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an- 5S6 Baiern. München, 18. Juli. Der Kronprinz deutschen. Reiches frühstückte gestern in München des , ,. , . , ,, - m it der königl. Familie, besuchte Vormittags mehrere hochgestellte Persönlichkeiten und besichtigte darauf Mit dem preußischen Gesandten die zum Besten der Verwundeten veranstaltete Ausstellung. Nach der Mittagstafel fuhr Se. k. u. k. Hoheit mit dem Könige nach der Roseuinsel im Starnberger See; Abends besuchte derselbe das von der Haupt- und Residenzstadt München gegebene Banket. Dem Festbanket im Glaspalast wohnten der Kronprinz, Prinz Luitpold mit seinen Söhnen, Prinz Adalbert und etwa 2500 sonstige Gäste bei. Der Glaspalast «ar feenhaft geschmückt und beleuchtet. Bürger meister Cryardt trank auf das Wohl des Königs Ludwig, Bürgermeister Wiedenmaher auf das des Kaisers und des Kronprinzen. Letzterer antwortete: Er habe schon wiederholt hervorgehoben, wie hoch er dik baierische Tapferkeit und Waffenbrüderschaft schätze und welch' , großes Vertrauen der Kaiser der basischen Arm« entgegcngebracht habe. Die haft. Armee habe dieses Vertrauen glänzend gerechtfertigt, sie habe im Krieg ihre Schuldigkeit gethan. Mitze Der' MiHch- deÄ^Hnertb, KMW, Altenburg, -.WW sich in dienstlichen Angelegenheiten-von Ems nach geführt, hieMit zugleich,jm Namen des Kaisers wiederhole, München, 19, Mi. Das Gesuch per Bischöfe, bezüglich die Aufhebung des Placet (staatliche Ge nehmigung zur Veröffentlichung päpstlicher Erlasse re,), wird, wie aus guter Äuelle versichert wird, einen abweisenden Bescheid erfahren; außerdeyl ist die Trennung der Kirche vom Staat (?) und demnächst eine Auflösung der Kammer in Aussicht genommen. Elsaß und Lothringen. Zur Leitung der ehemaligen französischen Fisch zucht-Anstalt zu Höningen bei St. Louis im Elsaß, welche bekanntlich in den Reichsbesitz übergegangen ist, ist auf Vorschlag des deutschen Fischereivereins der ehemalige Lehrer Haak in Saatfeld in Ostpreußen kommissarisch deputirt worden. Derselbe hat sofort in energischer Weise den Betrieb der Anstalt, welcher, im verflossenen Jahre während des Krieges unter brochen war, wieder ausgenommen und schon in diesem Jahre auf Reichskosteu 5-6 Millionen LachS- nnv Forelleneier ausbrüten lassen, >o daß für andere künstliche Fischznchtanstalten solche angcbrütete Eier abgegeben werden können. Züchter, welche in ; den Besitz solcher Eier gelangen wollen, haben sich qn den deutschen Fischereiverein zu Berlin zu Wenden, Oesterreich. Wien, 19. Juli. Die Delegation des Reichs- rathes hielt heute ihre Schlußsitzung. Reichskanzler Graf Beust theilte mit, daß den Beschlüssen der Delegation dir allerhöchste Sanktion ertheilt worden fei , und daß der Kaiser seine lebhafte Befriedigung über den Verlauf der Session ausgedrückt habe, welcher seinen Erwartungen vollkommen entsprochen hätte. Der Reichskanzler sprach hierauf der Dele gation im Namen des Reichsmmisterrums den Dank für das demselben in so reichlichem Maße bewiesene Vertrauen aus. Der Präsident Ritter v. Schmer ling hielt sodann eine längere Schlußrede, welche einen Rückblick auf die Resultate der abgelaufenen Session enthielt. Er wies namentlich darauf hin, daß die Delegation erhöhte Auslagen behufs Wehr- haftmachung des Reiches votirt habe, und betonte die zwischen der Delegation und der Regierung be stehende Harmonie. Schließlich drückte der Präsident den Wunsch aus, es möge die innere Politik nach Grundsätzen geleitet werden, welche den inneren Frieden tatsächlich verbürgen, ohne auf veraltete Zustände zurückzugreifen und etwa Mißstimmungen bei den Nachbarstaaten hervorzurufen. Rußland. Aus Gumbinnen geht die amtliche Meldung ein, daß die asiatische Cholera in WillkowhSzki (russisch, Polen) ausgebrochen, ist und in wenig Tagen Opfer forderte. In Wilna herrscht die KranmstL über vier Wochen und fordert täglich 10 OLfcr. Die Verbreitung der Seuche geschah von WirballenRiuS. hat sich in dienstlichen Angelegenheiten-vonEms nach geführt, tM Frieden weiter üben und DaS Kassel begeben. Ueber das Motiv, das Se. Maj. Vertrauen, Leiches die Armee dem Kaiser und ihm den König geleitet hat, als er den letztgenannten (den^ ^onprlnzen) entgegengcbracht, werde, wie er Minister zum Domherrn von Brandenburg ernannte schrsiWüMt EPÄrKg-^ WtzmMMU in der Ermfterung der Dienste, die er ihm am 13. IM vvvlgdn Jahres, als der einzige persönliche Bepathep, der ihm damals zur Seite stand, geleistet Hefts durch ein Zeichen seine Dankbarkeit an den Tag legen wollte. Im klebrigen- betragt das Ein kommen des Ministers als 'DoRhekk keineswegs 4000 Tblr., wie einige Zeitungen berichtet habsr. Der neu ernannte Domherr muß zunächst mit dem geringsten Einkommen vorlieb nehmen, welches noch Nicht 1000 Thlr. beträgt, aber auch das Einkommen SüS ältesten Domherrn erreicht nicht die Höhr von 4000 Thlr. 2 'Ems, 19. IM Se. königliche Hoheit der Kronprinz von Sachsen ist hier angekommcn Und iMi Hotel „Zu den vier Thärmen" abgestiegeu. Se. königliche Hoheit meldete sich bei Sr. Mas. dem Kaiser als Feldmarschall und begrüßte den Kron prinzen» sowie den Prinzen Albrecht von Preußen. Die Rückreise des- Kronprinzen von Sachsen erfolgt wahrscheinlich morgen. Ems, 20. Juli. Se. königl. Hoh. der Kron prinz, von Sachsen hat sich gestern Abend verab schiedet, reist« heute früh gegen 7 Uhr zu Wagen nach Coblenz und unternimmt von dort eine Rhein- sahrt bis nach Bonn und Köln, um über Wetzlar nach- Dresden zurückzukehren. Hannover, 19. Juli. Der am Sontag von hiev a-bgegangenc Zug der 73er und 74er hat gestern bei Horbach ein Eisenbahnunglück erlitten. Es werden 7 Tvdte, 16 schwer und 48 leicht Verwundete gegeben.