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Hsften entfesselt urch, jede» «ge- unabsehbare Zeiten hsnauSWebt. wieder erheben soll>"«ru» der wiederum der /Umsturz durch Gewaltthätigkeit einen Ausbruch entzünden, der voraussichtlich den'besitzenden Claffen am ehesten zum Verderben gereicht. Eine für Spanien sehr erfreuliche Nachricht ist aus Kuba- eingetroffen. Der oberste Chef der dortigen Jnsurrection, Cespedes, soll in Begleitung zweier anderer Führer nach Curasso geflüchtet sein, wo er augenblicklich schwer ertrankt varniederliegt. Bei dem parlamentarischen Diner des Reichs kanzlers Bismark am letzten Sonnabend ist auch die v. Mühlcr'sche Angelegenheit zur Sprache gekommen. Fürst Bismark theilte, wie die „B. B.-Z." zuver lässig erfahren haben will, einigen Herren deS Land tages mit, der Cultusminister hätte beim König seine Entlassung cingcreicht und dasselbe wäre vom Staats ministerium einstimmig befürwortet worden.. So viel stehe fest, daß Herr v. Wühler im Abgeordneten hause nicht wieder erscheinen würde und daß der Eultus-Etat, sowie die übrigen dem geistlichen Mi nisterium zugehörenden Vorlagen erst unter dem neuen Cultusminister zur Diskussion gelangen solle. Nachdem die Volkszählung stattgefunden hat, soll, wie man aus Berlin schreibt, die Pferdemusterung demnächst slattfinden und von derselben nur aus geschlossen werden: die Hengste, die Dienstpferde der Staatsbeamten, die Postpfcrde, ferner Pferde, welche unter 1 Meter 55 Ceutimeter (4 Fuß 11 Zoll) groß, und Pferde, welche, wie blinde u. s. w., zum Militärdienst unbrauchbar sind, doch muß der Augenschein eine solche Unbrauchbarkeit ergeben. Sämmtliche übrigen Pferde sind zur Musterung vorzuführcn und die Säumigen werden bestraft. Auch für diese Musterungen sind besondere Vor führungstermine anbcraumt und die OrtSbehördeu verpflichtet, sich von dem Pferdebestande genaue Kenntniß zu verschaffen, auch die Verzeichnisse vor dem Termine dem Lanvrathe einzureichen. Durch königliche Entschließung, welche dieser Tage vom bairischen Kriegsministerium erlassen wurde, hat der bisherige Fahneneid in der bairischen Armee folgenden, dem Vertrage entsprechenden Zu satz erhalten: „Auch schwört ihr, im Kriege den Befehlen Sr. Majestät des deutschen Kaisers äks BundeSherrn unbedingt Folge zu leisten." Wie aus Paris telegraphirt wird, ist die Zahlung der ersten fälligen Rate von 80 Mill, auf die vierte Halbmilliarde für Montag, 15. Januar, vollständig angewiesen. beitrage, «MdMEUwürfen GKtze zuMächen, diß dem ViP der Am->uK Gem Bedürfniß unstwes Volkes nach allen Richchugenhin eutfjrrechen. A »» Der preußische Landtag legt alle Hebel an, den Jugruduuterricht nicht eine gesunde Heforrn schafft, Cultusminister v. Wühler aus den Angchn zu Heben, ist und bleibt ein Räthsel. Daß aber gerade die be- Aber Herr v. Mühlrr sitzt dabei vergnügten Sinnes sitzenden Classen in Frankreich dem Wahn huldigen, atffcher Ministerbank und nimmt mit stoischem Gleich- es M die Volksbildung durch Jugendunterricht ver- muU Ml und/ Mässen, wie eä einem CuöüSmiilister / verblich uich. dvMrftich, äst.dfe / beSagenSwerMte ziemt, ein'MißkrauenSvotum nach dem anderen'hio. Erscheinung, Frankreich kann sich vom nanonäken DaS Schlimmste dabei ist aller Stillstand in der Unglück leichter erhplen, ass man vielfach meint; Schulgesetzgebung. In parlamentarischen Kreisen aber cS vor socialem Unheil zu wahren, wenn die wie i» den maßgebenden Regionen selbst soll sich herrschenden Classen von solcher volksfeindlichen und daher die Auffassung mehr und mehr Bahn brechen, die Volksbildung fürchtenden Ideen erfüllt sind, da» daß Mit Rücksicht auf die dringenden Aufgaben der liegt außer dem Bereich der Möglichkeit. Hier wird Gegenwart die Behandlung der CultuSangelcgenheitrn in den herkömmliche» Geleisen zur Unmöglichkeit wird. Vor der Personeufrage, schreibt man in preußischen Blättern, müsse zunächst, vytle Klarheit darüber gewonnen werden, ob dj^MdMigung der Staatsaufsicht über da» CultusweseWMit den Unter richts- und Mcdicinalangelegenheitcn überhaupt auf recht zu halten sei. Auch in Regierungskreisen scheine diese Frage unter den Gegenständen ernster Erwägung obenan zu stehen. Demnach beabsichtigt man eine Abtrennung der Unterrichts- , und Medicinal- angelegenheiten vom CultuS. Das wäre wohl ein Fortschritt, vorausgesetzt nämlich, wenn die Unterrichts angelegenheiten Herrn v. Wühler entzogen würden. In beiden Häusern des österreichischen Reichsrathes steht jetzt die ^Adreßdebatte auf der Tagesordnung. Der Inhalt^dar Entwürfe selbst ist bereits durch den Telegraphen bekannt geworden. Mc Diöcussion in den Blättern dreht sich um die zwei Punkte: Wahlreferm und galizische Resolution, wobei auf verfassungstreuer Seite di« Entschlossenheit, die Lösung herbeizuführen, nicht minder hervortritt, wie die Antipathie auf födera listischer Seite gegen jede Thcilnahme der Polen an dem Compromiß. Wie die Polen selber sich dazu verhalten werden, ist durchaus noch unklar. Nach Berichten au« Italien hat der Papst neue Vorschriften für das Verhalten der Bischöfe gegenüber der italienischen Regierung erlassen. Die Bischöfe PicmontS, der Lombardei und Venetiens sind ermächtigt worden, sich der Krone ergeben zu zeigen und Victor Emanuel in ihren Pastoralbriefen „König" zu nennen. Förmlich untersagt wird dies aber den Bischöfen Toskanas, der Emilia, des alten neapolitanischen Staates und der ehemals päpstlichen Provinzen. Also Anerkennung der durch legitime Transactiou erworbenen Besitzungen und Verwerfung der auf den Volkswillen basirten Rechte. Was jetzt in Bezug auf das Unterrichtswesen in der französischen Nationalversammlung an'S Acht tritt, ist sehr geeignet, jede Hoffnung auf eine friedliche Regeneration Frankreichs niederzuschlagen. Die Furcht der konservativen und klerikalen Partei vor einer gesunden Volksbildung und die Gleich giltigkeit der besitzenden Classen gegen eine Hebung deS Volksleben« ist dort so groß, daß bei dem gegen wärtigen Ueberwiegen dieser Parteien wohl kein anderer Weg der Neugestaltung übrig bleiben wird, al« der einer gewaltsame» Revolution, welch« wiederum