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Bischofswerda, Stolpen «nd Umgegend Amtsblatt -eo Königlichen Gerichtsamtes und des Stadtrathe« zu Kischofswerda Mittwoch, de» 2L Oktober Politische Wettschau bekannt Sttda. ltsriastk. lj ldelt, MN r«kpr«ha- iczirken: Evelmanns- Jagdweg chdickicht, Manzgarten Eiche, sowie »selben in )3, 66, 70, 75, 77, 89 vt«se Aettschrift erscheint wöchentlich »wei M»l, Mittwoch« und Sonnabend«, «ad koket einschließlich »er Sona, oben»« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 15 Ngr. Inserate werden bi« Dienitags und Kreitag« stüh 0 Uhr angenommen und kostet die gespaltene Eorputzetle «der deren Kaum 1 Rgr. oder gar ein Cliquenwesen, machen sichEinflüsse geltend, welche auf nichts Anderes als auf eine Ver gewaltigung der öffentlichen Meinung hinanslaufen, so ist dies mit vollem Recht als eine fehlerhafte Handhabung der kommunalen Selbstverwaltung zu bezeichnen und wird sich zuverlässig früher oder später einmal rächen. < Eine andere Klippe liegt darin, daß in mancher Commune von den städtischen Behörden zu viel Ge- heimnißkrämerei getrieben wird, daß man zu sehr die Vorsehung speciell und jeder auch der wohlwollendsten Besprechung öffentlicher Angelegen heiten vorzubcugen sucht. Kommen dann plötzlich einmal Sachen zum Vorschein, von denen Niemand eine Ahnung gehabt, so erhebt sich natürlich ein ge waltiges Geschrei und Jeder, der bei richtiger öffent licher Behandlung der Sache zu einem milden Ur- theile würde gekommen sein, sucht nun nach Steinen, um sic auf die Geheimnißkrämer zu Wersen. Außer dem hat auch jeder Mangel an Oeffentlichkeit die schlimme Folge, daß das allgemeine Interesse für die kommunalen Angelegenheiten immer mehr erlahmt. Die schlimmste Klippe jedoch, an der in manchen Stadtgemcmdett die Liebe zur kommunalen Selbst verwaltung Schiffbruch leidet, besteht dahin, daß, einzelnen Inhabern städtischer Aemter riir allzugroßer Spielraum für Maßregel» der Willkür und Gewalt gelassen wird. Heut zu Tage verlangt der Bürger gleiches Recht für Alle; darum muß es niemals dem guten oder bösen Willen eines einzelnen Herren vom Rathe überlassen werden) ob er, wie ein kleiner Dhnast, eist Gesuch genehmigen oder ablehnen will. Wird, was man dem einen bewilligt hat, dem Andern abgeschla gen, so geht Vas Vertrauen auf die Gerechtigkeit Und Unparteilichkeit in der kommunalen SelbstverwaltllM verloren, Und das; um ßo niehr, «fM HerabtchHDe Repräsentanten der Gesammtheit die Verwaltung selbst besorgen. Daß diese wenigen auch immer die Für die innere Entwickelung unseres sächsischen besten sein sollten, versteht sich von selbst, und HeimathSlandeS war die vergangene Woche von tief- ' das zu erreichen ist eben die Aufgabe Aller. Bildet greifender Bedeutung Die neuen Organisationögcsetze sich aber in einer Stadt eine Art von Patriciat traten mit dem 15 d. M. in Wirksamkeit und in der Hand der Commune liegt es jetzt, die Selbst verwaltung zurThatsache zu machen. Seit einer Reihe von Jahren war sie das Ziel aller liberalen Bestrebungen. Stadt und Land sind nunmehr be rufen , den Beweis ihrer Mündigkeit zu führen. Waren von jeher auch die Städte bemüht, Pfleger bürgerlicher Selbstständigkeit und Hüter bürgerlicher Freiheit zu sein, so bleiben im Allgemeinen die Land gemeinden doch weit hinter den Städten zurück. Wie hätte auch durch alle jene Jahre, wo die ländliche Bevölkerung unter Vormundschaft der „gnädigen Herren" stand, in den Dörfern von Selbstverwaltung die Rede sein können? Erst die neueste Zeit that dazu Schritte durch Ablösung verschiedener Lasten, Aufhebung der Patrimonialgerichtsbqrkeit, der guts herrlichen Polizeigewalt, vor Allem durch die bereits bestehende Landgemeindeordnung, die mit dem 15. d. M. eine nicht unbedeutende Erweiterung nach frei heitlicher Richtung hin gefunden. Aber, wie gesagt, der eigentliche Hort der Selbstverwaltung ist vor nehmlich daö städtische Gemeinwesen. Mit Mehr Befugnissen es jetzt ausgestattet wird, um so größer ist die Pflicht der städtischen Behörden) mit vollster Gewissenhaftigkeit ihres Amtes zu warten. Bei aller persönlichen Liebenswürdigkeit und Geschäfts tüchtigkeit gerathen doch manche Dirigenten kommu naler Selbstverwaltung mit ihrem Fahrzeug an sehr gefährliche Klippen. Es liegt auf der Hand, daß es keiner Verwaltung jemals gelingen wird, es Alke'st recht zu machen und ausnahmslos sich den Beifall der ganzen Bevölkerung zu erwerben. Dessen bedarf les auch nicht. Wo aber in weiteren Kreisen und l nicht vorübergehend, sondern längere Zeit hindurch »sich eine MiMmmizng der Bevölkerung bemerklich I Macht, so ist daßs immer ein Shtnptom, daß nicht Alkes I richtig ist iR -der Art, wie die kommunale Vermal- ItWg gehantchabk wird. Jn 'jeVer Stadt ist vaS-R^ M«« dMstDsdiHsch^üNd mvß es dkr Natur W »Cache nach W«. Sind auch allk Bürger maHlbe- Antwokt es Mr vdllkMtstst ÄerMM HstMDnd eMn Grund stsizuaehM. Leider ist diese PräriLunter . .... . ... dMBäEümWt M chtigt «Nd M« sie auch alle für da- Wohl des liche und trMwtchtlich nicht VaM Vet-, MS-Selbst- >anzSn thätlg sein, so können doch nur wenige al- Verwaltung neue Freunde zu erwerben. Wir könnest t MmMadzwaazi-ster Zahr-mg.