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Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt -es Königlichen Verichtoamtes und -es Stavtrathes zu Difchosswer-a Sonnabend» den 2S. Juni reor 1872. idisch. Siebenundzwanzigster Jahrgang. SSTHlr »fr« l«r» und wir er Hier, «geben. Lies, Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, MittwockS und SoNnad^ndS, und kostet einschließlich der Sonn abends erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12'j, Rgr. Inserate werden dir Dienstag« und Freitags ftüh 8 Uhr angenommen und kostet die gespaltene Corpuszeile oder deren Raum 8 Pfennig«. - hmittagS am 21. >üf dem rlbeil- > egaugeu k nivkt m ssl- lpen. ingesetzte auf un- and. wich in egen des ine den- Ju den „Deutschen Blättern" lesen wir: Ein all gemeines, ganz Deutschland umfassendes Volks- und Nationalfest zum Andenken an den Krieg von 1870/71 ist auch unser Wunsch, und wir haben auch nichts dagegen, daß es jährlich am 2. September, d. h. an einem und demselben denkwürdigen Tage von der ganzen Nation mit Würde und Fröhlichkeit gefeiert werde. An dem uns jetzt zum Abdrucke übersandten, bereits gedruckt circulireuden „Aufruf" jedoch hat uns ein Umstand befremdet, den wir für einen zufälligen nicht halten können. Es wird darin gesagt, daß an jenem Festtage Waffenstillstand für alle Parteien herrschen solle. Unter der großen Zahl von Namen aber, welche den Aufruf unter zeichnet haben, sehen wir — Herrn Prof. v. Shbel,' und höchstens noch die Gelehrten Hettner und Roscher ausgenommen — nicht ein einziges Mitglied, nicht einen einzigen parlamentarischen oder schriftstellerischen Vertreter der verschiedenen liberalen Parteien, dagegen aber ein ganzes Heer von Persönlichkeiten aus den Kreisen der Reaction und der ausgesprochensten Orthodoxie. Entweder also haben die Liberalen ihre Unterschrift versagt, oder sie sind gar nicht aufgefordert worden. In beiden Fällen wird dadurch ein Licht auf diese Anregung geworfen, das nur Zweifel und kein rechtes Vertrauen erwecken kann. Sollte wirklich noch immer das Bestreben nicht aufgegeben sein, die volksthümlichen Erinnerungen an die Thaten von 1870 in das orthodoxe und reaktionäre. Fahrwasser zu leiten müssen das aus jenem Fernhalten aller liberalen Kreise schließen — so würde es sich auch hier als ein vergebliches zeigen. Wir leben nicht in den zwanziger Jahren, wo die aufwuchernde Pfafferei, Pietisterei und mit Lakeienthum versetzte Deutsch- thümelei allmälig auch die Feier des großen Tage» in der er Flur, hiermit tzm«. von Leipzig in ein wirksames Einschläferungsmittel verwandeln konnte. Bei der im August in Leipzig stattfindendew Wanderversammlung der deutschen Aerzte und Natur forscher werden die Plenarberathungen im neuen Theater abgehalten werden. Als Festlichkeiten sind in Aussicht genommen ein großes Festbanket und Festball in den Räumen des Schützenhauses, eine Festvorstellung im neuen Theater, zwei Gewandhaus- concerte und eine Festfahrt nach Grimma. Die Leipziger Pferdehandlung von Rose und Böhme soll nach der „Ostd. Ztg." von französischen Agenten Auftrag erhalten, 21,000 Stück Cavalleric- Pferde zu liefern. Mittweida, 24. Juni. Für den gestrigen Sonntag war vom hiesigen Arbeitervereine hier ein VerbrüderungSfest in Aussicht genommen worden, auf dem verschiedene auswärtige Arbeitervereine ver treten sein sollten. Der hiesige Stadtrath hatte dieses Fest, welches darauf hinauslief, die einzelnen Arbeitervereine hiesiger Gegend untereinander in Verbindung zu setzen , zwar verboten, es hat dieses Verbot jedoch nicht verhindert, daß gestern zahlreiche Mitglieder der Arbeitervereine aus Hainichen, Burg städt, Rochlitz, Wechselburg, Frankenberg und andern Orten hier erschienen und truppweise, theilweise mit rothen Mützen, indenStraßen sichzeigten. DerTräger einer rothen Fahne wurde von der Polizei verhaftet. Zum Andenken an die, am 22? Juni 1871 bei Zschortau durch den Zusammenstoß zweier Eisen bahnzüge verunglückten, ans Frankreich zurückgekehrten 19 Soldaten der 9. Compagnie des 1. pommerschen Grenadierregimentö Nr. 2 „König. Friedrich Wilhelm", ist daselbst am 22. d. M. ein, den tapferen Kriegern geweihtes Denkmal feierlichst enthüllt worden. Allem Kriegsgefahren glücklich entronnen, mußten die Braven hier auf so entsetzliche Weise ihr Leben einbüßen Das Denkmal selbst ist in Säulenform, auf impo santem Sockel ruhend, aus dem Metall der vorn: Kaiser speciell hierzu gespendeten französischen Ge schütze hergestellt. Die Spitze des Denkmals ziert das eiserne Kreuz. , -a In dem Fremden, welcher sich am Sonntage Vormittag in einem Hotel in Altstadt-Dresden er schossen hat, ist ein preußischer Artillerie-Offizier aus? Jüterhogk recvgnvscjrt worden. ^bomivmvnls-LivIsäunK. Mit dieser Nr. schließt das zweite Quartal des „sächsischen Erzählers". Wir laden zu neuen Be stellungen auf das dritte Quartal höflichst ein und bitten, dieselben rechtzeitig bewirken zu wollen, damit keine Unterbrechung in der Versendung eintritt. Dir Erpeditioa des „lSchs. Erzühirrs".