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daß Protestanten, Preußen und National-Liberale z. B. für das abgebrannte ultramontane Cham oder für das gleichfalls ultramontane Wasserburg sich irgend wie in Unkosten gesetzt hätten. Fünftens geht eS uns wider den Mann, uns von rem Vertrauens mann der Meininger in's Gesicht spucken und um unser gutes Recht bringen zu lassen und hinterdrein für eben diese Leute unsere Taschen zu leeren. Sech stens haben wir Arme und Hilfsbedürftige genug in nächster Nähe. Siebentes sind die national-liberalen Meininger gar nicht einmal so hilfsbedürftig, da ihnen circa die Hälfte ihres Schadens von verschie denen Assecuranz - Gesellschaften vergütet wird. Schließlich ist uns da« katholisch-bairische Hemd immer näher als der national-liberale-protestantische Rock eines Anderen; und endlich wollen wir über haupt nicht. Sorgen wir für unsere Leute und lassen wir die Liberalen für die ihrigen sorgen, so gleicht sich's aus!" Eines Commentars bedürfen diese Zeilen nicht. In Oesterreich streiten sich die Blätter noch um die Antwort des Kaisers an den Cardinal Schwarzenberg. Von officiöser Seite wird hervor gehoben, daß die Worte des Kaisers jedenfalls ten denziös ausgebeutet würden, während sie lediglich einen vertraulichen Character gehabt hätten. Der Kaiser ist inzwischen von den Manövern in Böhmen nach Wien und Schönbrunn - zurückgekehrt und hat sich von dort am 15. Septr. in das Feldlager bei Brück an der Leitha und von da nach Pest begeben. Die italienische Regierung hat zur Herstellung der öffentlichen Sicherheit in Sicilien beschlossen, dem Militär - Commandanten der Insel die Leitung der zu diesem Zwecke zu ergreifenden Maßregeln in die Hand zu geben und das Corps der Carabinieri zu verstärken. Für die unvorhergesehenen Kosten be willigt das Finanzministerium 500,000 Lire aus dem Reservefonds. Der Ministerpräsident bereist die Südprovinzen, um die Finanzämter zu untersuchen. In Frankreich wird die zweite offizielle Reise des Präsidenten Mac Mahon nach dem Süden, die zwar etwas besser in Scene gesetzt wurde als die nach der Bretagne, auf sehr unwillkommene Weise durch Bazaine in den Hintergrund gedrängt. Bazaine hat seine wiedererlangte Freiheit benutzt, um sich nn seinen Verfolgern zu rächen. Seine einzige Waffe ist die Feder und die führt er mit wirklich schneidender Schärfe. Die bittere Ironie, mit der er fein und Mac Mahons Verhalten im Kriege 1870 einander gegenüberstellt, die Schonungslosig keit, mit der er die vielfachen Fehler des „ruhmvoll Gesiegten von Wörth" aufzählt, die Schärfe, mit welcher er den Contrast ihrer beiderseitigen Schick sale in die Augen springen läßt — dies Alles muß auf den gegenwärtigen Präsidenten der Republik einen zerschmetternden Eindruck machen. Noch schlechter aber kommt der Präsident des Kriegsgerichts von Trianon, der Herzog von Aumale, weg. Die Schilder ung seiner militärischen Laufbahn ist ein Muster stück bitterer Malice. Bazaine sagt, Aumale habe nur das einzige Verdienst, der Sohn eines Königs zu sein. Statt gegen die Commune zu kämpfen, sei ihm der Prozeß Bazaine willkommenes Mittel gewesen, nach Popularität zu Haschen und die Augen des französischen Volkes auf sich zu ziehen. Auch die Demagogen vorn 4. September, Jute« Favre, Gambetta u. s. w. werden schonungslos angegriffen. Trochu und Bourbaki wird das gesagt, was am tiefsten kränken und verwunden muß. Bazaine schont Niemand, außer dem alten Thiers, der ihn stets in Schutz nahm und eifrig bemüht war, Frankreich da» Schauspiel von Trianon zu ersparen. Gleichviel, ob es Bazaine gelungen ist, sich zu rechtfertigen oder nicht, das hat er klar bewiesen, daß Niemand in Frankreich etwas vor ihm voraus hat ; ja daß die Mehrzahl derer, die jetzt in Ehren stehen, eine bei Weitem größere Schuld an dem Unglück des Lande tragen, als er. Schließlich erklärt Bazaine, daß er seine militärische Laufbahn nicht für abgeschlossen halte, und daß er, wenn der Augenblick gekommen sein werde, noch Pflichten zu erfüllen habe. In Frankreich ist der Wechsel an der Tagesordnung und wer heute gestürzt ist, kann morgen seinen früheren Rang wieder einnehmen. Die französische Armee wird ihren Marschall dann sicherlich nicht ungern in ihren Reihen sehen. Sein Brief ist darauf be rechnet und auch wohl geeignet, die Sympathien, deren man ihn in diesen Kreisen berauben wollte, wieder auf ihn zu lenken. Den Gambettisten aber mag Gott gnädig sein, wenn dieser Mann jemals Gelegenheit erhält, mit dem Schwert in der Hann über sie zu kommen. Ein schreckliches Eisenbahnunglück hat in Eng land mehr die öffentliche Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, als alle Ereignisse der inneren Politik, die freilich noch ihren Sommerschlaf hält. Daffelbe ereignete sich bei Thorpe auf der Ostbahn, wo ein Inspektor durch Ablassung eines Zuges auf falschem Geleise einen Zusammenstoß zweier sich begegnenden Züge herbeiführte. Mehr als zwanzig Todesfälle und eine große Zahl von Verwundungen waren die Folge dieser verbrecherischen Fahrlässigkeit. Aus Spanien wird wieder eine große Schlacht bei Estella als unmittelbar bevorstehend angekündigt. Die Carlisten dünken sich schon auf dem Marsche nach Madrid. Wenn auch der neue Oberbefehls haber der Nordarmee, General Lasern«, keineswegs für einen Feldherrn ersten Ranges gilt, so wird er doch wohl im Stande sein, den Ebro-Uebergang dem Feinde zu verlegen. Die thatsächlichen Nach richten vom Kriegsschauplätze sind ohne große Be deutung und betreffen nur einige kleinere Gefechte. Was schließlich noch die Mittheilung anlangt, daß der russische Kaiser seine Sympathieen Don Carlos brieflich ausgesprochen, so sind die Quellen, woraus jene Mittheilung fließt , zu unlauter, als daß Ge wicht darauf zu legen wäre. Der Stapellauf des Panzerschiffs „Friedrich der Große" hat am 20. Sept. Nachmittags in Kiel glücklich stattgefunden. Das Schiff glitt leicht und sicher ohne die leiseste Schwankung in'« Meer. Der Kaiser wurde von der versammelten Volksmenge mit enthusiastischem Jubel empfangen. Der Hafen war durch zahlreiche festlich beflaggte Schiffe belebt. Die Offiziere der deutschen Kanonenboote besuchten in Begleitung des General- Morale« die Befestigungs werke von Bilbao. „Nautilus" nnd „Albatroß" find in Portugalete eingetroffen. Aus? Kaisers F man stünd Einen Marschall Straßenpö Tritt und Die legitii Vergnügen nicht auf, und arbeit zu untergi Wie d v. 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