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Magazin gänzlich ausgebrannt. Durch den Einsturz der Mauer« wurden 10 benachbarte Häuser mehr »der weniger beschädigt. Außer etwa IM Equipagen konnte von dem wcnhvollen Inhalt verhältnißmäßig wenig gerettet werden. Doch will ein Blatt wissen, daß das in eisernen Gemächern unter dem Erdgeschoß verwahrte Silbergeschirr, das von enormen Werth ist, gerettet wurde. Das Gebäude selber war ver sichert. Unzählige Menschenmassen beobachteten den Verlauf des fürchterlichen Brandes. — Aus BrieS im Sohler Comitate wird dem „Ung. Lloyd" unterm 10. d. M. geschrieben: Gestern ertönte auf das Wort „Feuer" um 11 Uhr Vor mittags die Sturmglocke: Zwei große Gassen, in welchen die bedeutendsten Oeconoinen wohnten, sind in drei Stunden ein Raub der Flammen geworden. An eine Rettung war nicht zu denken, indem ein furchtbarer Wind das Feuer fortwährend angefacht hat. Im Ganzen brannten 110 Häuser nebst einer großen Anzahl verschiedener Wirthschaftsgebäude, in welchen ca. 150 Familien wohnten, ab. Das Elend ist furchtbar, indem die meisten Unglücklichen kaum mit rem nackten Leben davongekommcn sind und all' ihre Habseligkeiten und Vonälhe an Getreide, Stroh und Heu een Flammen preiSgebcn mußten. Auch sind zwei Personen, eine Frau und ein Kind, zu Asche verbrannt. — Die Neugier der Besucher des Circus Salo- monski in Berlin ist am Freitag bitter enttäuscht «oreen. Der Bäckermeister Rüstow hatte sich erboten, die 5 französischen Ringer nach einander „mit beiden Schultern" in de» Sand zu legen und die Erwart ung des Kampfes, als besten Preis von der Direktion 500 Thlr. ausgesetzt worden, hatte den Circu« bis auf den letzten Platz gefüllt. Allein Ver fünffache Preisringer schien im letzten Augenblicke von Bedenken erfaßt worden zu sein, er meldete sich unpäßlich und bat, den Kanipf auf einen Tag der nächsten Woche zu verschieben. Der langen Gesichter gab eS nach dieser Erklärung genug im Circus. — Wie die „Pf. VolkSztg." erzählt, kehrte vor einigen Tagen ein verheiratheter junger Mann, Namens NeiS, in seinen Heimathsort Berchmeiler (Regierungsbezirk Trier) zurück. 1870 zu den Fahnen gerrifen, wurde er in der Schlacht bei Sedan ge fangen genommen und nach Afrika transportirt. 1872 bekam seine Frau einen Todtenschein und ver- heirathete sich zum zweiten Male - eine ange nehme Ueberraschung für den Zurückgekehrten. Der selbe erzählt, daß bei ihm in Afrika noch andere Deutsche waren. Er nennt als solche die Feld krämer Hofmann, Vater und Sohn, aus Illingen, die Gebrüder Blum und einige Männer von Ann- weiler. Sie wurden in Afrika an einen Guts besitzer auf bestimmte Zeit verkauft. (!) Die Briefe der gefangen Gehaltenen scheinen nicht befördert worden zu sein, Sa ihre Angehörigen keinerlei Nach richten erhielten. — Die „Pf. VolkSztg." hofft bald ausführlichere Nachrichten geben zu können. Neueste Nachrichten. Ostrowo, 16. Febr. Dem Erzbischof Ledo- chowski sind heute 8 neue wider ihn erhobene An klagen wegen Vergehen gegen die Kirchengesetze vom 11. Mai v. I. zugestelll worden. Bern, 16. Febr. Heute ist der Austausch der Ratifikationsurkunden zu dem zwischen der Schweiz und Italien abgeschlossenen Vertrage über den An schluß der Gotthardbahn an die oberitalienischen Eisenbahnen erfolgt. Petersburg, 16. Febr. Bei dem gestrigen Galadiner brachte Kaiser Alexander die Gesundheit des Kaisers Franz Joseph aus, indem er zugleich hervorhob, daß die Bande gegenseitiger Freundschaft, welche seinen hohen Gast und ihn selbst mit dem Kaiser Wilhelm und der Königin von England ver bänden, die beste Bürgschaft des europäischen Frieden» seien. Repertoire der koniql. Hott heatrr j u Dresd rn. (In Altstadt.) Domnrstag: Dir fliegende Holländer. — Freitag: Eine vormhme Ehe. Sonnabend: Amelia. (Albertthegtec in Neustadt.) Mittwoch: Eine vornehme Ehe. — Donnerstag: Oie Lebensretter. Das war ich! — Sonnabend: Sin Glas Wasser. Bezirks-Armen- und Arbeitshaus Seidan b. Lautzen. Sonnabend, den 28. Febr. 1874, Mittags 1 Uhr, soll in unserm Anstaltsgebäude die statutenmäßige Generalversammlung statlfinren und werden die Mitglieder der Genossenschaft zum zahlreichen Erscheinen eingeladen. Tagesordnung. Jahresbericht, Justification der Rechnung von 1872, Vortrag der Rechnung von 1873, Wahl der Rechnungsrevisoren, Voranschlag für das Jahr 1874, Beschluß über eine zu erbebende Anlage und Beschluß über Aufnahme neu angemelketer Mitglieder. Bautzen, den 16. Februar 1874. Das Direktorin m. G Pfannensticl. Deffauer Nilekvivk ^uvtivn. Am Sonnabend, den SL d. M., Mittag» LS Uhr, laste ich einen TranSvort vorzüglich schwere gute Milchkühe mit Kälbern und hochtragenden Kalbe« auf den Scheuneuhöfen in Dresden versteigern