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Sonnabend, des S. März. »SIL. -Vf. uen. , Februar. -83LHU. rfer tt« i. LS Sachsen. . Bischofswerda, 6. März. Auch in unserer Stadt, sowie in vielen anderen Orten Sachsens, wurden heute Nachmittag 4 Uhr zwei Erdstöße von nicht unbedeutender Stärke verspürt; dieselben brachten die hiesige Einwohnerschaft in eine gewaltige, ängstliche Aufregung, aus verschiedenen Häusern flüchteten die Bewohner auf die Straße, einen Einsturz der Ge bäude befürchtend. Das Schwanken der Möbels, Anschlägen von Hausglocken, Stehenbleiben von Wanduhren rc. hörte man von vielen Seiten erzählen. Abends tobte ein gewaltiger Südsturm, dem ein herrlicher, warmer Märzlag vorausgegangen war. Man weiß sich hier auch von einer nur annähernden Erderschütterung nicht zu erinnern. — Die obige Erderschütterung ist, soweit Nachrichten vorliegcn, ungefähr um dieselbe Zeit in Prag, Görlitz, Weimar, Rudolstadt, Halle und Magdeburg, in Gera, Greiz, Altenburg, Leipzig, Chemnitz, Bautzen, Löbau, Meißen, Grimma, Brandls, Colditz, Leisnig, Wald heim , Börln b. Dahlen, Stollberg, in Dresden, Pirna, Freiberg, Schandau und Bodenbach beob achtet worden. Die Wahrnehmungen während der selben scheinen darin übereinzustimmen, daß ein unter irdisches, schweres Rollen den Vorgang begleitete. Die Richtung wird mehrfach als südlich-nördlich bezeichnet. — Am 5. März wurde ein Granit block in der Form eines Kessels von bedeuten der Größe und Schwere (224 Centner) durch unsere Stadt gefahren. Derselbe kam aus dem Polank'schen Stcinbruch auf dem Hratschken bei Demitz und wurde von hier aus per Bahn nach Freiberg in die chemische Fabrik von Schippan L Köthen befördert. Derselbe wurde unter der Leitung deS Granitlieferanten Herrn Spanke gefertigt und glücklich, theils 14spännig, theils lOspännig unter Mithilfe von circa 60 Menschen nach dem hiesigen Bahnhof gebracht. — Ein Decret Sr. Majestät des Königs an die Stände, Eisenbahnen betr., geben wir des für unsere Stadt höchst wichtigen Inhaltes wegen wörtlich wieder: „Die städtischen Behörden zu Bischofswerda haben in neuester Zeit das Gesuch an die Regierung gedichtet, daß diese Stadt mit der südlausitzer SraatS- eisenbahn durch eine Zweigbahn in Verbindung ge fetzt werden möchte, wenn der frühere Plan , die eitbrnundjwanzigster Jahrgang. »r. SP» lig ent- August hrte, für mdschaft, urch die urch die ahestätte, t minder n Pastor > sowie Trauer- >e geehrt en jede» - südlausitzer Eisenbahn bei Bischofswerda in die sächsisch-schlesische Eisenbahn einmündcn zu lasse«, definitiv aufgegeben sein sollte. — Die Herstellung einer Verbindung der südlausitzer Bahn mit VSr sächsisch-schlesischen bei Bischofswerda ist schon früher als zweckmäßig erkannt und in's Auge gefaßt wordett. Auch liegen bereits seit längerer Zeit schon die generellen Vorarbeiten über diese Linie vor. -Nach Ansicht der Regierung würde es sich empfehlen, den Bau der Verbindungsbahn zugleich mit-dem Gaue der Hauptbahn zur Ausführung zu bringen. Ob im Laufe der gegenwärtigen Finanzperiode noch dazu zu gelangen sein wird, würde von dem Fortgänge des Baues der Hauptlinie abhängen. Die Kosten für die Herstellung der Verbindungsbahn lassen sich auf ungefähr 500,000 Thaler veränschlagen. Für den Fall, daß die Stände sich für den Bau der Linke auf Staatskosten entscheiden sollten, wird diese Summe noch nachträglich in das außerordentliche Staatsbudget für die Finanzperiode 1872/73 mit aufzunehmen sein." — Der hiesige Gewerbeverein, welcher stets be strebt ist, durch Borträge und Belehrungen zn bilden, auch schon viel für die hiesige Fortbildungsschule gethan hat, hat beschlossen, den 7. April d. I. mit dem am gleichen Tage abzuhaltenden SonntagSschul- examen eine öffentliche Ausstellung von Arbeiten, welche Lehrlinge hiesiger Gewerbtrcibenden selbst ständig gefertigt haben, gleichviel ob es Schüler der hiesigen Sonntagsschule sind oder nicht, zu -ver anstalten. Es ist nicht genug anzuerkennen, daß der Gewerbeverein sich auch nach dieset Seite hin überaus nützlich macht, und wäre es nur wünschens» werth, daß den bereits über 50 sich gemeldeten Lehrlingen noch recht viele dieser wohlmeinenden Aufforderung Folge leisteten. ' - Dresden, 7. März. Gestern Nachmittag kurz nach 4 Uhr sand hier eine ziemlich starke 5—6 Se kunden andauernde Erderschütterung statt, die nach den von uns eingezogenen Erkundigungen 'Mch ä« allen Orten der Stadt bemerkt »ördtfl Ist. Wid wandten uns deshalb an die höchste Stelle unsere^ Stadt, den Kreuzthürmer, um auch von« ha an» Sen gehabten Eindruck schildern zu höteN^ Md^glÄbrsi wir hier die Eigenthümlichkeil erwähüeifM müssen: daß der eine THLmttt'MHHMd M -MällM iurkau. Iw. issest. and. kme bei riellriod m innig- Brfrhofswerda, Mölpen und Umgegend» Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes und -es Sta-trathes zu Kifchofswer-a. > Vies« Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnabend«, und koket einschließlich der Bonn» '«btndt erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12»f, Rgr. Inserate werden btt Dienstag« und Freitag« früb 8 Ubr angenommen und kostet die gespaltene Lorplttzeile oder deren Staun, 8 Pfenstige., - leert. KU lebler. )dt. ! 4 Uhr. zu jedes