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1877 Sonnabend, den 28 Juli hgasse. Ilungan Är^tvll) ncdneten >»»istsn Straße, verpachten , Riemer, die voll- ise billigst anzen als kereee-/' >r) 8mx- nsSi>8«s > Ll. S- ebenllen l Neckt, >-üssang weicdes. „cd dio- Nerr > llieses grossem s Sanger I rankirtsl l hicrund eveMIff, neustlberne entwendet auf dem lutenstrich« Die Bonapartisten in Frankreich. Die Caalition der französischen Monarchisten, welche den 16. Mai möglich gemacht hat, kracht an allen Ecken und Enden. Selbst der Widerwille gegen die Republik, von welchem Legitimisten, Orlea- nisten und Bonapartisten erfüllt sind, reicht nicht mehr hin, um sie friedlich und einträchtig mit ein ander gegen den gemeinschafilichen Feind vorgehen zu lassen. Die Sonderbcstrebungen machen sich immer stärker geltend und erweitern die Kluft, welche die Royalisten und Bonapartisten von einander scheidet, zu ihrem eigenen größten Schaden und zum höchsten Vergnügen der Republikaner, welche dabei nur gewinnen können. Einreißcn ist eben leichter als aufbauen, und eine Coalition verschiedener Ele mente ist stets von zweifelhafter Dauer. Die Negation, in welcher das Bündniß der französischen Monarchisten seinen Schwerpunkt hatte, vermochte denselben nicht über Schwierigkeiten bei der Berthe! lung der Beute hiowegzuhelfcn. Das Bündniß war von vornherein ein politisch-unmoralisches, weil jede Partei die andere nur als Werkzeug für die eigenen Pläne gebrauchen wollte. Nachdem sein nächster Zweck erreicht, nachdem die republikanische Deputirtenkammer aus der Welt geschafft worden, traten die Bonapartisten mit ihren wahren Absichten ungenirt hervor und fordern den Löwenantheil. Die Royalisten hätten sich von der „conservativen" Regierung „Bürgschaft" geben lassen, daß sie nicht wider ihre Interessen handeln, daß der Marschall nach Ablauf des Septenniums nicht auf der Ver längerung der Gewalt be stehen, sich nicht der Wieder herstellung des Königthums widersetzen werde. Da mit glaubten sie ihre Sache recht geschickt eingefäkelt zu haben, hatten aber die Rechnung ohne den Wirth gemacht, ohne die Bonapartisten, die in ganz bru taler Weise über ihre Bundesgenossen vom 16. Mai zur, Tagesordnung zu schreiten entschlossen sind. Beide Theile sind deshalb auch schon heftig an einander gerathen. „Marat und Bonaparte sind für uns in gleichem Maße Gegenstände des Ab scheue»", Lust ein legithnistisches ProvinzblaLt aus, und da- Pariser, Hqupkorgan des Grafen Chämbord, die „Uniotz^ erklärt: „Zwischen der phrygischen Mütze der ,Republik und der kaiserliche»; Kröne ist KWkmddrePykr Sakgaaß. das Widerstreben weiter nichts al» eine Rivalität der Firmen." Daffelbe Blatt behandelt die Bonapartisten als „Spitzbuben, die dem Königthum da» Princip der Erblichkeit und der Republik das Princip der Souverränetät des allgemeinen Stimmrechts ge stohlen haben." Den Bonapartisten sind diese Be klemmungen der Royalisten nur ein Gegenstand des Spottes; der „Petit-Caporal" ruft ihnen zu: „Alle Legitimisten und Orleanisten zusammen wiegen in den Augen des allgemeinen Stimmrechts nicht so schwer, wie ein Buchfink auf dem Rücken eine» Elephanten." Bei der Regierung wird den Royalisten in dieser Bcdrängniß nur wenig Trost zu Theil, denn die Imperialisten haben in der letzten Zeit ungeheuer viel Terrain gewonnen und besitzen im Schooße der Regierung selbst sehr eifrige Anwälte, so daß es den jenigen Mitgliedern derselben, die nicht zur kaiser lichen Fahne schwören, schon ganz gruselig zu Muthe wird. Dem Organ des Herzog Decazes, dem „Mo niteur", welcher gesagt hatte: „Wir wollen Wohl Bonapartisten, welche vor Allem Conservative sind, aber keine Conservative, die vor Allem Bonapartisten sind," antwortete der bonapartistische „PayS" mit gewohnter Grobheit, daß der Meister de« CabinetS glücklicher Weise nicht der Herzog v. DecazeS sei. Und das ist auch wahr. Der Minister des Innern, Fourtou, der die Wahl-Campagne leitet, hat sich bisher als energischer Pionnier de» dritten Kaiserreichs gezeigt, und wenn er auch in einem jüngst an die Präfecte gerichteten Circular die Parole der „conservativen Allianz" erneuert hat, so wird seine Führerschaft in der bevorstehenden Wahlcam pagne dennoch nur den Bonapartisten zu Gute kommen, da er schon vom Beginn seiner Ministerschaft an für den Sieg des Imperialismus gearbeitet und namentlich seine Präfecten fast alle den, Reihen der Bonapartisten entnommen hat. Auch beginnen die Royalisten sich schon, gegen die Regierung zu wenden; aber das kann ihnen selbstverständlich nicht» helfen, sondern nur den Conflict im monarchistischen Lager verschärfen, und wenn «» nicht die Republikaner sein sollten, die bei den bevorstehenden Wahlen siegen, so werden e» sicher nicht die Legstimisten und Orlra- nisten, sondern die Bonapartisten sein. Wochenblatt W ,, für Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend. Amtsblatt -er Kgl. Amtechavptmannschaft und -er Kgl. Schulinspection zu Panhen sowie -eo Königlichen Vcrichtoamtes un- -es Sta-trathes zu Kischosswer-a. SAchnft erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonuaven»« und kostet einschließlich der Sonn- abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich t Mark L0 Pfg. (15 Ngr.). Inserate werden di« Dieu«tag« und Freitags fr->> » —- ------ ----- ----- ----- ' — --- -- - »