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Pk. S - Pf. ms- lgen den in haft in der r nach Seschä- g und Person ^70 zer- ahl als ^ins htet "g einen n mir orgen estraft Ulee. Luni. « Lhlr fer loco ^U«r fKchftfch« Wrzähker, Wochenblatt für Bifckofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -es Königlichen Werichtsamtes nnd des Ktadtrathe» zu Dischofswerda. viele Aeitschrifr erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittw »cd» und So»««drnd», und koket einschließlich der Sonn» abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12'1, Nu«. Inserate werken bi« Dienstag« und Freitag« ' früh 8 Udr angenommen und kostet die gespaltene SorpuSzeile oder deren Raum 8 Pfennige. 53 ! Sonnabend, den 6 Juli. ! 1^72» Sachsen. Bischofswerda, 4. Juli. Wie uns mitgetheilt wird, ist von dem k. Ministerium des Innern dem Herrn Banquier Grumpelt in Dresden die Erlaub- niß zur Vornahme der generellen Vorarbeiten zu einer Verbindungsbahn von hier nach Camenz zum Anschluß an die Camenz-Lübbenauer Bahn ertheilt worden. Diese Vorarbeiten sollen sofort erfolgen und es werden davon unsere Fluren, sowie die von Pickau, Kynitzsch, Schönbrunn, Goldbach, Geißmanns dorf, Rammenau, Hauswalde, Ober-, Mittel- und Rieder-Burkau, Säuritz, Kindisch, Rauschwitz, Gödlau, Talpenberg, Dobrig, Elstra, Boderitz, Kriepitz, Prie- titz, Wohla, Wiesa und Camenz berührt werden. Bischofswerda, 5. Juli. Gestern Mittag I12 Uhr sind im Grundstücke des Herrn Käufer am Bahnhof die Zimmergesellen Ernst Teich aus Pickau und Ernst Roch aus Goldbach, beide unverheirathet, in einem 27 Ellen tiefen Brunnen, welcher noch im Bau begriffen war, verschüttet worden. Der Zimmer geselle Roch, welcher sich nur ca. 12 Ellen tief auf einer Leiter befindet, lebt noch, gleiches hofft man auch von Teich, welcher sich während des Ein rollens circa 26 Ellen tief befunden haben soll. Seit Eintritt der Catastrophe arbeiten ca. 120 Mann, nebst einer Abtheilung Bergleute, welche auf tele graphischen Ruf heute Nacht halb 1 Uhr auö Hähnichen eintrafen, unter Leitung eines Baurathes, eines Ingenieurs und eines Obersteigers, in der Hoffnung, beide noch lebend diesem gräßlichen Grabe zu entreißen. LZ Bautzen, 29. Juni. Es kommt so häufig vor, daß die Zeitungen uns Mittheilungen von dem machen, was die Gemüther erregt und Zwietracht und Streit fördert. Seltener lesen wir von That- sachen, die geeignet sind, die Gemüther zu beruhigen und die Gegensätze auszugleichen. Wir nehmen aus diesem Grunde um so lieber von einer Mittheilung Notiz, die uns von einer hier abgehaltenen wendischen Versammlung als verbürgt zugegangen. In jener Versammlung befanden sich Männer beider Con- fessionen. Ein evang. Lehrer erzählte, daß vor ca. 30 Jahren ein Jüngling die Prüfung im evang. Lehrer seminar allhier bestanden und aufgenommen worden. Als er aber erklären sollte^ daß er sich auch für 2 Jahre ohne alle Unterstützung durchbringen sollte, Siebenundzwartzigster Jahrgang. da mußte er gestehen, daß wegen Ablebens seines Vaters ihm dies unmöglich sei. Mit Schmerz hätte er nun von dem gewählten Lehrerberuf, auf den er sich bereits nach der Confirmation 3 Jahre lang vorbereitet, zürücktreten müssen, wenn nicht der da malige Kirchen- und Schulrath Herr vr. Petri er klärt hätte: Ich werde für ihn sorgen. Der mit anwesende kathol. Bischof und Dechant Herr Mauer mann hatte hierauf erklärt, dem evang. neu auf genommenen Zögling eine jährl. Geldunterstützung von 12 Thlr. zu gewähren. Dieses Versprechen habe er denn auch bis an sein Ende redlich gehalten. Später sei dieser Jüngling als evang. Lehrer an gestellt worden, habe aber oftmals Gelegenheit gehabt, mit kath. Geistlichen und Lehrern in freundschaftlichem Verkehr zu bleiben. Im Rückblick darauf brachte der evang. Lehrer den kathol. Herren der Versamm lung ein dankbares Hoch aus. Die auf der Durchreise in Dresden sich befindende Königin von Holland empfing am 4, Juli die Gegen besuche unserer zur Zeit in der Residenz weilenden königl. Majestäten und Hoheiten in den von ihr eingenommenen Appartements des Hotel Bellevue. Die Königin der Niederlande hatte Tags vorher die höchsten Herrschaften in Pillnitz, Wachwitz und Hosterwitz besucht. Das Ministerium des Innern hat auf das Gesuch eines Militärvcreins um Gestattung des Ge brauchs von Trommeln bei Beerdigung von Mit gliedern dieses Vereins mit Rücksicht auf die wegen des Gebrauches militärischer Signale Seiten des Ministeriums des Innern auf Veranlassung des Kriegsministeriums zeither befolgten Grundsätze, in deren Folge auch von anderen Militärvereinen angebrachte gleiche Gesuche haben abgewiesen werden müssen, abfällige Bescheidung ertheilt. Auch der sächsischen Regierung ist es, wie die „Dresdener Nachrichten" hören, seitens des Reichs- canzleramts anheimgegcben worden, die Conferenzen zu beschicken, welche Preußen und Oesterreich im Laufe d.J.in Berlin abzuhalten gedenken und die sich mit der Erörterung der socialen Frage beschäftigen wird. Unter den Offizieren des großen deutschen General stabes, die behufs strategischer Studien eine mehr wöchentliche Reise nach Elsaß-Lothringen unternehmen und vor Allem die dortigen festen Plätze einer ein-