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Die vorige Woche hat jedenfalls endgiltig über den Tag der deutschen Nationalfeier ent schieden. Die Spalten aller Zeitungen füllten sich mit Berichten über den großartig festlichen Verlauf, welchen der Sedan-Tag in allen Gegenden unseres deutschen Vaterlandes genommen. Er wird, so hoffen wir, Festtag der deutschen Nation bleiben. Wollten wir vergessen, was wir ihm verdanken, unsere Feinde würden uns daran erinnern. Die Schwarzen und die Rothen verdammen den Ehren tag des Vaterlandes. Die Einen, weil das Reich die römische Tyrannei zu Schanden macht, die Anderen, weil es eine Burg der bürgerlichen Freiheit zu werden bestimmt ist. So lange solche Widersacher in unserer Mitte sind, so lange wir diese Mächte der Finsterniß und der Rohheit nicht überwunden haben, wird die Sedanfeier einen Sammelpunkt für alle guten und ehrlichen Kräfte unseres Landes bilden. Wir brauchen deshalb nicht zu fürchten, daß darum das Fest zur Partcisache werde. Es ist nicht wahr, daß der Patriotismus mit dem Eifer für bestimmre politische Doctrinen auf einer Linie steht. Am Sedanfest ist Raum für das ganze deutsche Volk, für Alle, welches Glaubens und welcher Partei sie sein mögen, vorausgesetzt, daß sie dem Vaterlande die Treue wahren. Ausgeschlossey ist nur, wer sich selbst ausschließt, wer den Boden verleugnet, auf dem er geboren ist. Noch niemals hat man gehört, daß eine Nation eine Partei sei, weil es in ihrer Mitte Verblendete und Frevler giebt, die nicht zu ihr gehören wollen. Darum kümmere man sich nicht um die Parteigänger des Auslandes, welche die Muttersprache mißbrauchen, um der gerechten Sache Deutschlands einen Makel anzuheften. Ihre Schmäh ungen seien uns nur eine Mahnung zur Einigkeit. Wie auf dem Felde von Sedan Christen und Juden, Protestanten und Katholiken, Conservative und Liberale, Fürsten und Bauern, Adel und Bürger als Brüder kämpften, starben und siegten, so mögen sie auch fortan als Brüder das deutsche Nationalfest feiern! Bei der immerhin bekkagenswerthen Schroffheit, mit welcher gegenwärtig die Consessionen einander gegenüberstehen, ist eS als eine erfreuliche Thatsache zu coustatiren, daß der Entwurf zur deutschen S tr a fp r o c e ß o r d n u n g einen Schritt zur Abs chwäch- Reumnidjwanzigster Jahrgang. ung der Gegensätze thut, indem er für alle Bekennt nisse ein und dieselbe Eidesformel einführen will. Wie jetzt schon für die Israeliten, wird künftig der Eid auch für alle christlichen Confessionen mit der Formel schließen: „So wahr mir Gott Hefe." Be kanntlich gab es bisher verschiedene Betheuerungs- formeln. So geringfügig dieser Schritt erscheinen mag, so ist seine Bedeutung dennoch nicht zu unter schätzen. Die unvermeidliche Frage des Beamten: „Sinv Sie evangelisch oder katholisch?" ist nur zu geeignet, falsche Vorstellungen über die Bedeutung zu erwecken, welche dem Unterschiede der Confessionen beigemessen werden, während auf staatlichem Gebiete diese Unterschiede längst jede Bedeutung verloren haben. Die einfachen Worte: „So war mir Gott helfe" genügen vollkommen für alle Glaubensbe kenntnisse. In der österreichischenPresse grassirt augen blicklich ein wahres Kanonenfieber. Schießversuche, die unlängst bei Wien abgehalten wurden und bei denen es sich um einen Vergleich der österreichischen Broncegeschütze mit den Krupp'schen Gußstahlkanonen handelte, hatten zu Gunsten der letzteren ein so über wiegendes Ergebniß gehabt, daß sich unter den Sach verständigen sofort die Ansicht bildete, Oesterreich würde mit seiner jetzigen Artillerie einem mit Guß stahlgeschützen versehenen Feinde so gut wie wehrlos gegenüberstehen und es sei daher eine schleunige Reform dringend geboten. Ungarische Blätter ver steigen sich sogar zu dem Ausruf: „Die österreichisch ungarische Armee hat zur Stunde keine Artillerie!" Wer die Sprache der österreichischen Blätter kennt, wird sich eine Vorstellung machen, zu welchen Bergen voll Vor würfen sich dieselben gegen die Regierung hinreißen lassen. Trotzdem kann man der Armeeverwaltung nur nach sagen , daß sie bei Befriedigung des wirklichen Be dürfnisses zu schüchtern und rücksichtsvoll war. Denn als der frühere Kriegsminister Kuhn 20 Millionen Gulden zur Umgestaltung des Geschützmaterials ver langte, wiesen ihn die übrigen Minister aus Furcht vor den Delegationen mit dieser Forderung ab. Jetzt verlangt man 25 - 40 Millionen und wird sie auch bewilligen müssen. Wenigstens dringt die öster reichische Presse schon einmüthig darauf. Glücklicher weise kann man mit Muse an die ürtilleriereform gehen, denn noch steht kein Hannibal vor den Thoren Oesterreichs. Außerdem ist keine Armee der Welt,