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Tomrabepb« den 27. Jannar c oder in me gegen Zroc. vom 10 Proc. ttm oder ikMhen. i Beding- ^nittung Wird Frankreich uns nicht in Kälde wieder gefährlich werden ? ES hat zu allen Zeiten Leute gegeben, die Alle« km schwärzesten Lichte ansehen und' überall Unheil und Unglück weissagest, selbst wem ihre BorauS- verkündigungen schon zu wiederholten Malen nicht eingekroffen sind. Solche Leute giebt es auch jetzt, die da meinen, daß die Franzvseü nicht lange auf sich warten lassen werden, sondern , daß sie blutige Revanche nehmen werden für 1870 und 1871. Dies wollen sie erkennen aus den Anstrengungen, welche Frankreich macht, um sein Heerwesen zu reorganisiren/ seine Befestigungen zu verstärken und die darniedergeworfenen zum Neuen Widerstand wehrtüchtig zu machen. Sie wollen es schließen aus den ungeheuren Geldmitteln/ die Frankreich in kürzester Zeit flüssig zu machen verstanden/ Dieft Leute bedenken aber nicht, daß Deutschland jetzt ganz anders da steht, wie. ehedem; sie überlegen Nicht, wie schnell Deutschland eine furchtbare Macht wieder Nach Frankreich werfen kann und wie noch Jahre vergehen werden, ehe Frankreich ini eigenen Lande nur das wieder in Ordnung bringen wird; was die Feinde und die Aufständischen bei ihnen selbst ver wüstet haben. Zudem ist noch viel Geld zü beschaffen, ehe Alles an. uns bezahlt, sein wird, was , zu be zahlen ist. Auch an. den Zinsen für die großen Summen wird cs gar'arg . zu kauen geben. Cs giebt Leute genug in Frankreich , die einschen ge lernt, was sie zu thnn hallen, um mit Deutschland nur gleichen Schritt halten' zu können und daß es furchtbarer Anstrengungen bedürfen wird, ehe Frank reich auf dem Höheypunkt der Cuttur anlangcn wird, auf dem es früher zu thronen wähnte. Tausende sehen dies ein, bekennen es aber nicht öffentlich; während Andere dies auch ungeschält aussprechen. So hat in seiner l/krotiiciue Leon Gautier (die in der „Keane äe? queslions kistoriques" abgedruckt) Folgendes ausgesprochen: „Unser gegenwärtiges Unglück kowmt nicht von dern Glück unserer Feinde, sondern von unserer inneren Faulniß. Unsere Laster sind eS die uns tödken." — — „Die Unwissenheit der französischen Offiziere war unbeschreiblich groß. , Aus der politechmschen Schule odtr aus St. Ehr kommen Sitbenundzwanjigster Jahrgang. unsere jungen Leute voll Feuer und Licht; da- Garnisonleben löschte sie in wenigen Mpstatön aus. Ein Unterlieütcnant voll 25 Jahren war in kurzer Zeit eben 'so. verbraucht, wie der älteste Capstön seines Regiments." Er schildert hieraus das Lebest und Treiben der französischen Offiziere und vergleicht es mil dem der Deutschen, deren Wissen und Können er volle Gerechtigkeit widerfahren läßt, während er die Unwissenheit der französischen in einem graffen Lichte zeigt. Besonders ist daö geographische Wissest der,' französischen Offiziere als ein unter aller Würde verworrenes, selbst bei den höheren Offizieren, ja, sogar bei Napoleon III./ geschildert und durch Bei spiele befttzt, die Staunen erregen. )' ' „Der Krieg von 1870 hat diesen GenerWn eine furchtbare Lection ertheilt, welche eben so taW als unwissend waren, aber darum doch geschlagen worde« sind. Es stand uns ein Volk gegenüber, welches den Krieg wissenschaftlich führt. Der Pteistze schlägt sich ist derselben Weise, wie er einenEept kritisirt, mit derselben Präcision und Methode. „„Bah"" — haben wir gesagt, „„wir haben unsere Mitrailleuscn und Zuaven und wir werden den 15. Aug. in Berlin sein!"" Das Ucbrige weiß man. —" . . ) . . . .) ' Gautier giebt hierauf die Mittel an,? wie der französischen Nation zü helfen sei. Zunächst empfiehlt er: das Arbeiten! ein Arbeiten, wie es in Deutsch land in allen Schichtender Bevölkerung, bei hoch und niedrig, in Schulen und beim Militär rc. vvrkommr. Er weist dann die Nothwendigkeit einer Reform des Unterrichts im Allgemeinenund besonders des Unterrichts in höheren Schulen und Universitäten nach. „Im Unterrichtswesen haben wir Alles neu zu schaffen oder umzugestaltcn. — Wenn wir nicht das Universität-Wesen ümgestalten, sind ,wir ver loren. In den Universitären liegt. Deutschlands Stärke und das Geheimniß seiner Triumphe. Wir müssen in Frankreich .20 Universitäten chaven Md zwar bald.. Dann müssen wir MS vost /mehreren Mißbräuchen frei machen. Der gefährlichste darunter ist die Rhetorik, die Schönredsterei/ welche im College, in der Sorbonne, in allen »nsrren Facultätcn so sehr in Mode ist." . - Wenn nnn die Franzosen die Winke /diese- Mannes und die einiger Anderen belichtest Äiv'durch Bischofswerda, Ltolpen und Umgegend Amtsblatt desKanksilichenVerlchtoamteo und des AtadtrathrS za Difchofswerda. ttzlste Zeitschrift erscheint wöchentlich zrpei Mgl, MittWocbS und Sonnabends, und kostet einschließlich der Sona nt end« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12st, Rge. Inserate werden di« Dienstag« und Freitag« früh 8 Uhr angenommen und kdstet die gffpaltene CorpuSzeil« oder deren Raum 8 Pfennige.