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! Herr» 11874, Sonnabend, den 17. October. kr»u. -- Uß R»r.-1>!- VL. A M 68 Kv- AM886, NUÜM6, penäen WMK- ober i«74. Rgr. S PI. . 9 - lück, daß üt durch für mich » Schich tend war uns von sehe ich Fichte in derselbe i Denen, Zuschüss- cch Bau- iSmitteln, en Stand igenthum M sagen, behüten! für - Bischofswerda , Stolpen und Umgegend ärtner. »der »874. -7l Thlk, >afer I»«« oder >8^4. Rogge» lr. 1ü Rgr. »U 3 Thie. Die Schattenseite der Arnim - Affaire. Die noch mit allen Schleiern des Geheimnisses verdeckte Arnim-Affaire wird namentlich dem Aus lande gegenüber eine peinliche Wirkung üben. Wohl ist es offenes Geheimniß, daß zwischen Bismark und Arnim gewisse politische Meinungsverschieden heiten bestanden, welche schließlich zum offenen Bruch führten. Graf Arnim wollte schon in Rom die deutsche Politik in andere Bahnen leiten, als es Fürst Bismark gefiel. Darüber hat sein vor einigen Monaten veröffentlichtes Memorial belehrt, welches er im Herbste 1870 an den Reichskanzler richtete. Aber sachlich war diese Differenz zwischen dem Ge sandten und dem ersten Minister unwesentlich ; der Gesandte hatte die ihm vorgezeichnete Politik zu be folgen, oder er mußte von seinem Posten abtreten. Im Jahre 1871 kam Graf Arnim von Rom als Botschafter nach Paris. Man weiß heute ebenfalls, daß er bald in dieser Stellung anfing, eigene Politik zu treiben. Er unterstützte weder Thiers, noch über haupt dessen auf Befestigung der Republik gerichteten Bemühungen, vielmehr begünstigte er im Geheimen die royalistischen Umtriebe. DaS wollte man in Berlin nicht und deshalb konnte Fürst Bismark «inen solchen Gesandten an dieser Stelle nicht brauchen. Graf Arnim wurde abberufen un» dies von Rechts wegen. Damit nahm jedoch das Ber- dältniß zwischen ihm und dem Reichskanzler den Charakter persönlicher Gereiztheit an. Gras Aruim schnitt das Tischtuch zwischen sich und seinem Chef vollends entzwei, indem er seine Entlassung aus dem Staatsdienste nachsuchte, die ihm in Form eines aus Wartegeld Gesetzten gewährt wurde. Er trat nun rührig in die Reihen der reaktionären Junker, um Bismark Opposition zu machen; er veröffentlichte Briefe, dir zunächst seine Weisheit über die gegen das Eoazil eiazuschlagende Politik darlegen soll:cn, deren Spitze sich aber auch direkt gegen Bismark richtete; endlich wollt« er eine große Berliner Zeit ung »»kaufen,^ nm sich direkten Einfluß auf den Kaiser und nallirlich zu Ungunsten BiSmark'S zu verschaffe«.: Zwei offene Frirche standen sich damit im Grafem Arnim «vd dem Reichskanzler gegenüber^ Der uNbemhtiMiqldrrbellischeMgetz de«Lcher«> Rnmavh^vanzigstkr Zahrgw^ Amtsblatt -esKöniglichen Gerichtoamteo rm- -es Stadtratheo zu Kischosowerda. vks« Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mai, Mittwoch»« und Gonvadend«, und k,stet einschließlich »er Sona», abentt «scheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich IS Rgr. Inserate werden die Dienstag« nird Freitag« früh > Uhr angenommen vnd kost« die gespaltene Sarpusznl« »der deren Raum 1 Rgr. undeS wurden nundiebekanntenMaßregelngrgenArnim ergriffen. Wie rechtlich begründet dieses Vorgehm gegen den ehemaligen Botschafter auch sein mag, «S ist und bleibt doch um seines politischen Aussehens willen ein Fall von hoher und peinlicher Bedeutung. Ueber- all wird man die Frage aufwcrfen: Welche Geheim nisse der Politik giebt es zwischen Bismark und Arnim? Welcher Art müssen sie sein, daß Graf Arnim es bis zu einer strafbaren Aneignung der sie bezeugenden Aktenstücke treibt, «m ein« Waffe gegen seinen Feind in den Händen zu haben, und daß der Reichskanzler e« bi« auf'S Aeußerste ankvmmen läßt, um seinen Gegner diese Waffe wieder zu entwinden ? In Paris, London, Petersburg, .Rom, Wien werden diese Fragen die Cabinetle aufs eifrigste beschäftigen und in Deutschland muß aus derselben Quelle noch lange Zeit eine sich mehrende Unruhe fließen Es wäre ja thöricht zu leugnen, daß Fürst Ms- mark in der ganzen Welt als ein ebenso scharfsich tiger wie kühner Politiker gilt und daß man ihm als solchen fürchtet. Diese allgemeine Furcht vor ihm hat auch niemals ein gewisses Mißtrauen gegen seine fernere Politik zu bannen vermocht. Darm liegt unstreitig der Grund, daß trotz des offiziellen Friedens seit Beendigung des französischen Krieges die allgemeine europäische Lage nicht« weniger als vertrauensvoll in den Frieden ist. Jeder Staat steht eigentlich auf dem qui vive; überall scheint ein« dunkle Ahnung die Gemüther zu beunruhige», daß doch nächstens wieder ein Eisenwetler hereinbrech« werde — wer weiß, von woher. Was ist nun na türlicher, als daß der Fall Arnim eine Bewegung auf dieser schon immer leicht zitternden Oberfläche hervorbringt, deren Schwingungen sich bi« in die Ferne fortsetzen. Alles dumpf brütende Mißtrauen kann sehr leicht in de« bestimmten Verdacht auf schießen, daß Fürst Bismark im Geheimen seit langer Zeit etwa« plant und daß er fürchtet, durch die ehr geizige Rachsucht Armin'« diese Pläne enthüllt z» seh«. In den Cabinctten wie in der öffentlichen Meinung wird die Befürchtung sich Raum verschaffen, daß die deutsche Politik einen venen Schlag vorbi>-> reitet hatte. Dies« Befürchtung, gleichviel ob - Legrütt-^ drt »der nicht, muß tun fo> unrnhi«r machen- als-man nicht weA anss DM.'bkr.-!Schlag->bemhma.MDIl wsamdwL « W Beschioich^ tigungen der »fßrvW GjMÄiMhM-OchstWWGsi