, läßt sich allerdings sehr schwer sagen; indessen wird man darüber bald in'S Klare kommen, falls der Kaiser das vom Grafen Eulenburg eingereichte Entlassungsgesuch annimmt. Denn in der Wiederbesetzung des vacanten Minister postens wird sich dann die Richtung widerspiegeln, welche die deutsche Politik einzuschlagen gedenkt. Von Wichtigkeit sind die Verhandlungen der Reicheregierung mit Rußland wegen Herbeiführung von Verkchrscrleichterungeu an den deutsch-russischen Grenzen. Der Petersburger Herold" schreibt darüber: Die deutsche Regierung hat sich an unsere Regierung mit der Aufforderung gewandt, die ihrerseits ausge« arbeiteten Vorschläge resp. Wünsche einer Prüfung zu unterziehen. Die Wünsche in der Form eines Memorandums zusammengefaßt und von einem er läuternden Schreibe» begleitet, sind durch Vermittelung der hiesigen deutschen Botschaft der kompetenten Autorität vorgelegt worden. Die Vorschläge theilen sich in zwei Kategorien — die erste behandelt die Frage der Erleichterung des Verkehrs durch Eröff nung neuer Zollstellen an der russisch-deutschen renze und Verleihung größesr Rechte a» die estehenden russischen Zollinstitutwrwn in Betreff siwstmwdreißW« Jahrgang. für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtohauptmannschaft und der Kgl. Schulinspection HI Kautzr« sowie des Königlichen Verichtoamteo und des Stadtratheo zu Discliosswkk-a. Diese Seitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch» und SonnavendS und kosteteiiifchltt-ltch dttSoNW' abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljShrlich 1 Mark bS Pfg. (IS Ngr.). InserÄttwrrdtn dtt'tv-W«tag« und Freitag« früh 0 Ubr angenommen und kostet die gespiltene Lorpulzeil« »der deren Raun, 10 Pßmnige. , <