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Sonnabend, den 10. Februar kehr von einer Kunstreise nach Kopenhagen, die « mit dem Vater machte, während des Monats Decembkr 14 Tage lang mit dem lecken und steuerlosen Schiff« auf dem Meere umhcrtrieb, bis das Schiff an der Küste von Arkona strandete. — - Sein Schaffens drang verließ ihn auch während seiner Krankheit nicht, und auch in dieser Zeit ist manch edles Kunstwerk entstanden. Vieles aber, was -er noch schaffen wollte, ist mit ihm zu Grabe gegangen! — Sein Tod nach so vielen schmerzensreichen Tagen und Jahren war ei» sanfter und schmerzloser! Wie man hört, wird das Geschäft mit Hilfe der tüchtige» Kräfte, die er sich für die verschiedenen Branche» desselben bildete, in gleicher Weise, wie bisher, fort gesetzt werden, so daß Dresden der Ruf eines so weit über ferne Länder ausgedehnten Geschäfts er halten bleibt. Der in Dresden längere Zeit aufhältlich gewesene Agitator, Herr Fritz Mende, der Führer der gräflich Hatzfeld'jchen Socialdemokratie und seiner Zeit Ab geordneter im Reichstag, ist gegenwärtig gehirnkrank. Die Hatzfeld-Mende'sche „Freie Zeitung" enthält zwei ärztliche Atteste, welche eine Kur als höchst nothwendig hinstellcn, wenn der KrankheitSzustand nicht unheilbar werden soll. In Chemnitz und Schneeberg wurde am 4. Febr. trotz ziemlich bedeckten Himmels der rothe Schein eines Nordlichtes beobachtet. — Auch aus Nanch, Chaumont, Constantinopel, Innsbruck und änderen Städten wird berichtet, daß daselbst an demselben Tage ein starkes und prachtvolles Nordlicht gesehen wurde. Adorf, 6. Februar.' Die vergangene Nacht war für unsere Stadt eine unheilvolle, schreckliche. Die Schützengescllschaft feierte ihren altüblichen Lichtmeß ball, zu dem sich 200—3M Theilnehmer eingefunden hatten. Plötzlich um 10H Uhr erscholl Feuerruf: ein Anbau an den Tanzsaal war, höchstwahrschein lich von ruchloser Hand, in Brand gesteckt worden. Im ersten Schrecken stürzten sich die meisten An wesenden nach der Einen, hölzernen Treppe, deren Geländer bald unter der Last der sich Drängenden brach. Die Flüchtigen stürzten reihenweise, in dichten Haufen über einander, wobei vier junge Frauen, ein Mädchen (Braut) und ein junger lediger Mann er drückt, Andere marmichfach, doch nicht tödtlich, v«r- Sachsen. Der bereits von der zweiten sächs. Kammer ge nehmigte Gesetzentwurf, daß das Land die Wieder erstattung der Kosten für die Kriegs-Einquartierung an die Gemeinden übernimmt, hat in Berlin sehr lebhafte Zustimmung gefunden. Die Berliner Communal-Bchörden gehen damit um, eine Vor stellung an das Staats-Ministerium zu richten, auch für Preußen ein derartiges, der Billigkeit nur ent sprechendes Gesetz möglichst bald cinzubringen. Die zweite Kammer bewilligte am 6. d. fast einstimmig die Gehaltserhöhung für sämmtliche Beamte mit 16H Procent in den untersten, 12, 10, 8 Procent in den höheren Stufen. Der Gesammt- betrag, welcher bewilligt wurde, beläuft sich auf 600,000 Thaler. Der Protestantcn-Verein in Leipzig hat beschlossen, bei dem Reichstage eine Bittschrift- um ein Verbot des bereits in Sachsen gesetzlich untersagten Jesuiten- OrdenS und der damit verwandten Vereine einzu reichen und gleiche Bitten der übrigen Protestanten- Vereine, sowie anderer Körperschaften und Vereine der Stadt Leipzig und der übrigen Städte Sachsens zu veranlassen. Anfang nächsten Monats wird die Primadonna der Berliner Oper, Frau Pauline Lucca, in Dresden in zwei Gastrollen auftretcn, und zwar als Angela in der Oper „Der schwarze Domino" von Auber, und als Margarethe in der gleichnamigen Oper von Gounod. Der Tod hat am 5. d. einen der strebsamsten und ehrenwerthesten Mitbürger Dresdens abgefordcrt, den Akuttiker Herrn Kaufmann. Theodor Kauf mann geboren im Jahre 1823, erhielt nach voll endeter Schulzeit seine fernere Ausbildung durch einen tüchtigen Mechaniker, und trat dann mit Lust und Liebe in das von seinem Großvater ge gründete und von seinem Vater fortgeführte Geschäft. Don den vielen Kunstwerken, die er geschaffen, und die seinen Namen auch in anderen Welrtheilen, und selbst in dem fernen China bekannt machten, sei hier nur das große Orchestrier» und das Salon- orchestrion genannt. — Einer kräftigen Gesundheit, wie sein Vater, erfreute er sich nie; der Keim zu seinen späteren vieljährigen Leiden wurde jedoch wahr scheinlich zu jener Zeit gelegt, als er bei der Rück- Siebenundzwanjigster Jahrgang. Wochenblatt Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes und -es Sla-trathes z« Kischof»wer-az Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoebs und Tonnabend», und kostet einschließlich der^Hml abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich l2'j, Nge. Inserate «erden bi« Dienstag« vyhWWW früh 8 Uhr angenommen und kostet die gespaltene Corpuözeile oder deren Raum 8 PfenniMMMAp 'D