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Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -esKöniglichen Gerichtsamtes »n- -es Kta-trathes z« D>ischofs«er>a Viele SeitschM erscheint wöchentlich zwei «al, Mittwock« «nd SouwabrndS, und kostet einschließlich d^ Ä«,». «send« erscheinenden „belletristischen Beilag«" vierteljährlich 12's, Ng«. Inserate werden bi« Dienstag« u»V tzrritag« früh 8 Uhr engen,mm en und kostet die gespaltene gorpuszeile oder deren Raum 8 Pfnmigr, ^VL16 —- >1872 Sonnabend- den 24. Februar. S ach s e n. Bischofswerda, 22. Februar. In der gestrigen Sitzung de» Gewerbevereins, welche von 76 Mitgliedern besucht war, wurde zunächst von Herrn Schuhmachermstr. Schlicke! aus Bautzen eine Stiefelpfleckmaschine in ihrer Thätigkeit vorgc- zeigt. Durch die rasche und genaue Arbeit derselben wird das Verpflocken einer Sohle in 2 Minuten ausgeführt, während solches mit der Hand 15-20 Minuten Zeit in Anspruch nimmt. Die Maschine wurde zuerst in Amerika angewendet und ist jetzt für 75 Thaler auch in Deutschland zu beziehen. Hierauf hielt Herr Lithograph Mothes einen sehr belehrenden Vortrag über Lithographie und schilderte dabei die hier verkommenden drei verschiedenen Arten dieser Branche. (Feder-, Kreide- und Graveurmanier.) Ebenso wurde die Behandlung des Steines mitge- thcilt, welcher sehr fettig sein muß und hauptsächlich aus Baiern bezogen wird. Desgleichen gab der Herr Referent Belehrungen über die verschiedenen Schriften des Lithographen und zeigte zum Schluß Muster und Proben der Arbeiten, welche in dessen Geschäft angefertigt werden, vor. Zum Vortrag kamen nun noch die Petitionen, welche die hiesige Stadtgemeinde an die sächs. Kammern in Betreff des Anschlusses unserer Stadt an die südlausitzrr Eisenbahn gerichtet hat. Mehrere vom Ober-Lausitzer Cenkral-Gewerbeverein an die einzelnen Vereine ge stellte Fragen sollen in nächster Sitzung zur Be sprechung gelangen. H GeißmannSdorf, 22. Febr. An Stelle de» hier weggegangenen Herrn Lehrer Meißner wurde vom Stadtrath zu Bischofswerda Herr Lehrer Zieschang in BelmSdorf designirt. In unseren Abgeordneten-Krcisen will man wissen, daß der Reichstag am 3. Oster-Feiertage (2. April) in Berlin zusammentreten werde, so daß die Ver tagung des sächsischen Landtags Ende März bevor stehen würde. Leipzig, 20. Februar. Bon Seiten des hies. deutschen ProtestantxnvereivS ist in diesen Tagen eine Petition an den deutschen Reichstag ausgegangcn, in welcher das Ersuchen gestellt wird, „derselbe wolle ein Gesetz beantrage», durch welche» der Jesuitenorden in Deutschland verbotest uud denAn- Sirbenunbjwaajigster Jahrgang. gehörigen Affiliirten desselben alle und jede Wirksam keit in Kirche* und Schule innerhalb des deutsche» Reichs untersagt wird", eventuell „wolle der Reichs tag, wenn die. Angaben (der Petenten) auf de» Widerspruch einzelner stoßen sollten, die Berechtig« ung derselben durch rinzufürdrrnde Gutachten unserer bedeutendsten Historiker und Staats- und Kirchea- rechtSlehrer untersuchen lassen." In der am 20. Febr. stattgehabten Sitzung de» AufsichtSraths und Ausschusses der neuen rumänischen Eisenbahn-Gesellschaft wurde ersterer ermächtigt, den Bauvertrag mit der Staatsregierung abzuschließe». Desgleichen einigte man sich dahin, dir sofortige Einlösung des 1871er Januar-Coupons zu publicire» und die Einlösung des 1871er Juli-Coupons mst 3) Thkr. bei Gelegenheit de» Austausches der Interims-Quittungen gegen Actien vorzunehme». Am 2Y. Febr. fand vor dem Reichs-OberhaudelS» gericht in Leipzig die erste Verhandlung einer elsässische Rechtssache statt. Am 19. Febr. Abends ist, aller Wahrscheinlich keit nach durch Brandstiftung, in der Scheune des Gutsbesitzers und OrtSrichterS Wustmann in Gnasch- witz Feuer ausgebrochen und hat diese, sowie di« übrigen Gebäude des Grundstücks, sodann auch noch die Gehöfte des angrenzenden Großgärtners Petrick und des Gutsbesitzers Schreiber in Asche gelegt. Leider hatte Wustmann, bei welchem der Brand ent standen, nicht versichert. ES wird vermnthet, daß das Feuer von außen durch die Schlitzlöcher der Wustmann'schen Scheune angelegt worden, ist. Der einige 50 Jahre alte Hausbesitzer und Weber Thomas aus Ringenhain ist in der Nacht vorn D zum 8. Febr. bei der Verübung eines Holzdiebstahls mit einem gestohlenen Stück Holz gestürzt und hat sich dadurch einen Schädelbruch zugezogen, infolge dessen er nach wenigen Stunden seinen Geist aufgab. Der Verstorbene hinterläßt eine Fra« und siebe unmündige Kinder. (B. N. Preußen. , .' Die Besserung de» Kaiser» ist so weit vorge schritten, daß derselbe sich, den StaatsgeschiHlen wieder widmet. °...V Da» Abgeordnetenhaus hat am ZI«, Februar r» namentlicher AbsttznMUg da» Gesetz Sher Hi« Ohxr-