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lleider- 1874 Mittwoch, den 1«. Juni tellung el in Bau »beim iebe« sofort ge- N«iuiadjwaajigft<r Zahrgang. ttiib- oli ab Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt de» Königlichen Verichtsamtes «ub des Stadtrathro zu Kischosomerda cungS- eignete 2370« Vigirr achtlassung der bairischen Reservatrechte durch seine Ausweisung für begründet erklärt- Die bairische Regierung wird trotzdem nicht in der Lage sein, diesem Beschlüsse gegen da» Reichsgesetz Folge zu. geben. Der Bundesrath so wenig wie der Reichs tag würde sich das gefallen lassen. In Oesterreich halten die Prälaten unter Enten, nichts wie Enten, welche vorige Woche das politische Terrain occupirten. Da soll mit einem Male Prinz Friedrich Carl von Preußen König von Spanien werden. Diese Erfindung verdanken wir französischen Blättern. Man sollte denken, daß die Erfahrungen, welche die Franzosen mit ihrer Ein mischung in die spanischen Thronwkrren Anno 1870 machten, ihnen die Lust vertrieben hätte, sich mit Dingen zu befassen, die sie absolut nichts angehen. Aber das alte Dogma, wonach in der Welt nichts pässiren kann, ohne ein französisches Interesse zu be rühren, spuckt trotz alledem und alledem in den französischen Köpfen fort. Allerdings geberden sich die Blätter bei Weitem nicht so wild wie im Jahr 1870; sie sind offenbar etwas zahm geworden und haben den Mann in der Wilhelmsstraße zu Berlin, der gegenwärtig in Varzin weilt, als Ruthe hinter dem Spiegel stecken ; aber sie sind von tiefem Schmerz erfüllt, daß ein Nachbarvolk cs wagt , einen König zu suchen, ohne vorher in Paris um Erlaubniß zu fragen. Die Zeiten ändern sich! — das scheinen die Franzosen auch heute noch nicht zu begreifen. Es wäre unnütz, über diesen neuen Act französischer Eitelkeit ein Wort zu verlieren ; aber es verdient constatirt zu werden, wie unermüdlich unsere west lichen Nachbarn das Geschäft des Hetzens gegen die Deutschen betreiben. In Ermangelung tatsächlichen Stoffs muß das Gebiet der Erfindungen herhalten. Wunderlich sieht es nur aus, daß preußische offiziöse Blätter es der Mühe werth halten, solche Nachrichten zu dementiren. Es will uns fast bedüuken, sie haben damit die Franzosen nur ansporncn wollen, ihre Erfindungskunst weiter zu probiren. Das ist denn auch geschehen. Denn nachdem sie mit der Candidatur des Prinzen Friedrich Karl abgeblitzt sind, lassen sie Sr. M ^stät König Albert von Sachsen die Krone niederlegen, um das traurige Erbe Amadeus VKlk Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs nnd Sonnabends, und koket einschließlich »er Sona« adend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljShrlich IS Ng>. Inserate «erd«, bi« Dienstags und Freitag« früh V Uhr angenommen und kostet die gespaltene Sorpuszeile »der deren Raum 1 Slgr. nämlich am 27. Juli in Brüssel ein militärisch- diplomarischer Congreß zusammentrcten, um in Fort setzung der Genfer Convention noch einige weitere Fragen des Kriegsvölkerrechts, insbesondere in Be treff der Kriegsgefangenen zu berathen. Der Congreß ist das eigenste Werk Alexander II. und die meisten Regierungen haben bereits zusagende Antworten er- thcilt ; daß die Franzosen etwas ganz-Anderes da hinter wittern» darauf möchten wir im Voraus wetten. In der preußischen Hauptstadt tagte wieder einmal die fromme „Berliner Pastoralconserenz" und gab gar sonderbare Ansichten über die Civilehe kuM Wenn diese glattgescheitelten frommen Herren - mit der weißen Binde könnten, sie wären viel schlimmer als die ultramontanen Pfarrer — aber sie können eben nicht, wie sie wollen; nur ohnmächtiger Grimm ist es, der aus ihnen spricht. Ein Pastor Wölbling führte aus, daß die Civilehe die ehelichen Bande, lockere, während der Staat doch selbst ein Interesse daran habe, daß das Eheband ein festes bleibe. . Die Folgen einer solchen Gesetzgebung würden nicht aus» bleiben, wie denn ja auch bereit» die Socialdemokratie die freie Liebe, den Austausch der Frauen, allo, die schamloseste Prostitution offen und frei predige; Was diese Leute doch nicht Alles wissen! Wenn der Herr Pastor die Geschichte nur oberflächlich kennte, so müßte er wissen, daß die Ehe eine viel ältere Institution ist, als die Kirche. Erst in späteres Zeiten wurde sie von der Kirche annectirt und es itz bekannt genug, daß der gute Magen derselben nicht gern wieder herausgiebt, was er einmal hat. Uebrigevsi werden wir auf der Dresdner Synode» welche deyw nächst zusammentritt, wohl ähnliche Lieder singen hören, wie auf der Berliner Pastoralconferenz In Baden genehmigte die erste Kammer das Altkatholikengesetz mit allen gegen drei Stimmen, in der vom Abgeordnetenhause festgestellten Fassung^ Dagegen hat das bairische Abgeordnetenhaus mit 77 gegen 76 Stimmen die Beschwerde des Jesuiten anzutreten. Das nennt man doch wahrhaftig dem Paters Fugger wegen Bersassungsverletzung in Außer- Blödsinn die Krone auffetzen' Noch andere Enten in Bezug auf dir bevor stehende Annexion Luxemburgs durch Preußen und dergleichen lassen wir, um den gesunden Sinn unserer Leser nicht zu beleidigen, außer Betracht. Wahr scheinlich kommt jetzt auch der Brüsseler Congreß an die Reihe. Auf Einladung Rußlands wird 'g auf ick ein ,eputzt. gegen igeben. erksam i und zieher,