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Sonnabend, den 13. Jamrar. ' 7'' für :-:ru7 Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -cs Königlichen Vcrichtsamtcs un- -es Sta-trathcs zu Kifchofswrr-a. dies» Zeitschrift erscheint wöchentlich ,wci Mai, Mittwords und Sonnabend», und koket einschließlich der Sonv^ idends erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich l2'j, Rge. Inserate werte» di« Dienttag« »ad Freit»-« , früh 8 Udr angenommen und koket die gespaltene Corpudzeile «der deren Raum 8 Pfennig«. Deutsches Reich. Die Wiederausrüstung der deutschen Armee wird in der Hauptsache als beendet angesehen. Ist an der Richtigkeit dieser Nachricht nicht im Leisesten zu zweifeln, so beweist sie, daß die deutsche Kriegs verwaltung in der That Erstaunliches geleistet hat. Sie stellte in zehn Monaten wieder her, was in fieben KriegSmonaten verbraucht wurde. Am meisten in's Gewicht fällt der Verbrauch an Uniformen. Dieselben waren durch die Strapazen des Krieges derart mitgenommen, daß neue Stücke schon nach Frankreich nachgeschickt werden mußten, als an den Friedensschluß noch nicht zu denken war. Mantel, Röcke, Beinkleider, Stiefeln, Helme — Alles mußte ersetzt werden. Ebenso haben die Fahrzeuge gelitten. Trainwagen, die funkelneu ausfuhren, kamen in Krüppelgestalt zurück. Die Wagen, welche der Armee folgten, beliefen sich auf etwa 6000. Die Geschütze bedurften gleichfalls der vollständigsten Reparatur. Die am meisten gebrauchten sind über haupt nicht mehr zu rcpariren gewesen. Gut ge halten haben sich die Tornister, nur sind sie um ihr schmuckes Aussehen gekommen und mußten allesammt zum Täschner, die Sättel zum Sattler, die Geschirre zum Riemer. So^gut wie gar nicht brauchte für neue Pferde gesorgt zu werden, die gefallenen sind zehnfach ersetzt durch Beutepferde und die. den Feldzug überstanden haben, erfreuen sich der allerbesten Gesundheit. Das milde Klima Frankreichs, hat sie gerade so gestärkt, wie die Mannschaften. Hachse n. Dresden, 11. Januar. Auch heute hielten beide Kammern Sitzung. Auf der Registrande der ersten Kammer befand sich die Mittheklung eines VSN der zweiten Kammer in geheimer Sitzung ge faßten Beschlusses, wonach die letztere den kreisständigen Registrator Fröhliger zum ständigen Archivar ge wählt hat. Da die erste Kammer früher die gleiche Wahl getroffen hat, so steht der Verpflichtung des ^Wählten zum ständigen Archivar Nichts mehr im Wege. Die Kämmer setzte sodann in Gegenwart deS Geh. Raths vr. Weinlig die Berathung des Gesetzentwurfs betreffs Reorganisation des Landes- Mturräths von tz 10 -ab fort «ich genehmigt? zu- Viebenundjwanzigster Jahrgang. letzt in namentlicher Abstimmung den Gesetzentwurf mit 24 gegen 12 Stimmen. Sodann beriech die Kammer in Gegenwart des Geh. Raths Körner, des Generalstaatsanwalts pr. Schwarze, sowie des Präsidenten des Landesmedicinalcollegiums vr. Reinhard den Gesetzentwurf betreffs der Gebuhren taxe flir Aerzte, Wundärzte, Chemiker, Pharmacenten und Hebammen bei gerichtlich - medicinischen und medicinal-polizeilichen Verrichtungen, worüber Bürger meister Müller referirte. Der Gesetzentwurf wurde einstimmig gutgeheißen. Die zweite Kammer fuhr in Gegenwart deS StaatSministcrs v. Nostitz-Wallwitz und des geh. Regierungsraths Schmalz in der Berathung der Principfragen der drei Gemeindegesetze fort. Die Debatte erstreckte sich auf folgende Grundsätze: Wahl der besoldeten Rathsmitglieder und der Ge- meindevorstände auf Zeit oder auf Lebenszeit; Ver waltung -der Ortspolizei durch die Gemeinden; Bildung von Gemeindeverbänden; Stellung der selbstständigen Güter, Bereinigung derselben, mit Gemeindebczirken; Umfang des Oberaufsichtsrechts des Staats. Damit ist die ganze Vorberathung geschlossen. Hierauf werden die drei Gemeinde gesetze an die 1. Deputation verwiesen. (Dr. I.) Bischofswerda, den 11. Januar. Jir der gestrigen Versammlung des hiesigen Gcwerbevereins wurde vom Vorsitzenden zunächst mitgetheilt, daß in folge einer Petition an die/Kaiserliche Oberpost- direction zu Leipzig die Fahrpost zwischen hier und Camenz veränderte Abfahrtszeit erhalten habe. Dieselbe.geht von hier früh 9 Uhr nach Camenz und von dort Abends 7 Uhr 30 Min. nach hiesiger Stadt zurück. Hierauf trug Herr Kaufmann Sch eu-' mann einen sehr interessanten Vortrag über das Geld vor und sprach in demselben zunächst von den' Tauschmikteln frühester Zeit und wie man später cdke Metalle als solches benutzt habe. Dasselbe' würde früher nur in Stücken, dann in 4eckiger Form MH' zuletzt in runder Gestalt veimendet und E . dM nöthigen Stempel versehen. Der Werth des Geldes hängt von dem Feingehalt des Metalls ab. und ist als solches Waare selbst. Auch die Entstehung des Papiergeldes, sowie die Geschichte deS MünzweseE überhaupt, wurde in aller Kürze, dabei, mit srwäW? Jede- Münze- hÄ?eWen,LMerc:w;iMd,.itzüezo«M